In Deutschland leiden etwa 35 Millionen Menschen an der Volkskrankheit Bluthochdruck (medizinisch: Hypertonie).Einen hohen Blutdruck spürt man in der Regel nicht. Im Gegenteil: Man fühlt sich sogar leistungsfähiger, hat mehr Elan und Antrieb. Die Amerikaner nennen den Bluthochdruck einen „Undercover-Killer“.
Während der hohe Druck in den Adern sein schädliches Werk verrichtet, spürt der Betroffene meist nichts. Hypertonie wie die Mediziner sagen, ist laut WHO auf Platz drei der Risikofaktoren, die das Leben verkürzen. Nur Mangelernährung und Rauchen wirken sich noch schlimmer aus.
Mögliche Symptome von Bluthochdruck:
- Kopfschmerzen (meist morgens)
- Schwindel
- Hochroter Kopf
- Sehstörungen („Sternchen“ sehen)
- Leichte Bewusstseinsstörungen
- Herzklopfen
- Schweißausbrüche
- Nasenbluten
- Ohrensausen
- Allgemeine Unruhe
- Übelkeit
- Atemnot
Was versteht man unter Blutdruck?
Blutdruck ist der Druck, der bei jedem Herzschlag in den Gefäßen entsteht. Wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Arterien pumpt, führt das zu einem Druckanstieg. Dabei beeinflussen mehrere Faktoren die Höhe des Drucks. Vor allem die Fließfähigkeit des Blutes. Ist es zähflüssig wie Ketchup, muss das Herz natürlich stärker pumpen, damit noch das Blut in die feinsten Kapillaren kommt. Auch wenn die Arterien verengt sind, muss logischerweise der Blutdruck steigen.
Diese beiden Faktoren werden später noch ausführlicher besprochen, wenn es um die naturheilkundlichen Methoden der Blutdrucksenkung geht. Auch die Elastizität der Blutgefäße spielt eine große Rolle. Man kann das im Prinzip mit dem Wasserrohr-System einer Stadt vergleichen. Ohne Druck würde bei den Bewohnern kein Wasser ankommen. Ohne Blutdruck würden Organe, Gewebe und Zellen nicht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
Hoher Blutdruck ist in den meisten Fällen eine notwendige Regulation des Körpers, damit essentielle Stoffe in die Zellen kommen. Wenn Ihr Blut zähflüssig wie Honig und Ihre Arterien durch jahrelange Fehl- und Mangelernährung verengt sind, bleibt ihrem Herzen gar nichts anderes mehr übrig als stärker zu pumpen.
Bluthochdruck ist ein Symptom. Er zeigt an, dass etwas mit Ihrer Lebensweise nicht stimmt. Das kann Stress, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Fehlernährung sein. Ursachen der arteriellen Hypertonie sind laut Schulmedizin Störungen des Hormonsystems, des Herz-Kreislauf-Systems sowie Nierenschäden. Auch Schlafmangel, Übersäuerung, innere Anspannung und ein Mangel an Gelassenheit können die Ursachen eines Hochdrucks sein. Daraus ist ersichtlich, dass Medikamente allein nicht die Lösung sein können.
Wenn Sie den Blutdruck mit Medikamenten wie etwa Beta-Blocker senken, dann beseitigen Sie lediglich einen Warnhinweis des Körpers. Das ist in etwa so, wie wenn Sie einen Warnhinweis in ihrem Auto durch das Herausschrauben der roten Glühbirne beseitigen. Das kann fatale Folgen haben, vor allem wenn Öl fehlt oder die Kühlertemperatur zu hoch ist.
Senken Sie den Blutdruck künstlich mit Medikamenten, bekommen Ihre Zellen mit großer Wahrscheinlichkeit zu wenig Sauerstoff, Nähr- und Vitalstoffe. Zellen degenerieren, Organe sind unterversorgt und neue Symptome und Krankheiten entstehen.
Warum werden dann trotzdem so viele Medikamente gegen Bluthochdruck verschrieben und konsumiert? Weil die sogenannten Sekundärschäden der Hypertonie so gefürchtet sind.
Fast jedes Organ leidet unter hohem Druck
- Herz: Das Herz muss ständig Schwerstarbeit leisten. Dadurch verdicken sich die Wände des Hohlmuskels. Das Herz „leiert“ gewissermaßen aus. Herzschwäche, Angina Pectoris und Herzinfarkte drohen.
