Gemüse und Obst aus Plas­tik­garten Europas – Aus­beutung, Lohn­dumping, Skla­verei, Pes­tizide, Gen­ma­ni­pu­lation und Umwelt­ver­schmutzung! (+Videos)

Spanien ist neben Deutschland größter Schwei­ne­pro­duzent Europas. Die spa­nische Schwei­ne­fleisch­wirt­schaft expor­tiert ihre Pro­dukte weltweit in 130 Länder. Doch Spanien ist auch einer der größten Expor­teure von Obst und Gemüse. Spanien expor­tierte im Jahr 2018 Obst im Wert von rund 10 Mil­li­arden USD. Das Geschäft mit den großen Han­dels­ketten funk­tio­niert nicht nur wegen der geschätzten 40.000 Gewächs­häuser aus Plas­tik­planen in der spa­ni­schen Provinz Almeria, sondern auch, weil hier mit bil­ligen Arbeits­kräften angebaut wird.

Die bil­ligen Arbeits­kräfte kommen als Flücht­linge aus den Ländern, in denen man ihnen die Lebens­grundlage geraubt hat, da man dank Sub­ven­tionen die Ware auch nach Afrika expor­tiert. Eine Armee von modernen „Sklaven“ arbeitet teils unter unmensch­lichen Bedin­gungen, damit Obst und Gemüse aus Spanien zu jeder Jah­reszeit die Regale der Super­märkte füllen. War Ihnen bekannt, dass Europa mit Zwiebeln aus China über­flutet wird, während Zwiebeln aus Europa den Markt in Afrika zer­stören? War Ihnen bekannt, dass Tomaten für Toma­tenmark aus China kommen, während Tomaten aus Europa nach Aus­tralien, Neu­seeland oder Afrika gekarrt werden? Ein Wahnsinn!  Da die Plas­tik­planen immer wieder aus­ge­tauscht werden müssen, wird der Plas­tikmüll zum Recyceln in die USA ver­schifft, doch weil das zu teuer ist, ent­sorgt man den Plas­tikmüll im Meer. Ja, Sie lesen richtig, der Plas­tikmüll wird in die USA trans­por­tiert. Allein in den Erd­beer­feldern bei Huelva fallen jährlich 4500 Tonnen Plas­tik­abfall an. Mehr als 50 Mil­lionen Tonnen krummes Obst und Gemüse werden jährlich in Europa weg­ge­worfen, weil sie nicht den Anfor­de­rungen von Super­märkten entsprechen. 

Eine Armee von modernen „Sklaven“ arbeitet teils unter unmensch­lichen Bedin­gungen, damit Obst und Gemüse aus Spanien zu jeder Jah­reszeit die Regale der Super­märkte füllen.

Wir nehmen das Über­an­gebot in unseren Super­märkten als selbst­ver­ständlich hin. Dass das meiste Gemüse aus dem Ausland kommt, sollte mitt­ler­weile jedem Ver­braucher klar sein. Genau dort, wo in Europa das meiste Gemüse angebaut wird, nämlich in Spanien, leidet nicht nur die Umwelt, sondern werden Men­schen als billige Arbeits­kräfte missbraucht.

Das größte Anbau­gebiet für den deut­schen Gemü­se­markt liegt in der süd­spa­ni­schen Provinz Almeria.

Mitt­ler­weile erhalten wir unser Gemüse und Obst aus Spanien: Erd­beeren, Him­beeren, Blau­beeren, Tomaten, Gurken, Kopf­salat  – alles in Gewächs­häusern pro­du­ziert. Die indus­trielle Land­wirt­schaft hat dafür gesorgt, dass große Teile Süd­spa­niens im Satel­li­tenbild so aus­sehen, als hätte jemand eine gigan­tische Plas­tiktüte darüber gestülpt.

