Die Her­bei­führung eines Ras­sen­kriegs: Erwartet uns der Reichs­tags­brand des ame­ri­ka­ni­schen Polizeistaats?

„Wer sich nicht an seine Geschichte erinnert, ist dazu ver­dammt, sie zu wie­der­holen.“ – George Santayana 

(von John W. Whit­ehead - Über­setzung©: Andreas Ungerer)

Sehen Sie selbst: Diese Debatte über Poli­zei­bru­ta­lität und Rechen­schafts­pflicht wird in einem Wahljahr zu einem Refe­rendum über die Frage, wer das Weiße Haus besetzen soll, poli­ti­siert werden.

Fallen Sie nicht darauf herein. Der Tiefe Staat, die tat­säch­lichen Macht­haber, wollen, dass hieraus ein Ras­sen­krieg ent­steht, aber hier geht es um so viel mehr als sys­te­mi­schen Ras­sismus. Dies ist das älteste, je auf­ge­zeichnete Betrugs­spiel, der Taschen­spie­ler­trick des Magiers, der dafür sorgt, dass Sie sich auf das Hüt­chen­spiel vor Ihnen kon­zen­trieren können, während Ihr Porte­monnaie von Rauf­bolden aus ihrem nächsten Umfeld geplündert wird.

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Ist das der Neu­beginn des Reichs­tags­brands?

Es war im Februar des Jahres 1933, einen Monat vor der Reichs­tagswahl in Deutschland, und niemand hat erwartet, dass die Natio­nal­so­zia­listen die Wahl gewinnen würden. Also haben sie einen Weg erfunden, um zu gewinnen: Sie begannen damit, die Polizei zu infil­trieren und ihren Ver­bün­deten poli­zei­liche Befug­nisse zu über­tragen; dann brachte Hitler die Sturm­ab­teilung (SA) als Hilfs­po­lizei ein; als ein Brand­stifter (der behauptete, für die Kom­mu­nisten zu arbeiten, in der Hoffnung, einen bewaff­neten Auf­stand aus­zu­lösen) den Reichstag, das deutsche Par­la­ments­ge­bäude, in Brand setzte, erwar­teten die Men­schen unge­duldig auf eine Rückkehr von Recht und Ordnung.

Das war alles, was hierfür erfor­derlich gewesen ist: Hitler nutzte den ver­suchten „Putsch“ als Vorwand, um das Kriegs­recht aus­zu­rufen und die absolute Macht in Deutschland zu ergreifen und sich mit der Unter­stützung des deut­schen Volkes als Dik­tator zu etablieren.

Spulen wir die Geschichte bis in die Gegenwart vor, und was finden wir? Eine sich nach mona­te­langer Panik­mache vor einer Pan­demie und regio­naler Lock­downs in Aufruhr befind­liche Nation, eine bevor­ste­henden Bun­des­tagswahl, einen Prä­si­denten mit sin­kenden Umfra­ge­werten und einem Poli­zei­staat, der seine Macht um jeden Preis erhalten will.

Erkennen Sie die Ähnlichkeiten? 

Es ist durchaus möglich, dass die Ame­ri­kaner nach Jahr­zehnten des Miss­brauchs endlich einen Wen­de­punkt bezüglich der Poli­zei­bru­ta­lität erreicht haben. Immerhin sind bis vor kurzem Gesetz­geber und Gerichte mit dem Poli­zei­staat im Gleich­schritt mar­schiert und haben wie­derholt Ver­suche zurück­ge­wiesen, die Polizei für offi­zi­elles Fehl­ver­halten zur Ver­ant­wortung zu ziehen.

Ande­rer­seits ist es ebenso gut möglich, dass die Archi­tekten des Poli­zei­staates die Absicht haben, diese Empörung für ihre eigenen Zwecke zu mani­pu­lieren. Der Ablauf ist zu allen Zeiten derselbe.

