Es war uns irgendwie doch gleich so bang um‘s Herz, als plötzlich – ohne Ankündigung, Kandidatur und Wahl – uns Frau von der Leyen wie ein Deus ex Machina als EU-Kommissionspräsidentin verkündet wurde. Viele Medien arbeiteten sich an ihren mutmaßlichen Verfehlungen, Skandalen und seltsamen, horrenden Beratungskosten ab, die sie aus dem ächzenden Verteidigungsetat an die Firma leitete, in der ihr Sohn an führender Stelle sitzt. Andere beschluchzten das undemokratische Gekungel, dank dessen die ungewählte „Eisprinzessin“ auf den EU-Herrscherthron gelangte.
Machtergreifung durch Frau von der Leyen & Co.?
Was niemand zu schreiben wagte — denn wer will sich schon als „Verschwörungstheoretiker“ outen? — ist, dass dieser Coup d‘État zehn Meilen gegen den Wind nach einem gut vorbereitetem Plan roch. Frau von der Leyen war offensichtlich von vorneherein dafür ausersehen, den deutschen Führungsanspruch in einer entstehenden EUdSSR mitzubgründen, was jetzt glasklar wird. Denn der vor wenigen Tagen veröffentlichte „European Green Deal“ ist die neue Strategie dafür. Die PR-Vorarbeit durch die Grünen, Greta und Extinction Rebellion wurde programmgemäß durchgezogen und nun wird der freundlich als „Wachstumsstrategie“ deklarierte Unterjochungs- und Verarmungsplan für die Völker der EU feierlich enthüllt.
Der Plan wird gegen heftigen Widerstand mehrerer osteuropäischer Mitgliedsländer und gegen die Interessen der Industrie vorangetrieben. Alles unter der Flagge des Klimaschutzes. Und hier erweist sich die Vorarbeit durch die Grünen, die Gretajünger, die DUH und Gruppierungen wie Extinction Rebellion u. v. a. m. als lohnend und effizient. Niemand in den westlichen EU-Staaten wagt es mehr, dagegen aufzumucken. Die Drohkulisse: Bei einem weiter ungebremsten Klimawandel würden noch ganz andere wirtschaftliche Schäden verursacht. Schon jetzt kosteten ständige Überflutungen „unsere Bürger mehr als fünf Milliarden pro Jahr“ und die „jedes Jahr stattfindenden Dürren“ etwa zehn Milliarden. Eine steile These, von jährlichen Dürren zu sprechen, weil es zwei außergewöhnlich trockene Sommer gab oder von ständigen Überflutungen. Aber diese Einwände wischt die gekrönte Eiskönigin mit „und das ist erst der Anfang“ beiseite.
Die „Grüne Wachstumsstrategie“ und deutsche Weltbeherrschungspläne
Die Industrie wird mit dem Versprechen umfangreicher Investitionen, die die Wirtschaft ankurbeln sollen, in Duldungsstarre gehalten. Mithilfe dieser Investitionen soll die „deutsch-europäische Industrie“ (man beachte die Terminologie!) zur weltführenden Industrie in klimaschonenden Technologien aufsteigen. Verargumentiert wird das damit, dass durch das Ausbleiben dieser umfangreichen Investitionen, die in den letzten Jahren ausliefen und weitgehend zurückgeschraubt wurden, die einst marktführenden, deutschen Solarunternehmen ihren Führungsplatz an China verloren. Die EU müsse aber international wieder zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden und die „deutsch-europäische Industrie“ müsse die globale Führungsposition im Bereich der weltweit dringend gebrauchten Kimaschutz-Technologien zurückerobern. Wie erstaunlich, dass deutsche Weltbeherrschungsphantasien plötzlich wieder salonfähig werden… und kein schäumendes Gegeifer aus der linken Presse?
Das wahre Problem ist zum Ersten, dass die deutschen Solarunternehmen auf dem Weltmarkt wesentlich teurer waren als die (abgekupferten) chinesischen Produkte. Egal, welche bahnbrechenden Erfindungen und technologischen Raffinessen den Deutschen möglicherweise auf diesem Gebiet gelingen könnten, China, Korea und anderen wird es immer gelingen, die mit unseren Steuergeldern teuer entwickelte Technologie zu kopieren und weit billiger auf den Weltmarkt zu bringen.
