Kon­version zum Chris­tentum – ein Schachzug von wem?

Begründete Erwi­derung auf die freie Meinung, Kirchen würden mit mus­li­mi­schen Kon­ver­titen ihren Mit­glie­der­schwund aus­gleichen wollen

(von Albrecht Künstle)

„Die Freie Meinung“ steht für den Anspruch, seine freie Meinung kundtun zu dürfen. So tat es auch Wolfgang Schlichting in seinem Aufsatz „Muslime werden Christen oder Habeckis, dann klappt’s mit dem lebens­langen Asyl“. Seine Annahme oder gar Behauptung ist wohl, die Kirchen hätten eine Kam­pagne gestartet, Muslime zu Christen zu machen, um ihren Schwund an Gläu­bigen zu kom­pen­sieren. Und diese Rechnung ginge auf, denn „an den Tauf­becken der christ­lichen Kirchen herrscht Andrang, wie an Glüh­wein­ständen auf den Weih­nachts­märkten.“ Wegen dieses lite­ra­risch über­zeich­neten Bildes ist nicht ganz klar, ob der Artikel ernst gemeint, oder „schlicht­lings“ Satire aus­ge­rechnet zum Freitag, dem 13. plat­ziert wurde.

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Hier ein ernst­hafter Versuch, der fak­ten­ge­stützten Wahrheit näher zu kommen:

Erstens, es gibt (leider) keine Welle der Kon­version von Mus­limen zu christ­lichen Konfessionen/Kirchen. Obwohl dies in unserem Interesse liegen müsste. Denn ins­be­sondere streng­gläubige Muslime sind poten­zielle Isla­misten, unter uns lebende „Zeit­bomben“, bei denen nur die Frage ist, wann sie hoch­gehen, sei es „nur“ per Mes­ser­an­griffe oder als Atten­täter. Ich behaupte, dass die sicherste Ent­schärfung dieser Zeit­bomben die Bekehrung zu einem Glauben ist, der ‑ anders als die Unter­wer­fungs­doktrin des kora­ni­schen Islam ‑ den neu­tes­ta­men­ta­ri­schen Frieden nicht nur im Großen, sondern auch gegenüber den Mit­men­schen predigt.

Zweitens haben schon viele Muslime in ihren Hei­mat­ländern erkannt, dass es mit dem „real exis­tie­renden Islam“ so nicht wei­ter­gehen kann. Sehr viele merken, dass es in ihren Ländern nur Sta­gnation, Rück­schritt und Repression nach innen und gegen andere isla­mische Glau­bens­rich­tungen und Länder gibt. In Ländern mit christ­lichen Kul­turen ist so etwas Geschichte, sieht man vom Kon­flikt zwi­schen der Ukraine und Russland ab (dieser ist zwar kein Reli­gi­ons­krieg, aber immerhin einer zweier Nach­bar­länder trotz gleicher Religion). Spe­ziell im Iran finden sich immer mehr Men­schen in christ­lichen Haus­kirchen zusammen – mehr als bei uns aus der Kirche aus­treten. Wenn auf Glau­bens­abfall in isla­mi­schen Ländern oft der Tod steht, ist dann die Behauptung gerecht­fertigt, dass die risi­kolose Kon­version bei uns asyl­tak­ti­scher Natur ist?

Drittens ist es in Deutschland schwerer, Christ zu werden, nicht leichter. In den Her­kunfts­ländern reichen zum Christ werden geheime Treffen in Haus­kirchen, aber hier werden die Kon­ver­titen auf „Herz und Nieren“ geprüft. Die Kirchen machen es Mus­limen nicht leicht, getauft zu werden. Die Praxis der evan­ge­li­schen Kirchen ist mir leider nicht bekannt, da müsste ich mich schlau machen. Von unserer katho­li­schen „Seel­sor­ge­einheit“ her ist mir bekannt, dass die so genannten Erwach­se­nen­täuf­linge“ ein Jahr lang ein beglei­tetes Glau­bens­se­minar absol­vieren müssen, bevor die Taufe erfolgen kann. Das bedeutet, die meisten Muslime erhalten einen Auf­ent­halts­status, noch bevor die Kon­version zum Chris­tentum voll­zogen ist. Noch mehr dürfen ohne Glau­bens­wechsel als stramme Muslime bleiben, obwohl sie damit das kora­nische Recht über das bun­des­deutsche Recht stellen.

Was tun die staat­lichen Asyl­prüfer der Behörden und Ver­wal­tungs­ge­richte? Unter ihnen gibt es so wenig wirk­liche Christen wie draußen im Leben auch, es sind glau­bens­mäßig ten­den­ziell negativ ein­ge­stellte Ent­scheider. Ent­weder sind es normale Athe­isten, mus­ter­gültige Beamte oder gar Muslime, die ebenso in solchen Diensten stehen, wie als Dol­met­scher bei der Polizei und Bun­deswehr. So erklärt sich auch, warum die „Fröm­mig­keits­prüfung“ der „Ernst­haf­tigkeit des Glau­bens­wechsels“ durch die Asyl­prüfer so streng ist, dass sie den Kon­ver­titen Fragen stellen, für deren Ant­worten schon ein halbes Theo­lo­gie­studium nötig ist. Z.B. Fall­stricke, welche Farben von Pfarrer und Minis­tranten an welchen Sonn­tagen des Jahres getragen werden. Und sonn­täg­liche Kir­chen­be­suche seien kein Beweis für ein reli­giöses Bekenntnis, wurden schon Kon­ver­titen von solchen Fröm­mig­keits­prüfern abge­ur­teilt. Die neue Art, mit dem Daumen nach rechts oder links zu zeigen?

Eigentlich sollten die BAMF-Ent­scheider und Roben­träger wissen, dass schon das wie­der­holte Fehlen von „Geflüch­teten“ beim Frei­tags­gebet in eigens dafür ein­ge­rich­teten „Gebets“räumen in Sam­mel­un­ter­künften Mut­proben gleich­kommt, jeden­falls wenn die­selben auch am Sonn­tag­morgen nicht in den Unter­künften anwesend sind. Die Abur­teilung durch Ver­wal­tungs­ju­risten in Glau­bens­fragen ist so anmaßend, als wenn Pfarrer Ent­schei­dungen in juris­ti­schen Streit­fragen treffen würden.

Noch mal abschließend. Jeder mus­li­mische Kon­vertit zu einer christ­lichen Glau­bens­ge­mein­schaft lebt ange­sichts der Mehrheit von drei­viertel isla­mi­scher Migranten schon hier gefährlich, und wäre im Fall der Rück­führung teil­weise mit dem Tod bedroht. Ebenso geht es um unsere eigenen Inter­essen: Auch ver­meintlich „gut inte­grierte“ Vor­zei­ge­muslime haben sich schon im Nach­hinein als koran­treue Gewalt­täter ent­puppt. Die Abwendung jedes Ein­zelnen von der Gefähr­lichkeit des Korans zugunsten einer christ­lichen Kirche kommt einer Lebens­ver­si­cherung für viele Ein­hei­mische gleich, vor allem für Mädchen und Frauen.