Muster kol­lek­tiven Wahns: Fridays for Future, Refugees Are Welcome, Black Live Matters

Fridays for Future, Refugees Are Welcome, Black Live Matters…

Will man sich dem Phä­nomen des „kol­lek­tiven Wahns“ nähern, muss man etwas aus­schweifen und einige grund­sätz­liche Dinge oder Begriffe vorab „requi­rieren“.

(von altmod)

Mas­sen­psy­cho­logie

Karl Jaspers dazu in seiner „All­ge­meinen Psychopathologie“:

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„Was in der psy­chi­schen Epi­demie sich besonders dras­tisch und in leib­lichen Phä­no­menen zeigt, die Ver­breitung see­li­scher Haltung durch unbe­wußte Anste­ckung, das geschieht stets in den Mas­sen­er­schei­nungen des Glaubens, Sich­ver­haltens, Tuns, in der „öffent­lichen Meinung“.
Hier liegt ein Tat­sa­chen­be­reich von außer­or­dent­licher his­to­ri­scher Wirkung vor, …. (Jaspers ver­weist hier auf Le Bon, der dies “in einem aus­ge­zeich­neten Buch grund­sätzlich und an Bei­spielen vergegenwärtigt.“)

Es ist ein Geschehen an der Grenze des Krank­seins, durch Wegfall von Hem­mungen, durch Erlö­schen der Kritik, in einer Nivel­lierung der see­li­schen Vollzüge, in dem die Men­schen als ein Material ent­per­sön­lichter Kräfte, zu extremen ver­bre­che­ri­schen oder heroi­schen Hand­lungen, zu gemein­samen Illu­sionen und Hal­lu­zi­na­tionen, zu unbe­greif­licher Blindheit fähig, werden.

Die Masse denkt nicht und will nicht, sondern lebt in Bildern und Lei­den­schaften. Diese Mächte der Massen sind das Gegenteil der Gemein­schaft. In der Masse ver­sinkt der Mensch und ver­steht nachher sich selbst nicht, wie es möglich war, daß er in dem ver­schwin­denden Augen­blicks­ge­schehen mit­machte. In der Gemein­schaft gestaltet sich ein Volk, das seiner selbst­bewußt, sich in geschicht­licher Kon­ti­nuität auf­bauend ent­wi­ckelt. Die Mächte der Masse, als Mittel benutzt, können ent­gleiten und den, der sie ruft, über­wäl­tigen, wenn er nicht, wie der Hyp­no­tiseur, die Sug­ges­ti­ons­mittel geis­tes­ge­gen­wärtig völlig beherrscht.

Masse ist eine „Kol­lek­tiv­seele“ mit gemein­samen Gefühlen und Antrieben der als Indi­vi­dua­lität erlo­schenen Ein­zelnen. In ihr ist das „wir alle“ erlebt ohne „ich“. In gemein­samen Hand­lungen ist sie von unwi­der­steh­licher Gewalt des Augen­blicks, leicht­gläubig, kri­tiklos, bar jedes Ver­ant­wort­lich­keits­ge­fühls, aber auch beein­flußbar und schnell ver­gänglich. Sie neigt zu „Mas­sen­psy­chosen“, maß­losen Erre­gungen, gewalt­tä­tigen Hand­lungen (Panik, Plün­de­rungen, Morden). Als Glied der Masse fühlt, verhält sich und handelt der Mensch, wie er es aus seiner per­sön­lichen Indi­vi­dua­lität und geschicht­lichen Über­lie­ferung heraus nie tun würde. Er ist ein wil­len­loser Automat mit gestei­gertem Macht­be­wußtsein geworden. „Der Skep­tiker wird zum Gläu­bigen, der Ehren­hafte zum Ver­brecher, der Hasenfuß zum Helden.“

Lassen wir Gustave Le Bon (Psy­cho­logie der Massen), auf den Jaspers hin­weist, zu Wort kommen:

„In den Massen ver­lieren die Dummen, Unge­bil­deten und Nei­di­schen das Gefühl ihrer Nich­tigkeit und Ohn­macht; an seine Stelle tritt das Bewußtsein einer rohen, zwar ver­gäng­lichen, aber unge­heuren Kraft.“

Die Mas­sen­seele zeichnet sich dadurch aus:

– pri­mitiv, emo­tional, impulsiv, radikal
– Reagiert auf Bilder, Geschichten, Gefühle
– Ver­ant­wor­tungs­druck wird abgegeben
– Massen sind kin­disch, leicht täuschbar
– Leichte Erreg­barkeit, hef­tigere Emo­tionen, Kippen der Stimmung

Auch wenn viele Men­schen sich als rational und für sich selbst denkend bezeichnen würden, lassen die Massen sich ähnlich wie Kinder leicht von Bildern und Geschichten begeistern. Dabei gilt die Maxime: Je ver­rückter und ein­dring­licher, desto besser.

