Nied­rig­zinsen in der Euro-Zone: Lebens­ver­si­cherer und Immo­bilien-Finan­zie­rungen vor dem Aus?

Die nied­rigen Zinsen in der Euro-Zone lassen zunehmend zum einen Lebens­ver­si­cherer ver­zweifeln, die ihre Garan­tie­zinsen nicht bezahlen bzw. finan­zieren können. Auf dieser Grundlage jedoch sind auch einige Immo­bilien-Finan­zie­rungen gefährdet, die an die Aus­zahlung bestimmter Höhen von Erträgen aus der Lebens­ver­si­cherung gekoppelt sind. Aktuelle Infor­ma­tionen etwa von „Immo­bi­li­en­scout 24“ bestä­tigen, dass die Immo­bilien-Preise noch nicht zusam­men­ge­brochen sind. Was aber pas­siert, wenn Lebens­ver­si­che­rungen nicht aus­zahlen können? Droht in Merkels Deutschland ein Finanzdesaster?

Nach­richtlich: „Deutsch­lands Haus­halte haben nach Angaben des BDV (Bund der Ver­si­cherten) ungefähr 100 Mil­li­arden Euro in Ver­träge mit den Ver­si­cherern inves­tiert. Dabei geht es zum einen um die Alters­vor­sorge, zum anderen aber auch um die Finan­zierung grö­ßerer Pro­jekte wie etwa Immo­bilien. Am Ende der Laufzeit soll das aus­ge­zahlte Geld dann der Ablösung des Kre­dites dienen. Dies wird in vielen Fällen nicht gelingen.

Die Über­schüsse, die Ver­si­che­rungen noch erwirt­schaften (über den jewei­ligen Garantie-Zins hinaus), sind zu gering. Die Garan­tie­zinsen selbst sind bei jün­geren Ver­trägen gleich­falls recht gering. Statt der oft ver­spro­chenen oder erwar­teten 3,5 % oder 4 % Über­schuss­ren­diten haben sich die Ver­mögen nur mit 2 % oder weniger vermehrt.

Immo­bilien-Finan­zierung vor dem Aus? Zwangsräumung?

Der Unter­schied ist frap­pierend. Nehmen wir an, Haus­halte hätten 100.000 Euro über hohe monat­liche Raten in die LV ein­be­zahlt und erwar­teten nach Abzug aller Kosten für 80.000 Euro davon nach 12 Jahren eine Ver­zinsung von etwa 4 % p.a. Dies wären gut 128.000 Euro. Wenn das Ver­mögen nun statt­dessen lediglich mit 2 % ver­zinst wurde, dann würden rech­ne­risch etwa 27.000 Euro fehlen: Der Aus­zah­lungs­betrag beliefe sich auf gut 101.000 Euro.

Je länger solche Ver­träge laufen oder liefen, desto größer wird der Unter­schied zwi­schen dem erwar­teten und dem realen Rückzahlungsbetrag.

Meinung: In den meisten Fällen ist der Staat direkt für diese Ent­wicklung ver­ant­wortlich. Die Merkel-Regierung pro­fi­tiert davon, dass die Lebens­ver­si­che­rungen ihr Geld über­wiegend in „sichere Geld­an­lagen“ inves­tieren müssen. Was „sicher“ ist, bestimmt im Wesent­lichen der Gesetz­geber allein. Anleihen von Staaten gelten als sicher, vor allem die der Bun­des­re­publik Deutschland. Diese Anleihen wie­derum bringen bei aktuell han­del­baren Papieren unter dem Strich weniger als 0 % ein. Die Ver­si­che­rungen haben also kaum Mög­lich­keiten, mehr zu ver­dienen. Es pro­fi­tiert: Die Merkel-Regierung über eine geringe Ver­schuldung, die sich in der Euro-Zone gut finan­zieren lässt. Ein lang­jäh­riger Skandal in Merkels Land – unserer Meinung nach.

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Quelle: watergate.tv