Grausam – Geschlachtete Delfine an den Stränden Frank­reichs! (+Videos)

Ein online ver­öf­fent­lichtes Foto zeigt die geschlach­teten Über­reste eines Delfins, der am Strand in West­frank­reich ange­spült wurde. Dies ist nicht das erste Mal, dass ein ent­häu­teter oder auf­ge­schlitzter Delfin Strand­gänger in der Bre­tagne erschreckt. Anfang August fand ein Strand­gänger, der in La Torche im fran­zö­si­schen Depar­tement Finistère spa­zierte, die Leiche eines Delfins, dessen oberer Rücken­be­reich voll­ständig her­aus­ge­schnitten war. Der Gemeine Delfin gehört zu den kleinsten Del­fin­arten und ist eine geschützte Art. In Frank­reich ist es illegal, diese Krea­turen zu fangen, zu trans­por­tieren, zu töten oder zu ver­stümmeln, und dennoch wurden diese Delfine geschlachtet. 

Ver­mehrt werden geschlachtete Delfine in Frank­reich angeschwemmt

„Wir haben alle großen Fische gefangen und jetzt machen wir uns auf die Jagd nach ihrer Nahrung“, sagt die non-profit-group Oceana, die den Heiß­hunger der Aqua­kultur für den Rückgang der Wale, Delfine, Robben, See­löwen, Thun­fisch, Seebarsch‑, Lachs, Albatros, Pin­guine und anderer Arten ver­ant­wortlich macht. Weltweit werden Mee­res­tiere tot ange­schwemmt, weil sie nicht mehr genug Nahrung finden. Die Ozeane sind die Müll­halden unserer Kon­sum­ge­sell­schaft, doch auch durch Über­fi­schung leiden die Meeresbewohner. 

Erst im Oktober 2018 bedrohte eine Schiffs­kol­lision vor der Küste Kor­sikas das einzige Schutz­gebiet für Wale und Delfine, denn während über den Diesel auf den Straßen dis­ku­tiert wird, ver­schweigt man lieber die „Autobahn für Schiffe“ in den sen­siblen Meeresregionen.

Auf dem fol­genden Screenshot sehen Sie, warum man diese Regionen auch  „Autobahn für Schiffe“ nennt, denn immer wieder kommt es zu Kol­li­sionen mit Meerestieren.

                                                                                               Golf von Biskaya

Dass Fleisch von Del­finen in Super­märkten ange­boten wird, kennt man aus Japan. Delfine werden in der Bucht Taiji jedes Jahr abge­schlachtet. 20.000 Delfine sterben jedes Jahr in Japan. Die Delfine, die nicht getötet werden, werden teuer ver­kauft und reisen in Con­tainern um die Welt – ein bru­tales, blu­tiges Mil­lio­nen­ge­schäft. Pünktlich im Sep­tember beginnt wieder die grausame Jagd in der Bucht von Taiji und sie dauert bis März. Bei der Jagd werden die Tiere in eine Bucht getrieben, wo die meisten mit Messern in seichten Gewässern für ihr Fleisch geschlachtet werden. Siehe: Grausam – die blutige Bucht Taiji in Japan! Del­phine werden brutal abge­schlachtet – das Wasser ist blutrot gefärbt – The Hor­rific Truth About Taiji Cove Hunt: Japan’s cruel dolphin hunt

Fleisch von Del­finen in Super­märkten in Japan

Erst im Juli 2020 haben Bilder von einer Waljagd auf den Färöer-Inseln, 200 Meilen nördlich von Schottland und zu Dänemark gehörend,  erneut weltweit Wut und Empörung aus­gelöst. Schreck­liche Bilder zeigen, wie das Meer rot wird, als Berichten zufolge fast 250 Wale und Delfine bei einer „bar­ba­ri­schen“ Jagd auf den Färöer-Inseln geschlachtet werden. Siehe Blutbad am Rande Europas Grausam und brutal – Grausame Fotos vom Wal-Mas­saker auf den Färöer–Inseln! – Hor­ri­fying! Bar­baric hunt of 250 dol­phins and whales turns sea red

Aber Fleisch von Del­finen in Frankreich?