- Nieren: Bluthochdruck ist die häufigste Ursache für Nierenerkrankungen. Die Druckbelastung stört die Filterfunktion der Nierenkörperchen. Es wird dadurch vermehrt Eiweiß ausgeschieden, das an anderen Stellen im Körper fehlt. Die Nieren sind wichtige Entgiftungsorgane. Eine eingeschränkte Funktion ist für uns mit erheblichen Nachteilen verbunden.
- Augen: Auch die Augen werden durch Hypertonie geschädigt. Die kleinen Blutgefäße am Augenhintergrund verändern sich. Blutungen, Schäden an der Netzhaut sind die Folgen.
- Gefäße: Die Blutgefäße werden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Arterien verlieren ihre Elastizität, werden anfällig für Risse und Ablagerungen (Arteriosklerose). Bluthochdruck gilt als der wichtigste Risikofaktor für Schlaganfall.
Der Unterschied zwischen Ärzten und Medizinern
Die meisten der klassischen Schul-Mediziner verschreiben dem Hypertonie-Patienten heute in der Regel ein Medikament, das den Blutdruck senkt. Dr. Rüdiger Dahlke differenziert hier sehr deutlich zwischen Ärzten und Medizinern. Das ist doch das Gleiche – werden Sie nun vermutlich denken. Eben nicht! Ein Mediziner nimmt sich wenig Zeit für Sie. Er verschreibt Ihnen einfach kurz und schmerzlos klassische Arzneimittel wie Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Kalzium-Antagonisten, AT1-Blocker oder Diuretika (Entwässerungsmittel).
Einen „guten“ Arzt erkennen Sie daran, dass er sich Zeit für Sie nimmt. Er gibt Ihnen Tipps, wie Sie Stress abbauen können. Wenn Sie übergewichtig sind, gibt er Ihnen sinnvolle Hinweise, die Ihnen helfen, Ihr Gewicht zu reduzieren. Er rät Ihnen zu einer Ernährungsumstellung. Ein wahrer Arzt ist sich auch bewusst, dass die Psyche und die Lebensumstände Ihr Herz stark beeinflussen. „Was macht Ihnen Druck?“, wird er Sie möglicherweise fragen. Bevor er Medikamente mit schwersten Nebenwirkungen verschreibt, rät er Ihnen zu ganz natürlichen Substanzen wie Magnesium, Vitamin D, L‑Arginin, Omega-3-Fettsäuren oder pflanzlichen Mitteln. Ein Arzt klärt auch ab, ob eine Schilddrüsen-Überfunktion die Ursache Ihres Bluthochdrucks ist oder auch seltene Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom.
Die Vor- und Nachteile von Medikamenten gegen Bluthochdruck
Es gibt eine große Anzahl an synthetischen Medikamenten zur Behandlung von Bluthochdruck. Viele der synthetischen Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck wirken aber nicht bei jedem.
So sprechen nur 60 Prozent der Patienten auf die neuen AVCE-Hemmer mit einer Blutdruck-Senkung an, während bei 40 Prozent der Patienten nichts passiert (non-Responder).
Bluthochdruck ist keine einfach zu behandelnde Krankheit und oft reicht ein einziges Produkt oder eine einzelne Maßnahme zur Behandlung eines hohen Blutdruckes nicht aus. Viele Patienten bekommen oft mehrere verschiedene Arzneimittel zur Behandlung ihres Bluthochdruckes. Kommen dann noch andere Erkrankungen hinzu, dann erhalten chronisch kranke Menschen durchschnittlich sechs bis acht Arzneimittel. Einige Patienten erhalten sogar bis zu 15 Arzneimittel pro Tag. Dabei bringt jedes pharmazeutische Mittel seine Risiken und Nebenwirkungen mit, die sich dann auch noch gegenseitig verstärken.
Dieser Medikamenten-Cocktail wird dann über Jahre und Jahrzehnte eingenommen. Es wird geschätzt, dass jährlich zwischen 25.000 und 58.000 Menschen in deutschen Krankenhäusern an den Folgen unerwünschter Medikamentenwirkungen sterben. Rund die Hälfte der Fälle geht auf falsch verschriebene Medikamente zurück.