Aber nicht nur Bilder regen die Psy­cho­logie der Massen an, sondern auch ungenaue, aber macht­volle Begriffe, wie Wahrheit, Gerech­tigkeit usw. erweisen sich als effektiv.

Wer die Psy­cho­logie der Massen beein­flussen will, muss sich von einer rein logi­schen und ratio­nalen Her­an­ge­hens­weise ver­ab­schieden und das Para­doxon erkennen, dass, auch wenn die Men­schen sagen, sie seien Ver­nunft-geleitete Wesen sind, erweist sich dies in der Praxis als falsch.

Hys­terie

„Unter Hys­terie (von alt­grie­chisch hystéra, deutsch ‚Gebär­mutter‘…) wird bzw. wurde in der Psych­iatrie eine neu­ro­tische Störung ver­standen, die unter anderem mit ober­fläch­licher, labiler Affek­ti­vität und einem hohen Bedürfnis nach Geltung und Aner­kennung einhergeht…“

Der Begriff Hys­terie wird heute in der Medizin weit­gehend aus­ge­klammert, da er ety­mo­lo­gisch und his­to­risch mit der Gebär­mutter, also dem weib­lichen Geschlecht, ver­bunden ist und ihm ein abwer­tender Klang anhaftet. So etwas ist natürlich unter dem zeit­ge­nös­si­schen Diktat des Femi­nismus ein „No go“.

Zum Bild des „Hys­te­ri­schen Cha­rakters “ findet man in Peters´ “Wör­terbuch der Psych­iatrie und medi­zi­ni­schen Psy­cho­logie“ fol­gende Darstellung:

„Per­sön­lich­keits­struktur mit dem beson­deren Kenn­zeichen einer je nach Umgebung wech­selnden Erschei­nungs­weise. In neu­traler Beschreibung sind die Kenn­zeichen: erhöhte Tendenz zur Dra­ma­ti­sierung, Sug­ges­ti­bi­lität, Ich­be­zo­genheit, Pseu­do­se­xua­li­sierung und intensive Phan­ta­sie­tä­tigkeit. Sowohl der Betroffene als auch der Beob­achter können nicht immer Phan­tasie und Rea­lität von­ein­ander unter­scheiden. Von einem emo­tional betei­ligten Betrachter aus gesehen will der Hys­te­riker nach K. Jaspers mehr scheinen, als er ist, mehr erleben, als er erleb­nis­fähig ist. Dem hys­te­ri­schen Cha­rakter wird etwas Thea­ter­haftes zuge­schrieben, wobei die Rollen so sehr gewechselt werden, daß ein eigener Per­sön­lich­keitskern gleichsam nicht zu bestehen scheint. Es ist dem Hys­te­riker ein Bedürfnis, ständig im Mit­tel­punkt der Beachtung zu stehen, was ihn oft auf Kosten seines Rufes mit Skandal, Klatsch, berühmten Per­sön­lich­keiten, extremen Kunst- und Welt­an­schau­ungen in Berührung bringt, denen er sich jedoch stets nur für kurze Zeit ver­schreibt. Diese Form der Beschreibung ver­leiht dem hys­te­ri­schen Cha­rakter den Bei­geschmack mora­li­scher Min­der­wer­tigkeit. – Hys­te­rische Cha­raktere setzen oft eine besondere Form psy­cho­so­zialer Abwehr … ein, indem sie ihre Bezie­hungs­person in einer geschickten Rol­len­ver­teilung mit­a­gieren lassen. Besonders noch uner­fahrene Ärzte werden oft zunächst von Pati­en­tinnen fas­zi­niert und ange­zogen und daher besonders leicht zum Mit­a­gieren veranlaßt.“

„Pati­en­tinnen“!
Denkt man da nicht an bestimmte (grüne) Poli­ti­ke­rinnen, welche anhaltend ton­an­gebend in den Medien favo­ri­siert werden?