Vor Jahren sorgten bereits Dosen mit Thun­fisch für Auf­regung, als man fest­stellte, dass statt Thun­fisch Delfin-Fleisch in den Dosen war. Das Geschäft mit dem teuren Thun­fisch ist lukrativ. Auf Malta wird er deshalb in rie­sigen Farmen gezüchtet. Um die Massen zu füttern, fangen Fischer andere Arten. Die Folge: Immer mehr sind in ihrem Bestand bedroht.

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Bereits im Februar 2020 sorgte eine Auf­nahme für Empörung. Delfine wurden auf See geschlachtet. Diese gestran­deten Delfine wurden von der Irish Whale and Dolphin Group gefilmt.

Warum stranden geschlachtete Delfine in der fran­zö­si­schen Bretagne?

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Ein online ver­öf­fent­lichtes Foto zeigt die geschlach­teten Über­reste eines Delfins, der am Strand in West­frank­reich ange­spült wurde. Dies ist nicht das erste Mal, dass ein ent­häu­teter oder auf­ge­schlitzter Delphin Strand­gänger in der Bre­tagne erschreckt, so France24. 
Anfang August fand ein Strand­gänger, der in La Torche im fran­zö­si­schen Depar­tement Finistère spa­zierte, die Leiche eines Delfins, dessen oberer Rücken­be­reich voll­ständig her­aus­ge­schnitten war.

 

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„Dies sind geschützte Arten. Diese bar­ba­ri­schen „Bräuche“ müssen ein Ende haben “, schreibt dieses Poster über einem Bild eines geschlach­teten Delfins, der an einem fran­zö­si­schen Strand ent­deckt und am 2. August auf Facebook ver­öf­fent­licht wurde. 

Dieses Bild zeigt einen von meh­reren toten Del­finen, die am Wochenende an den Stränden rund um La Torche gefunden wurden. Während es das einzige war, das geschlachtet wurde, wurden anderen die Schwänze abge­schnitten, eine übliche Praxis, die von Fischern ange­wendet wird, um in Netzen gefangene Delfine frei zulassen.

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Ein Strand­gänger fand die Über­reste von drei toten Del­finen am Strand von Plovan in der Bre­tagne und ver­öf­fent­lichte diese Fotos am 2. August auf Twitter.
Ein­hei­mische in der Region hatten bereits im Januar ähnlich ver­stüm­melte Del­fin­körper gefunden.
Drei ver­stüm­melte Delfine wurden am 12. Januar 2020 am Strand La Torche in der Bre­tagne gefunden. 

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„Tod durch die Qual der Tiefe“

Der gemeine Delphin, der in den Gewässern an der Küste Nord- und West­frank­reichs vor­kommt, ist eine geschützte Art. In Frank­reich ist es illegal, diese Krea­turen zu fangen, zu trans­por­tieren, zu töten oder zu verstümmeln.

Delfine und andere aqua­tische Säu­ge­tiere werden häufig als unbe­ab­sich­tigter „Beifang“ in den Netzen von Fischern gefangen. Schlepp­netze werden hinter Booten gezogen, um Schwärme von sich bewe­genden Fischen wie Sar­dellen, Barsch oder Thun­fisch zu fangen. Delfine können ver­se­hentlich ins Netz gezogen werden oder in die Netze schwimmen, um sich zu ernähren, wo sie gefangen werden und ertrinken. Rechtlich gesehen müssen Fischer alle Delfine frei­geben und melden, die ver­se­hentlich in ihren Netzen gefangen wurden. Die gemein­nützige Natur­schutz­or­ga­ni­sation Sea She­pherd berichtet jedoch,  dass weniger als 1% der in Fischer­netzen gefan­genen Delfine gemeldet werden. Siehe auch Die ita­lie­nische Küs­ten­wache konnte den im Netz gefan­genen Pottwal nicht befreien – The Italian coast guard was unable to free the sperm whale caught on the net

Das Pariser Ver­wal­tungs­ge­richt ver­ur­teilte die fran­zö­si­schen Behörden am 2. Juli 2020, weil sie keine Maß­nahmen zur Ver­hin­derung des Bei­fangs von Del­finen ergriffen hatten, was teil­weise auf die unzu­rei­chenden Mel­dungs- und Über­wa­chungs­systeme des Landes zurück­zu­führen war.

