Kanz­leramt mauert bei Nach­fragen zur Flücht­lings­krise 2015

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Im Kanz­leramt gibt es nach eigener Aussage kaum amt­liche Infor­ma­tionen zu meh­reren rele­vanten Vor­gängen in der Flücht­lings­krise 2015. Das geht aus Ant­worten des Kanz­ler­amtes auf ver­schiedene Anfragen nach dem Infor­ma­ti­ons­frei­heits­gesetz hervor, die die “Welt am Sonntag” in den ver­gan­genen Monaten gestellt hat. Konkret hatte die Redaktion Zugang zu Infor­ma­tionen wie E‑Mails oder Aus­ar­bei­tungen bean­tragt. In den meisten Fällen erklärte das Kanz­leramt, dass “keine Infor­ma­tionen im Sinne der Anfrage” ermittelt wurden.Das betrifft Vor­gänge rund um die Ent­scheidung, Migranten direkt aus Ungarn zu holen, oder aber auch zur Debatte um den Fami­li­en­nachzug, zu den Neu­jahrs­an­sprachen 2014 und 2015 und zum Auf­tritt damals in der TV-Sendung Anne Will. In anderen Fällen, etwa zur Arbeit des Flücht­lings­ko­or­di­nators oder zum Stab Flücht­lings­po­litik lie­ferte das Kanz­leramt erstaunlich wenig Unter­lagen. Auf den Vorwurf, das Zustan­de­kommen von Ent­schei­dungen damals ließe sich ange­sichts der Ant­worten nur schwer für die Öffent­lichkeit nach­voll­ziehen, ant­wortete das Kanz­leramt zurück­haltend: “Ihnen wurden im Infor­ma­ti­ons­frei­heits­gesetz-Ver­fahren die im Rahmen dieses Gesetzes zugäng­lichen Infor­ma­tionen zum ange­fragten Zeitraum zur Ver­fügung gestellt.” Die Regierung habe ihre “migra­ti­ons­po­li­ti­schen Ent­schei­dungen” seit 2015 “vielfach öffentlich vor­ge­stellt und begründet”, heißt es in der Antwort — etwa im Bun­destag, in Pres­se­kon­fe­renzen, Pres­se­mit­tei­lungen und durch Inter­views der Kanz­lerin, des Innen­mi­nisters und anderer Regierungsmitglieder.


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Bun­des­kanz­leramt, über dts Nachrichtenagentur