Rich­terbund will für Kampf gegen Hass im Netz mehr Mittel

Der Rich­terbund hat das Vor­haben der Bun­des­re­gierung, gegen Hass und Hetze im Netz schneller und härter vor­zu­gehen, begrüßt, fordert dafür aber eine deutlich bessere Aus­stattung der Justiz. “Sollen die ange­kün­digten Aus­kunfts- und Mel­de­pflichten für die sozialen Netz­werke bei Ver­dacht auf Straf­taten nicht nur auf dem Papier stehen, müssen die Bun­des­länder aber voll mit­ziehen und die Justiz deutlich besser auf­stellen”, sagte Bun­des­ge­schäfts­führer Sven Rebehn der “Rhei­ni­schen Post” (Diens­tags­ausgabe). Die Straf­justiz arbeite schon heute am Limit, bun­desweit fehlten mehr als 500 Staatsanwälte.“Ohne mehr spe­zia­li­sierte Ermittler und schlag­kräftige Zen­tral­stellen für Hass­kri­mi­na­lität in den Ländern dürften schärfere Gesetze wenig bewirken.” Der Schlüssel zum Erfolg liege in den Res­sourcen der Justiz, die aktuell aber nicht aus­reichten. Rebehn beklagte auch, dass es bislang eine fak­tische Straf­bar­keits­lücke gebe, weil soziale Netz­werke wie Facebook zu zögerlich mit Polizei und Justiz zusammenarbeiteten.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Com­puter-Nutzer, über dts Nachrichtenagentur