Mas­sen­hys­terie

Im Lexikon der Neu­ro­wis­sen­schaften findet man dazu:

„Mas­sen­hys­terie oder „coll­ective hys­teria“, starke Erregung einer großen Men­schen­an­sammlung, die durch see­lische Ein­fluß­nahme durch einen äußeren Anlaß, z.B. ein Rock­konzert oder ein Sport­er­eignis, her­vor­ge­rufen wird. Eine Mas­sen­hys­terie kann zu Mas­sen­schreien, Gewalt­ak­tionen mit Zer­stö­rungswut oder auch einer Mas­sen­panik führen…“

Der Spiegel berichtete 1965 über Fälle von Mas­sen­hys­terie und stellt unter Bezug auf Freud – wie kann es denn nicht anders sein – Bezüge zu (unter­drückter) Sexua­lität beim weib­lichen Geschlecht her. Die Fälle, die der Spiegel dazu anführt, betreffen auch fast aus­schließlich Mädchen bzw. das weib­liche Geschlecht. Ein Phä­nomen damals waren die exal­tierten Reak­tionen von jungen Mädchen bei den Kon­zerten der Beatles, später auch bei anderen „Boy-Groups“.

Bei der heu­tigen Gene­ration kann „grosso modo“ gewiss keine Rede mehr von „unter­drückter Sexua­lität“ – gerade auch beim weib­lichen Geschlecht – sein. Allen­falls von fehl­ge­steu­erter oder mani­pu­lierter Sexua­lität und „Gen­de­rismus“.

Nach dem Gesagten über Mas­sen­psy­cho­logie, Hys­terie und kol­lek­tiven Wahn kann sich der Leser selbst seine Bezüge zu den gegen­wär­tigen, öffent­lichen Phä­no­menen herstellen.

Aber betrachten wir wie ange­kündigt die drei her­aus­ra­genden Vor­gänge mit diesem Bezug in der Gegenwart.

Fridays for Future

Wer sind die Füh­rungs­fi­guren bei „Fridays for Future“?
Es sind aus­schließlich junge Frauen oder Mädchen unter der Domi­nation eines noch wei­ter­gehend psy­chisch kranken, mani­pu­lierten und mani­pu­la­tiven weib­lichen „Teen­agers“. Männ­liche Agi­ta­toren oder „Influ­enzer“ sind im öffent­lichen Bild nicht zu erkennen, wenn­gleich es sie gibt, die im Hin­ter­grund wesentlich Strippen ziehen.

Das Hys­terie-geneigte Geschlecht kann dazu mit der Vor­führung des Kindchen-Schemas öffentlich wirk­samer agieren.

Die Tendenz zur Dra­ma­ti­sierung, Sug­ges­ti­bi­lität und intensive Phan­ta­sie­tä­tigkeit und Defizite dahin­gehend, Phan­tasie und Rea­lität von­ein­ander unter­scheiden, zeichnen zwei­fellos das weib­liche Geschlecht eher aus, als das männ­liche. Letztere sind dann eher Träger der dann und wann erup­tiven phy­si­schen Gewalt­tä­tigkeit gegen Sachen oder z.B. Poli­zisten im Dienst der Sache.

Die Grünen sind – man möge mir das Gegenteil beweisen – weiblich domi­niert. Was dort an Mannern sich pro­fi­lieren darf, ent­spricht eher dem Weichei, dem Softie oder der Lusche, wie „Mann“ es in seinem Betrieb oder Arbeits­platz kennt. Joschka Fischer war viel­leicht der letzte Tes­to­steron-Schwengel der Grünen, mit denen aber „Frau“ keinen grünen Staat machen möchte.

Refugees Are Welcome

Trügt mich meine Erin­nerung oder ist es nicht so, dass auch hier unter den agie­renden Per­sonen und Prot­ago­nisten seit 2015 das weib­liche Geschlecht domi­niert – mit einer „Kanz­lerin“ an der Spitze. Man möge mal hier zu den Bildern „googeln“ und sieht, dass auch hier das „hys­te­rische“ Geschlecht das Feld beherrscht.

Die Erschei­nungs­weise der „Will­kom­mens­kultur“ war/ist weiblich geprägt, bei den Hilfs­gruppen, Trans­pa­renten, vom Ted­dy­bären-Werfen bis zu hys­te­ri­schen Begrü­ßungs-Schreien. In den sozialen Medien waren es die „weib­lichen Stimmen“, welche die Ange­le­genheit prägten und die „Prok­tatur des Dileta­riats“ gestalteten.

