B12 – Das ver­gessene Vitamin

„50 bis 60 Prozent der Deut­schen Bevöl­kerung weisen einen funk­tio­nellen Vitamin-B12-Mangel auf.“

Dr. med. Joachim Mutter

B‑Vitamine werden oftmals treffend als „Ner­ven­vit­amine“ bezeichnet. In beson­derem Maße trifft dies auf B12 zu. Kaum ein anderes Vitamin übt einen ver­gleich­baren Ein­fluss auf das kör­per­liche, emo­tionale und mentale Wohl­ergehen des Men­schen aus. Die viel­fäl­tigen Sym­ptome eines Mangels reichen von Reiz­barkeit, Taub­heits­ge­fühlen, Stö­rungen des Gehör‑, Geschmacks- oder Geruchssinn, Zittern, Ver­gess­lichkeit bis hin zu Demenz, MS- oder par­kin­son­ähn­liche Sym­ptome. Da laut Experten mehr als die Hälfte der Bevöl­kerung von einem B12-Mangel betroffen sind, kann man ohne Über­treibung von einer „Volks­krankheit“ sprechen.

Wis­sens­wertes über B12

Zu den zen­tralen Auf­gaben dieses Vital­stoffes gehören die Blut­bildung, die Syn­these von DNS und RNS, Ent­gif­tungs­funk­tionen, Aufbau der Mye­lin­schicht zum Schutz der Ner­ven­zellen, Abbau des gefäß­schä­di­genden Homo­cycteins, Akti­vierung der „Wohl­fühl­bo­ten­stoffe“ Sero­tonin und Dopamin, Akti­vierung der Oste­oblasten (kno­chen­bil­dende Zellen) und die Mit­be­tei­ligung an der Syn­these von Hor­monen und Neu­ro­trans­mittern. Auch zur Ent­giftung von Cyanid (Ziga­ret­ten­rauch), Stick­stoff­monoxid und Queck­silber wird B12 benötigt.

In der Fach­li­te­ratur sind mehr als 50 Sym­ptome beschrieben, die durch einen B12-Defizit ent­stehen können.

Sym­ptome eines B12-Mangels

1. All­ge­meine Symptome
• kör­per­liche Schwäche, Muskelschwäche
• dau­ernde Müdigkeit, schnelle Erschöpfung
• Antriebs­schwäche, Apathie und Lustlosigkeit
• Atemnot bei kör­per­licher Belastung, Kurzatmigkeit
• blasse Haut infolge der Anämie
• Hyper­ak­ti­vität, Ruhe­lo­sigkeit, Streßempfindlichkeit
• Schlaf­lo­sigkeit, Schlaf­stö­rungen über längere Zeit
• Infekt­an­fäl­ligkeit, Abwehr­schwäche, lang­wierige Infekte
• Ver­dau­ungs­stö­rungen, Appe­tit­lo­sigkeit, Unwohlsein
nach dem Essen, ver­schlech­terte Nährstoffaufnahme
• Pig­men­tie­rungs­stö­rungen der Haut
• beschleu­nigte Alterung, früh­zei­tiges Ergrauen der Haare
• lang­fristig gesund­heit­licher Verfall

2. Ver­än­derung des Blutbildes
• per­ni­ziöse Anämie

3. Herz und Kreislauf
• Arte­rio­sklerose auf­grund erhöhten Homocysteinspiegels
• erhöhtes Thrombose‑, Embolie- und Infarktrisiko

4. Geistige Stö­rungen und Erkrankungen
• epi­ge­ne­tisch bedingte Ent­wick­lungs­stö­rungen mit verminderter
geis­tiger und kör­per­licher Leis­tungs­kraft, geringere Intelligenz,
mög­li­cher­weise Autismus
• Persönlichkeitsveränderung
• Reiz­barkeit, Erreg­barkeit, Verlust der Selbstkontrolle,
Neigung zu Gewalt­tä­tigkeit, krank­haftes Mißtrauen
• Ver­geß­lichkeit, Gedächtnisverlust
• unklares und kon­fuses Denken, Unkon­zen­triertheit, Verwirrtheit
• Nach­lassen der geis­tigen Fähigkeiten
• Seni­lität, Demenz
• Benom­menheit, Schwindelanfälle
• Depres­sionen, Niedergeschlagenheit
• Wahn­vor­stel­lungen, Schi­zo­phrenie, Manie, Halluzinationen