Tau­sende Hektar Wald sind bei Huelva in den ver­gan­genen Jahren den Erd­beer­plan­tagen geopfert worden und es werden immer mehr. In der Region kommt es immer wieder zu Wald­bränden. Kurz danach sprießen meist schon die Erd­beeren. Die Behörden schauen weg, denn allein durch den Anbau von Erd­beeren setzen die Bauern jährlich  rund 400 Mil­lionen Euro  um. Rund 50.000 Men­schen arbeiten in den Erd­beeren, die hier das ganze Jahr über pro­du­ziert werden. Neun Zehntel der Pro­duktion expor­tiert Spanien. Ein gutes Drittel davon wird in Deutschland verkauft.

Die ersten frühen Sorten sind bereits geerntet und ver­packt, damit der Ver­braucher auch im Dezember nicht auf Erd­beeren ver­zichten muss.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

In der Provinz Almeria werden in mehr als 40.000 Hektar Gewächs­häusern jährlich rund 3,5 Mil­lionen Tonnen Obst und Gemüse erzeugt.

 

Kennen Sie „Adop­tiv­gemüse“? Euro­päi­sches Gemüse wird erst in Afrika gesät und kommt als Setzling nach Europa!

Marokko ist längst nicht die einzige Geburts­stätte von Gemüse, auch Dschibuti, Niger und Mali liefern schon mal Setz­linge nach Europa, ebenso die Kap­ver­di­schen Inseln mitten im Atlantik. Boden ist in vielen euro­päi­schen Ländern knapp oder wird ander­weitig genutzt. Haben Sie gewusst, dass euro­päische Jung­pflanzen-Kon­zerne jährlich Mil­li­arden von Setz­lingen, zum Bei­spiel in Afrika, züchten? Es braucht nicht einmal gekenn­zeichnet werden! Sie liefern sie an Gemü­se­bauern in ganz Europa und da heißt es dann „Made in Germany“ oder „Made in Holland“, „Made in Spain“ u.s.w. Wochenlang wächst das Saatgut im afri­ka­ni­schen Boden zu Spröss­lingen heran, bis die Setz­linge in dunklen Kühl­wagen auf die Reise geschickt werden und nach etwa 14 Tagen euro­päi­schen Boden erreichen. Euro­päische Gemü­se­pro­du­zenten nehmen sich ihrer an, ziehen sie zu reifen Tomaten, Gurken oder Salat heran. Und sind die Setz­linge erst in euro­päi­schem Boden, von teils „modernen Sklaven“ gepflanzt, macht die Natur, was sie will,  doch das scheinen die Super­märkte und Dis­counter noch nicht gemerkt zu haben, denn mehr als 50 Mil­lionen Tonnen krummes Obst und Gemüse werden jährlich in Europa weg­ge­worfen. Siehe Kennen Sie „Adop­tiv­gemüse“? Euro­päi­sches Gemüse wird erst in Afrika gesät und kommt als Setzling nach Europa!

Mehr als 50 Mil­lionen Tonnen krummes Obst und Gemüse werden jährlich in Europa weggeworfen.

Gemüse und Obst aus dem Plas­tik­garten Europas

Die Almeria-Gewächs­häuser pro­du­zieren den Großteil des in Europa kon­su­mierten Gemüses und Obstes und töten die Umwelt und die „Arbeiter“ – Die afri­ka­ni­schen Migranten werden wie Sklaven behandelt. Immer wieder kommt es zu Todes­fällen durch Über­ar­beitung oder aber durch gefähr­liche Chemikalien.

