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Die SPD schafft sich mit “Wind­bür­gergeld” end­gültig ab – SPD-Crowding-out (+Video)

Was tut man als Über­zeu­gungs­täter, wenn die Bürger nicht so wollen, wie man selbst?
U.a. der Sozia­lismus kennt zwei Möglichkeiten:

Erstens: Gewalt.
Väterchen Stalin hat diese Variante benutzt, um seine Bürger zwar nicht zum Ein­ver­ständnis, aber zum Still­halten zu bekehren. Wer nicht still­ge­halten hat, wurde ent­weder in den Gulag ver­frachtet oder gleich erschossen.

Zweitens: Schmier­geld­zahlung.
Man kann ver­suchen, Bürger über üppige Ver­sprechen oder durch Geld­zah­lungen zu bestechen. Jeremy Corbyn hat diese Variante gerade in der West­minster Election ver­sucht, die er so kata­strophal ver­loren hat. Einen ganzen Bauch­laden voller staat­licher Wohl­taten hat er den Wählern ver­sprochen. Kaufen konnte er ver­mutlich junge und naive Wähler, den Rest, dar­unter viele ehe­malige Labour-Stamm­wähler hat er verloren.

Auch die Genossen der Rest-Sozi­al­de­mo­kratie, der Partei, die sich auf den Weg in die poli­tische Bedeu­tungs­lo­sigkeit gemacht hat, woran auch das betont neo-sta­li­nis­tische Profil, das sich die SPD nun als Vor­stand gegeben hat, nichts ändern wird, ver­suchen derzeit mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche wider­spenstige Bürger gefügig zu machen.

“Die SPD strebt die Ein­führung eines soge­nannten Wind­bür­ger­geldes an, um Wider­stände gegen Wind­räder in der Nähe von Wohn­ge­bieten zu über­winden. Bürger, die Wind­räder in ihrer Nach­bar­schaft akzep­tierten und damit den Ausbau der erneu­er­baren Energien ermög­lichten, sollten finan­ziell belohnt werden, sagte SPD-Frak­ti­ons­vi­zechef Mat­thias Miersch der “Neuen Osna­brücker Zeitung”.”

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Gekoppelt wird der Versuch, per Wind­bür­gergeld Zustimmung zu kaufen, mit Gewalt in Form einer erzwun­genen Ein­schränkung von Bür­ger­rechten. Wenn Bürger ihre Bür­ger­rechte dazu nutzen, ihre Rechte geltend zu machen und gegen die SPD, bei der man bekanntlich die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und nun auf die Men­schen aus­würgt, in Stellung zu bringen, um damit das Wind­kraft-Heil, das nicht nur die SPD ver­spricht, zu tor­pe­dieren, dann müssen diese Bür­ger­rechte ein­ge­schränkt werden – eine Maß­nahme, die Faschisten immer gewählt haben.

Demo­kraten würden sich fragen, warum vor Ort so großer Wider­stand gegen die Vogel­schredder-Maschinen, deren Kosten ihren Nutzen um ein Viel­faches über­schreiten, vor­handen ist. Gute Demo­kraten würden sich nicht nur für die Gründe des Wider­stands inter­es­sieren, sie würden sie akzep­tieren. Kon­se­quente Demo­kraten würden den Wider­stand zum Anlass nehmen, ihre gesamte Politik zu über­denken. Nur beseelte oder gekaufte Faschisten ver­suchen, ihren Willen, koste es was es wolle, durchzusetzen.

Ob es der Rest-SPD möglich ist, den eigenen Faschismus in Regie­rungs­po­litik zu trans­fe­rieren, ist eine derzeit noch offene Frage. Nicht offen ist hin­gegen die Frage, ob man sich Zustimmung oder Still­halten der Bevöl­kerung durch Schmier­geld­zah­lungen: “Ich bezahl’ Dich und Du akzep­tierst ein Windrad hinter Deinem Haus”, erkaufen kann, sofern man mora­lisch tief genug gesunken ist, es über­haupt zu versuchen.

Man kann es nicht.

