Staat ergaunert sich 2019 rund 40 Mil­li­arden Euro Überschuss

Die öffent­lichen Haus­halte werden auch 2019 einen hohen Über­schuss erzielen. Bund, Länder und Gemeinden dürften Ende des Jahres zusammen mit 39,5 Mil­li­arden Euro im Plus liegen, heißt es in einer internen Vorlage für die Sitzung des Sta­bi­li­tätsrats von Bund und Ländern am 13. Dezember, über die das “Han­dels­blatt” (Don­ners­tag­ausgabe) berichtet. 2018 hatte das Plus aller­dings noch 45,3 Mil­li­arden Euro betragen.Im Jahr 2020 wird der Über­schuss der Vorlage zufolge wohl deutlich schrumpfen und nur noch bei 4,5 Mil­li­arden Euro liegen. 2021 und 2022 rechnen die Experten sogar mit einem leichten Minus. 2021 wird dieses bei sechs Mil­li­arden und 2022 bei 1,5 Mil­li­arden Euro liegen. Ursachen für den Rückgang “sind vor allem die finan­zi­ellen Aus­wir­kungen von prio­ri­tären und wei­teren Maß­nahmen des Koali­ti­ons­ver­trags”, ins­be­sondere die teil­weise Abschaffung des Soli­da­ri­täts­zu­schlags sowie das Fami­li­en­ent­las­tungs­gesetz, heißt es in dem Papier. Dadurch wird der Bun­des­haushalt nach der schwarzen Null in diesem Jahr 2020 rund elf Mil­li­arden und 2021 rund 14 Mil­li­arden Euro ins Minus rut­schen. Auch die Über­schüsse der Länder werden in den nächsten Jahren geringer aus­fallen. Nach einem Plus von 10,5 Mil­li­arden Euro in diesem Jahr werden es 2023 nur noch 2,5 Mil­li­arden Euro sein. Die Gemeinden werden 2023 sogar ein “geringes Defizit” auf­weisen, können zwi­schen 2019 und 2021 aller­dings mit Über­schüssen rechnen und 2022 mit einem aus­ge­gli­chenen Haushalt. Dank der aktu­ellen Über­schüsse ist der Schul­den­stand Deutsch­lands weiter rück­läufig, wodurch Deutschland schon in diesem Jahr die Maas­tricht-Kri­terien ein­halten könnte. “Eine Unter­schreitung der 60-Prozent-Grenze zum Ende dieses Jahres erscheint auf­grund der mit der Pro­jektion ver­bun­denen Schätz­spanne nach wie vor möglich, aber nicht sicher”, heißt es in dem Papier.

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Deutsch­land­fahne über dem Reichs­tags­ge­bäude, über dts Nachrichtenagentur