Hamburg: SPD stärkste Kraft — Scheitert die AfD an der 5‑Prozent-Hürde?

Die ersten Hoch­rech­nungen in Hamburg pro­phe­zeien das Scheitern der AfD an der 5‑Prozent-Hürde. Die Partei kommt laut Zahlen von Infratest im Auftrag der ARD bei der Bür­ger­schaftswahl auf 4,7 Prozent und ist laut Sen­der­an­gaben sicher nicht mehr in der nächsten Bür­ger­schaft. Die wei­teren Zahlen der Hoch­rechnung: SPD 37,6 Prozent, CDU 11,4 Prozent, Grüne 25,4 Prozent, Linke 9,1 Prozent, FDP 5,0 Prozent.

Erste Hoch­rechnung bestätigt AfD-Scheitern in Hamburg

Die AfD ist laut Pro­gnosen von ARD und ZDF nicht mehr in der nächsten Bür­ger­schaft ver­treten. Für die ARD sieht Infratest die AfD bei 4,7 Prozent, für das ZDF pro­gnos­ti­ziert die For­schungs­gruppe Wahlen 4,8 Prozent. Vor fünf Jahren waren es noch 6,1 Pro­zentAuch die FDP muss bangen, beide Sender sehen die Libe­ralen bei 5,0 Prozent, bei der letzten Wahl waren es noch 7,4 Prozent.

Stärkste Kraft wurde klar die SPD, die auf 37,5 (ARD) bis 38,0 Prozent (ZDF) kommt. Das ist aller­dings auch deutlich weniger als bei der letzten Bür­ger­schaftswahl 2015, als die Sozi­al­de­mo­kraten in der Han­se­stadt 45,6 Prozent holten. Die CDU wird kommt laut Pro­gnosen auf 11,0 (ZDF) bis 11,5 Prozent (ARD), ein deut­licher Verlust im Ver­gleich zur letzten Wahl, als die Christ­de­mo­kraten 15,9 Prozent holten. Deut­liche Zuge­winne holen die Grünen, die von beiden Sendern bei 25,5 Prozent gesehen werden. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2015, damals holte die Öko-Partei 12,3 Prozent. Die Linken werden bei 9,0 (ARD) bis 9,5 Prozent (ZDF) gesehen, etwas mehr als die 8,5 Prozent vor fünf Jahren.

SPD hat in Hamburg drei Machtoptionen

Nach der Bür­ger­schaftswahl in Hamburg hat die SPD trotz Stim­men­ver­lusten als wei­terhin stärkste Kraft wohl drei Macht­op­tionen. So ist kom­for­tabel eine Fort­setzung von Rot-Grün möglich, die SPD könnte aber auch jeweils mit der CDU oder den Linken eine Regie­rungs­mehrheit in der Bür­ger­schaft bilden. CDU-Gene­ral­se­kretär Paul Ziemiak gra­tu­lierte den Sozialdemokraten.

“Es gibt nichts zu beschö­nigen, das ist ein his­to­risch schlechtes Ergebnis und ein bit­terer Wahl­abend”, sagte Ziemiak am Sonn­tag­abend. “Der Gegenwind vor allem aus Thü­ringen für die CDU Hamburg war enorm. Wir müssen offen darüber sprechen, wie wir aus dieser Situation wieder her­aus­kommen.” Für die AfD ist die Wahl vor­aus­sichtlich ein Debakel, laut Pro­gnosen von ARD und ZDF ver­passt die Partei mit 4,7 bis 4,8 Prozent den erneuten Einzug in die Bür­ger­schaft. Die letzten Umfragen hatten die AfD in Hamburg noch bei 6 bis 7 Prozent gesehen, die wurden aller­dings über­wiegend vor dem Anschlag in Hanau durch­ge­führt. Für diesen war der AfD vielfach in der poli­ti­schen Debatte eine mora­lische Mit­schuld gegeben worden.


über dts Nachrichtenagentur