Bun­des­re­gierung erhöht För­dergeld für NS-Provenienzforschung

Der Bund fördert Pro­jekte zur NS-Pro­ve­ni­enz­for­schung im lau­fenden Jahr mit rund 7,5 Mil­lionen Euro. Das geht aus einer Antwort der Bun­des­re­gierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bun­des­tags­fraktion hervor, über die das Nach­rich­ten­portal T‑Online berichtet. Damit haben sich die auf­ge­wen­deten Mittel seit meh­reren Jahren deutlich erhöht: 2018 waren es rund 4,6 Mil­lionen Euro, im Jahr 2017 rund 4,1 Mil­lionen Euro, 2016 knapp 3 Mil­lionen Euro, 2015 nur rund 0,5 Mil­lionen Euro.Überjährig gebundene För­der­mittel finden laut Bun­des­re­gierung in diesen Zahlen keine Berück­sich­tigung. Die Anzahl der geför­derten Pro­jekte ist im Ver­gleich zum Vorjahr leicht zurück­ge­gangen: 2019 sind es fünf, 2018 waren es sechs. 2017 waren es drei, 2015 und 2016 jeweils nur zwei. Kritik kommt von Seiten der FDP hin­sichtlich der Pro­ve­ni­enz­for­schung in Bezug auf die Kolo­ni­alzeit und Kul­tur­gu­t­ent­wen­dungen in der Sowje­ti­schen Besat­zungszone und DDR. “Es gibt erheb­lichen Nach­hol­bedarf bei der Eigen­tums­klärung in Bezug auf die Ent­ziehung von Kunst­ob­jekten in der Zeit der Sowje­ti­schen Besat­zungszone und der DDR. Da wurde noch nicht einmal richtig ange­fangen”, erklärte der FDP-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete Hartmut Ebbing T‑Online. “Das gleiche Problem stellt sich bei der Kolo­ni­alzeit. Das dis­ku­tieren wir seit zwei Jahren im Bun­destag, aber es ist wenig pas­siert.” Laut Antwort der Bun­des­re­gierung auf die Kleine Anfrage wurden im Bereich “Kolo­niale Kon­texte” im Jahr 2019 von der Stiftung Deut­sches Zentrum Kul­tur­gut­ver­luste (DZK) für sieben Pro­jekte För­der­mittel in Höhe von rund 700.000 Euro ver­an­schlagt. Im Bereich der Kul­tur­gut­ent­zie­hungen in der SBZ/DDR fördert die DZK bislang lediglich Grundlagenforschung.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Adolf Hitler, über dts Nachrichtenagentur