Sieben Jahre nach der brutalen Vergewaltigung eines fünfjährigen Mädchens ‚Gudiya‘, das von zwei Männern in einem verschlossenen Raum in Delhi sterben musste, erlebt die Hauptstadt erneut ein Verbrechen von ähnlicher Brutalität. Sie ist 12 Jahre alt und wurde mit einem scharfen Gegenstand brutal misshandelt. Sie kämpft im AIIMS-Krankenhaus um ihr Leben. Bereits vor der Coronaepidemie war Indien das gefährlichste Land für Mädchen und Frauen und alle 30 Minuten wurde in Indien ein Kind vergewaltigt.
Doch nicht einmal im Krankenhaus sind die Mädchen sicher. Ein 14-jähriges Mädchen, das im Sardar Patel Covid Care Center in Süd-Delhis Chhatarpur wegen Corona behandelt wurde, wurde von einem anderen Coronavirus-Patienten im Waschraum vergewaltigt und ein anderer Patient nahm die Vergewaltigung mit dem Handy auf. Videos von realen Gruppenvergewaltigungen werden in Indien zum Kauf angeboten und auch diese Videos boomen während des Lockdowns in Indien. Eine andere Gruppenvergewaltigung erschüttert die Menschen in Indien, nachdem eine Frau und ihre 12-jährige Tochter von sechs maskierten Männern vergewaltigt wurden und der Ehemann hilflos zuschauen musste. Man hielt ihm einfach ein Messen an die Kehle. Und statt den Opfern zu helfen, landen die Opfer samt ihren Betreuern im Gefängnis. Mitglieder der NGO Jan Jagran Shakti Sangathan wurden in Gewahrsam genommen, als sie eine Überlebende einer Gruppenvergewaltigung vor Gericht unterstützten wollten. Es sind schreckliche Nachrichten, die uns aus Indien erreichen.
Nicht die Täter werden bestraft, sondern die Überlebenden von Gruppenvergewaltigungen
Tanmay Nivedita und Kalyani Badola, Mitglieder der NGO Jan Jagran Shakti Sangathan, wurden am 10. Juli 2020 in Gewahrsam genommen. Ihr Vergehen: Sie hatten ein Opfer einer Gruppenvergewaltigung vor Gericht unterstützen wollen. Nach der Vergewaltigung hatte die Überlebende die Hilfe der beiden Sozialarbeiter in Anspruch genommen, um eine Beschwerde einzureichen. Als ihre Aussage gemäß Abschnitt 164 der Strafprozessordnung (CrPC) vor dem Richter aufgezeichnet wurde, bestand die Überlebende darauf, dass ihre Aussage ihr vorgelesen wurde. Nach einem heftigen Austausch ordnete das Untergericht an, dass das Opfer und die beiden Sozialarbeiter wegen „Verachtung der Gerichte und Störung des Gerichtsverfahrens“ in Gewahrsam genommen werden. Nach öffentlicher Empörung über den Vorfall heißt es in dem Plädoyer, dass der Überlebende am 17. Juli freigelassen wurde. Die „Inhaftierung“ der beiden Sozialarbeiter wurde jedoch fortgesetzt.
Mehr als 300 Anwälte haben einen Brief an den Obersten Richter des Obersten Gerichtshofs von Patna gerichtet, in dem sie die “ Notwendigkeit dringender und systematischer Änderungen bei der Behandlung von Überlebenden von Sexualverbrechen vor dem Bezirksgericht Araria “ forderten .
Das Oberste Gericht ließ dann die Sozialarbeiter auf Kaution frei und betonte, dass dies auf Grund der „außergewöhnlichen Umständen von COVID-19“ erfolgt sei.
In Indien kämpfte die Regierung bereits vor Corona verzweifelt gegen die Zunahme der Vergewaltigungen, zumal die Opfer immer jünger werden. Oft sind sie erst vier Jahre alt und auf Grund ihrer körperlichen Unterlegenheit und ihrer Abhängigkeit von der Anerkennung durch Erwachsene leichte Opfer. Mädchen werden entführt, vergewaltigt und einfach liegen gelassen, als seien sie Müll. Ein kleines Mädchen, erst sechs Jahre alt, wurde vergewaltigt und ihr wurden nach der Tat sogar die Augen gestochen, damit sie nicht mehr ihre Peiniger erkennen kann. Ein 17.jähriges Mädchen wurde auf dem Weg ins Krankenhaus aus dem Auto ihres Freundes gezerrt und vergewaltigt.