  • Die Not vieler Tage­löhner wird gna­denlos ausgenutzt.
  • Da Mono­kul­turen sehr anfällig für Schäd­linge sind, wird eine große Menge von Pes­ti­ziden ein­ge­setzt. Wie in anderen großen Anbau­ge­bieten führen die rie­sigen Mono­kul­turen auch in der Küs­ten­ebene von Almería häufig zu Schäd­lings­plagen. Dagegen gibt es Pes­tizide. Welche Krank­heiten diese aus­lösen können, darüber haben wir bereits mehrfach geschrieben.
  • Früher bestellten die anda­lu­si­schen Bauern ihre Felder nur, wenn es im Frühling regnete. Heute ernten Gast­ar­beiter aus Marokko oder Afrika südlich der Sahara auf den rie­sigen Anbau­flächen zweimal im Jahr.
  • Übrig bleiben gigan­tische Mengen von orga­ni­schem Abfall. Auch die Plas­tik­planen der Gewächs­häuser müssen alle zwei bis drei Jahre gewechselt werden. 40.000 Tonnen Poly­ethylen, häufig ver­mischt mit Pflan­zen­schutz­mitteln, landen dadurch jährlich auf dem Müll. Anlagen zum Recy­cling und Kom­pos­tieren gibt es zwar, flä­chen­de­ckend sind sie aber noch lange nicht. So gammeln die Abfälle vie­lerorts vor sich hin.
  • In dem Pottwal, der im Januar 2016 in Spanien ange­schwemmt wurde, fanden die For­scher Plastik und zwar 60 ver­schiedene Stücke. Diese Plas­tik­teile sollen von den Gewächs­häusern stammen, die in Massen vor­kommen. Erstaunlich ist auch, dass die Plas­tik­teile angeblich von Aldi sein sollten, die vom Konzern Aldi ins Meer geworfen worden seien. Es handelt sich um Trader Joe’s, ein Dis­counter mit Bio-Image. Hinter dem Konzern steckt das deutsche Aldi-Imperium.
  • Mit mehr als 1200 Saat­gut­sorten in ~25 Gemü­se­kul­turen ist Nunhems eine welt­be­rühmte Marke in Sachen Hybrid­saatgut. Ok, Kri­tiker werden jetzt behaupten, dass Hybrid­saatgut nicht Gen­technik ist – doch über die Nach­teile haben wir bereits berichtet. Seit 2001 gehört das Unter­nehmen zum Lever­ku­sener Phar­ma­konzern Bayer, ange­gliedert an die Sparte Crop­science, die ihr Geld über­wiegend mit Pflan­zen­schutz­mitteln ver­dient. Nunhems ist einer der größten Saat­gut­her­steller der Welt.
  • Das Euro­päische Patentamt gerät völlig außer Kon­trolle: Es erteilt wei­terhin Patente auf Pflanzen, auch auf solche, die das Ergebnis her­kömm­licher Züchtung sind. Monsanto gehören z. B. Melonen und geköpfter Brokkoli. 2013 wurde eine Chili-Sorte von Syn­genta patentiert.
  • Die Tomate spielt im welt­weiten Anbau und der Ver­marktung von Gemüse eine füh­rende Rolle. Eine weitere Tomate aus kon­ven­tio­neller Züchtung ist jetzt „geis­tiges Eigentum“ des Schweizer Agrar­kon­zerns Syn­genta. Das ist mit einer der Gründe, warum sie für die Gen­technik oder auch Gen-Mani­pu­lation so inter­essant ist. Gen­tech­nische Mani­pu­la­tionen können heut­zutage an allen wich­tigen Kul­tur­pflanzen wie z. B. Mais, Erbsen, Erd­beeren, Soja und Kar­toffeln vor­ge­nommen werden und diese werden dann von den Kon­zernen paten­tiert. Geis­tiges Eigentum – nicht mehr der Natur gehörend – sondern den Kon­zernen – erschre­ckend, oder?
  • Nicht nur BayerMonsanto, DuPont und Bayer paten­tieren auf Teufel komm raus, sondern auch Syn­genta. Der Schweizer Konzern gehört zu denen, die die meisten kon­ven­tio­nellen Nutz­pflanzen zum Patent anmelden. Hinweis: Syn­genta wurde vom Che­mie­gi­ganten Chem­China, Monsanto von Bayer über­nommen und Dupont hat mit Dow Chemical fusio­niert.

Viele Ver­braucher wollen das ganze Jahr über Kopf­salat, Tomaten und Gurken.

