1.241 poli­tisch moti­vierte Straf­taten gegen Poli­tiker und Beamte 2019

Laut Bun­des­in­nen­mi­nis­terium sind im lau­fenden Jahr 2019 bisher 1.241 poli­tisch moti­vierte Straf­taten gegen Amts- und Man­dats­träger ver­zeichnet worden. Das teilte das Minis­terium in der Antwort auf eine Anfrage der FDP mit, über welche die “Welt” (Diens­tags­ausgabe) berichtet. Im lau­fenden Jahr wurde die meisten der Über­griffe durch Rechts­extreme verübt, ins­gesamt rechnen die Zustän­digen diesem Bereich der poli­tisch moti­vierten Kri­mi­na­lität 440 Straf­taten zu, 246 Taten seien durch Links­extreme verübt worden, sechs seien religiös und elf durch “aus­län­dische Ideo­logie” moti­viert gewesen.In 538 Fällen konnten die Angriffe keiner der Kate­gorien zuge­ordnet werden. Aus der Antwort auf die FDP-Anfrage geht außerdem hervor, dass im lau­fenden Jahr CDU-Poli­tiker am häu­figsten ange­griffen wurden: Hier ver­zeichnet das Bun­des­in­nen­mi­nis­terium 161 Taten. Ver­treter der AfD waren 143 Mal betroffen, SPD-Poli­tiker 118 Mal, die Grünen 97, die Linke 45, die CSU 13 und die FDP zwölf Mal. “Poli­tiker sind nicht die Fuß­ab­treter der Gesell­schaft. Die Fall­zahlen der Straf­taten gegen Amts- und Man­dats­räger sind viel zu hoch”, sagte Kon­stantin Kuhle, innen­po­li­ti­scher Sprecher der FDP-Fraktion. Den poli­ti­schen Par­teien falle es immer schwerer, Men­schen für das Ehrenamt zu begeistern, “wenn Bür­ge­rinnen und Bürger, die sich enga­gieren, Sorgen um Leib, Leben und Eigentum haben müssen”. Es brauche in der Gesell­schaft eine neue Wert­schätzung für poli­ti­sches Enga­gement. Die FDP fordert vor diesem Hin­ter­grund eine Ombuds­stelle, an die sich bedrohte Amts- und Man­dats­träger wenden könne. Diese solle auch Anlauf­stelle für Bürger sein, die auf­grund poli­ti­scher Äuße­rungen bedroht und ver­un­glimpft werden.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Polizei, über dts Nachrichtenagentur