Bei sehr hohem Bluthochdruck kann der Einsatz von klassischen Medikamenten Sinn machen, wenn Naturheilverfahren nicht ausreichend sind. Der Grund liegt darin, dass herzaktive Nährstoffe eben nicht die starke Wirksamkeit wie Bluthochdruck Medikamente haben. Hier ist es dann oft die Kombination von Stressreduktion, Gewichtsabnahme, Magnesium, Vitamin D3, L‑Arginin, Omega-3-Fetten und Heilpflanzen, die dann den gewünschten Erfolg bringen. Herzaktive Nährstoffe können gut mit den klassischen Medikamenten kombiniert werden.
Ziel der Nährstoff-Therapie in Kombination mit den klassischen Medikamenten ist es, das Potential der natürlichen alternativen Mittel zur maximalen Blutdrucksenkung auszunutzen, um die notwendige Dosierung an klassischen Medikamenten maximal zu reduzieren.
Anders sieht das bei „grenzwertigem Bluthochdruck“ oder leicht erhöhtem Bluthochdruck aus (140/80 – 160/95). Hier können herzaktive Vitalstoffe und Heilpflanzen ihre besondere Wirksamkeit auf sichere Weise ohne Risiken und Nebenwirkungen entfalten und entscheidend zur Normalisierung des Blutdruckes beitragen, so dass auf klassische Blutdruck-Medikamente eventuell ganz verzichtet werden kann. Bereits durch eine Senkung dieses grenzwertig erhöhten Blutdruckes könnte die Lebenserwartung um bis zu 40 Prozent erhöht werden.
Sinnvolle und ganzheitliche Maßnahmen gegen stressbedingten Bluthochdruck sind:
- Veränderung der Lebenssituationen
- Veränderung der eigenen Einstellung und Sichtweisen
- Ausdauersport betreiben
- Entspannungstechniken lernen
- Den Anteil an Omega-3-Fetten in der Ernährung erhöhen
- Magnesium, L‑Arginin und Vitamin D3 zusätzlich einnehmen
- Blutvolumen reduzieren
Doch was tun die meisten? Sie schlucken Beta-Blocker mit der Folge, dass sie oft gedämpft, antriebslos und irgendwie „ruhig gestellt“ wirken. Bei der Behandlung von Bluthochdruck kommen Beta-Blocker-Präparate mehr und mehr in Verruf. Forscher der südafrikanischen Stellenbosch-University in Kapstadt haben den Nutzen der Blocker beim Einsatz gegen die Hypertonie untersucht. Dazu analysierten sie 13 Studien. Insgesamt hatten 91.500 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren teilgenommen. Das Ergebnis: Betablocker sind bei der Therapie nicht die erste Wahl. Andere blutdrucksenkende Mittel zeigten eine geringere Schlaganfallrate und ein vermindertes Sterberisiko.
Bekannte Nebenwirkungen der Betablocker sind Müdigkeit, Depression und sexuelle Störungen. Zu weiteren Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen ihren Mediziner oder Apotheker…
Den Blutdruck auf natürliche Weise senken
Das Spannende an dieser Thematik ist: Die besten Methoden kosten wenig bis gar nichts! Allein mit dem Abbau von Übergewicht, einer Stress-Reduzierung, Ausdauertraining und eine Ernährungsumstellung könnten sich über 90 Prozent der Betroffenen in den Normbereich bringen. Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium und L‑Arginin unterstützen zusätzlich. Beide Mittel sind preiswert, einfach verfügbar und die Wirkungsweise ist vielfach durch Studien belegt.
Überschüssige Pfunde machen Druck
Der wichtigste Risikofaktor für einen zu hohen Blutdruck ist starkes Übergewicht. Etwa zwei Drittel der Männer und über die Hälfte der Frauen sind zu dick.
Bluthochdruck ist nur eine Geisel, die daraus erwächst. Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Gelenkserkrankungen, Fettleber, Schlafstörungen, Krebs und weitere Erkrankungen sind häufig mit Übergewicht verbunden.
Wenn wir zu viel auf die Waage bringen, muss unser Herz unter erschwerten Bedingungen arbeiten. Somit ist auch das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
Der Effekt des Abnehmens wird leider allzu oft unterschätzt. Jedes Kilo weniger kann den Blutdruck um bis zu 2 mm Hg senken. Wenn Sie dann noch zusätzliche Maßnahmen einsetzen, wie z. B. mehr Bewegung, mehr Entspannung und Vital-stoffe wie Magnesium sowie L‑Arginin, dann können Sie Ihren Hochdruck locker um 10 — 30 mm Hg reduzieren. Das erreichen Sie mit keinem Medikament.