Auf Grund der Preise bieten Super­märkte noch nicht einmal in der Ern­te­saison Ware aus regio­nalem Anbau an. Wer auf nähr­stoff­reiches Gemüse und Obst Wert legt, sollte sich besser nicht auf das Angebot im Super­markt ver­lassen. Das Gemüse ist in der Regel äußerlich makellos, doch unter welchen Bedin­gungen die Ware angebaut wurde, sieht man ihr nicht an und auch nicht, wie viele Pes­tizide ver­wendet wurden. Hinzu kommt, dass fast alles gleich schmeckt. Viele Sorten werden heute im Labor her­ge­stellt, bevor sie unter Plas­tik­folien heranreifen.

Dass Obst und Gemüse in Super­märkten so billig zu kaufen sind, wird andernorts teuer bezahlt. In der spa­ni­schen Provinz Almeria werden Arbei­te­rinnen und Arbeiter aus­ge­beutet und die indus­tria­li­sierte Land­wirt­schaft hin­ter­lässt ihre Spuren in der Umwelt.

El Ejido in Region Anda­lusien ist durch den Gemü­se­anbau in Gewächs­häusern geprägt. Die Umgebung El Ejidos in Süd­spanien gleicht einer unfrucht­baren und stei­nigen Wüste. Hier wächst in Treib­häusern das ganze Jahr über Obst und Gemüse. Mehr als 70 Land­wirt­schafts­un­ter­nehmen sind dort angesiedelt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Alles, was billig ist, wird auch billig pro­du­ziert. Die Lebens­be­din­gungen der Land­ar­beiter in der Region ist teil­weise dra­ma­tisch. Viele von ihnen sind zum Teil illegal beschäftigt, leben abseits der Ort­schaft, oft ohne Wasser und ohne Strom. Die Lebens­be­din­gungen der meist aus­län­di­schen Tage­löhner, die dort ernten und ver­packen, haben sich mit der Krise ver­schärft. Umgeben von fri­schem Gemüse und Obst, die sie für die Super­märkte ernten, träumen die Arbeiter von einem bes­seren Leben. Marok­kaner, Sene­ga­lesen oder ver­zwei­felte Men­schen aus Mali werden hier als Pflücker unter Folie bei Tem­pe­ra­turen bis zu 50 Grad ausgebeutet.

Manche leben tat­sächlich in diesem Plastik-Laby­rinth. In der Nacht, wenn die Sicher­heitstore geschlossen sind, sind auch sie eingeschlossen.

Bis zu 120.000 Men­schen arbeiten in der Provinz Almeria und pro­du­zieren jährlich fast drei Mil­lionen Tonnen Obst und Gemüse für den Export nach Groß­bri­tannien und Nord­europa. Besonders übel werde den afri­ka­ni­schen Immi­granten mit­ge­spielt, die man­cherorts in Elends­ghettos zwi­schen den Plan­tagen hausen – oftmals ohne Wasser, Strom und Toi­lette. Und ohne Rechte. Rund 2500 aus­län­dische Ern­te­helfer, berichtete spanienlive.com leben allein in der Erd­beer­provinz Huelva in Karton- und Plastikbehausungen.

Anda­lu­siens Land­wirte, die wich­tigsten Obst- und Gemü­se­lie­fe­ranten der EU, ver­kaufen jedes Jahr Pro­dukte im Wert von mehr als vier Mil­li­arden Euro ins Ausland. Zu ihren Export­schlagern gehören neben Gurken, Paprika und Tomaten auch Erd­beeren, Melonen, Orangen und Zuc­chini; zudem werden Oliven und Wein angebaut. Hun­dert­tau­sende Men­schen leben von der Feld­wirt­schaft in der süd­spa­ni­schen Region Anda­lusien, die zu Europas Armen­häusern gehört und mit rund 30 Prozent die höchste Arbeits­lo­sen­quote der EU hat.