Deshalb war es so, dass die deutschen Solarunternehmen sich überhaupt nur durch staatliche Förderung im Markt halten konnten und auch in Zukunft können, also womöglich ein ewiges Groschengrab bleiben. In den 2006–2008er Jahren überschlugen sich Unternehmensberatungen und Experten mit der Prognose, dass die Ökobranche sich zur Schlüsselindustrie Deutschlands entwickeln und im Jahr 2020 mehr Mitarbeiter und Fachkräfte in Lohn und Brot bringen werde, als Maschinenbau und Autoindustrie zusammen. Und das allergrößte Potential liege ja darin, dass sehr viele andere Länder dieser Welt das alles auch so sehen und mit großem Engagement CO2-arme Energiesysteme vorantrieben, was Deutschland enorme Chancen eröffnen werde. Das hat offensichtlich überhaupt nicht funktioniert. Soviel zu Experten und fachkundiger Wirtschaftspolitik.
Zum Zweiten ist es eben gerade nicht so, dass die ganze Welt dem deutschen Klimawahn hinterherläuft. Nicht einmal in der EU stehen alle Staaten hinter dem European Green Deal der EU-Kommissionspräsidentin. Sie wittern, was da in der Verkleidung der „Rettung des Weltklimas“ kommt.
Besonders klar wird das an einem Tweet der Tagesschau hierzu:
Was werden diese vier Punkte an Auswirkungen für uns europäische Bürger mit sich bringen?
Zuerst einmal wird die „Ausdehnung des Emissionshandels“ auf Schiffe, Flüge, Bau und anderes die Mobilität der Bürger erheblich verteuern, wie auch eingeflogene Waren oder per Schiff von und nach Europa transportierte Waren.
Flug- und Schiffsreisen werden dadurch für die weniger begüterten Europäer unerschwinglich oder zumindest viel seltener möglich. Die sowieso schon angeschlagene Flug- und Reisebranche wird noch stärker ausgedünnt. Kreuzfahrtschiffe arg dezimiert. Aber auch die wirtschaftlich ärmere Südschiene Europas wird erheblich leiden. Mal eben ein paar Tage nach Malle wird es für viele nicht mehr geben, was „Malle“ eine neue Bescheidenheit bescheren und dort zum Hotelsterben führen wird (desgleichen Griechenland, Spanien, Portugal, Italien, etc.).
Von Europa exportierte und nach Europa importierte Güter und Warentransport innerhalb Europas werden teuer. Ältere, gelernte DDR-Bürger kennen es ja: Bananen und Orangen nur um Weihnachten und für viel Geld. Kaffee, Schwarztee, Kokosmilch, Kakao … alles, was früher „Kolonialwaren“ hieß, ist nicht mehr preiswert im Supermarkt zu kaufen. Die Leute werden mehr Geld für Nahrungsmittel ausgeben müssen und woanders dafür sparen. Hochpreisige Neuanschaffungen werden daher kaum noch getätigt. Stattdessen wird alles geflickt. Hinterhof-Autospängler z.B. sind dann einer der wenigen Berufsstände, die noch florieren werden. Niemand kann sich eine teure Elektrokarre leisten und man schustert die alte Rostlaube immer wieder zusammen, solange es nur geht. Ein Boomprogramm für die Autoindustrie.
Dazu kommen höhere Baukosten. Welcher Bauherr errichtet da noch Mietwohnungen, wenn obendrein noch Mietdeckel drohen? Und welche Familie kann sich den Bau eines teuren Eigenheimes noch leisten, wenn die Lebenshaltung alle Ressourcen verbraucht? So verschärft man die Wohnungsnot drastisch. Ist aber anscheinend so gewollt. Werden wir bald Zeltstädte der Armen in unseren Städten sehen, wie in den USA? Dort kann man sehen, wie die niedergehende Wirtschaft den Mittelstand ausradiert.
Das sind nur ein paar Beispiele.
In der Wirkung wird der erzwungene Konsumverzicht zu Firmenpleiten oder dem Wegzug von Unternehmen und dadurch zu Arbeitsplatzverlust führen. Das erfordert über kurz oder lang höhere Beiträge in die Arbeitslosenversicherung, was noch mehr Bürger zum Konsumverzicht zwingt. Ein tödlicher Kreislauf, der auch noch eine Deflation mit sich bringen wird, weil jeder jeden Cent dreimal umdreht, bevor er ihn ausgibt.