Die einfachste Art, Gewicht abzubauen, ist die Reduzierung des Kohlenhydratanteils in der Ernährung. Wo stecken viele Kohlenhydrate drin? Leider in allem, was heutzutage landauf und landab gerne gegessen wird: Brot, Brötchen, Kuchen, Pizza,
Nudeln, Kekse, Kartoffeln, Mais, Reis und, wer hätte das gedacht – auch in Obst.
Die meisten Menschen denken immer noch, dass Fett in der täglichen Ernährung zu dick macht. Low fat-Produkte sind der falsche Ansatz. Wir brauchen Fette – vor allem die richtigen! Im Kapitel über Ernährung gehe ich ausführlicher darauf ein.
Kohlenhydrate, allen voran Zucker und Weißmehlprodukte, lassen unseren Blutzucker sehr schnell und sehr hoch an-steigen, mehr als unserem Körper lieb ist. Was macht er mit dem überschüssigen Zucker? Er wandelt diesen in Fett um.
Bewegungsmangel geht aufs Herz
Warum haben wir wohl einen Bewegungsapparat? Bestimmt nicht dafür, dass wir den ganzen Tag lang sitzen oder liegen. Der Aufruf zur körperlichen Aktivität zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Buch. Egal ob Sie unter Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Herzschwäche leiden – alles bessert sich, wenn Sie sich mehr bewegen. Vor allem der Herzmuskel muss ständig in seiner Leistungsfähigkeit gefordert werden, damit er kraftvoll bleibt. Wer rastet – der rostet! Dabei müssen Sie nicht mal joggen oder Tennis spielen. Mit Treppensteigen, Wandern oder Radeln wäre auch schon viel gewonnen.
Wer täglich 30 Minuten trainiert, schafft beste Voraussetzungen für einen geregelten Blutdruck, gute Laborwerte und ein starkes Herz. Nur wenn Sie einen akuten Infekt haben, sollten Sie sich schonen. Bakterien, vor allem eine Streptokokken-Infektion können den Herzmuskel entzünden und die Herzklappen nachhaltig schädigen. Bei einer akuten Grippe immer daran denken: Sport ist in diesem Fall contra-indiziert.
Magnesium – das Mineral der Entspannung
Ein Magnesiummangel kann zu Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Auch für die Prävention und begleitende Therapie von Angina Pectoris, Herzinfarkt und Schlaganfall ist Magnesium geeignet. Grund genug, um sich mit diesem wichtigen Mineralstoff zu beschäftigen.
Ein Magnesiummangel ist in unseren Regionen sehr häufig. Stress, Alkoholkonsum und Ausdauersport führt zu einem erhöhten Verbrauch. Schlechte Ernährung und Resorptionsstörungen können das Problem noch verschärfen.
Die empfohlene tägliche Magnesiumzufuhr liegt bei rund 300 bis 400 mg. Sie sollten diese Menge jedoch nicht auf einmal aufnehmen. Mehr als 300 mg eingenommen, kann zu einem leichten Durchfall führen. Eine Gabe von Magnesium am Abend kann den Schlaf fördern. Die Einnahme vor dem zu Bett gehen ist auch deswegen ratsam, weil ein zu hoher Blutdruck in der Nacht sinkt und Magnesium beim entsäuern hilft.
Sehr bewährt hat sich auch die Transdermale Aufnahme, denn unser Körper kann Magnesium sehr gut über die Haut aufnehmen. Besonders in Form von Magnesiumchlorid. Das ist jene Verbindung, die im Meerwasser enthalten ist. Das Besprühen der Haut und Fußbäder mit dem sogenannten Magnesiumöl haben sich bestens bewährt. Dabei entsprechen rund 100 ml Magnesiumchlorid in einem Liter Wasser als Fußbad einer idealen Dosierung. Wegen des Osmose-Effektes sollte das Wasser nicht viel wärmer sein als die Körpertemperatur. Am besten Sie machen das abends für circa 30 Minuten. Die Praxis zeigt, dass nach ungefähr einem Monat mit täglichen Magnesium-Chlorid-Fußbädern ein Magnesiummangel beseitigt werden kann. Zur Erhaltungsdosis genügt dann ein Fußbad pro Woche. Bei hohem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelschwäche macht die zusätzliche orale Einnahme Sinn.
