Kakteen – die ideale Zimmerpflanze?

Kakteen fristen als Zim­mer­pflanzen eher ein Schat­ten­dasein. Hin und wieder werden sie im Bau­markt spontan mit­ge­nommen, weil sie dort so schöne bunte Blüten zeigen. Auf dem Fens­ter­brett im Wohn­zimmer werfen sie die Blü­ten­pracht schon nach zwei Tagen ab, um nie wieder aus­zu­treiben. Und so richtig wachsen wollen sie auch nicht. So oder so ähnlich dürfte wohl die Erfahrung vieler Hob­by­gärtner mit Kakteen aus­sehen, was ihre mäßige Beliebtheit erklärt. Das ist schade, denn eigentlich können Kakteen jedem Raum etwas beson­deres ver­leihen. Und wer weiß, wie er mit ihnen umgeht, kann auch ohne einen grünen Daumen ordent­liche Erfolge mit ihnen erzielen.

Besondere Kak­teen­arten

Jeder kennt natürlich die Kakteen mit der langen Stabform oder die kugel­runden, sta­che­ligen Exem­plare. Als Hin­gucker sind diese daher nur bedingt geeignet. Höchstens ein besonders großes Exemplar sorgt viel­leicht für einen bewun­dernden Blick. Es gibt aber auch viele Kakteen mit exo­ti­schen Formen, die es nicht in jedem Bau­markt zu kaufen gibt. Dazu gehört bei­spiels­weise der Peyote Kaktus, der wie ein kleiner grüner Knopf aus­sieht. Gemeinsam mit Arten wie dem San Pedro Kaktus und dem Perua­ni­schen Stan­gen­kaktus gehört er zu einer Gruppe von Kakteen, die in Mittel- und Süd­amerika seit tau­senden Jahren für scha­ma­nische Rituale genutzt werden. Sie ent­halten Mes­kalin, ein Alkaloid das Hal­lu­zi­na­tionen und Rausch­zu­stände ver­ur­sachen kann. Wer eine Zim­mer­pflanze will, die für Gesprächs­stoff sorgt, könnte kaum besser fahren. Andere Kakteen sind auf­grund ihrer beson­deren Form anspre­chend. Dazu gehört bei­spiels­weise der Ario­carpus fis­su­ratus, der an einen durch­furchten Felsen erinnert. Mam­mil­laria spi­no­sissima ist hin­gegen den Großteil der Zeit eher unscheinbar, bringt aber eine besondere Blü­ten­pracht hervor.

Vor­teile von Kakteen

Warum sollte man sich nun aus­ge­rechnet Kakteen und nicht irgendeine andere Zim­mer­pflanze in den Raum stellen? Wenn die Beson­der­heiten der ein­zelnen Sorten noch nicht genügen, gibt es einige weitere Vorzüge der sta­che­ligen Zim­mer­ge­nossen. Zunächst einmal sind sie äußerst genügsam – es ist wohl noch nie eine Kaktee ein­ge­gangen, weil ihr Besitzer sie ein paar Tage zu spät gegossen hat. Da Kakteen natür­li­cher­weise in Wüs­ten­ge­genden vor­kommen, mögen sie es eher trocken. Wer oft in den Urlaub fährt oder ver­gesslich ist, muss sich daher um Kakteen keine großen Sorgen machen. Kakteen sind auch äußerst lang­lebig. Wenn sie ordentlich behandelt werden, können sie pro­blemlos mehrere Jahr­zehnte alt werden. Achtung: Wer seine Kakteen zum Blühen bringen möchte, der muss auch mal etwas mehr Aufwand betreiben.

So gedeihen Kakteen

Zunächst einmal ist natürlich der richtige Standort wichtig. Die meisten Sorten benö­tigen dabei viel Licht und Wärme, so dass sich ein Standort direkt am Fenster oft gut eignet. Im Winter muss aller­dings auf Zugluft geachtet werden, denn die kann Kakteen schwer zusetzen. Weil Kakteen Wasser über lange Zeit spei­chern können, muss nur selten gegossen werden. In der Regel genügt es, alle paar Wochen den Topf durch­dringend zu gießen und anschließend zu warten, bis das Sub­strat wieder völlig trocken ist. Stau­nässe sollte unbe­dingt ver­mieden werden. Im Winter wird gar nicht gegossen. Das gleiche gilt auch für den Kak­te­en­dünger, der nur während der Wachs­tums­phase benötigt wird. Auch wenn es für ein­zelne Arten natürlich besondere Anfor­de­rungen gibt: Viel mehr braucht ein Kaktus in der Regel nicht, um glücklich zu sein.