Quelle: Th. Klein / Volks­krankheit Vitamin B12-Mangel / Hygeia-Verlag

Wie B12 ent­deckt wurde

Ärzte denken bei einem Fehlen dieses Vit­amins zuerst an die per­ni­ziöse Anämie — wörtlich: Die bös­artige Blut­armut. Das ist unter anderem auch his­to­risch begründet. Der US-ame­ri­ka­nische Pathologe George H. Whipple ent­deckte schon Anfang der 1920er-Jahre, dass Hunde, die an per­ni­ziöser Anämie litten, durch die Füt­terung mit roher Leber geheilt werden konnten. Das Organ Leber musste demnach einen „Anti-Per­ni­ziosa-Faktor“ enthalten.

Für diese Ent­de­ckung erhielt Whipple zusammen mit zwei anderen For­schern 1934 den Nobel­preis für Medizin. Die Iso­lierung des eigent­lichen Wirk­stoffs B12 gelang dann 1948 und im Jahr 1955 konnte die Mole­kül­struktur auf­ge­klärt werden. Dafür wurde dann der Nobel­preis für Chemie verliehen.

Vitamin B12 ist ein Sam­mel­be­griff für ver­schiedene Ver­bin­dungen, den soge­nannten Coba­la­minen. Vitamin B12 ist die einzige bekannte bio­lo­gische Sub­stanz, die das röt­liche Spu­ren­element Kobalt enthält.

Bekannt sind: Adenosyl‑, Hydroxy, Aquo‑, Nitro‑, Cyano- und Methylcobalamin.

Die erst­ge­nannten fünf Formen müssen von der Zelle mit Hilfe von Enzymen in Methyl­co­ba­lamin umge­wandelt werden. Die dafür benö­tigten Enzyme werden jedoch oft durch Gifte blockiert.

Wenn man B12 ergänzt, ist man mit Methyl­co­ba­lamin auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Methyl­co­ba­lamin kann auch am besten die Blut-Hirn­schranke über­winden und sollte des­wegen statt Cya­no­co­ba­lamin bevorzugt werden, wie neuere Studien belegen.

Vor­kommen in Lebens­mitteln, Bedarf und Auf­nahme von B12

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B12 kommt prak­tisch nur in tie­ri­schen Lebens­mitteln vor. Fleisch, Fisch, Austern, Eier und Roh­milch sind eine Quelle für B12. Inne­reien, vor allem Leber, ent­halten bei Weitem die höchste Kon­zen­tration. Die ein­zigen vege­ta­ri­schen B12-Lie­fe­ranten, welche die bio­lo­gisch wirksame Form von B12 ent­halten, sind Chlorella- und Nori-Algen.

Der täg­liche Bedarf liegt irgendwo zwi­schen 3 µg (Mikro­gramm) und 2000 µg. Wieso diese große Spann­weite? Das ist so zu erklären: Für eine gute Auf­nahme sind intakte Schleim­häute im Magen und Darm not­wendig. Zusätzlich muss der Magen aus­rei­chend Salz­säure bereit­stellen. Jeder zweite Erwachsene über 50 Jahre pro­du­ziert zu wenig Magen­säure. Das erklärt, warum gerade ältere Men­schen sehr häufig unter einem B12-Mangel leiden. Damit im oberen Dünndarm über­haupt B12 auf­ge­nommen werden kann, wird der soge­nannte Intrinsic Faktor benötigt. Dieser wird von den Beleg­zellen des Magens gebildet. Ist die Magen­schleimhaut ent­zündet (Gas­tritis), wird der Intrinsic Faktor nicht gebildet. Bis zu 40 Prozent aller Per­sonen über 60 Jahren sind von Gas­tritis betroffen. Magen­säure und Pepsin fehlen, dadurch kann auf nor­malem Wege kein B12 resor­biert werden. Dann sind als Nah­rungs­er­gänzung rund 500 bis 2000 µg not­wendig, damit ca. ein Prozent vom B12 per Dif­fusion auf­ge­nommen wird. Das erklärt, warum bei ent­zün­deten Schleim­häuten im Magen und Darm recht hohe Dosen not­wendig sind.