L‑Arginin – senkt den Blutdruck ohne Nebenwirkungen
Die natürliche Aminosäure L‑Arginin enthält viel Stickstoff und kann mit Sauerstoff zu Stickstoffmonoxid (NO) reagieren. Zur Pathologie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehört unter anderem eine Störung der Endothelfunktion, die zum Teil auf eine beeinträchtigte Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) in den vaskulären Endothelzellen zurückzuführen ist. Durch NO entspannen sich sowohl der Herzmuskel als auch die glatte Muskulatur. Dies wiederum führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Der Blutdruck kann so auf natürliche Weise sinken. Insgesamt werden durch L‑Arginin die Durchblutung verbessert und die Sauerstoff-Versorgung optimiert. Erhöhte Homocysteinwerte können, laut einer neueren Forschung, eine hinreichende NO-Produktion verhindern und somit Bluthochdruck und Arteriosklerose fördern.
Die Aminosäure Arginin ist in Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukten, Getreide und Nüssen enthalten. Bei Bluthochdruck kann man L‑Arginin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Risiken und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Eine Meta-Analyse von 11 randomisierten, doppelblinden und placebo-kontrollierten Untersuchungen von 387 Patienten zeigte einen hochsignifikanten Effekt bei der Senkung des Blutdrucks. Gegenüber der Behandlung mit einem Schein-Medikament (Placebo) senkte die Gabe von L‑Arginin den systolischen Blutdruck um durchschnittlich 5,39 mm Hg. Der diastolische Wert sank im Median um 2,66 mm Hg.
Der Arzt Dr. med. Michael Spitzbart schrieb im Oktober 2014 in seinem monatlichen Gesundheitsbrief:
„Die Aminosäure Arginin senkt den Blutdruck ebenso effektiv wie Betablocker. Für diese Erkenntnis gab es sogar den Nobelpreis. Leider kann man Arginin genau so wenig wie B‑Vitamine patentieren. Was also verschreibt der Hausarzt auf Anraten seines Pharmareferenten seinen Patienten?“ …
Im American Journal of Clinical Nutrition wurde eine umfangreiche Studie bzw. Meta-Analyse über den Effekt einer Arginin-Gabe auf die gestörte Arterienfunktion publiziert.
Im Vorfeld wurden bereits 1.466 Untersuchungen mit der Aminosäure analysiert. Insbesondere kontrollierte klinische Untersuchungen wurden in die engere Auswertung einbezogen. Die Ergebnisse der Forscher waren eindeutig, denn schon nach einer drei- bis sechsmonatigen Arginin-Einnahme verbesserte sich bei den Probanden eine vorliegende Gefäßstörung durch Ablagerungen. Dabei konnten die Wissenschaftler bestätigen, dass bereits geringe Mengen an Arginin ausreichend waren, um einen Effekt auszuüben.
Erneut wurde mit dieser Analyse gezeigt, dass die Aminosäure ein wesentlicher Bestandteil bei der Behandlung von Herzkreislauf-Patienten mit Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen oder Arteriosklerose ist.
Aufgrund der beeindruckenden Therapieerfolge und der guten Verträglichkeit wird die Behandlung von Bluthochdruck mit L‑Arginin auch immer mehr von Ärzten und Heilpraktikern empfohlen. Unterschiedliche Studien konnten zeigen, dass bei Patienten mit Arteriosklerose oder Bluthochdruck oftmals ein L‑Arginin-Mangel vorlag.
Nebenbei bemerkt hat L‑Arginin auch wie fast alle Aminosäuren (AS) einen positiven Einfluss auf unser Hormonsystem. Zusammen mit dem Eiweißbaustein L‑Ornithin wird die Produktion von Wachstumshormonen angekurbelt. Beim Erwachsenen fördern die Wachstumshormone die Regeneration, den Fettabbau sowie den Muskelaufbau. Deshalb verwenden Bodybuilder gerne L‑Arginin. Auch als natürliches Potenzmittel ist der Eiweißbaustein bekannt. Die verbesserte Durchblutung wirkt sich auch auf die Erektionsfähigkeit aus.