Wie Migranten für Ihren Salat leiden

Für eine Under­cover-Doku­men­tation mit dem Titel: Unco­vered: the migrant workers suf­fering for your salad von Channel 4 News sprachen die Reporter mit Mit­ar­beitern, die Gemüse für ein spa­ni­sches Unter­nehmen pflückten, dessen Erzeug­nisse für die Regale in Tesco, Sainsbury’s Asda, Wai­trose und Marks und Spencer bestimmt waren. Das Unter­nehmen: Agro­herni, Lie­ferant für fri­sches Obst und Gemüse aus bio­lo­gi­schem Anbau mit einem Umsatz von fast 30 Mil­lionen Euro pro Jahr. Agro­herni nutzt eine Arbeits­agentur namens Integra Empleo, um Gele­gen­heits­ar­beiter für die Felder zu bekommen. Arbeiter, die mit Channel 4 News gesprochen haben, behaupten, dass die Agentur rou­ti­ne­mäßig die Arbeiter misshandelt.

Ein Salat­pflücker sagte Channel 4 News : „Sie saugen das Blut aus Men­schen aus. Wir arbeiten für zwei oder vier Monate und bekommen nicht mal einen Lohn, oder werden einfach ent­lassen, weil wir erschöpft sind. Wenn wir 26 Tage arbeiten, schreiben sie 16 oder 18 auf. Sie stehlen immer sieben oder acht Tage. Das ist nicht richtig.“

Ein anderer Arbeiter behauptete, er habe 22 Tage in einem Monat gear­beitet, aber wurde nur für 17 bezahlt. Als er sich beschwerte, wurde ihm gesagt: „Wenn du denkst, das ist nicht genug, dann kannst du gehen. “

Sie müssten immer wieder Über­stunden machen, so die Arbeiter, aber oft wurden sie nicht dafür bezahlt, und wenn sie sich weigern, werden sie gleich auf einer Liste notiert.

Nach EU-Gesetzen ist es ver­boten, dass Pflücker dort arbeiten, wo auch Pes­tizide ver­sprüht werden. Aber Channel 4 News filmte Dut­zende von Men­schen auf dem gleichen Feld, während dort die Che­mi­kalien gesprüht wurden.

Erinnern Sich sich noch an unseren Beitrag: An bil­ligen Blumen aus Afrika für Europa klebt Blut – Rosen für die Welt statt Gemüse gegen den Hunger! Aldi und die Rosen aus Äthiopien ? In Uganda mussten nach einem Zwi­schenfall in Gewächs­häusern Frauen ins Krankenhaus.

Schwie­rig­keiten beim Atmen, Bauch­schmerzen und Erbrechen traten auf, nachdem die Blumen, die sie schneiden sollten, einen Tag vorher mit einer gif­tigen Che­mi­kalie begast worden waren. Mehr als 80 ugan­dische Frauen beschul­digen einen in der Nie­der­lande behei­ma­teten Blu­men­ex­porteur, dass die Arbei­te­rinnen unter schwersten Bedin­gungen arbeiten müssten und einem toxi­schen Bega­sungs­mittel aus­ge­setzt seien, nur damit der Blu­men­ex­porteur von der lukra­tiven inter­na­tio­nalen Blu­men­in­dustrie pro­fi­tiert. Die Nie­der­lande sind der weltweit größte Blu­men­ex­porteur, doch die Blumen werden schon lange nicht mehr in den Nie­der­landen angebaut.

The Uganda Asso­ciation of Women Lawyers (FIDA) bestä­tigte, dass nach dem Vorfall am 14. Oktober 2016 min­destens vier Frauen noch Wochen danach im Kran­kenhaus bleiben mussten, nachdem der Blu­men­ex­porteur ROYAL VAN ZANTEN die Blumen in den Gewächs­häuser mit Metam-Natrium begasen ließ.

Genau so ergeht es auch den Arbeitern in den Treib­häusern der Region Andalusien.