Der nächste Giftbecher: CO2-Steuer auf Importe, die nicht EU-Klimaschutzstandards entsprechen. Die bisherigen Billigimporte aus Asien sind dann nicht mehr billig. Ob Billigkleidung, Fernseher, Handys, Computer, Stereoanlagen, Elektronikbauteile … Samsung, H&M, KIK,Apple, Huawei, Sony, T€di … alles wird kräftig teurer. Auch Medikamente, die jetzt schon ein Problem sind, kann man nur noch mit kräftigem Aufpreis ergattern. Manches Unternehmen wird sich aus dem EU-Raum herausziehen und dadurch das Angebot knapper werden. Dadurch sind die europäischen Unternehmen aber auch nicht mehr gezwungen, preislich mitzuhalten. Der DDR-Effekt tritt ein: Ein knappes Angebot, vielleicht noch mit Wartezeit, trifft auf Konkurrenzlosigkeit und ermöglicht astronomische Preise in lebenswichtigen Warengruppen. Heute für jeden erschwingliche Dinge, wie Riesenfernsehbildschirme werden zu Luxusgütern. Globale Firmen werden sich nicht mehr in der EU ansiedeln, weil sie sich den Klima-Knebeln nicht unterwerfen wollen und global konkurrenzfähig sein müssen. Indische Arbeitskräfte sind eben billiger, es gibt keine Klimaauflagen und die Produkte können preiswerter überallhin transportiert werden. Man wird nicht mehr in Europa investieren.
Das Ganze geht aber auch noch zu Lasten der außereuropäischen Länder, den „Emerging Economies“ und den Drittweltländern, die zu arm sind, um die EU-Klimaschutzstandards einzuhalten. Zum Beispiel Afrika oder Bangla Desh. Die CO2-Steuer auf nicht klimagerecht Produziertes wirkt wie ein Importzoll auf alles. Dagegen ist Trump ein schüchterner Messdiener. Gerade kleine Unternehmen, Familienunternehmen, Dritte-Welt-Projekte usw. können das nicht stemmen und werden aufgeben müssen. Das kann in vielen Regionen, in denen der Export das Haupteinkommen ermöglicht, bis zu Hungeraufständen führen. Dann haben wir wirklich Klimaflüchtlinge und zwar massenhaft.
Die Fonds für sozial gerechten Strukturwandel in Kohleregionen, wie zum Beispiel der Lausitz, sind im Prinzip nur eine Arbeitslosenunterstützung unter anderem Namen. Will man alle Arbeitsplätze, die an der Kohle hängen, in die Wind- und Solarindustrie überführen? Hier geschieht nichts anderes, als wieder von staatlichen Geldern abhängige Planwirtschaften aufzubauen, die in den seltensten Fällen marktfähig sind. Möglich wäre in solche Regionen vielleicht tatsächlich, eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, um der Nahrungsmittelknappheit, die der European Green Deal erzeugen wird, zumindest etwas entgegenzusetzen. Erinnert zwar an den Morgenthau-Plan, wäre aber besser als eine ganze Region von endloser, staatlicher Stütze via Schein-Strukturprogramme zu alimentieren.
Dann noch der Abschuss des ganzen Pakets: Die Offshore-Offensive zum Ausbau der Windenergie. Man darf, ja, man muss davon ausgehen, dass Frau von der Leyen und alle, die hinter diesem European Green Deal stehen, sehr wohl wissen, dass die Sicherheit unserer Stromversorgung ständig am Rande des Absturzes entlang balanciert. Die Noteingriffe unserer Stromversorger sind längst Alltag, immer wieder erfahren wir aus den Medien, dass wir gut daran tun, uns auf einen echten, langanhaltenden, flächendeckenden Blackout vorzubereiten. Mit dieser Offshore Offensive wird die Versorgungssicherheit endgültig Vergangenheit sein. Bis heute ist es ja noch nicht einmal gelungen, alle Offshore Windparks entlang der Küsten ans Netz anzuschließen. Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben vor Kurzem den zweiten Entwurf des Offshore-Netzentwicklungsplan 2030 (O‑NEP 2030) vorgelegt. Man feierte gerade erst im Oktober 2019, dass mal wieder eine neue Verbindung gelungen ist.
Sicherheit in der Versorgung mit Strom war gestern, aber die Sicherheit, dass der Strom, den es dann noch gibt, drastisch teurer wird, ist hoch. Denn auch die riesigen Investitionen in die Windenergie, die Solarenergie und den Netzausbau zahlen letztendlich natürlich wir Bürger. Darüber dürfte sich wohl jeder im Klaren sein. Was wiederum den Konsum anderer Güter weiter einschränkt und wieder Schrumpfung der Unternehmen und Arbeitsplätze verursacht, weil einerseits auch deren Produktionskosten durch die hohen Strompreise steigen und andererseits noch weniger Produkte gekauft werden können.
Wie es aussieht, leben wir heute noch in der goldenen Vergangenheit von morgen. Das europaweite Verarmungsprogramm wird keinen von uns ungeschoren lassen.
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