Kin­der­arbeit für E‑Autos im Kongo: Müller will Konsequenzen

In der Demo­kra­ti­schen Republik Kongo werden Kinder im Alter ab vier Jahren aus­ge­beutet, um Kobalt für E‑Autos, Akkus und Handys zu fördern. Das berichtet die “Bild-Zeitung” unter Berufung auf eigene Recherchen in Kolwezi im Süden des Kongos. Gleich­zeitig hätten mehrere euro­päische Unter­nehmen bestätigt, dass in ihren Pro­dukten wei­terhin Kobolt aus dem Kongo genutzt werden könnte, das durch Kinder abgebaut wird.“Wir können zum jet­zigen Zeit­punkt nicht aus­schließen, dass noch Kobalt­ma­terial aus artis­a­nalem Abbau aus der DR Kongo in unseren Pro­dukten ent­halten ist”, teilte ein Sprecher von Volks­wagen der Zeitung mit. Auch BMW habe auf Anfrage mit­ge­teilt, dass Men­schen­rechts­ver­let­zungen nicht aus­zu­schließen seien. Bun­des­ent­wick­lungs­hil­fe­mi­nister Gerd Müller (CSU) for­derte, dass die Kin­der­arbeit gestoppt werden muss. “Unsere Handys und Com­puter funk­tio­nieren nur mit Kobalt aus Afrika. Es ist ein Skandal, dass allein im Süd-Kongo 40.000 in ein­bruch­ge­fähr­deten Minen ihre Gesundheit und Leben aufs Spiel setzen, nur damit die Roh­stoffe am Anfang der Lie­fer­ketten mög­lichst günstig abgebaut werden können”, sagte Müller der Zeitung. In Deutschland müsse jedem bewusst sein: “Jedes Jahr ein neues Handy, immer schneller, immer bil­liger bedeutet Aus­beutung von Mensch und Natur in anderen Teilen der Welt. Unser Wohl­stand darf nicht zu Lasten der Ent­wick­lungs­länder gehen”, so der CSU-Poli­tiker weiter. Als erstes müsse aus­beu­te­rische Kin­der­arbeit gestoppt werden. “Es ist doch unglaublich, dass im Jahr 2019 immer noch 150 Mil­lionen Kinder arbeiten müssen — das ist fast jedes zehnte Kind. Als deut­scher Ent­wick­lungs­mi­nister kämpfe ich gegen diese Unge­rech­tigkeit”, sagte Müller der “Bild-Zeitung”.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Demo­kra­tische Republik Kongo, über dts Nachrichtenagentur