Auch im Covid-Pflegezentrum mit 10.000 Betten im Radha Soami Satsang Beas, das Anfang Juli 2020 vom Gouverneur von Delhi, Anil Baijal, eingeweiht wurde, sind die Mädchen ihren Peinigern ausgesetzt. Das 14-jährige Opfer und der Täter, die in einem Slum-Cluster in Neu-Delhi lebten, wurden zusammen mit ihren Verwandten im Zentrum aufgenommen, teilte die Polizei mit. Das Mädchen erzählte einer ihrer Verwandten, die ebenfalls im Zentrum behandelt wird, von der schrecklichen Vergewaltigung im Waschraum. Die Angelegenheit wurde dann einem ITBP-Beamten gemeldet, der die Polizei informierte, sagte ein Beamter des Zentrums. Der Mann, der die Tat aufnahm, wurde nicht von der Polizei verhaftet. Die Clips werden „unter dem Ladentisch“ verkauft, an Menschen, die „auf Empfehlung eines Kunden“ kommen. Auch in den sozialen Medien werden sie weiterverbreitet. „Porno ist passé. Man berauscht sich jetzt an diesen realen Verbrechen, sagte ein Ladenbesitzer in Agra, der seinen Namen nicht nennen wollte. Die Videos dienen nicht nur der Erpressung, sondern die Täter wollen ihr Opfer damit unter Druck setzen, damit diese sich weiteren Taten „hingeben“.
Acht Jugendliche vergewaltigten zwei minderjährige Schwestern und erpressten sie mit einem aufgezeichneten Video
Bei einem schrecklichen Vorfall wurden in Chhattisgarh zwei minderjährige Schwestern von acht jungen Männern vergewaltigt. Der Vorfall kam ans Licht, als eines der Mädchen, das ständig von den Jugendlichen und ihren Freunden erpresst wurde, ihr Schweigen brach. Laut einem Bericht in Times of India waren die Opfer mit ihren männlichen Freunden unterwegs, als eine Gruppe von Jugendlichen ihre männlichen Freunde verprügelte. Die Gruppe verjagte die männlichen Freunde der Opfer und die Mädchen wurden vergewaltigt. Sie nahmen die Tat mit einem Handy auf. Die Polizei von Baloda Bazar hat am Donnerstag elf Angeklagte, darunter zwei Minderjährige, an verschiedenen Orten festgenommen. Neben acht Hauptbeschuldigten hat die Polizei nicht nur die Täter festgenommen, sondern auch die Freunde, die das Verbrechen hätten melden müssen. Zwei der verhafteten Personen waren in der Vergangenheit bereits in einen Mordfall verwickelt. Die Polizei hat auch die Videoaufzeichnung des Vergewaltigungsvorfalls von den Mobiltelefonen des Angeklagten beschlagnahmt. Alle Angeklagten sind zwischen 17 und 25 Jahre alt.
6 Männer drohen einem Mann mit dem Messer und vergewaltigen seine Frau und seine 12-jährige Tochter
Eine Frau und ihre 12-jährige Tochter wurden von sechs maskierten Männern vergewaltigt, als der Ehemann der Frau am späten Abend in Burhanpur mit einem Messer an der Kehle festgehalten wurde. Es wurde noch kein Verdächtiger identifiziert. Die Polizei setzt auf forensische Beweise für einen Durchbruch. Die maskierten Männer brachen in das Haus ein, wo die Familie schlief. Der Mann konnte nur hilflos zuschauen, wie seine Frau und seine Tochter von diesen Männern brutal vergewaltigt wurden.
In Indien ist Gewalt an Mädchen und Frauen an der Tagesordnung
Trotz verschärfter Gesetze scheint es Indiens Regierung nicht gelingen zu wollen, die Situation unter Kontrolle zu bringen und die Menschenrechte von Frauen und Mädchen zu gewährleisten. Mädchen werden schon gleich nach der Geburt zu pflichtgetreuen bis unterwürfigen Dienerinnen für Männer erzogen. Ihr Schicksal bedeutet meist Versklavung, und werden sie Opfer von brutalen Vergewaltigungen, schaut die Polizei meist tatenlos zu oder Polizisten sind selbst die Täter.
COVID-19 in Indien bedeutet auch für die Mädchen und Frauen, dass sie nicht einmal eine FIR erhalten. In Indien ist es notwendig, dass ein erster Informationsbericht ( FIR ), also ein schriftliches Dokument über eine Straftat, ausgestellt wird, denn ohne eine FIR wird ein Missbrauchsopfer in einem Krankenhaus nicht behandelt.
„Alle 20 Minuten gibt es eine Vergewaltigung in Indien. Ich möchte nicht sterben. Und ich kann kein Zuschauer mehr für Vergewaltigungsfälle sein. Ich habe es satt, solche Fälle immer und immer wieder zu sehen“, sagte eine junge Frau.
Dies sind nur ein paar Fälle, die jeden Tag irgendwo in Indien passieren. Und nicht nur die Vergewaltigungen nehmen zu, sondern auch das Anzünden von Frauen und Mädchen und die Angriffe mit Säure.
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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