Michael Jackson – „Pädo­kri­mi­nelles Raubtier“ & „Hitler-Fan“? Oder alles nur eine Verschwörung?

„Leaving Neverland“ zeigt dunkle Seite des King of Pop! Alles nur gelogen – eine Ver­schwörung der Opfer? Oder schreck­liche Fakten Michael über „Hitler-Fan“ Jackson?

Bereits am 6. April 2019 strahlte Pro­Sieben die über vier­stündige Doku­men­tation „Leaving Neverland – Die dunkle Seite von Michael Jackson“ aus.

Noch immer bewegt diese Fan­kreise, Jour­na­listen, Betroffene und die Jackson-Familie.

Bei der Doku-Vor­ankün­digung heißt es beim Sender:

Michael Jackson galt als geni­alster Krea­tiver der Pop­musik seit den Beatles und laut dem Guinness-Buch der Rekorde als erfolg­reichster Enter­tainer aller Zeiten. Er ver­kaufte geschätzte 750 Mil­lionen Ton­träger, gewann die meisten Grammys und war am häu­figsten auf Platz 1 in den US-Charts.

Darüber hinaus gilt er als der Pop-Star, der die meisten Wohl­tä­tig­keits­or­ga­ni­sa­tionen sowohl finan­ziell wie auch reprä­sen­tativ unter­stützte. Für sein soziales Enga­gement wurde Michael Jackson vielfach geehrt und zweimal für den Frie­dens­no­bel­preis nomi­niert. Michael Jackson war nicht nur der King of Pop, er war auch ein echter Wohl­täter. Und doch gibt es da auch die dunkle Seite des Pop-Idols, dessen doku­men­ta­rische Offen­barung es nun vermag, das Denkmal einer ganzen Musik­ge­ne­ration zum Ein­sturz zu bringen – die Rede ist von der Doku­men­tation „Leaving Neverland“.

Und weiter:

ZER­STÖRT DIE DOKU „LEAVING NEVERLAND“ DAS IDOL EINER GANZEN GENERATION?

Über die Doku „Leaving Neverland“ von HBO (Samstag, 6. April 2019 bei Pro­Sieben und als Online-Stream auf ProSieben.de) dis­ku­tiert aktuell die ganze Welt intensiv. Die gezeigten Bilder und Inter­views sollen Licht ins Dunkel bringen und beleuchten die ver­meintlich pädo­phile Seite des King of Pop. Auf­ge­teilt ist der Film in zwei Parts. „Leaving Neverland Part 1“ lässt die beiden Männer James Saf­echuck (40) und Wade Robson (37) par­allel aber von­ein­ander unab­hän­gigen ihre Geschichten erzählen, wie sie von Michael Jackson als Kinder sexuell miss­braucht wurden. „Er war einer der gütigsten, sanf­testen, lie­be­vollsten Men­schen, die ich kannte“, sagt Wade Robson in der Doku über sein ehe­ma­liges Idol. „Und er hat mich über sieben Jahre sexuell missbraucht.“

Part 2 von „Leaving Neverland“ zeigt vor allem die Pro­zesse gegen Michael Jackson, die 1993 ihren Anfang nahmen, als der damals 13-jährige Jordan Chandler behauptete, dass ihn der Sänger miss­braucht habe, als er auf dessen Ranch Neverland über­nachtete. Außerdem berichtet die zweite Hälfte, wie Wade Robson und James Saf­echuck erst Jahre nach den Gescheh­nissen zu der Erkenntnis kamen, trau­ma­ti­siert zu sein.

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Ich habe mir diese Doku ange­sehen und muss zugeben, dass sie harter Tobak ist. Nicht nur für ein­ge­schworene MJ-Fans, sondern für jeden, der sich gegen Kin­des­miss­brauch, sprich Pädo­kri­mi­na­lität aus­spricht, was eigentlich selbst­ver­ständlich sein sollte.

Vor­aus­ge­setzt: Es stimmt tat­sächlich, was die beiden mut­maß­lichen Miss­brauchs­opfer James Saf­echuck und Wade Robson erzählen.

Erste Zweifel kommen von Kri­tikern auf, dass alles gelogen sei. Denn einer von beiden erzählte bei­spiels­weise von einem Miss­brauch im Bahn­hofs­ge­bäude auf Neverland, das anscheinend zu jener Zeit noch gar nicht gebaut war…

Ande­rer­seits: Wenn Saf­echuck und Robson alles erfunden haben, dann müssten sie eine ganze Reihe von Men­schen mit invol­viert und oder mani­pu­liert haben: Eltern, Brüder, Schwestern, Bekannte, Freunde etc., die alle in der Doku vor­kommen und inter­viewt werden. Dann müssten Ton­band­auf­nahmen, Tele­fon­mit­schnitte, Faxe und Briefe (die in der Doku gezeigt und teil­weise abge­spielt werden) gefälscht sein, bei und in denen MJ von seiner „Liebe“ zu den Jungs spricht und schreibt.

