Es wird ja gern in aufgewachten Kreisen spöttisch über den dummen Michel, die blinden, deutschen Schlafschafe gelästert. Aber entweder sind die Aufgewachten gar nicht so wenige wie gedacht oder die Leute ahnen weltweit doch, was uns allen wahrscheinlich bevorsteht: Überall wird Bargeld und Gold in Schließfächern und Tresoren in Sicherheit gebracht.
„The natives are getting restless“ (die Eingeborenen werden unruhig)
Der Spruch war üblich in den Verwaltungen der britischen Kolonien, wenn die Eingeborenen langsam rebellisch wurden, weil sie sich unfrei, bevormundet und ausgebeutet fühlten.
Genauso ist es: Überall spüren aufmerksame Bürger, was sich da zusammenbraut und bereiten sich auf das vor, was hier, bei den „Unbestechlichen“ immer wieder thematisiert wird: Die schuldenbasierte Hausse geht dem Ende zu, der gigantische Schuldenberg wird irgendwann kollabieren müssen. Die globalen Zentralbanken können zwar die historisch niedrigen Zinsen um Null herum auch zukünftig nicht anheben, weil dann massenhaft Firmen und Staaten ihre Verbindlichkeiten nicht mehr erfüllen können und pleite gehen würden. Aber man kann sich langsam an die Vermögen der Leute „heranrobben“ und das geschieht tatsächlich auf mannigfaltige Weise – und die Leute merken es.
Ein Fed-Notenbanker gibt erstmals zu, dass die immer größeren Geldmengen, Schulden und Bilanzen auf einen Crash zusteuern. Das wusste man dort schon lange, doch nun spricht es einer öffentlich aus: Der FED-Präsident von Dallas, Robert Kaplan. Er nennt die Dinge ziemlich klar beim Namen und sagt auch, dass die Staatsverschuldungen unvermeidlich weiter anwachsen werden, das gesamte System instabil wird und man später damit kaum noch zurechtkommen wird. Er gibt darüber hinaus zu, dass die Negativzinsen bereits jetzt schon den Finanzsektor schwer beschädigt haben:
Ganz langsam werden wir alle in die Falle getrieben
Die Einführung von Negativzinsen auf gespartes Geld in der Bank sind schon der erste Schritt einer Vermögensabgabe. Das Ersparte wird jeden Monat ein klein bisschen weniger, wer würde es da nicht kurzerhand von der Bank abheben? Also muss das Bargeld und die Bargeldzahlung immer mehr eingeschränkt werden, damit die Leute ihr Geld auf der Bank lassen müssen. Das minimiert auch die Gefahr eines Bankruns, sobald die Regierungen auf einmal beschließen, eine happige Vermögensabgabe einfach von den Konten abzubuchen.
Das Zweite, was den Regierungen gar nicht gefällt, ist, dass die Leute Edelmetalle kaufen, auf die die Regierung keinen Zugriff hat. Also wird der anonyme Kauf stark eingeschränkt. Waren es bisher 10.000 Euro, die man anonym in Edelmetalle „ummünzen“ konnte, sind es jetzt nur noch 2.000 Euro. Damit der Staat weiß, wer das wahre Geld auf diesem Planeten besitzt?
Die Senkung der Grenze auf 2.000 Euro führte zu einem Run auf Gold noch vor dem 01. Januar 2020. Bis zu dem Stichtag konnte man unerkannt Papiergeld in das echte, menschheitsalte, ewig gültige Geld „Gold und Silber“ umtauschen. Vor den Geschäften der Edelmetallhändler bildeten sich lange Schlangen von Käufern. Sie waren bereit, das knappe Metall auch mit saftigen Aufpreisen zu erstehen. Es kam zu fast vierzig Meter langen Schlagen. Marc Friedrich, der Co-Autor des Buches „Der größte Crash aller Zeiten“ postete ein Foto davon auf Twitter, das er wie folgt kommentierte: „Warteschlange @degussa_gold in Köln. Vertrauen in den #Euro und unsere #Politik muss enorm sein.“
Ja, sowas nennt man Abstimmung mit den Füßen. Doch Gold kann man Gott sei Dank immer noch kaufen, nur nicht mehr anonym auf einen Schlag. Seitdem klettert der Goldpreis von einem Allzeithoch zum nächsten. Fachleute visieren schon einen Preis von 2.000 € pro Unze an. Doch es spricht vieles dafür, dass die Bargeldgrenze und Anonymität beim Goldkauf bald auf Null fallen könnte. Als Warner vor zwei Jahren, wo die Freigrenze von 15.000 € auf 10.000 € fiel, eine noch viel drastischere Einschränkung prognostizierten, galt das noch als „Verschwörungstheorie“. Es ist genauso gekommen. Die Null-Euro-Grenze dürfte auch bald kommen.
