Bildquelle: Screenshot PP/SWR/Youtube

Hoch­kon­junktur: Europas nige­ria­nische Mafia

Eines der am schnellsten wach­senden kri­mi­nellen Netz­werke in Europa ist heute die nige­ria­nische Mafia, die ihre kri­mi­nellen Akti­vi­täten über den ganzen Kon­tinent aus­breitet. Sie besteht aus riva­li­sie­renden Gruppen wie Black Axe, Vikings und Maphite. Zuletzt führten Behörden in Italien, Frank­reich, Deutschland, den Nie­der­landen und Malta eine inter­na­tionale Ope­ration durch, die sich gegen zwei der großen nige­ria­ni­schen Mafia­gruppen richtete. Die Polizei beschul­digte die Banden des Men­schen­handels, des Dro­gen­handels, des Raubes, der Erpressung, der sexu­ellen Gewalt und der Prostitution.

(von Judith Bergmann)

Laut einem Bericht der Washington Post vom Juni 2019 über die nige­ria­nische Mafia in Italien:

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“Sie halten Ter­ri­torium vom Norden in Turin bis zum Süden in Palermo. Sie schmuggeln Drogen und handeln mit Frauen und setzen sie als Pro­sti­tu­ierte auf den Straßen Ita­liens ein. Sie finden neue Mit­glieder in der Kaste der unge­hal­tenen Migranten, die sie illegal in den staat­lichen ita­lie­ni­schen Asyl­zentren rekrutieren.”

Die nige­ria­nische Mafia, so der Bericht, betreibt “Frau­en­handel zu Zehn­tau­senden”. Der ita­lie­nische Geheim­dienst hat die Gruppe als “die struk­tu­rier­teste und dyna­mischste” aller aus­län­di­schen kri­mi­nellen Orga­ni­sa­tionen, die in Italien ope­rieren, bezeichnet, so die Washington Post.

“Manche Experten sagen, dass zwi­schen 2016 und 2018 bis zu 20.000 nige­ria­nische Frauen, einige von ihnen min­der­jährig, nach Sizilien kamen, die in Zusam­men­arbeit mit Nige­rianern in Italien und in der Heimat gehandelt wurden.

Es ist kein Wunder, dass die nige­ria­nische Gruppe in Italien so pro­minent geworden ist: Das Land war eines der euro­päi­schen Ein­gangstore für Migranten, die nach Europa kommen.

Was die nige­ria­ni­schen Ver­bre­chens­netz­werke aus­zeichnet, ist ihre schwere Bru­ta­lität — die ita­lie­nische Polizei hat sie als “städ­tische Gue­rilla-Kriegs­führung zum Einsatz bringend” beschrieben, um das Ter­ri­torium in Italien zu halten — und ihren Einsatz von Voodoo-Ritualen. Laut einem Bericht der Inter­na­tio­nalen Orga­ni­sation für Migration (IOM) der UNO vom Juli 2017 leisten die Opfer von Sex­handel einen Eid, der “mit einem Voodoo-Ritual oder einem Initia­ti­ons­ritus (das Opfer ver­pflichtet sich, ihre Zustimmung zu respek­tieren)” besiegelt wird, und bergen außerdem “die Angst vor Ver­gel­tungs­maß­nahmen der Men­schen­händler an den Fami­li­en­mit­gliedern des Opfers in ihrem Herkunftsland”.

Gemäß dem Bericht der IOM von 2017:

“In den letzten drei Jahren hat IOM Italien einen fast 600-pro­zen­tigen Anstieg der Zahl der poten­zi­ellen Opfer von Sex­handel, die auf dem Seeweg nach Italien kommen, ver­zeichnet. Dieser Auf­wärts­trend hat sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 fort­ge­setzt, wobei die meisten Opfer aus Nigeria eintrafen”.

In ihrem Bericht schätzt die IOM, dass 80 Prozent der Mädchen, die aus Nigeria ankommen, oft min­der­jährig — deren Zahl von 1.454 im Jahr 2014 auf 11.009 im Jahr 2016 dra­ma­tisch ange­stiegen ist — “poten­tielle Opfer von Men­schen­handel zum Zwecke der sexu­ellen Aus­beutung” sind.

Die nige­ria­nische Mafia hat ihre Akti­vi­täten nicht nur auf Italien beschränkt. Sie hat sich in Europa nord­wärts bis nach Deutschland und Schweden aus­ge­breitet. In London wurde ein Trio von Black-Axe-Mit­gliedern für schuldig befunden, fast 1 Million Pfund gewa­schen zu haben, die durch Telefon- und E‑Mail-Betrug gestohlen worden waren. Die nige­ria­nische Mafia, ins­be­sondere die Gruppe Black Axe, hat sich auch nach Kanada aus­ge­breitet, wo sie in einem Bericht des Globe and Mail von 2015 als “Todeskult” mit Ursprung in Nigeria beschrieben wird, wo sie mit “jahr­zehn­te­langen Morden und Ver­ge­wal­ti­gungen” in Ver­bindung gebracht wird, “und ihre Mit­glieder sollen einen Blut­schwur leisten”. In den USA hat das FBI kürzlich eine Reihe von Finanz­be­trü­ge­reien mit Black Axe in Ver­bindung gebracht. Laut dem Nach­rich­ten­be­richt “ist die Gruppe in den Ver­ei­nigten Staaten und weltweit für den Verlust von Mil­lionen von Dollar durch eine Vielzahl von aus­ge­klü­gelten Betrü­ge­reien verantwortlich”.

