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Der Erfurter Blu­men­straußwurf, oder: Ach Susi, wärst Du doch lieber bei Deinen Kufen geblieben (+Video)

Gestern gewann Thomas Kem­merich (FDP) die Wahl als Minis­ter­prä­sident des Frei­staates Thü­ringen, wor­aufhin die Eis­prin­zessin Susanne Hennig-Wellsow ihm in einem bei­spiel­losen Akt des Hero­simus einen Blu­men­strauß vor die Füße warf.

(von Maria Schneider)

Frau Hennig-Wellsow setzt damit eine lange Tra­dition der Linken fort, die unter anderem durch Joschka Fischer mit seiner „Putz­truppe“ begonnen wurde. Insofern hat sie nur fol­ge­richtig gehandelt.

Wechseln wir jedoch zunächst das Thema und unter­suchen, was Frau Hennig-Wellsow bislang geleistet hat, um sich im Landtag eine Diät auf Kosten der Arbeiter und Bauern zu verdienen:

Frau Hennig-Wellsows beein­dru­ckende Vita

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Nachdem sie als Eis­schnell­läu­ferin die Kufen gekratzt hatte, stu­dierte Frau Hennnig-Wellsow Erzie­hungs­wis­sen­schaften und schloss 2001 als Dipl.-Pädagogin ab. Früher nannte man eine solche Berufswahl „Studium auf Taxi­schein“. Ver­mutlich schlug Frau Hennig-Wellsow auch des­wegen nach ihrem Stu­di­en­ab­schluss eine Kar­rie­re­laufbahn bei der SED-Nach­fol­ge­partei PDS in Thü­ringen ein. Denn wenn es um leicht ver­dientes Geld geht, ist auch dem Kom­mu­nisten letztlich das kapi­ta­lis­tische Hemd näher als der sozia­lis­tische Rock. Passend dazu das Motto auf ihrer Web­seite: #wir­ma­chens­ge­recht

Frau Susanne Hennig-Wellsows lässt uns auf eben dieser Web­seite in ihr ein­faches Weltbild ein­tauchen, das eine gewisse Fixierung auf den Kampf gegen „alte und neue Nazis“ sowie gegen „Neo­nazis“ auf­zu­weisen scheint. Tja, was wäre der Kom­munist schon ohne das Feindbild Nazi, ähm Natio­nal­so­zialist. Aber wieso „Sozialist“? Und wie kann ein Natio­nal­so­zialist eigentlich rechts sein? Sind Sozia­listen nicht schon immer links gewesen? Na ja, besser wir ver­tiefen das nicht. Oder wie siehst Du das, Susi?

Neben ihrer poli­ti­schen Arbeit schreibt Susi auch Artikel und meint: „Marx ist nicht tot!“ Don­ner­wetter! Marx lebt weiter — viel­leicht gar in Gestalt von Frau Susanne Hennig-Wellsow höchstselbst!

Unwill­kürlich tauchen vor meinem inneren Auge Pol Pots Killing Fields und die Denk­mäler mit auf­ge­schich­teten Knochen der Men­schen auf, die im Namen der Marx’schen Ideo­logie gefoltert und tot­ge­schlagen wurden. Ich erinnere mich an die Mil­lionen unschul­diger Men­schen, die für Stalins und Maos Erschaffung des „Neuen Men­schen“ sterben mussten. Beide setzten Marxens Aus­ge­burten um, der nach Meinung von Frau Hennig-Wellsow „öko­no­mische Ver­hält­nisse mes­ser­scharf und sys­te­ma­tisch“ ana­ly­siert. So, so.

Die Anti­ka­pi­ta­lis­tische Linke und der Verfassungsschutz

Eis­schnell­läu­ferin, die sie ist, hat Frau Hennig-Wellsow in Win­deseile als eine der Ersten den Aufruf „Für eine anti­ka­pi­ta­lis­tische Linke“ unter­zeichnet, die den „Kapi­ta­lismus als Ursache für Kriege, Armut und Umwelt­zer­störung“ ansieht und sich für die Auf­lösung der NATO sowie für die Abschaffung der Bun­deswehr einsetzt.

