92 Prozent Erfolgs­chance für extrem dumme Passfälscher

Elf von zwölf Ber­liner Bezirken ver­fügen nicht über Geräte, mit denen sich ein gefälschter aus­län­di­scher Pass von einem echten unter­scheiden lässt. Das dürfte der nicht kom­plett ver­blödete Teil jener, die in der deut­schen Haupt­stadt mit gefälschten Papieren zu tun haben, längst in der Zeitung oder im Internet gelesen haben – und Neu­kölln meiden. Für alle anderen gilt eine etwa 92 pro­zentige Wahr­schein­lichkeit, selbst im Falle einer behörd­lichen Kon­trolle ihrer Doku­mente nicht aufzufliegen.

(von Manfred Rouhs)

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Fall­zahlen zur Ver­wendung gefälschter Pässe gibt es in Berlin nicht. Wer auch immer dazu irgend­etwas äußert, ver­breitet Fakenews – mangels Daten­basis. Diese erstaun­liche Erkenntnis musste Fatina Keilani machen, Jour­na­listin beim „Tages­spiegel“. Sie ver­ein­barte ein Hin­ter­grund­ge­spräch bei der Ber­liner Polizei und dachte sich ganz naiv:

„Ich wollte über gefälschte Pässe berichten, denn ich halte sie für ein Problem. Es gibt Fälle, da melden sich Aus­länder hier bei den Behörden mit einem gefälschten Pass an, und wenn es niemand merkt, sind sie drin im System. Ihre gesamte Existenz in diesem Land beruht dann auf einer Straftat. Sie bekommen Sozi­al­leis­tungen, eröffnen Konten, mieten Woh­nungen. Es wurden betrü­ge­rische Kon­to­er­öff­nungen ent­deckt, es flossen Gelder zur Unter­stützung des isla­mis­ti­schen Ter­ro­rismus. Es sollte in natio­nalem Interesse sein, das zu verhindern.“

Wie oft werden in Berlin falsche Pässe fest­ge­stellt? – Das weiß niemand.

Warum können nach Neu­kölln nicht auch die elf übrigen Ber­liner Bezirke Prüf­geräte zur Iden­ti­fi­kation gefälschter Pässe anschaffen? – Gute Frage, nächste Frage.

Ihre Gesprächs­partner von der Polizei wussten eigentlich gar nichts. Eine ihrer letzten Fragen lautete: „Warum bin ich denn jetzt hier? Ich bin eine Stunde durch die Stadt gefahren, um zu hören, dass Sie mir nichts sagen können?“ Und dann sagte einer ihrer Gesprächs­partner doch noch etwas: „Ich möchte das Gespräch jetzt beenden.“

Das war viel­leicht auch besser so. Allzu viele Ant­worten könnten die Öffent­lichkeit ver­un­si­chern. Und wer will das schon?

Fatina Keilani (Foto) hat übrigens in Hamburg und Bor­deaux Juris­terei stu­diert, in New York Plat­ten­ver­träge ver­handelt und in Manila deutsche Mörder im Knast besucht. Hätte sie statt­dessen ihr ganzes Leben brav in Berlin zuge­bracht, dann würde sie wahr­scheinlich gar nicht auf die Idee kommen, so viele dumme Fragen zu stellen, weil ihr nicht auf­ge­fallen wäre, dass es doch eigentlich ziemlich bescheuert ist, auf die Über­prüfung der Echtheit von Aus­weis­pa­pieren ein­rei­se­wil­liger Men­schen zu verzichten …

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PI-NEWS-Autor Manfred Rouhs, Jahrgang 1965, ist Vor­sit­zender des Vereins Signal für Deutschland e.V., der die Opfer poli­tisch moti­vierter Straf­taten ent­schädigt. Der Verein ver­öf­fent­licht außerdem ein Portal für kos­ten­loses Online-Fern­sehen per Streaming. Manfred Rouhs ist als Unter­nehmer in Berlin tätig und ver­mittelt Fir­men­grün­dungen in Hong Kong.


Ein Beitrag von PI-NEWS