L‑Arginin hat wie alle Vitalstoffe Vorteile, die über die Herzgesundheit hinausgehen. So wird unter anderem die Insulinausschüttung durch Arginin gesteigert, was den Diabetikern sehr zugutekommt.
L‑Arginin wird zu den halb- oder bedingt essentiellen Aminosäuren gezählt, weil die körpereigene Synthese den Bedarf nicht immer decken kann. Als Nahrungsergänzung wird eine tägliche Dosierung von ein bis zwei Gramm pro Tag empfohlen. Einen Teil nehmen wir ja noch über die Ernährung auf. Da durch L‑Arginin die NO-Synthese im Körper gesteigert wird, ist die gleichzeitige Einnahme von Antioxidantien ratsam. So wird der Peroxinitrit-Bildung (nitrosativer Stress) vor-
gebeugt.
Vitamin D3 kann laut Studien effektiv den Blutdruck senken
In südlichen Ländern leiden die Menschen signifikant weniger an Bluthochdruck. Auch Herzinfarkte und Schlaganfälle sind seltener. Das mag zum Teil an deren Laissez-faire-Einstellung und an der mediterranen Kost liegen. Der Hauptgrund ist jedoch mit Sicherheit die bessere Vitamin-D-Versorgung. Die Epidemiologie spricht eine klare Sprache: Je weiter die Menschen vom Äquator entfernt leben, desto mehr leiden sie an Bluthochdruck.
An der Charité (Universität Berlin) wurde der positive Einfluss von Vitamin D auf die Senkung des Blutdrucks ebenfalls bestätigt. Der Vitamin-D-Forscher Michael Holick führte die Studie mit einer Ärztegruppe durch. Dabei hatte man Probanden dreimal pro Woche auf eine Sonnenbank mit UV-B-Strahlung gelegt. In dieser Zeit stieg der Vitamin-D-Spiegel im Blut um 162 Prozent an. Gleichzeitig sank der systolische und der diastolische Blutdruck um jeweils 6 mmHg. Das ist nebenbei bemerkt eine Größenordnung, die üblicherweise durch Medikamente erreicht wird. Die Studie war so konzipiert, dass eine Kontrollgruppe auf einer optisch völlig identischen Sonnenbank lag, die allerdings nur UV-A-Licht abstrahlte. In dieser Gruppe stieg aber weder der Vitamin-D-Spiegel, noch sank der Blutdruck.
Prof. Worm führt in seinem Standardwerk über die Heilkraft von Vitamin D noch viele weitere Studien an, die die Bedeutung des Sonnenvitamins unter Beweis stellen. Darunter eine mit 13.000 Teilnehmern aus den USA. Auch hier das gleiche Resultat: Je höher der Vitamin-D-Spiegel, desto niedriger der Blutdruck.
Nehmen wir an, Sie sitzen den ganzen Tag im Büro. Von Nahrungsergänzungsmitteln halten Sie auch nicht viel. Ihr Vitamin-D-Spiegel liegt dann mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Bereich von 15µg/ml oder weniger. Ihr gesundheitsbewusster Nachbar ist im Sommer viel draußen und im Winter nimmt er täglich D3-Tropfen ein. Er hat dann sicherlich Werte über 30 µg/ml oder mehr. Die methodisch besten Langzeitstudien zeigen klar: Ihr Risiko einen Bluthochdruck zu entwickeln, steigt gegenüber Ihrem Nachbarn um 600 Prozent.
Es macht also durchaus Sinn, das ganze Jahr über auf eine gute D3-Versorgung zu achten. Im Sommer kostet Sie das nur die Zeit von 10 bis 20 Minuten unbekleidet in der Sonne zu baden. Im Winter empfiehlt sich die Einnahme von Tropfen, da D3 kaum in Lebensmitteln vorhanden ist. Vor der Einnahme ist eine Blutuntersuchung auf den 25 OH-Wert empfehlenswert. So wissen sie, wie ausgeprägt der Mangel bei Ihnen ist. Der Test kostet rund 29,- Euro.
Wir sehen also: Es gibt viele Möglichkeiten den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken. Da fast jeder Bluthochdruckpatient ein Messgerät zuhause hat, können die Betroffenen das auch ganz einfach messen.
Quelle: Sanfte Medizin für Ihr Herz von Dr. Stefan Siebrecht