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Was funk­tio­niert über­haupt noch bei der Deut­schen Bahn?

Bisher ver­sagte die Bahn bei der Planung von Groß­pro­jekten — Sie ist nicht in der Lage, eine funk­tio­nie­rende Gleis­in­fra­struktur zu schaffen — Sie ist unfähig, gute Fahr­pläne zu machen und noch weniger ein­zu­halten — Noch nicht einmal die banale Kom­mu­ni­kation beherrscht sie noch
(von Albrecht Künstle)
Neulich ließ es sich nicht ver­meiden, dass ich wieder einmal die Bahn benutzen musste. Ich stand am Bahn­steig und fluchte, weil der Zug nicht kam, aber auch kei­nerlei Infor­ma­tionen warum nicht und wann er endlich kommen wird. Da ver­suchte mich ein anderer War­tender zu beru­higen, „Es kann nicht mehr lange dauern, schauen Sie, die Gleise liegen schon.“ Da war er bei mir am Rich­tigen. Warum?

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Ich war einer der füh­renden Köpfe in unserer eigenen Bür­ger­initiative und dem Zusam­men­schluss IG BOHR am Ober­rhein, die erfolg­reich den Ausbau der Magis­trale Rot­terdam – Genua mitten durch unsere Städtchen ver­hin­derte. Sie wird nun unweit ent­fernt an der Autobahn entlang gebaut. Anders als Stuttgart 21 eine hoch­pro­fi­table Strecke mit gutem Nutzen-Kosten-Verhältnis.
Ich über­prüfte das Betriebs­konzept der Bahn, die Kos­ten­kal­ku­la­tionen u.a. Bis die Rhein­talbahn (erst nach 2040) aus­gebaut sein wird, gilt es, auf den nur zwei Gleisen auch einen zuver­läs­sigen Nah­verkehr abzu­wi­ckeln. Dazu müssten die Fahr­pläne minu­ten­genau gestrickt werden, ansonsten haben grenz­über­schrei­tende Güterzüge – bis zu 200 täglich – Vorrang. Deshalb stand der Nah­ver­kehrszug, auf den wir war­teten, einen Kilo­meter vor dem Bahnhof und musste nach den Vor­gaben der Infra­struk­tur­be­nut­zer­ver­ordnung drei andere Züge durchlassen.
Das als Vor­ge­schichte, weshalb ich inzwi­schen gegen fast alles all­er­gisch bin, was Bahn heißt. Und jetzt setzte die DB, das am besten Chaos orga­ni­sie­rende Unter­nehmen Deutsch­lands, noch eins drauf. Mit einer E‑Mail vom 26.04.2019 kün­digte ich die BahnCard, als die DB jene Image-Kam­pagne mit fast nur Aus­ländern startete. Jedes mal wenn ich einen Gut­schein bekam, machte ich die DB auf­merksam, dass ich die BahnCard gekündigt habe. Das war am 2.6., 20.8. und 31.8.
Trotzdem schickte mir die DB am 6.9. die neue BahnCard, die ich auf dem Postweg zurück schickte mit dem Hinweis auf die Kün­digung. Was diese Herr­schaften nicht abhielt, am 14.10. eine Mahnung zu schicken und am 4.11. eine erneute mit Mahn­ge­bühren. Frech wie Oskar – oder Zeugnis der inzwi­schen totalen Unfä­higkeit in allen Bereichen der Bahn mit ihren vielen Töchtern. Wenn wenigstens eine einzige, nicht miss­ratene Tochter drunter wäre. Doch, eine fällt mir ein: Jene, die für das Lärm­sa­nie­rungs­pro­gramm an Schie­nen­wegen des Bundes zuständig ist, diese macht eine gute Arbeit.
Zum Abrundung noch ein kleiner Schwank: Als wir einmal in der (On)Machtzentrale der DB in Berlin zu Ver­hand­lungen waren, ver­misste ein Neuer von uns die Treppen. Sagte ich in meiner Art, die braucht’s hier nicht, wer hier das erste mal rein kommt, geht an den glatten Wänden hoch.