Eine Arbei­terin sagte Channel 4 News, dass sie krank wurde, nachdem sie auf den Feldern gear­beitet hatte, auf denen Pes­tizide gesprüht wurden. Das war vor zwei Jahren, aber auch nach mehr­fachen Nasen­ne­ben­höhlen-Ope­ra­tionen hat sie per­manent Schmerzen und kann nicht arbeiten. Sie sagte: „Sie sprühen, während die Arbeiter arbeiten. Nur die Auf­träge der Kunden zählen. Für uns inter­es­sieren sie sich nicht. Wir atmen die Dämpfe der Pes­tizide ein und werden krank.“ Ein anderer Arbeiter sagte Channel 4 News, dass er vor wenigen Wochen nach dem Ein­atmen von Dämpfen ins Kran­kenhaus gebracht wurde. Bron­chitis, lautete die Dia­gnose des Arztes, ver­ur­sacht durch die Pes­tizide. Als er sich krank meldete,wurde er von der Arbeits­agentur Integra Empleo gefeuert.

Channel 4 News filmte riesige Pes­ti­zid­spritzen auch bei anderen Firmen, die Salat anbauen, die sprühten, obwohl Arbeiter auf dem gleichen Feld arbeiteten.

Es gibt jetzt mehr als 40 Arbeits­ver­mittler, die Arbeiter an die dor­tigen Gemü­se­bauern in der Region Murcia ver­mitteln. Auch die Gewerk­schaften bestätigen,dass Miss­brauch von Arbeit­neh­mer­rechten weit ver­breitet ist. Nachdem Channel 4 News die Super­märkte mit den Auf­nahmen kon­fron­tierte, hieß es, man würde sich darum kümmern, denn schließlich würde man ja den Modern Slavery Act unterstützen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das Herz der Gemüse- und Frucht­plan­tagen befindet sich in der Provinz Almería am Mit­telmeer. Schon von weitem glitzern Tau­sende Glas- und Plas­tik­dächer in der Sonne. Es ist ein Meer aus Treib­häusern, die hier rund 57 000 Hektar bedecken, was etwa ebenso vielen Fuß­ball­feldern ent­spricht. Die Land­wirt­schaft ist der wich­tigste Wirt­schafts­faktor Almerías – und die Europäer sind die besten Kunden.

Arbeits­be­din­gungen grenzten zuweilen an „moderne Skla­verei“. Wer sich über der­artige Hun­ger­löhne für die Kno­chen­arbeit beschwere, stehe am nächsten Tag auf der Straße. Genauso wie jene, die es etwa beim Erd­beer­ernten nicht schafften, 200 Kilo am Tag zu pflücken. Diese Form der Aus­beutung mache Spa­niens Anbau in Europa wettbewerbsfähig.

Bei der­ar­tigen Machen­schaften haben die Plan­ta­gen­be­sitzer leichtes Spiel: Im Spanien der Mas­sen­ar­beits­lo­sigkeit stehen die Job­su­chenden Schlange. Zur Ern­tezeit ziehen viele tausend Wan­der­ar­beiter durch Anda­lusien und hoffen auf ihr Glück. Quelle spa­ni­enlive

Der wich­tigste Abnehmer von spa­ni­schen Tomaten ist Deutschland. „Der Export von Tomaten ist in den Monaten Dezember bis April am höchsten. Im Sommer impor­tiert Spanien Tomaten, vor allem aus Por­tugal, Marokko und den Niederlanden.

Die Toma­ten­fläche in Almeria beträgt um die 10.000 Hektar (2015). In Murcia liegt sie bei ca 2700 Hektar. Ungefähr 40% der Fläche besteht aus Strauch­to­maten und ca 30% ist die klas­sische runde Tomate. Auf ungefähr 7% der Gesamt­fläche werden Spe­cialties angebaut, berichtet Jan van der Blom. von der Pro­du­zen­ten­or­ga­ni­sation Coexphal aus Almeria auf der Tomato Con­fe­rence in Ant­werpen. Viele Pro­du­zenten nutzen immer noch die alt­mo­di­schen Gewächs­häuser des ‚Almeria-Typs‘ für ihren Gemüseanbau.