Zu wenig Magen­säure und Ent­zün­dungen im Magen-Darm­be­reich sind nur zwei Gründe, warum es zu einem Mangel kommen kann. In der Praxis gibt es noch viele weitere Gründe, wie Sie der nach­fol­genden Tabelle ent­nehmen können:

Mög­liche Gründe für einen Vitamin B12-Mangel:

  • Leber­krank­heiten
  • Erkran­kungen der Bauch­spei­chel­drüse (zu wenig Pancreasenzyme)
  • Nie­ren­schäden (erhöhte Aus­scheidung von B12)
  • Infektion mit Heli­co­bacter pylori
  • Ent­zün­dungen des Magens (Gas­tristis)
  • Ent­zün­dungen des Darms
  • HIV- Infektion
  • teil­weise Ent­fernung des Darmes oder Magens
  • nitro­sa­tiver Stress (ver­braucht hohe Mengen B12)
  • Stress im all­ge­meinen (durch die hohe Aus­schüttung von Nor­ad­re­nalin werden die B12-Reserven schnell verbraucht)
  • Gifte aller Art — vor allem Schwer­me­talle wie Queck­silber aus Amalgamplomben
  • nach Ope­ra­tionen (Nar­ko­se­mittel ver­brauchen B12 nahezu kom­plett im Körper)
  • Rauchen
  • mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag
  • hoher Zucker­konsum
  • hoher Eiweiß­konsum
  • Konsum von Soja, welches nicht fer­men­tiert ist
  • sehr fett­reiche Ernährung
  • Über­mä­ßiger Alko­hol­konsum (ver­ur­sacht Ent­zündung der Magen­schleimhaut, der Bauch­spei­chel­drüse und Leberschäden)
  • sehr scharfes Essen
  • hohe Dosen Vitamin C
  • Fruk­to­se­mal­ab­sorbtion
  • Kal­zi­um­mangel
  • Schild­drü­sen­un­ter­funktion
  • Pseu­do­vitamin B12 ( z. B. in Spirulina)
  • schwä­chere Ver­dauung bei älteren Menschen

Ein wei­terer und weit ver­brei­teter Grund für ein Vitamin B12-Defizit ist der Medi­ka­men­ten­konsum in der west­lichen Welt. Vor allem Säu­re­blocker und Dia­be­tes­me­di­ka­mente sind hier zu erwähnen.

Es gibt allein in Deutschland über sechs Mil­lionen Dia­be­tiker. Viele werden mit dem Medi­kament Met­formin behandelt. Met­formin ver­ringert im Darm die zur Intrinsic-Faktor-Auf­nahme not­wen­digen Kal­zi­um­ionen. Blut­druck­senker, Pro­to­nen­pum­pen­hemmer, Beta­blocker, Anti­biotika, Che­mo­the­rapie, Statine, Ver­hü­tungs­mittel, Psy­cho­pharmaka, Hist­amin­blocker und Aspirin tragen eben­falls zu einem B12-Defizit bei.

Die vielen limi­tie­renden Fak­toren der B12-Auf­nahme erklären, warum der Mangel so weit ver­breitet ist. Veganer und ältere Men­schen sind besonders häufig von einem Mangel betroffen.

Unser Körper spei­chert beträcht­liche Mengen B12 in der Leber. Dieser Vorrat kann bei guten Bedin­gungen fünf bis zehn Jahre aus­reichen. Wenn man für ein paar Jahre über vegane Ernährung kein B12 zuführt, fällt das erst mal gar nicht auf. Doch nach und nach können sich Sym­ptome einstellen.

Typisch bei einem Mangel sind: Müdigkeit, kör­per­licher Schwäche, Kon­zen­tra­ti­ons­stö­rungen, Blässe, Schlaf­stö­rungen und Stimmungsschwankungen.