Eine Vielzahl von For­schung, die jeder schnell findet, der nach NIMBY googelt, Not In My Back Yard, und dieses Googeln mit dem Begriff “moti­vation crowding-out” ver­bindet, zeigt das. Hätte die SPD auch nur noch einen Genossen in ihren Reihen, der der Rea­lität und den Fakten ver­bunden ist und beides gegen die ideo­lo­gi­schen Seher, die sich dort ansonsten ein­ge­funden zu haben scheinen, ver­teidigt, man wüsste um die näm­lichen Forschungsergebnisse.

Wir haben eines herausgegriffen:

Frey, Bruno S. & Ober­holzer-Gee, Felix (1997). The Cost of Price Incen­tives: An Empi­rical Ana­lysis of Moti­vation Crowding-Out. Ame­rican Eco­nomic Review 87(4): 746–755-

Frey und Ober­holzer-Gee berichten in diesem Beitrag die Ergeb­nisse eines Expe­ri­ments, das sie in der Schweiz durch­ge­führt haben. Frey hat das näm­liche Expe­riment mit einer Reihe unter­schied­licher Stimuli mehrfach durch­ge­führt, hier berichtet er die Ergeb­nisse einer Studie, in der es um die Akzeptanz einer End­la­ger­stätte für Atommüll geht.

Ursprünglich waren 50,8% der 305 Befragten bereit, ein End­lager für mittel-stark kon­ta­mi­nierten nuklearen Abfall in der Nähe ihrer Wohn­ge­meinde zu akzep­tieren. Und dann haben Frey und seine Mit­ar­beiter den Bürgern ange­boten, sie für ihre Akzeptanz zu bezahlen. Die Befragten wurden in drei Gruppen geteilt. Einer Gruppe wurde 2.000, einer 4.000, einer 6.000 Schweizer Franken als Kom­pen­sation für ihre Akzeptanz einer End­la­ger­stätte für Nukle­ar­abfall ange­boten. Ergebnis: Die Akzeptanz hat sich nicht erhöht, im Gegenteil, sie ist von 50,8% auf 24,6% gesunken, hat sich also mehr als hal­biert, die Höhe der Kom­pen­sa­ti­ons­zahlung war uner­heblich. Das Angebot einer Zahlung als Aus­gleich für ihre Akzeptanz hat dazu geführt, dass Per­sonen, die bereit waren, ein End­lager zu akzep­tieren, ins Lager derer, die das End­lager ablehnen, über­ge­laufen sind.

Die Kom­pen­sa­ti­ons­zahlung hat das Gegenteil dessen erreicht, was beab­sichtigt war, statt mehr, gibt es nunmehr WENIGER AKZEPTANZ und vor­her­sehbar mehr Widerstand.

Im Rahmen der For­schung zu NIMBY und Moti­vation crowding-out wurde dieses Ergebnis in vielen unter­schied­lichen Set­tings repli­ziert. Es kann als gut bestä­tigtes Wissen ange­sehen werden, dass finan­zielle Kom­pen­sation, mit der Par­teien oder Regie­rungen Akzeptanz bei Bürgern kaufen wollen, das Gegenteil, nämlich Nicht-Akzeptanz und Wider­stand erreicht. Auch die Initiative der Genossen wird vor­her­sehbar dieses Schicksal ereilen, wie die Genossen hätten wissen können, wenn sie nicht ein Mus­ter­bei­spiel für das wären, was Milton Rokeach ein “Closed Mind” genannt hat: Per­sonen, die die Welt nur noch vor dem Hin­ter­grund der eigenen Ideo­logie wahr­nehmen können und dadurch zwangs­läufig lebens­un­fähig werden.

Frey und Ober­holzer-Gee fassen das, was man bei der SPD nicht weiß, wie folgt zusammen:

“Important con­clu­sions follow.
First, where public spirit pre­vails, using price incen­tives to muster support for the con­s­truction of a socially desi­rable, but locally unwanted, facility comes at a higher price than sug­gested by standard eco­nomic theory because these incen­tives tend to crowd out civic duty.
Second, the use of price incen­tives needs to be recon­sidered in all areas where intrinsic moti­vation can empi­ri­cally be shown to be important. We spe­culate that this may be the case in work rela­ti­onships cha­rac­te­rized by incom­plete con­tracts as well as in envi­ron­mental policy. (Frey & Ober­holzer-Gee 1997: 753–754)”


Quelle: sciencefiles.org