Die Edelmetalle sind und bleiben das wahre Geld
Doch Insider, wie der Edelmetallhändler Kettner, sehen keinen Grund zur Panik: Dominik Kettner weist darauf hin, dass es auch Vorteile hat, sein Gold mit einem namentlichen Kaufnachweis zu erstehen. So ist der Besitz optimal dokumentiert, falls es im Zuge eines Einbruches oder eines Diebstahls zu einem Verlust des Goldes kommt. Und wer sein Gold später weiterverkaufen möchte, muss ohnehin seine Identität preisgeben.
https://youtu.be/5JYS0hhQhuo
Gold und Silber bleiben die unangreifbarsten Vermögen. Sogar Goldman Sachs empfiehlt, das Vermögen durch Gold- und Silberkauf zu sichern. Das berichtet die Finanzseite BNN Bloomberg. Die immense Kauflust erklärt das Bankhaus mit einer „von Angst getriebenen Nachfrage“ und zählt dabei eigentlich die aktuellen Probleme der Weltpolitik auf: Politische Unsicherheit, drohende Rezession, zu erwartende Vermögenssteuer, die unlimitierte Geldschöpfung und die davon angetriebene Inflation bis zur Hyperinflation. Dazu kommt noch, dass die Weltleitwährung US-Dollar stetig schwächer wird (De-Dollarisierung) und eines schönen Tages ebenfalls kollabieren wird, was durchaus einen globalen Umsturz und das Ende des Euro und vieler anderer Währungen herbeiführen kann.
Der Goldman Sachs Bericht zeigt ein paar interessante Details auf. Zahlen des World Gold Council und der Schweizer Zollbehörden lassen für die Goldman Sachs Analysten den Schluss zu, dass „Seit Ende des Jahres 2016 der Aufbau von intransparenten Goldanlagen viel größer als der Aufbau von sichtbaren Gold-ETFs ist“. (ETF: „Exchange Trade Funds“ sind das berühmte „Papiergold“, bei dem man lediglich ein Zertifikat erhält, auf dem der Anspruch auf echtes Gold zwar verbrieft ist, aber im Zweifelsfall nicht eingelöst werden kann, weil es ca. 200 mal weniger physisches Gold gibt als auf dem Papier verbrieft).
Diese Feststellung heißt nichts anderes, als dass die Leute dem Papier-Gold berechtigterweise misstrauen und das echte Gold wirklich in Händen haben wollen. Der tiefe Grund dafür ist, dass Gold (Platin und Silber) keinen Gegenpart braucht. Papier ist letztendlich nichts wert, denn was drauf gedruckt ist, ist das Versprechen einer anderen Partei, das zu tun, was auf dem Papier steht. Wenn es hart auf hart kommt, werden Versprechen gebrochen oder es gibt den Gegenpart gar nicht mehr.
Das „Smart Money“ (intelligentes Geld) geht weltweit auf Nummer sicher
In den letzten Jahren habe es 1.200 Tonnen (im Wert von 57 Milliarden Dollar) an „nicht erklärten Goldflüssen“ gegeben. Bedeutet: Sehr viele Leute haben in den letzten Jahren anonym physisches Gold gekauft und gehortet, also vor ihren jeweiligen Regierungen in Sicherheit gebracht. Und wohin bringen die Leute das Gold (oder Silber)? Es verschwindet in Schließfächern oder Tresoren. Und der Verkauf von Tresoren ist genau parallel dazu stark angestiegen.
Wenig erstaunlich sind Bankschließfächer daher wegen gestiegener Nachfrage komplett ausgebucht. Es gibt Wartelisten. Aber auch die wesentlich teurere Variante, nämlich der eigene Tresor, ist äußerst gefragt. Manche Firmen, wie Safe-Hersteller Burg-Wächter, verzeichnen Zuwachsraten von 25%. Tresorhersteller erleben große Umsatzsteigerungen. Der Markt reagiert. Letzten Dezember öffnete in London eine riesige Tresoranlage von IBV International Vaults. Die Kunden sind Multimillionäre und Milliardäre, die dort ihre Vermögenswerte einlagern. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten schreiben: „Denn die Reichen der Welt sind verunsichert und suchen derzeit verstärkt nach altmodischer Sicherheit. Das neue Tresorgebäude in Londoner Park Lane 46 ist bereits der sechste Standort von IBV neben drei Standorten in Südafrika und je einem Standort in Dubai und Zürich.“
Auch das Bargeld verschwindet weltweit in die Tresore
„Das Bargeld der Welt verschwindet. Die Banker wissen nicht wirklich, wohin“ titelte das Wallstreet Journal im Dezember 2019. Zwar wird mehr und mehr bargeldlos und immer öfter sogar per Handy bezahlt, aber gleichzeitig heben die Bürger überall und ganz besonders in Deutschland immer mehr Banknoten ab und bewahren sie offenbar in Tresoren oder Verstecken auf. Die „Welt“ bescheinigt den Deutschen eine geradezu manische Liebe zum Bargeld. Offenbar sind die Bundesbürger sich sicher, dass auch bei Bargeldverbot und Stromausfall das gute, alte Bargeld zum Anfassen immer noch einen Einkauf ermöglicht und damit liegen sie wahrscheinlich nicht falsch. Sogar 12,46 Milliarden D‑Mark sollen sich noch in den deutschen Haushalten als Bargeld befinden. Man kann sie immerhin noch heute zum alten Kurs in der Deutschen Bundesbank gegen Euro eintauschen.