Schon 1974 hat eine ame­ri­ka­nische Studie her­aus­ge­funden, dass ca. 90 Prozent der Veganer einen B12-Mangel auf­weisen. Zum gleichen Ergebnis kommt auch eine Studie von Prof. Dr. W. Herrmann von der Uni­klinik Saarland. Seine For­schungs­er­geb­nisse wurden im Jahr 2002 in der Zeit­schrift „natürlich vege­ta­risch“ ver­öf­fent­licht. Bei Vege­ta­riern, die noch Eier und Milch­pro­dukte kon­su­mieren liegt bei immerhin noch 73 Prozent ein B12-Mangel vor. Das bedeutet jetzt nicht, dass wir unbe­dingt Fleisch essen müssen. Ethische und öko­lo­gische Gründe sprechen eher für eine vege­ta­rische oder vegane Lebens­weise. Doch wer über lange Zeit­räume kein Fleisch isst, sollte B12 als Nah­rungs­er­gän­zungs­mittel nehmen.

Laut Dr. Markus Keller von der Uni Gießen leiden auch zwi­schen neun bis 18 Prozent der Fleisch­kon­su­menten an einem B12-Mangel. Die Gründe wie Magen­schleim­haut­ent­zün­dungen, Rauchen, Leber- und Nie­ren­er­kran­kungen, Stress, Toxine, Medi­ka­men­ten­konsum und so weiter wurden ja bereits aus­führlich dar­gelegt. Mit zuneh­mendem Alter nimmt der Anteil der Betrof­fenen zu. Gas­tritis und die damit ein­her­ge­hende ver­min­derte Bildung des Intrinsic Faktors sowie eine gestörte Resorp­ti­ons­leistung des Darmes sind, wie bereits erwähnt, bei älteren Men­schen keine Seltenheit.

B‑Vitamine beugen Alz­heimer, Krebs und anderen Erkran­kungen vor

Vitamin B12 ist das Anti-Aging-Produkt des Jahrhunderts“

Prof. Karl-Heinz Reimers

Seit vielen Jahren ist bekannt, dass eine Kom­bi­nation von den Vit­aminen B6, B9 (Fol­säure) und B12 sehr wir­kungsvoll einen zu hohen Homo­cystein­spiegel (Hcy) senken kann.
Hcy ist ein gefäß­schä­di­gendes Stoff­wech­sel­produkt. Inter­na­tionale Studien zeigen, dass ein erhöhter Homo­cystein­spiegel über 10 micromol/l etwa bei der Hälfte aller Men­schen über 65 Jahren vor­kommt. Das erhöht das Risiko für Schlag­anfall, Herz­in­farkt und Alz­heimer-Demenz erheblich.

Im Jahr 2013 wurde von der National Academy of Sci­ences von G. Douand et.al. eine wichtige Alz­heimer-Prä­ven­ti­ons­studie durch­ge­führt. Es wurden 156 ältere Men­schen mit leichten kogni­tiven Beein­träch­ti­gungen aus­ge­wählt. Das ist eine Stufe vor der Ent­wicklung von Alzheimer-Demenz.

Rund die Hälfte der Stu­di­en­teil­nehmer bekam über einen Zeitraum von zwei Jahren täglich eine Kom­bi­nation von B12 (500 µg), B6 und Fol­säure. Die andere Hälfte bekam ein Placebo.

Die 80 Pro­banden, die B‑Vitamine ein­nahmen zeigten eine signi­fikant geringere Dege­ne­ration des Gehirns als die Placebo-Gruppe. Laut den Wis­sen­schaftlern war dies das erste Mal, dass ein Alz­heimer bedingtes Schrumpfen des Gehirns auf­ge­halten werden konnte, und dies durch eine ein­fache, preis­werte und sichere Kom­bi­nation von B‑Vitaminen.

Men­schen über 50 sollten einmal pro Jahr ihren Homo­cystein­spiegel messen lassen. Auch wenn die Kran­ken­kassen die rund 20,- € für die Unter­su­chung nicht erstatten, ist es gut inves­tiertes Geld in die eigene Vorsorge.

Das B12 hilft, die durch Strahlung und durch freie Radikale beschä­digte DNS zu repa­rieren und kann wie viele andere Vital­stoffe auch, vor Krebs schützen. Studien haben gezeigt, dass niedrige B12-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für Gebär­mut­terhals- und Brust­krebs einhergehen.