Wie der Autor Jim Keith erklärt, lautet die These: „Erzeuge durch wirt­schaft­lichen Druck, die Medien, die Mani­pu­lation der Gedanken und die Arbeit von Agents Pro­vo­ka­teurs Gewalt. Die Anti­these lautet: Begegne diesen Umständen mit tota­li­tären Maß­nahmen, wei­terer Gedan­ken­kon­trolle, Poli­zei­razzien, Über­wa­chung und der Ver­ab­rei­chung von Drogen an die Bevöl­kerung. Was daraus folgt ist die Syn­these: Orwells Vision aus 1984, eine Gesell­schaft unter totaler Kontrolle.“

Es wird pas­sieren: Der Poli­zei­staat wird sich zurück­ziehen und zulassen, dass diese Pro­teste, Auf­stände und Plün­de­rungen in eine Situation über­gehen, in der genügend Wähler so ver­zweifelt nach einer Rückkehr zu Recht und Ordnung rufen, dass sie zur Errei­chung dieses Ziels bereit sein werden, auf einige ihrer Frei­heiten zu ver­zichten. Und so wird der Poli­zei­staat Sieger sein, unab­hängig davon, welcher Kan­didat in das Weiße Haus ein­ziehen wird.

Und wissen Sie, wer die Ver­lierer sein werden? Jeder Ein­zelne von uns. Schauen Sie, hören Sie, die Leute sollten über George Floyds Tod empört sein, aber lassen Sie uns eines klar­stellen: Floyd ist nicht nur gestorben, weil er Schwarzer war und der Polizist, der ihn getötet hat, ein Weißer. Floyd starb, weil Amerika von krie­ge­ri­schen Poli­zisten – Bür­ger­wehrler mit Dienst­marke – über­rannt wird, die Teil einer von der Regierung ange­führten ste­henden Armee sind, welche im soge­nannten „Namen von Recht und Ordnung“ einen Krieg gegen das ame­ri­ka­nische Volk führt.

Nicht alle Poli­zisten sind Kriegs­po­li­zisten, die aus­ge­bildet worden sind, um bei ihrem Umgang mit der Bevöl­kerung als Richter, Geschworene und Henker auf­zu­treten. Leider sind die guten Poli­zisten – die­je­nigen, die ihren Amtseid ernst nehmen, ihren Mit­bürgern zu dienen, sie zu schützen, die Ver­fassung zu erhalten und den Frieden zu wahren – zunehmend in der Min­derheit gegenüber jenen, die der Meinung sind, dass das Leben und die Rechte von Poli­zisten besser geschätzt werden sollten als die der Bürger.

Diese krie­ge­ri­schen Poli­zisten werden zwar von den Bürgern bezahlt, aber sie arbeiten nicht für uns, und sie bewegen sich sicherlich nicht innerhalb der Grenzen der US-Ver­fassung. Es geht nicht um Ras­sismus in Amerika. Hier geht es um pro­fit­ori­en­tierten Mili­ta­rismus unter dem Deck­mantel von Recht und Ordnung, der von hab­gie­rigen Pro­fi­teuren betrieben wird, die das ame­ri­ka­nische Hei­matland in ein Schlachtfeld mit mili­ta­ri­sierter Polizei, mili­tä­ri­schen Waffen und Mili­tär­stra­tegien ver­wandelt haben, die eher für Kriegs­ge­biete geeignet sind. Das ist sys­te­mische Kor­ruption, die auf der uner­sätt­lichen Gier des Poli­zei­staates nach immer mehr Geld, Macht und Kon­trolle beruht. Es geht hier um einen Mili­tär­putsch, der auf seine Durch­führung wartet.

Warum haben wir in diesem Land mehr als eine Million Poli­zisten auf der vom Steu­er­zahler finan­zierten Gehalts­liste, deren Arbeit nicht den Schutz unserer Sicherheit, die Auf­recht­erhaltung des Friedens in unseren Gemeinden und die Wahrung unserer Frei­heiten beinhaltet?

Ich erzähle Ihnen warum: Diese Kriegs­bullen – aus­ge­rüstet mit Kriegs­waffen, gedrillt in der töd­lichen Kampf­kunst und trai­niert, um „jedes Indi­viduum, mit dem sie es zu tun haben, als bewaffnete Bedrohung und jede Situation als einen im Ent­stehen befind­lichen töd­lichen Gewaltakt zu betrachten“ – sind das ste­hende Heer des Poli­zei­staates. Das ist das neue Gesicht des Krieges. Amerika ist selbst zum neuen Schlachtfeld geworden. Mili­ta­ri­sierte Poli­zei­beamte, das End­produkt der Regierung – auf Bundes‑, Landes- und kom­mu­naler Ebene – und die Voll­stre­ckungsgs­be­hörden sind zu einer „ste­henden“ oder dau­er­haften Armee geworden, die sich aus haupt­amt­lichen Berufs­sol­daten zusam­men­setzt und sich nicht auf­lösen wird.