Die Welt­pro­duktion von Tomaten beträgt gut 130 Mil­lionen Tonnen“, erklärte Philippe Binard von Freshfel. „Europa steht auf Nummer zwei und pro­du­ziert etwa 16 Mil­lionen Tonnen, wobei Spanien und Italien die größten Erzeuger sind. Die Nie­der­lande expor­tieren die meisten Tomaten (931 000 Tonnen) und Deutschland impor­tiert die größten Mengen (817 000 Tonnen).

Nahrung muss „Fun“ sein – so die Gemüseproduzenten!

„Trend­watcher Adjiedj Bakas brachte eine sehr über­ra­schende Bot­schaft“, gibt die Mar­ke­ting­lei­terin zu. „Er skiz­ziert deut­liche gesell­schaft­liche Trends: Indi­vi­dua­lismus und Erlebnis“. Die Baseline lautet: „Nahrung muss Fun sein“. „Fun“ steht für schmackhaft, schöne Form, tolle Farbe usw. „Es läuft darauf hinaus, dass Nahrung in erster Linie angenehm und lecker sein muss. Bei den Ver­brau­chern von heute dreht sich laut Adjiedj Bakas alles ums Erlebnis.“

Nahrung muss also „Fun“ sein. Schaut man sich die Pro­duktion an, ist es alles andere als „FUN“! Denn bisher haben Sie nur die Arbeits­be­din­gungen ken­nen­ge­lernt, doch in nur 100 Jahren gingen auf Grund von Mono­kul­turen über 75 Prozent der bio­lo­gi­schen Vielfalt ver­loren. So liegen in allen Super­märkten die selben Obst- und Gemü­se­sorten in den Regalen. Wenige Sorten wachsen auf immer grö­ßeren Feldern, die nicht nur Nahrung, sondern auch nach­wach­sende Roh­stoffe bieten sollen. In Deutschland und Europa haben Hybrid­sorten (hybride, von lat. hybrida = Mischling) bei vielen Obst- und Gemü­se­arten einen Markt­anteil von über neunzig Prozent. Zum Bei­spiel bei Mais, Zucker­rüben, Tomaten, Zwiebeln und ver­schie­denen Kohlsorten.

Bereits 2008 ergab eine Studie, dass die Nie­der­länder immer dicker werden. Sie leiden an Man­gel­er­schei­nungen. Das ist die erschre­ckende Bot­schaft von Ernäh­rungs­wis­sen­schaftlern und Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tionen und dies dürfte aber nicht nur für Nie­der­länder zutreffen, sondern sie gilt für alle, die Gemüse aus Holland essen. Denn die Man­gel­er­schei­nungen hängen mit den min­der­wer­tigen Pro­dukten aus nie­der­län­di­schen Gewächs­häusern zusammen.

Mitt­ler­weile erhalten wir unser Gemüse und Obst aus Spanien: Erd­beeren, Him­beeren, Blau­beeren, Tomaten, Gurken, Kopf­salat  – alles in Gewächs­häusern pro­du­ziert. Die indus­trielle Land­wirt­schaft hat dafür gesorgt, dass große Teile Süd­spa­niens im Satel­li­tenbild so aus­sehen, als hätte jemand eine gigan­tische Plas­tiktüte darüber gestülpt.

Tomaten-Designer und Bie­nen­ersatz – gen­ma­ni­pu­lierte Wespen-Gattung.

In den Gemüse-Kasernen wird eine ganz spe­zielle Art der Fort­pflanzung bevorzugt. Der natür­liche Vorgang von Bienen-Bestäubung ist in den Plas­tik­kä­figen nicht möglich, da Bienen in einer solchen Mono­kultur und unter solcher Pes­ti­zid­be­lastung län­ger­fristig niemals über­le­bens­fähig wären. Auch ihr natür­liches Ter­ri­torium bedarf eines wei­teren Hori­zonts als ein mit Plastik bespannter Kasten aus Eisen­stangen. Außerdem pro­du­zieren die Blüten der Pflanzen auf Grund von Über­züchtung schon lange keine natür­lichen, duf­tenden Lock­stoffe mehr. Daher werden spe­ziell für diese Fälle gen­tech­nisch ver­än­derte Drohnen ein­ge­setzt.  Eine spe­zielle Labor­züchtung einer gen­ma­ni­pu­lierten Wespen-Gattung.