Das wie­derum wäre eine Ver­schwörung mut­maß­licher Opfer.

Was der King of Pop – wenn es nach Saf­echuck und Robson geht – unter dieser „Liebe“ ver­steht, machen die mut­maß­lichen Miss­brauchs­opfer mit dras­ti­schen Worten klar: Kin­des­miss­brauch in (fast) allen Varianten.

Schwer erträglich diese Erzählungen.

Ande­rer­seits beschäftige ich mich seit drei Jahr­zehnten mit Pädo­kri­mi­na­lität, habe selbst in diesen Reihen under­cover recher­chiert und dazu Filme gedreht und Bücher geschrieben.

Genauso, wie Saf­echuck und Robson MJs scheinbare „Gelüste“ beschreibt, machen sich Pädo­kri­mi­nelle an ihre Opfer heran: Der Täter ver­spricht und gibt etwas, was andere nicht haben, erringt Ver­trauen, kapselt die Opfer vom (fami­liären) Umfeld ab, miss­braucht es und droht nachher mit dras­ti­schen Strafen, wenn das publik wird. Der Täter macht das Opfer zum Mit-Täter.

Dieses Vor­gehen beschreiben Saf­echuck und Robson eben­falls so. Und auch, warum sie so lange geschwiegen haben und den King of Pop mit Falsch­aus­sagen „beschützten“.

Das alles zu erfinden, unge­achtet der juris­ti­schen Kon­se­quenzen scheint wie­derum schwer glaubhaft.

Im April 2019 spricht in der öster­rei­chi­schen Kron­zen­zeitung der Regisseur und Video­pro­duzent Rudi Dolezal davon, dass MJ ein „Raubtier“ war.

„Ich bin jetzt mit meinen Erfah­rungen der Meinung, der Michael Jackson war ein, wie die Ame­ri­kaner sagen, ein Pre­dator (Raubtier), einer, der sich junge Buben aus­ge­sucht hat.“

Die Doku­men­tation „Leaving Neverland“ hat er gesehen.

„Jeder soll sich diesen Film anschauen.“ Dolezal glaubt den darin geäu­ßerten Vor­würfen der beiden US-Ame­ri­kaner Wade Robson and James Saf­echuck, die behaupten, als Kinder von Michael Jackson sexuell miss­braucht worden zu sein. „Der eine hat Selbst­mord­ver­suche hinter sich, weil Michael Jackson ihn als Neun­jäh­riger mit der Hand und oral befriedigt hat. Da hört sich der Spaß auf.“ Die Gegen­stimmen der Jackson-Family, die behaupten, hier werde ver­sucht, Geld zu machen, ndet Dolezal absurd. „Wer unter­zieht sich so einer Tortur nur wegen dem Geld? Das glaube ich nicht.“

Und:

Für eine Doku­men­tation teilt Michael Jacksons per­sön­licher Kame­ramann, der ihn auf seinen Tourneen immer begleitet hat, sein Material mit dem Öster­reicher. „Da habe ich eben auch Szenen gesehen mit einem Buben, zwar war es immer nur einer, die waren nicht gleich­zeitig dran, es gab immer einen ‚favorite boy’ (Lieb­lings­buben), auch im Hotel­zimmer und so. Da war nix Sexu­elles dabei, aber es war alles sehr komisch.“ Szenen, bei denen Michael Jackson zum Bei­spiel einen Buben am Kopf streichelt.

Sogar die Neverland-Ranch besuchte der heute 61-jährige Regisseur und Pro­duzent. Das berüch­tigte Anwesen, wo der US-Superstar mit Kindern gemeinsam lebte, hat Dolezal mit gemischten Gefühlen in Erin­nerung: „Auch wie wir in Neverland waren, und er näch­telang mit kleinen Jungs im Bett war. Es war alles sehr komisch. Ich hab‘ mir damals gedacht, und auch selber ein­ge­redet, das wird schon nix sein. Man will das ja auch nicht. Man will ja nicht mit einem Kin­der­schänder arbeiten.“

Dann erzählt Dolezal noch etwas Merk­wür­diges über MJ, der offenbar seine Macht zu nutzen gewusst habe:

„Ich hab‘ schon mit sehr vielen komi­schen und schwie­rigen Typen in meiner Berufs­kar­riere gear­beitet und werde es auch wei­terhin tun. Aber es ist mir nur mit Michael Jackson pas­siert, dass ich einen Vertrag unter­schreiben hab‘ müssen, bevor ich ihn über­haupt gesehen habe, wo drinnen gestanden ist, dass ich und mein Team in die andere Richtung schauen müssen, sobald er den Raum betritt.“

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Doch zurück zur umstrit­tenen Doku „Leaving Neverland“.