Doch diese ste­henden Armeen, die von des­po­ti­schen Regie­rungen ein­ge­setzt werden, um gegen ihre eigenen Mit­bürger in den Krieg zu ziehen, sind genau jene Instru­mente, welche die Urheber der Ver­fassung und der Bill of Rights der Ver­ei­nigten Staaten gefürchtet haben. Weder waren ame­ri­ka­nische Poli­zei­kräfte dazu bestimmt, jemals zu einem Zweig des Militärs zu werden, noch waren sie als private Sicher­heits­kräfte für die herr­schende poli­tische Kaste gedacht. Statt­dessen sollten sie eine Gruppe zahl­loser lokaler Poli­zei­ein­heiten bilden, die sich aus Bürgern wie Ihnen und mir zusam­men­setzen und sich nur einer ein­zigen Aufgabe widmen: den Bürgern einer jeden ein­zelnen ame­ri­ka­ni­schen Gemeinde zu dienen und sie vor Unheil zu bewahren. Infolge der zuneh­menden Mili­ta­ri­sierung der Polizei in den letzten Jahren sieht die Polizei – mit ihren Unheil ver­kün­denden Uni­formen und ihrer Phalanx an töd­lichen Waffen – jedoch nicht nur aus wie das Militär, sondern sie arbeitet auch wie dieses. Daher haben wir also keine zivile Truppe von Offi­zieren des Friedens mehr, die mit dem Dienst für und dem Schutz des ame­ri­ka­ni­schen Volkes betraut ist. Statt­dessen haben die heu­tigen mili­ta­ri­sierten Voll­stre­ckungs­be­amten ihre Loya­lität von der Bür­ger­schaft auf den Staat ver­lagert und handeln prä­ventiv, um mög­liche Angriffe auf die Macht der Regierung abzu­wehren, ohne durch die Grenzen des Vierten Ver­fas­sungs­zu­satzes ein­ge­schränkt zu sein. Sie arbeiten nicht für uns. Wie der pen­sio­nierte Polizei-Hauptmamm von Phil­adelphia, Ray Lewis, warnte: Das faschis­tische Amerika benutzt die Poli­zei­kräfte als Söldner.“ Uns wurde das Blaue vom Himmel verkauft.

Seit Jahren schon erzählt man uns, dass die Polizei mili­tä­rische Waffen benötigt, um den Kampf der Regierung gegen Drogen, Kri­mi­na­lität und Terror zu führen. Man hat uns gesagt, dass Poli­zisten in der Lage sein müssen, Türen auf­zu­brechen, Fahr­zeuge zu durch­suchen, Durch­su­chungen am Stra­ßenrand durch­zu­führen, jeden zu erschießen, den sie als Bedrohung emp­finden und generell das Gesetz zu miss­achten, wann immer es ihnen passt, weil sie dies tun, um ihre ame­ri­ka­ni­schen Mit­bürger vor Gefahren zu schützen. Man hat uns gesagt, dass Poli­zisten wegen ihres ris­kanten Berufs zusätz­lichen Rechts­schutz brauchen. Nichts davon trifft zu.

Tat­sächlich kommt eine Studie eines Poli­tik­wis­sen­schaftlers der Uni­ver­sität Princeton zu dem Schluss, dass die Mili­ta­ri­sierung von Poli­zei­ein­heiten und Son­der­ein­satz­kom­mandos kei­nerlei erkennbare Vor­teile in Bezug auf die Sicherheit der Beamten oder die Ver­rin­gerung der Gewalt­kri­mi­na­lität mir sich bringt. Nach Ansicht des For­schers Jonathan Mummolo fühlt sich die Polizei in Amerika weniger sicher, weil sie der Prozess ihrer Umstruk­tu­rierung in eine erwei­terte Form des Militärs weniger sicher, unbe­liebter und weniger ver­trau­ens­würdig macht. Die Studie, die erste sys­te­ma­tische Analyse des Ein­satzes und der Folgen mili­ta­ri­sierter Gewalt, zeigt, dass „die Mili­ta­ri­sierung der Polizei weder die Rate der Gewalt­kri­mi­na­lität senkt noch die Zahl der ange­grif­fenen oder getö­teten Beamten ver­ändert. Mit anderen Worten tragen diese Kriegs­bullen weder zur Erhöhung unserer noch ihrer eigenen Sicherheit bei.