Als künst­liche Nähr­stoffe werden zusätzlich fol­gende Che­mi­kalien verwendet:

Nitrogen (N) (750 kg/ha/Jahr; Gesamt­anbau: 26.250 t/Jahr),
Phosphor ℗ (149 kg/ha/Jahr; Gesamt­anbau: 5.215 t/Jahr), und
Pot­assium (K) (1173 kg/ha/Jahr; Gesamt­anbau: 41.055 t/Jahr) Quelle we.riseup.net

Diese Art von Land­wirt­schaft hin­ter­lässt natürlich nicht nur ästhe­tisch, sondern auch öko­lo­gisch tiefe Spuren.

Die Ver­lierer sind zunächst die Böden und das Grund­wasser. Beides ist durch den hem­mungs­losen Einsatz von Pflan­zen­schutz­mitteln – im Durch­schnitt sind es 40 kg pro Hektar – hoch­gradig ver­giftet, die Böden sind zudem durch die ein­seitige Nutzung so aus­ge­laugt, dass große Mengen an Kunst­dünger ein­ge­setzt werden müssen, um die Erträge zu erzielen. Der Grund­was­ser­spiegel sinkt dra­ma­tisch, werden doch bei­spiels­weise für den Anbau von Tomaten unter Plastik pro Jahr und Hektar 6.370.000 Liter Wasser ver­braucht. Umge­rechnet auf das ganze Anbau­gebiet von 35.000 Hektar ent­spricht das einer Menge von 222,95 Mil­li­arden Litern.

Tabelle: Treib­hau­se­mis­sionen bei Unterglas- und Freilandanbau

CO2-Emission
(in g pro kg Lebensmittel)
Erzeugnis Beheizter Unter­glas­anbau Frei­land­anbau
  • Bohnen
6.360 220
  • Lauch
5.430 190
  • Kopf­salat
4.450 140
  • Gurken
2.300 170
  • Tomaten
9.300 85

Quelle: Baye­ri­sches Staats­mi­nis­terium für Umwelt und Gesundheit

Die fol­gende Auf­listung zeigt die fünf wich­tigsten Player (oder auch Kon­zerne) in zufäl­liger Rei­hen­folge: Syn­genta, Nunhems (Bayer), Rijk Zwaan, Enza Zaden und Monsanto sind die größten Zucht­un­ter­nehmen in den Nie­der­landen. Eine Anzahl dieser Unter­nehmen ver­binden die Zucht und Aus­breitung einer Reihe von ver­schie­denen Sorten mit der Pro­duktion und dem Handel von Pflan­zen­schutz- und Dün­ge­mitteln. Siehe: Saatgut – Monsanto unter fal­scher Flagge – auf den Spuren von Monsanto in Europa.

Ein Wahnsinn, oder? Und das für Obst und Gemüse, was an Qua­lität auch gar nichts mehr zu bieten hat.

Die hei­mi­schen Pro­dukte, wie fri­scher Spargel, Erd­beeren, Kohl, Salate, Tomaten sollten die High­lights im Jah­res­verlauf bleiben, denn was mit der Pro­duktion in Spanien ange­richtet wird, haben Sie heute lesen können.

Wenn Sie nach Belegen unserer Behaup­tungen suchen, nutzen Sie unsere Quellen. Dies sind die im Text blauen und unter­stri­chenen Wörter – die bringen Sie zum Ori­gi­nal­ar­tikel, den wir für Sie über­setzt haben bzw. zu Nach­schla­ge­werken, Land­karten, Sta­tis­tiken oder anderen Unterlagen.

Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org