Die Planeten unseres Sonnensystems kreisen um eine Sonne. Forscher glauben jedoch, dass der Zentralstern einen Zwilling haben könnte. Doch was ist mit ihm geschehen?
Vor langer Zeit hatte die Sonne mal eine Schwester. Das vermuten diverse Forscher und jüngst will ein Wissenschaftlerteam der Harvard-Universität Beweise dafür gefunden haben. Als die Sonne entstanden ist, noch vor unserem Sonnensystem, soll diese einen binären Begleiter gehabt haben.
Dieser hätte ungefähr die gleiche Masse gehabt wie unser Zentralstern. Doch was ist mit dem Sonnenzwilling geschehen? Schwirrt er noch irgendwo im Universum? Das sagen die Forsche.
Zweite Sonne im Sonnensystem: Wo ist sie hin?
Das Forscherteam des Zentrums für Astrophysik der Harvard-Universität beruft sich darauf, dass die meisten sonnenähnlichen Sterne mit einem binären Begleiter geboren werden. Sie sind sich deswegen ziemlich sicher, dass es eine zweite Sonne gibt.
Nur ist diese sehr wahrscheinlich nicht in unserem Sonnensystem, weil sie dann schon entdeckt worden wäre. Die Forscher hoffen allerdings eine zweite Sonne in der sogenannten Oortschen Wolke zu finden. Diese soll sich außerhalb unseres Sonnensystems im Universum befinden und Reste der Sonnensystemgeburt beinhalten.
Die Existenz der Oortschen Wolke konnte allerdings noch nicht exakt bewiesen werden, weil Wissenschaftler große Schwierigkeiten dabei haben, Himmelskörper einer Wolke aus Überresten zuzuordnen. Vor allem, weil alles nach dem achten Planet, dem Neptun, dazugehören könnte.
Sollten die Astronomen in Zukunft auf einen sonnenähnlichen Stern dort antreffen, wo sie die Oortsche Wolke vermuten, könnte das ihre Existenz beweisen.
Oortsche Wolke: Der Schlüssel zu Antworten
Wenn Astronomen die Oortsche Wolke irgendwann auffinden, kann unser bisheriges Wissen über die Entstehung des Sonnensystems deutlich bereichert werden.
Wie der MDR berichtet, können mit der Entdeckung der rätselhaften Wolke auch Fragen um die Entstehung von Leben auf der Erde beantwortet werden. Diese Fragen umfassen unter anderem die Entstehung von Wasser auf der Erde aber auch das Aussterben der Dinosauerier.
Ob Astronomen die zweite Sonne, die zum Zentralstern unseres Sonnensystems gehört, jemals finden werden, ist unklar. Die Zwillingssonne könnte bereits in die Weiten des Universums gewandert sein.
Tatsächlich ist die Frage nach einer zweiten Sonne schon seit den Achtziger Jahren ungeklärt. Auch die Entstehung des Universums wirft noch Fragen auf.
Seit einigen Jahren geistert die Theorie einer zweiten Sonne durch die Welt der Wissenschaft. 1988 publizierte der Astronom Richard A. Muller von der Berkeley University als erster die Idee, dass unsere Sonne zusammen mit einem Schwesterstern entstanden sein könnte.
Er vermutete, dass ein kleinerer (roter oder brauner) Zwergstern die Sonne auf einer weiten exzentrischen Bahn umkreist und uns deshalb nur ungefähr alle 27 Millionen passiert. Diesen Stern nannte Muller “Nemesis”.
Das Problem bei der Sache: Geschwistersterne existieren sehr weit voneinander entfernt. “Nemesis” wäre circa 17-mal weiter von der Sonne entfernt als der äußerste uns bislang bekannte Planet Neptun. Das macht es sehr schwer seine Existenz nachzuweisen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich “Nemesis”, falls er existieren sollte, bereits aus der Anziehungskraft der Sonne entfernt hat.
Ein sagenumworbener Stern soll als böse Schwester der Sonne weit draußen im Universum um die Galaxie Milchstraße rasen – was an der Hypothese dran ist
Unserer Stern Sonne ist mit verantwortlich für die Entstehung und Entwicklung unseres Sonnensystems, das aus Planeten, Monden und anderer Materie sowie dem Leben auf der Erde besteht.
Doch die Sonne soll nicht der einzige Stern in unserem Sonnensystem sein – der Überzeugung sind zumindest einige Theoretiker und Wissenschaftler. Als Begleiter der Sonne wird ein Zwergstern vermutet, der aktuell nicht sichtbar ist, da er weit draußen im Weltall seine Kreise ziehen soll.
Sein Name ist Nemesis, ein Brauner Zwergstern (früher: „Schwarzen Zwerg“ genannt), dessen Bedeutung in der griechischen Mythologie verankert ist und die Göttin des gerechten Zorns und der Vergeltung beschreibt.
Mit Hilfe der Existenz von Nemesis sollen wiederkehrende Kometeneinschläge und Artensterben auf der Erde erklärt werden. Neuere wissenschaftliche Daten aber sollen dessen Existenz ausschließen. Direkte Beobachtungen des Sterns existieren nicht.
Zurückzuführen ist die Hypothese unter anderem auf David M. Raup und J. John Sepkoski, die 1984 das Artensterben auf der Erde untersuchten und im Ergebnis feststellten, dass es auf der Erde in regelmäßigen Abständen – ca. alle 27 Millionen bis 33 Millionen Jahre – wegen Einschlägen von Himmelskörpern zum Massensterben kam.
Das brachte den US-amerikanischen Physiker Richard Muller noch im gleichen Jahr auf die Idee und Hypothese der Existenz eines Doppelsternsystems in unserem Sonnensystem.
Nemesis soll in etwa so alt wie die Sonne sein, also ebenfalls als Folge eines gravitativen Kollapses einer interstellaren Wolke aus Gas und Staub entstanden sein.
Der hypothetische Begleiter der Sonne soll sich in einem stark elliptischen Orbit befinden, der rund ein bis drei Lichtjahre von der Sonne entfernt ist. Eine unglaubliche Entfernung, bedenkt man, dass das Licht innerhalb einer Sekunde 300.000 km hinter sich lässt.
Quelle: pravda-tv.com
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