Eine mili­ta­ri­sierte, mit Kriegs­waffen aus­ge­rüstete Polizei, die unge­straft außerhalb des Gesetzes ope­rieren und die Gesetze brechen darf, macht Amerika defi­nitiv nicht sicherer oder freier. Das Problem ist, wie ein Reporter zu Recht fest­stellte, „nicht, dass das Leben so viel gefähr­licher geworden ist, sondern dass sich die Behörden dazu ent­schlossen haben, selbst in harm­losen Situa­tionen so zu reagieren, als befänden sie sich in einem Kriegs­gebiet. Folglich ist es heute für Ame­ri­kaner achtmal wahr­schein­licher, bei einer Kon­fron­tation mit der Polizei zu sterben,* als von einem Ter­ro­risten getötet werden.

Der Mili­ta­rismus innerhalb der Poli­zei­kräfte der Nation erweist sich als töd­licher als jede Pandemie.

Das Auf­blühen dieser Schlachtfeld-Gesinnung ging Hand in Hand mit der Zunahme mili­ta­ri­sierter Son­der­ein­satz­kom­mandos („Spe­zi­al­waffen und ‑tak­tiken“). Son­der­ein­satz­kom­mandos, die oft als uner­läss­liche Instru­mente zur Bekämpfung von Ter­ro­rismus und zur Bewäl­tigung sel­tener, aber äußerst gefähr­licher kri­mi­neller Situa­tionen, wie z.B. Gei­sel­nahmen, gerecht­fertigt werden, sind zu festen Bestand­teilen lokaler Straf­ver­fol­gungs­ope­ra­tionen geworden, was zum großen Teil der umfang­reichen Unter­stützung des Bundes und dem mili­tä­ri­schen Über­schuss-Recy­cling­pro­gramm des Pen­tagon geschuldet ist, das den kos­ten­losen oder stark ermä­ßigten Transfer von mili­tä­ri­scher Aus­rüstung, Waffen und Aus­bildung an die ört­liche Polizei ermög­licht und gleich­zeitig die Profite seiner mit ihm ver­bün­deten Rüs­tungs­un­ter­nehmen erhöht.

Wo dies für die Ame­ri­kaner zu einer Gefahr auf Leben und Tod wird ist, wenn diese Son­der­ein­satz­kom­mandos – mili­tä­risch aus­ge­rüstet, bewaffnet und aus­ge­bildet – mit relativ rou­ti­ne­mä­ßigen Poli­zei­auf­gaben betraut werden, wie z.B. der Zustellung eines Durch­su­chungs­be­fehls. Lan­desweit wurden erstaunlich viele Son­der­ein­satz­kom­mandos ein­ge­setzt, um gegen eine Reihe tri­vialer kri­mi­neller Akti­vi­täten oder bloßer Beläs­ti­gungen in ver­schie­denen Gemeinden, wie bei­spiels­weise bissige Hunde, häus­liche Strei­tig­keiten, unsach­ge­mäßer Papierkram, der von einem Orchi­deen­züchter ein­ge­reicht worden war und der Besitz von Mari­huana als Ord­nungs­wid­rigkeit, vor­zu­gehen, um nur einige wenige Bei­spiele zu nennen.

Ver­gessen Sie nicht, dass die Son­der­ein­satz­kom­mandos ursprünglich als spe­zia­li­sierte Ein­heiten zur Ent­schärfung extrem heikler, gefähr­licher Situa­tionen geschaffen worden sind. Sie waren nie für rou­ti­ne­mäßige Poli­zei­arbeit wie die Zustellung eines Haft­be­fehls vor­ge­sehen. Leider hat die bloße Anwe­senheit von Son­der­ein­satz­kom­mandos tat­sächlich ein Maß an Gefahr und Gewalt in die Beziehung zwi­schen Polizei und Bürgern gebracht, das nicht exis­tiert hat, solange diese Auf­gaben von tra­di­tio­nellen Zivil­be­amten gemeistert worden sind.