In Schweden hat die Polizei Black Axe als “eines der effek­tivsten Ver­bre­cher­syn­dikate der Welt” bezeichnet. Schwe­dische Medien haben kürzlich eine Story ver­öf­fent­licht, die zeigt, wie Black Axe arbeitet: Einem 16-jäh­rigen nige­ria­ni­schen Mädchen wurde ein Job als Fri­seurin in Schweden ver­sprochen. Als sie dort ankam, zwang Black Axe sie, als Pro­sti­tu­ierte zu arbeiten, nachdem sie ein Voodoo-Ritual durch­laufen hatte. “Wir haben jetzt dein Blut”, sagten ihr die Mit­glieder von Black Axe, “Wenn du weg­läufst, werden wir dich immer finden”.

Im Jahr 2018 wurden drei Nige­ria­ne­rinnen in Malmö straf­rechtlich ver­folgt, weil sie nige­ria­nische Frauen mit dem Ver­sprechen auf Arbeit nach Schweden gelockt und sie dann zur Pro­sti­tution gezwungen hatten, nachdem sie ein Voodoo-Ritual durch­laufen hatten, bei dem ein rohes Hüh­nerherz gegessen wurde. Nach Angaben der schwe­di­schen Staats­an­walt­schaft ist das Voodoo-Ritual ein Weg, die Opfer des Men­schen­handels, die an Voodoo glauben, zu kon­trol­lieren und auszubeuten.

Ähn­liche Rituale gab es in Groß­bri­tannien im Jahr 2018, als ein Men­schen­händler ver­suchte, nige­ria­nische Frauen von Nigeria nach Deutschland zu schmuggeln, und in Spanien, eben­falls im Jahr 2018, wo ein Han­delsring von 12 Nige­rianern ver­haftet wurde, eben­falls dafür, dass sie Frauen zur Pro­sti­tution gezwungen und ähn­lichen Voodoo-Riten unter­zogen hatten. In Deutschland enden laut einem aktu­ellen Bericht der Deut­schen Welle immer mehr nige­ria­nische Frauen als Pro­sti­tu­ierte in einem der größten Rot­licht­viertel Deutsch­lands in Duisburg, und laut Barbara Wellner von der Soli­da­rität mit Frauen in Not “sind nige­ria­nische Men­schen­händler für den Schmuggel in den meisten Fällen verantwortlich”.

Die Zahl der nige­ria­ni­schen Frauen, die in Deutschland in die Pro­sti­tution ver­schleppt werden, ist zwar immer noch relativ gering, hat aber in den letzten Jahren zuge­nommen, so ein Bericht von Info-Migrants vom März 2019. Im Jahr 2013 stammten nur 2,8% der bekannten Opfer aus Nigeria. Das ist 2016 auf 5% und 2017 auf 8% ange­stiegen. Laut dem Bericht, der Andrea Tivig von der Frau­en­rechts­or­ga­ni­sation Terre des Femmes zitiert, nutzen die Men­schen­händler das Asylsystem:

“Ich habe in Italien Berichte gehört, dass Men­schen­händler den Opfern von Men­schen­handel sagen, sie sollen Asyl bean­tragen und dann einen Status bekommen, um hier in Deutschland bleiben zu können, doch sie werden wei­terhin in der Pro­sti­tution ausgebeutet.”

Die nige­ria­ni­schen Mafia­gruppen bilden nur einen — wenn auch sehr beun­ru­hi­genden — Teil des Gesamt­bildes der impor­tierten Migran­ten­ban­den­kri­mi­na­lität in Europa. Wie das Gatestone-Institut bereits berichtet hat, stellt die Ban­den­kri­mi­na­lität von Migranten bereits eine Bedrohung für die euro­päi­schen Bürger dar. Im November 2018 schrieb Naser Khader, Mit­glied des däni­schen Par­la­ments für die Kon­ser­vative Partei und Mit­be­gründer der mus­li­mi­schen Reform­be­wegung, in der däni­schen Zeitung Jyl­lands-Posten:

“Neben einer geteilten Vor­liebe für Ver­brechen ist die Kultur der Ein­wan­de­rer­banden ein Cocktail aus Religion, Clan­zu­ge­hö­rigkeit, Ehre, Scham und Brü­der­lichkeit… Je härter und bru­taler [du bist], desto stärker bist du, und dann schaffst du ein Bewusstsein von dir selbst und ziehst mehr [Leute] an”.

In Schweden ist die Ban­den­kri­mi­na­lität von Migranten zu einem fast unüber­wind­baren Problem geworden: Manche Kom­men­ta­toren dort haben die Situation als “Krieg” bezeichnet. Dänemark bekämpft die Ban­den­kri­mi­na­lität von Migranten zunehmend. In Deutschland, wo die Migran­ten­banden als kri­mi­nelle Fami­li­en­clans bekannt sind, rechnen die Behörden damit, dass sie das Problem noch jahr­zehn­telang bekämpfen werden.

In den poli­ti­schen Debatten erhalten die nach­tei­ligen Aus­wir­kungen der Migration auf die Kri­mi­na­lität, ins­be­sondere die Ban­den­kri­mi­na­lität, nicht annä­hernd die Auf­merk­samkeit, die sie ver­dienen — wenn über­haupt. Das sollten sie aber.

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Judith Bergman, Kolum­nistin, Anwältin und Poli­to­login, ist eine Distin­gu­ished Senior Fellow am Gatestone Institute.


Quelle: gatestoneinstitute.org