Eine aktuelle Studie des Instituts Kantar im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt, dass es in der Gesellschaft einen deutlichen Rückgang des Respekts für Politiker, Polizisten, Lehrer und Hausärzte gibt. Das berichtet die “Süddeutsche Zeitung” (Mittwochsausgabe). Das Institut fragte in der Umfrage unter gut 1.000 Wahlberechtigten danach, welche Berufsgruppen in der Gesellschaft “sehr viel”, “viel”, “etwas”, “wenig” oder “sehr wenig” Respekt genießen.Außerdem wollten die Meinungsforscher wissen, ob diesen Berufsgruppen früher mehr oder weniger Anerkennung entgegengebracht wurde. Das Resultat ist eine Rangliste des Ansehens. Ganz unten stehen die Politiker. Der Studie zufolge haben vor ihnen nur sieben Prozent der Deutschen “sehr viel” und weitere 18 Prozent “viel” Respekt. Journalisten schneiden mit sieben und 25 Prozent kaum besser ab. Auch Gewerkschafter, Lehrer, Pfarrer, Soldaten und Polizisten kommen — die Werte für “viel” und “sehr viel” Respekt zusammengenommen — nicht einmal auf 50 Prozent. Und sogar Rettungskräfte liegen nur bei 57 Prozent. Ganz oben auf dieser Rangliste stehen Hausärzte (75 Prozent), Professoren (72) und Richter (68). Interessant an der jetzt vorgelegten Studie ist auch der Blick auf die Veränderungen bei der Anerkennung der Berufsgruppen. Am meisten eingebüßt haben die Lehrer. 42 Prozent der Befragten gaben an, Lehrer hätten früher mehr Anerkennung genossen, lediglich 14 Prozent sagten, der Respekt sei gestiegen. Im Saldo sind das minus 28 Prozentpunkte. Ähnlich schlecht steht es um die Hausärzte (minus 21), die Polizisten (minus 18) und die Politiker (minus 17). Nur für eine einzige der abgefragten Berufsgruppen ermittelten die Forscher eine Verbesserung: die Gewerkschafter (plus fünf Prozentpunkte). Politiker sind laut Studie im Osten unbeliebter als im Westen. Sie werden von Frauen mehr geschätzt als von Männern. Und sie schneiden bei Bürgern mit Präferenz für die AfD mit großem Abstand am schlechtesten ab (drei Prozent “sehr viel” und weitere drei Prozent “viel” Respekt).
Berlin (dts Nachrichtenagentur) — Foto: Hinterbänkler im Bundestag, über dts Nachrichtenagentur