Auf Susis Web­seite ist sogar ein direkter Netz­verweis zur Anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Linken (AKL) vor­handen. Dort erklärt die AKL unter anderem, dass sie „keinen Per­so­nal­abbau im öffent­lichen Dienst“ möchte. Die rest­lichen Arbeit­nehmer, welche auf dem freien Markt die „Staats­knete“ für das Per­sonal im öffent­lichen Dienst erar­beiten, kommen nicht vor. Schön — und schon fast erhei­ternd — wenn man sich so erfri­schend ehrlich zur Günst­lings­wirt­schaft bekennen kann.

Das Lan­desamt für Ver­fas­sungs­schutz ordnet die Anti­ka­pi­ta­lis­tische Linke als links­extrem ein, weil sie das Ziel hat, „die bestehende Wirt­schafts- und Gesell­schafts­ordnung zugunsten eines sozia­lis­ti­schen – später kom­mu­nis­ti­schen — Staats­systems zu über­winden, das nicht mit den Werten der frei­heitlich demo­kra­ti­schen Grund­ordnung zu ver­ein­baren ist.“

Das ist doch mal eine klare Aussage! Ich höre schon den „Arbeiter- und Bau­ern­staat“ im real exis­tie­rendem Sozia­lismus ziemlich laut grüßen, in dem die Men­schen so „glücklich“ waren, dass man den berühmten anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Schutzwall ziehen musste, hinter dem Frau Hennig-Wellsow in Erfurt aufwuchs.

Wir sollten also nicht zu hart mit Frau Hennig-Wellsow ins Gericht gehen. Immerhin konnte sie schon das Wie­der­auf­er­stehen ihrer Heimat DDR mit Händen greifen, wenn nur nicht dieser FDP-Mann mit Hilfe von kapi­ta­lis­ti­schen Leis­tungs­trägern aus der AfD ihren mar­xis­ti­schen Traum zer­stört hätte. Insofern ist es nur zu ver­ständlich, dass solch infantile Träume zu infan­tilen Hand­lungen wie einem belei­digten Blu­men­straußwurf führen.

Unter­schied zwi­schen Kindern und Mar­xisten: Kinder können nicht bezahlen. Mar­xisten wollen nicht bezahlen

Bestanden noch Zweifel an Frau Hennig-Wellsows Eignung als Päd­agogin und Vorbild für Kinder, dürften sie spä­testens jetzt aus­ge­räumt sein. Ein solches Ver­halten, wie es Susi prak­ti­ziert hat, kennt man eigentlich nur von 3‑jährigen Kindern in der Trotz­phase, die sich vor der Super­markt­kasse auf den Boden werden und so lange schreien, bis sie ihren Kopf durch­ge­setzt haben und Mama ihnen die Süßig­keiten an der Kasse kauft. Ein­ziger Unter­schied zwi­schen Kindern und Mar­xisten: Kinder können nicht bezahlen. Mar­xisten wollen nicht bezahlen.

Früher wurden Kinder für so etwas zur Strafe in die Ecke gestellt oder gemaß­regelt. Arbeit­nehmer werden bis heute abge­mahnt oder gar ent­lassen. Frau Hennig-Wellsow wird wahr­scheinlich keine Kon­se­quenzen für ihr men­schen­ver­ach­tendes Ver­halten zu befürchten haben. Im Gegenteil – sie wird wei­terhin getreu der Ideo­logie der Farm der Tiere als Glei­chere unter Gleichen mit einer hohen Diät ent­lohnt werden.

Wir Kapi­ta­listen lachen uns dennoch ins Fäustchen. Denn eines haben Eis­prin­zes­sinnen und Mar­xisten gemeinsam: Wenn die eisige Rea­lität sie einholt — und das tut sie immer — müssen sie sich warm anziehen. Daher zum Schluss ein kleiner Gra­tistipp von mir an Dich, liebe Susi: „Wärst Du doch lieber bei Deinen Kufen geblieben.“

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Maria Schneider ist freie Autorin und Essay­istin. In ihren Essays beschreibt sie die deutsche Gesell­schaft, die sich seit der Grenz­öffnung 2015 in atem­be­rau­bendem Tempo ver­ändert. Darüber hinaus verfaßt sie Reiseberichte.
Kontakt: Maria_Schneider@mailbox.org