Dort bin ich auf eine Szene gestoßen, die mich in anderer Hin­sicht stutzig gemacht hat: Nämlich auf jene, die MJ zeigt, wie er ein Video über Adolf Hitler anschaut.

Hier der Screenshot:

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Z‑hVEknStn8 (bei Minute 1:54:40)

Also fragte ich mich,  welcher Bedeutung das hat?

Armin Risi und Sophia Pade schreiben bezüglich MJ und Hitler in ihrem Buch „Make the Change“:

Und weiter:

„Michael inter­es­sierte sich sehr für Geschichte, bezwei­felte aber, dass alles so stimmt, wie es in den Büchern steht, weil er aus eigener Erfahrung wusste, wie sehr Bericht­erstatter die Wahrheit zum Vorteil ihre Auf­trag­geber ver­ändern können. „Ich mag es, über unsere Geschichte zu lesen, aber ich weiß nicht, was man glauben kann und was nicht. Denn ich weiß, wie viel über mich ver­dreht wie­der­ge­geben wurde. Wie viele Dinge wurden dann erst in der Geschichte ver­dreht wiedergegeben?“

Quelle: Armin Risi/Sophia Pade: „Make That Change“, Zürich 2017, S. 242

Im Sep­tember 2009 schrieb die Ber­liner Zeitung (B.Z.):

In einem Interview mit einem Rabbi sagt Jackson, Adolf Hitler sei ein Genie gewesen.

War er naiv? War er grö­ßen­wahn­sinnig? War er noch ver­wirrter als wir glaubten? Fragen, die Michael Jackson († 50) nicht mehr beant­worten kann. Aber die sich fast drei Monate nach seinem Tod stellen. Denn jetzt wurden Ton­bänder ver­öf­fent­licht, auf denen der King of Pop sagt: Adolf Hitler war genial. Und er – Jacko – hätte ihm das Böse aus­treiben können!

Das jeden­falls gab MJ dem befreun­deten Rabbi Shmuley Boteach auf Tonband bekannt, ver­öf­fent­licht in dem Buch The Michael Jackons Tapes.

„Michaels gewaltlose Ein­stellung hielt ihn nicht davon ab, sich für die großen Dik­ta­toren der Geschichte zu inter­es­sieren. Er wollte ver­stehen, was die Masse an ihnen so fas­zi­nierend fand, und der stu­dierte ihre Kör­per­sprache und ihre Reden. Erhielt Dik­ta­toren wie Hitler, Stalin, Pinochet, Mus­solini, Mao usw. für extrem dia­bo­lisch und gefährlich. Er konnte auch nicht ver­stehen, dass von Men­schen, die Leid und Tod ver­ur­sacht hatten, Statuen zur Ver­ehrung auf­ge­stellt wurden. Seine Kritik galt den Ent­schei­dungs­trägern aller Länder, in denen ein­zelne Men­schen­gruppen oder ganze Völker ver­folgt, ver­sklavt oder ermordet worden waren.“

Und in diesem Material finden sich ver­stö­rende Zitate Jackos. Er sagte: „Hitler war ein genialer Redner. Er konnte Leute dazu bringen, sich zu ändern und zu hassen, er wäre ein großer Showman gewesen – und er war es auch.“ Auf die Frage des Rabbis, ob er – Michael – glaube, er hätte Adolf Hitler ändern können, wenn er ihn nur eine Stunde getroffen hätte, ant­wortete er: „absolut.“ Man müsse Men­schen helfen, sie the­ra­pieren und ihnen bei­bringen, dass etwas in ihrem Leben falsch laufe. Michael, der das Böse in das Gute ver­wandeln konnte – so wollte er sich selber sehen.

Im Juli 2010 schrieb die New York Post:
Michael Jackson hatte ein unstill­bares Ver­langen nach NS-Dokumentarfilmen.
As for the Hitler flicks — which included such gems as “Nazis — Of Pure Blood,” “Oasis of the Zombies” and “Hitler’s Children” — Scherer assumed that the singer just loved the military garb and lockstep marching.
Im Juni 2012 schrieb die BILD in einem Artikel mit dem Titel: Michael Jackson nannte Hund „Hitler“!
Vor drei Jahren starb Michael Jackson († 50). Jetzt hat sein Bruder Jer­maine (57) ein Buch über den „King of Pop“ geschrieben.

Er zu BILD: „Michael hat viele Geheim­nisse mit ins Grab genommen. Aber ein paar andere möchte ich mit der Welt teilen …“

Eines davon:

„Früher passten zwei Schä­fer­hunde und ein Dobermann auf uns auf. Ein Hund wurde Hitler getauft.“

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Nun, da vieles, aber bestimmt nicht alles zum Thema MJ und Adolf Hitler gesagt ist, kann sich jeder selbst ein Bild machen.


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de