Die Deutsche Bundesbank vermutet, dass die Deutschen ca. 235 Milliarden Euro in bar zu Hause bunkern. Die Nachfrage an Bargeld ist so groß, dass zurzeit 726 Milliarden an Euro an Banknoten im Umlauf ist. Das ist doppelt so viel wie vor 10 Jahren.
Es sind aber nicht nur die Bürger, die dem „Schwundgeld durch Negativzinsen“ durch Bargeldhorten entgehen wollen und dem Staat keine Möglichkeit geben wollen, bei den erwarteten und gefürchteten Vermögensabgaben einen zu dicken Happen zu erbeuten. Auch Banken, Sparkassen und Versicherer verstauen paketweise Bargeld in Tresoren, um dem Minuszins zu entkommen. Das ist eben der Fluch des Minuszinses: Er treibt die Menschen, Firmen und Institutionen aus den digitalen Konten und Zahlungswegen in die Banknoten, Fremdwährungen und Edelmetalle.
Klaus Wiener, Chefvolkswirt des Versicherungsverbands (GDV) und Mitglied der Geschäftsführung bestätigt das: „Je niedriger die Zinsen, desto attraktiver wird der Tresor“. Das gelte nicht nur für Versicherer. Auch Banken und Sparkassen wollen den Strafzinsen der EZB für das Einlagern von überschüssigen Geldern auf ihren jeweiligen EZB-Konten entfliehen. Parken Geschäftsbanken Geld bei der Europäischen Zentralbank, müssen sie dafür 0,5 Prozent Strafzinsen zahlen. Sie gehen daher ebenfalls immer dazu über, Bargeld in ihren eigenen Safes zu lagern.
Gold steht wahrscheinlich vor einem Jahrzent-Bullenmarkt
Angesichts all der Risiken im globalen Finanz- und Bankensystem, dem unverhohlenen Appetit der überschuldeten Regierungen auf das Geld ihrer Bürger, die Minuszinsen, die wahrscheinlich über kurz oder lang überall auf Bankguthaben zu zahlen sind, die politischen Unsicherheiten, die mögliche Kriegsgefahr im Nahen Osten und angesichts des Niedergangs der öffentlichen Sicherheit und Ordnung suchen Bürger wie Institutionen nach Möglichkeiten, sich vor dem Ausgeplündertwerden zu schützen. Genau das gibt dem Gold auch die Bezeichnung „Krisenmetall“. Wenn es unangenehm wird, wendet sich der Mensch den unvergänglichen Wertspeichern zu: Gold und Silber.
Denn allzu viele praktikable Möglichkeiten gibt es nicht. Immobilien gehören zwar dazu, doch hier bewegen wir uns schon in Richtung „Blase“, die jederzeit platzen kann — und das Betongold könnte plötzlich doch sehr an Wert verlieren und ein Verkauf schwierig werden. Bargeld ist eine gute Idee, aber Bargeldverbot und Inflation können auch hier den Wert mindern, im schlimmsten Fall bei einer Hyperinflation auf quasi Null. Aktien können auch ein Weg sein, doch wer weiß, welches Unternehmen einen möglichen Finanzcrash überhaupt übersteht? Man besehe sich die Aktienkurse der Deutschen Bank von vor 5 Jahren im Vergleich zu heute. Oder Autobauer-Aktien. Diamanten wären eine Option, für die man aber Fachkenntnis braucht. Man kann sie auch nur an Sachkundige verkaufen. Die Qualität und der Wert eines Diamanten ist nicht für jeden erkennbar.
Gold, Silber (und Kupfer) sind dagegen weder beliebig herstellbar (auf dieser Welt gibt es nur eine begrenzte Menge davon und die Förderung ist teuer), und sie sind leicht nach Gewicht bewertbar. Sie verderben nicht, überall auf der Welt haben sie fast denselben Wert und man kann die Metalle mitnehmen. Und: Man kann das Edelmetall gut vor gierigen Händen und Blicken verstecken, vergraben, einmauern… es verrottet nicht. Irgendwann, wenn es wieder sicher ist, holt man es wieder heraus. Einen kleinen Vorrat an Silber oder Gold in kleiner Stückelung braucht man (neben Bargeld) um gut durch die Krise zu kommen. So haben es die Menschen seit Tausenden von Jahren gemacht. Es wird wieder funktionieren. Wie schon immer.
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