Heute haben nur wenige Kom­munen kein eigenes Son­der­ein­satz­kom­mando, und es gibt jährlich mehr als 80.000 Ein­sätze von Son­der­ein­satz­kom­mandos. Doch die meisten der Span­nungen, die heut­zutage bei den Kon­fron­ta­tionen mit der Polizei auf­treten, können nicht aus­schließlich auf den wach­senden Einsatz von Son­der­ein­satz­kom­mandos und Spenden von mili­tä­ri­scher Aus­rüstung zurück­ge­führt werden. Die Gründe hierfür reichen viel tiefer, bis hin zu einer Ver­än­derung des Selbst­ver­ständ­nisses der Polizei und ihrer Aufgaben.

Konkret haben wir es heute mit einer ver­zerrten „Todesschuss“-Mentalität zu tun, bei der die Polizei, deren Bediens­teten bei­gebracht wurde, sich selbst als Krieger oder Sol­daten in einem Krieg, ob nun gegen Drogen, Terror oder Ver­brechen, zu betrachten, die bösen Jungs „erwi­schen“ muss, d.h. jeden, der ein poten­zi­elles Ziel dar­stellt, bevor sie selbst von den die bösen Jungs erwischt werden. Das Ergebnis ist ein sprung­hafter Anstieg der Anzahl der Vor­fälle, bei denen die Polizei zuerst schießt und erst danach Fragen stellt. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Beamten, die längst keine Frie­dens­be­amten mehr sind, ihren Eid ver­letzen, indem sie ihre Arbeit­geber – die Steu­er­zahler, denen sie ihre Loya­lität schulden – schi­ka­nieren, schlagen, tasern, erschießen und töten und selten mehr als einen Klaps auf die Hände bekommen, bevor sie wieder auf Streife gehen.

Diese Gesetz­lo­sigkeit der Straf­ver­fol­gungs­be­hörden, ein unver­kenn­bares Merkmal eines Poli­zei­staates, wird zu einem großen Teil durch Poli­zei­ge­werk­schaften ermög­licht, die sich rou­ti­ne­mäßig zivilen Kon­troll­gremien wider­setzen und sich dem Tragen von Namen und Dienst­nummern an Uni­formen wehren, durch Poli­zei­be­hörden, die sich strikt an den blauen Schwei­ge­kodex halten, das stille Selbst­ver­ständnis der Poli­zisten, ihre Kol­legen nicht für deren Ver­brechen und ihr Fehl­ver­halten ver­ant­wortlich zu machen, durch Staats­an­wälte, die gegenüber poli­zei­lichen Ver­gehen mehr Nach­sicht als gegenüber zivilen Ver­gehen walten lassen, durch Gerichte, die poli­zei­liches Fehl­ver­halten im Namen der Sicherheit durch­winken und durch Gesetz­geber, welche die Macht, die Reich­weite und die Waf­fen­ar­senale der Polizei stärken durch sowie eine Bür­ger­schaft, die ihre Regierung nicht zur Rechen­schaft zieht, wenn es darum geht, ihre Regierung bezüg­liche deren Rechts­staat­lichkeit in die Ver­ant­wortung zu nehmen.

In der Tat sind Poli­zisten nicht nur vor den meisten Anklagen wegen Fehl­ver­haltens sicher – ob es sich nun um das Erschießen unbe­waff­neter Bürger (ein­schließlich Kindern und Alten), die Ver­ge­wal­tigung und Miss­handlung junger Frauen, das Fäl­schen von Poli­zei­be­richten, Dro­gen­handel oder das Angebot zum Sex mit Min­der­jäh­rigen handelt –, sondern selbst in den sel­tenen Fällen, in denen sie wegen Fehl­ver­haltens ent­lassen werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder ein­ge­stellt werden.