Black Live Matters

Dabei handelt es sich zwei­fellos um den ver­rück­testen und gleichwohl umfas­sendsten Aus­bruch kol­lek­tiven Wahns. Der zwei­fellos schmäh­liche Tod eines schwarzen Kri­mi­nellen in den USA führte zu einer bisher nicht gekannten Empö­rungs­welle in den USA und Europa, gegen welche die welt­weite Moslem-Auf­ge­regtheit auf Grund der Mohammed-Kari­ka­turen nur als ein laues Lüftchen anmutet. Nicht nur (ras­sis­tische) Poli­zisten gerieten ins Visier, nein die gesamte Weiße „Rasse“ wurde nicht nur zur Ziel­scheibe, sondern machte sich auch noch selbst zum Subjekt wider­wär­tiger Unter­wür­figkeit. Es geht so weit, dass nicht nur Poli­zisten, Bür­ger­meister sich öffentlich nie­der­knien, dass Massen in Deutschland, das primär mit dem Aus­löser nichts zu tun hat, sich zusam­men­rotten und soli­da­risch erklären möchten mit einem Problem, das eigentlich nicht ihres ist.

Was treibt eigentlich Unbe­tei­ligte und Unbe­troffene dazu, einen hün­di­schen Kotau mit zu machen?

Der bri­tische Soziologe Frank Furedi sieht das als Folge eines „weißen Gruppendenkens“

„Das Klima des Grup­pen­denkens ist inzwi­schen zu einer Art Mas­sen­psy­chose unter Weißen geworden, die ver­zweifelt mit­teilen wollen, dass sie es „ver­standen“ haben. Wir haben Videos von Gruppen weißer Men­schen gesehen, die auf die Knie gehen und um Ver­gebung für ihre Sünden betteln. Diese ver­stö­renden Bilder ähneln einem mit­tel­al­ter­lichen Ritual der Selbst­er­nied­rigung. Es fehlt nur noch die tat­säch­liche Selbst­gei­ßelung. Zuweilen hat der Impuls der Selbst­ver­achtung in einen Rausch mora­lis­ti­scher Empörung geführt. Der Anblick von Jacob Frey, dem Bür­ger­meister von Min­nea­polis, wie er sich der Demü­tigung einer wütenden Menge aus­setzt, die „Schande, Schande, Schande“ ruft, bestätigt, dass die Hys­terie nun epi­de­mische Ausmaße ange­nommen hat. Der Gang der Schande, den Frey und andere voll­ziehen und der an eine Szene aus „Game of Thrones“ erinnert, ist nicht bloß eine Reaktion auf Ras­sen­un­gleichheit. Nein, er ist mehr noch ein Zeugnis der mora­li­schen Des­ori­en­tierung der ame­ri­ka­ni­schen Gesellschaft …“

Nein, nicht nur ein „Zeugnis der mora­li­schen Des­ori­en­tierung der ame­ri­ka­ni­schen Gesell­schaft“ – nein, der west­lichen ins­gesamt und exem­pla­risch für die deutsche Gesellschaft.

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Unsere Ver­ant­wortung

Karl Jaspers weist im Zusam­menhang mit dem oben zitierten Beitrag auf die Gei­ße­lungs­exzesse und Kin­der­kreuzzüge im Mit­tel­alter als Bei­spiele der Mas­sen­hys­terie hin. Er ging noch davon aus, dass Mas­sen­hys­terie so schnell ver­schwindet, wie sie auftrat.

Furedi dazu:

„Aber heute könnte es anders sein. Das heute vor­herr­schende Klima der Into­leranz ist tief ver­wurzelt. Der Zeit­geist der Into­leranz, der bereits in der Hoch­schul­bildung insti­tu­tio­na­li­siert hat, breitet sich nun in der übrigen Gesell­schaft aus. Er wird sich unseres Leben bemäch­tigen, wenn wir nicht den Mut haben, seine Ver­suche, uns zu dik­tieren, was wir sagen und was wir denken dürfen, in Frage zu stellen.“

Die Wege zu den heu­tigen Exzessen sind lange und das Ganze wurde langsam auf den Weg gebracht. Und so wird es auch nicht schnell wieder verschwinden.

Unsere Gene­ration – ich spreche von den in den 40er- und 50er- Jahren Gebo­renen – hat zuge­schaut und zur Neu­ro­ti­sierung selbst bei­getragen, obschon die ver­häng­nis­vollen Ten­denzen früh erkennbar waren.

Wir waren dies­be­züglich bequem und glaubten an eine gesunde Selbst­re­gu­lation. Irgendwann!

Wir haben als mög­liche und selbst befä­higte „See­len­ärzte“ versagt und müssen jetzt mit der kol­lek­tiven Neurose und der damit ein­her­ge­henden Gewalt­be­reit­schaft leben. Und wohl unsere Enkel auch noch geraume Zeit.

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„altmod“ ist Facharzt und Blogger (http://altmod.de/) sowie seit vielen Jahren Kolumnist bei conservo


Dieser lesens­werte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com