Der bekannte Arzt Dr. Max Gerson, der Krebs­pa­ti­enten im End­stadium mit außer­ge­wöhn­lichen Erfolgen behan­delte, gab seinen Pati­enten Leber-Injek­tionen, oft kom­bi­niert mit zusätz­lichem B12.

Selbst­ver­ständlich bedarf eine Krebs­er­krankung einer ganz­heit­lichen The­rapie. Ernährung, Ent­giftung, see­lische Hygiene und Vital­stoffe spielen hier eine wichtige Rolle.

Krebs­the­ra­peuten emp­fehlen oft: Omega-3-Fett­säuren, Poly­phenole, Cur­cumin, Selen, Q10, Alpha-Lipon­säure, L‑Arginin, die Vit­amine C, E, D3, Magnesium, Zink und MSM.

Wenn es um Vor­sorge und The­rapie geht, sollte man sich nie auf nur einen Vital­stoff ver­lassen. Bei­spiel Osteo­porose: Ärzte emp­fehlen meist nur Kalzium – manche viel­leicht noch D3 dazu.

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Das genügt aber nicht. Für den gesunden Kno­chen­stoff­wechsel benö­tigen wir auch Magnesium, Silizium, Zink Vanadium, Bor, Kupfer, Mangan, Selen. Chrom und nebst dem D3 auch die Vit­amine C, E, K1, K2 und A oder die Vor­stufe beta-Carotin. Und wer hätte es gedacht? – auch B12.

Die Akti­vität der Oste­oblasten (kno­chen­auf­bauende Zellen) hängt von B12 ab. Niedrige B12-Werte sind mit Osteo­porose asso­ziiert. Rus­sische und japa­nische Ärzte fanden heraus, dass bei manchen Sehstörungen(u. a. grüner Star) B12 helfen kann. Bei Schlaf­stö­rungen sollte man also nicht nur an Tryp­tophan denken, sondern auch an B12, da dieses Vitamin an der Bildung von Mela­tonin beteiligt ist.

Bei Asthma, Haut­krank­heiten, Immun­schwäche, neu­ro­lo­gi­schen Erkran­kungen und bei Dia­betes gibt es eben­falls gute Erfah­rungen mit B12.

Haben Sie einen B12-Mangel?

Erste Hin­weise auf einen Coba­lamin-Defizit erhalten Sie, wenn Sie die viel­fäl­tigen Sym­ptome kennen und sich darin wieder finden.

Absolute Sicherheit geben dann zwei Labor­werte: Das Holo­trans­co­ba­lamin (HoloTC) und die Methyl­mal­on­säure im Blut oder Urin.

Eine her­kömm­liche B12-Unter­su­chung im Blut ist nicht sehr aus­sa­ge­kräftig. In Deutschland gelten Werte bis 160 pg/l als normal. Die ame­ri­ka­nische Ärz­te­schaft defi­niert Blut­spiegel unter 200 pg/l als eine Indi­kation für B12-Mangel.

Im Gegensatz dazu wird in Japan die untere Grenze bei 500 pg/l ange­setzt. Im Land der auf­ge­henden Sonne gibt es im Ver­gleich zu Europa und den USA eine viel geringere Alz­heimer-Demenz-Rate. Mög­li­cher­weise liegt das an der Ernährungsweise.

Dadurch, dass in Japan höhere B12-Spiegel als Norm defi­niert sind, wird von den dor­tigen Ärzten häu­figer B12 ver­ordnet. Neben der bes­seren Ernährung ist das das sicherlich der zweite wesent­liche Faktor, warum psych­ia­trische Erkran­kungen und Demenz in Japan sel­tener vorkommen.

Der bekannte Umwelt­me­di­ziner Dr. med. Joachim Mutter schreibt in seinem Buch Lass Dich nicht vergiften:

„Idea­ler­weise sollte der Wert im Blut bei 500 bis 1000 pg/l liegen — besser noch höher. Zwar gelten Werte bis 160 pm/l als normal, doch Studien zeigen, dass Per­sonen mit einem Vitamin-B12-Wert von unter 500 pg/l innerhalb von zehn Jahren sechsmal mehr an Alz­heimer-Demenz erkranken als Per­sonen, deren Vitamin B12-Spiegel höher ist.“