Ein Großteil der „Gunst“ für die Abschirmung dieser abtrün­nigen Poli­zisten geht zu Lasten ein­fluss­reicher Poli­zei­ge­werk­schaften und Gesetze, die ein Recht auf Immu­nität gewähren*, von Poli­zei­ver­trägen, die jenen Beamten einen Schutz­schild bieten, denen Ver­gehen vor­ge­worfen werden, und des Errichtens von Bar­rieren gegen Anwohner, die sich über poli­zei­liches Fehl­ver­halten beschweren, von Staats- und Bun­des­ge­setzen, die es der Polizei erlauben, davon­zu­kommen, ohne auch nur einen Cent für ihr Fehl­ver­halten zu bezahlen und zu Lasten zügel­loser Kum­panei unter den Regie­rungs­bü­ro­kraten. Das alles geschieht quer durch die Ver­ei­nigten Staaten. So pervers ist die ame­ri­ka­nische Justiz mittlerweile.

Es ist unglaublich, dass eine wach­sende Anzahl von Bun­des­staaten die Law Enforcement Officers’ Bill of Rights (LEOBoR) ver­ab­schiedet, welche Poli­zisten, die eines Ver­bre­chens beschuldigt werden, mit beson­deren Rechten und Pri­vi­legien für ein ordent­liches Gerichts­ver­fahren aus­stattet, die dem Durch­schnitts­bürger nicht gewährt werden, während unsere eigene Bill of Rights in Stücke gerissen wird und uns nur noch wenig Schutz vor Regie­rungs­miss­brauch bietet. Das genau ist der Inbe­griff all dessen, was im Amerika von heute nicht mehr stimmt. Selbst wenn das System den Anschein macht, gerecht zu sein, ist es der ame­ri­ka­nische Steu­er­zahler, der am Ende die Zeche dafür zahlt. Buch­stäblich. Denn Poli­zei­beamte werden eher vom Blitz getroffen*, als dass sie für ihre Hand­lungen finan­ziell zur Rechen­schaft gezogen werden. Wie Human Rights Watch erklärt, zahlen die Steu­er­zahler tat­sächlich dreimal für wie­derholt begangene Ver­gehen von Beamten: Enmal, um ihre Gehälter während ihrer Ver­gehen zu decken, dann um die Kosten für Ver­gleichs­zah­lungen oder zivile Schieds­sprüche gegen Poli­zei­beamte zu decken; und ein drittes Mal durch die Ein­zahlung in Fonds für die „Ver­tei­digung“ straf­fällig gewor­dener Beamter, die von den Städten bereit­ge­stellt werden.

Tief ver­wur­zelte Kor­ruption in dieser Grö­ßen­ordnung ver­schwindet nicht über Nacht, weil Poli­tiker und Unter­nehmen ange­sichts von Mas­sen­pro­testen plötzlich die Reue ergreift, und sie beginnen Ver­spre­chungen zu machen, die sie nicht beab­sich­tigen einzuhalten.

Wie ich in meinem Buch Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People erläutere, benö­tigen wir ziviles Enga­gement und Bürger-Akti­vismus, ins­be­sondere auf lokaler Ebene. Wenn es jedoch an der Wahlurne endet, ohne tat­säch­liche Reformen zu erreichen, welche Regie­rungs­beamte auf sämt­lichen Ebenen dazu ver­pflichten sich an die in der Ver­fassung vor­ge­ge­benen Regeln zu halten, wäre das ein Armuts­zeugnis für uns.

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Der Ver­fas­sungs­rechtler und Autor John W. Whit­ehead ist Gründer und Prä­sident des Rutherford-Instituts. Sein neues Buch, Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People , ist bei amazon.com erhältlich. Whit­ehead kann unter johnw [at] rutherford.org kon­tak­tiert werden. 

Quelle: https://www.rutherford.org/publications_resources/john_whiteheads_commentary/ engineering_a_race_war_will_this_be_the_american_police_states_reichstag_fire

Die mit einem * ver­se­henen Links wurden durch die aktu­ellen Ver­weise auf die jewei­ligen Bei­träge ersetzt.

Quelle der Über­setzung: https://giftamhimmel.de/die-herbeifuehrung-eines-rassenkriegs-erwartet­uns-der-reichs­tags­brand-des-ame­ri­ka­ni­schen-poli­zei­staats/