Im Blut liegt das Vitamin B12 nicht iso­liert vor, sondern ist wie­derum an Trans­por­tei­weiße gebunden. Diese werden als Trans­co­ba­lamin I, II und III bezeichnet. Für unsere Zellen ist einzig das Trans­co­ba­lamin II von Bedeutung. Nur dieses wird von den Zellen auf­ge­nommen und steht dann für lebens­wichtige Reak­tionen in der Zelle zur Ver­fügung. Des­wegen sollten infor­mierte Ärzte und Heil­prak­tiker auch nur diesen Wert im Labor bestimmen lassen. Ideal ist ein HoloTC-Wert von über 50 pmol/l. Die Kosten für diese Unter­su­chung liegen bei rund 30,- €.

Wenn die Zelle unter einem B12-Mangel leidet, steigen die Stoff­wech­sel­pro­dukte Homo­cystein und Methyl­mal­on­säure (MMS) an. Auch diese Werte kann man, laut Experten zusätzlich messen lassen, um einen Vitamin B12-Bedarf zu erkennen.

Warum wir heute mehr B12 benö­tigen als unsere Vorfahren

Oft hört man von Ärzten oder in den Medien den Satz: „Wer sich aus­ge­wogen ernährt, benötigt keine Nahrungsergänzungsmittel.“

Diese Falsch­aussage ver­kennt völlig die For­schungs­er­geb­nisse der ver­gan­genen 30 Jahre. Durch Inten­siv­land­wirt­schaft, ein­seitige Düngung, aus­ge­laugte Böden etc. ent­halten unsere Lebens­mittel heute längst nicht mehr die Dichte an Vital­stoffen wie vor 100 Jahren. Bei manchen Mine­ral­stoffen und Spu­ren­ele­menten beträgt der Rückgang in Obst und Gemüse 70 bis 90 Prozent.

Noch etwas anderes ist wichtig: Wir leben heute nicht mehr in der selben Welt wie unsere Urgroß­eltern. Vor 120 Jahren gab es kaum Industrie, keine Auto­abgase, keine Radio­ak­ti­vität, keine Pes­tizide und andere Umwelt­gifte, kein Mobilfunk, kein WLAN, keine gen­ma­ni­pu­lierte Nahrung, keine Farb‑, Kon­ser­vie­rungs- und Zusatz­stoffe im Essen, keine Chem­trails, keine Nano­par­tikel, keine Impf­stoffe mit Alu­minium und Queck­silber, keine Kunst­stoffe mit Weich­ma­chern usw.

Der Bedarf an Vit­aminen, Mine­ral­stoffen und Eiweiß­bau­steinen, die für die Ent­giftung essen­tiell sind, ist heute höher, als noch vor 120 Jahren. Das wird kein ver­nunft­be­gabter Mensch bestreiten. Dr. med. Joachim Mutter und andere Umwelt­me­di­ziner messen bei Pati­enten häufig zu niedrige Blut­spiegel an den Vit­aminen A, D, E, K2, C und B‑Komplex, den Mine­ral­stoffen Kalium, Kalzium und Magnesium, den Spu­ren­ele­menten Bor, Chrom, Mangan, Molybdän, Selen, Vanadium und Zink. Bei etlichen auch Eisen, Jod und Kupfer. Darüber hinaus ist ein Mangel an Omega-3-Fett­säuren sehr weit verbreitet.

Eine besondere Rolle für die Ent­giftung spielt Vitamin B12, denn es kann viele Umwelt­gifte neu­tra­li­sieren und unschädlich machen. Der Arzt Dr. Switzer schreibt in einem Artikel über B12:

„Der Wis­sen­schaftler Prof. Pall fand heraus, dass Vitamin B12 eine Ent­gif­tungs­funktion für Per­oxy­nitrat und andere Toxine (z.B. queck­sil­ber­haltige Ver­bin­dungen) aus­führt. Weil unsere Umwelt ziemlich toxisch ist, kommt es zu einer Über­stra­pa­zierung unserer B12-Reserven. Wenn die B12-Speicher leer gefegt sind, kann die Ent­giftung dann zum Erliegen kommen. Allein die Belastung mit Queck­silber kann sehr aus­ge­prägt sein. Amal­gam­plomben, queck­sil­ber­ver­seuchte Fische und queck­sil­ber­haltige Impf­stoffe stellen eine große Her­aus­for­derung für das Ent­gif­tungs­organ Leber dar. Dadurch bleibt weniger B12 für die wich­tigen Auf­gaben im Ner­ven­system übrig. Ein Grund für die gegen­wärtige Zunahme von Demenz­er­kran­kungen in allen west­lichen Ländern? Laut Prof. Pall kann man das chro­nische Müdig­keits­syndrom als eine Folge der erhöhten Bean­spru­chung von Vitamin B12 durch Toxin­be­lastung, Amalgam, Pes­ti­ziden und Stick-Oxiden in Auto­ab­gasen betrachten.“

Dr. Switzer ist durch sein Buch über heil­kräftige Wild­kräuter-Vitalkost-Rezepte recht bekannt geworden. Er ernährt sich seit vielen Jahren vege­ta­risch mit viel Gemüse, Wild­kräutern, Smoothies, Quinoa und allem was zu einer gesunden Ernährung dazugehört.

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Er schreibt: „Mein Vitamin B12-Blut­spiegel ist durch die vege­ta­rische Ernährung dras­tisch abge­sackt. Des­wegen musste meine Ernährung über­denken und auch B12 zuführen. Das mache ich durch die Ein­nahme von Methyl-Coba­lamin-Lutsch­ta­blette jeden zweiten Tag.“

Dr. Switzer bezeichnet den Methyl­ma­don­säure-Test (MMS) als Gold-Standard, um einen B12-Mangel zu erkennen: „Alle Vege­tarier und Veganer, die ich während der letzten Jahre unter­sucht habe, sind durch den MMS-Test durch­ge­fallen. Es gab da keine Aus­nahmen! Deshalb sollten alle Vege­tarier und Veganer lieber in ein gutes B12-Prä­parat wie Methyl­co­ba­lamin Lutsch­ta­bletten inves­tieren, um auf der sicheren Seite zu sein. Selbst Fleisch­esser sollten auf der Hut sein“, schreibt Dr. Switzer.

Ein wei­terer Grund, warum Vege­tarier häufig von einem B12-Defizit betroffen sind, ist der häufige Soja-Verzehr. Die Soja­bohne hemmt nach neueren Erkennt­nissen die Schild­drüse, was direkt einen B12-Mangel nach sich ziehen kann. Rohes Getreide und Soja ent­halten soge­nannte Phytate, welche Zink binden. Das wie­derum ver­ur­sacht einem Magen­säu­re­mangel und in Folge dessen ein B12-Defizit. Soja enthält auch Pro­teasein­hi­bi­toren, die Ver­dau­ungs­enzyme hemmen. Dies führt im Darm zu bak­te­ri­eller Fehl­be­siedlung und damit zu Ent­zün­dungen im Darm. Dass dies die B12-Auf­nahme ver­hindert, wurde bereits erklärt.

Die For­scher White et. al. konnten den Tofu-Konsum mit einem Alz­heimer-Risiko kor­re­lieren. Glück­li­cher­weise gibt es inzwi­schen in Bio­läden Tofu aus fer­men­tiertem Soja. Die Inhi­bi­toren werden durch das Fer­men­tieren abgebaut und die erwähnten Nach­teile treffen dann nicht mehr zu.

Fazit:

Ein latenter Vitamin B12-Mangel ist extrem weit ver­breitet. Bis es zu schweren kör­per­lichen oder psy­chi­schen Sym­ptomen kommt, können viele Jahre ver­gehen. Ein B12-Defizit wird meist nur mit Blut­armut in Ver­bindung gebracht. Tat­sächlich gibt es jedoch mehr als 50 Sym­ptome, die meist unsere Nerven betreffen. Die erwähnten Labor­tests lassen einen zusätz­lichen Bedarf erkennen. Viel Leid könnte ver­hindert werden, wenn ein B12-Mangel früh­zeitig erkannt wird.

Die Nah­rungs­er­gänzung mit B12 (Methyl­co­ba­lamin) hat das Potential, die Lebens­qua­lität eines Groß­teils der Bevöl­kerung zu ver­bessern — nicht nur der älteren Men­schen und Veganer.

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