Beifang wird für den Tod zahl­reicher Delfine jedes Jahr vor der fran­zö­si­schen Atlan­tik­küste ver­ant­wortlich gemacht. Laut dem Pelagis-Obser­va­torium wurden vom 1. Januar bis 18. März 2020 fast 1.000 Delfine an der Küste des Golfs von Biskaya tot auf­ge­funden. Mehr als 70% von ihnen zeigten Anzeichen und Ver­let­zungen durch Beifang.

Da Delfine und Fischer nach der­selben Beute suchen, landen Delfine nor­ma­ler­weise in der Nähe von Fische­rei­fahr­zeugen. Im Golf von Biskaya, einem beliebten Gebiet zum Fangen von Wolfs­barsch, gibt es viele Delfine.

Diese Karte zeigt die Anzahl der aqua­ti­schen Säu­ge­tiere, die zwi­schen dem 1. Januar und dem 18. März 2020 an den Stränden rund um den Golf von Biskaya ange­spült wurden. (Quelle: Pelagis Observatory)

Die Zahl der an Land gespülten Delfine macht nur einen Bruchteil der Zahl aus, die jedes Jahr in Fischer­netzen auf See getötet wird. Laut Lamya Essemlali, Prä­sident von Sea She­pherd France, stranden nur 18% der toten Delfine tat­sächlich an Land.

Es ist nur die Spitze des Eis­bergs. Seit Jahren lehnen Fischer die Ver­ant­wortung ab und sagen, Delfine sterben nur daran, krank zu sein oder in Stürmen zu ertrinken. Aber wenn Wis­sen­schaftler Aut­opsien an diesen Del­finen durch­führen, sind die meisten gesund und weisen keine Anzeichen von Krankheit auf. Wenn sie die toten Delfine unter­suchen , können sie sehen, wie ihre Lungen in ihren Körpern explo­dieren, weil sie nicht atmen konnten. Sie nennen diesen Tod durch die Qual der Tiefe einen sehr schmerz­haften Tod.

Im ver­gan­genen Jahr haben 26 euro­päische NRO die Euro­päische Kom­mission gebeten, 15 EU-Länder, dar­unter Frank­reich, wegen Nicht­schutzes von Del­finen straf­rechtlich zu ver­folgen. Im Juli 2020 gab die Euro­päische Kom­mission Frank­reich drei Monate Zeit, um Maß­nahmen zur Ver­hin­derung des Todes von Del­finen an seinen Küsten durchzuführen.

In Frank­reich wurden ver­schiedene Maß­nahmen zur Ver­rin­gerung des Bei­fangs ergriffen, bei­spiels­weise die Ein­stellung neu­traler Inspek­toren für Fische­rei­fahr­zeuge, um deren Fänge zu beob­achten. Alle Traw­ler­boote über 12 Meter müssen „Pinger“ ver­wenden , die einen hohen Schall abgeben, der Delfine davon abhält, sich zu nähern. Sea She­pherd argu­men­tiert jedoch, dass diese Geräte der Art tat­sächlich mehr Schaden zufügen können, indem sie Delfine von ihren Fut­ter­plätzen weg­drücken, was ihnen das Über­leben erschwert.

Aber warum werden einige Delfine an Stränden geschlachtet?

Essemlali erklärte:

Die Art und Weise, wie der Delphin geschlachtet wird, ist typisch für das, was Fischer tun, wenn sie Delfine essen. Wir haben immer mehr Berichte von Fischern erhalten, die über dieses Ver­halten berichten. Es gibt bestimmte Leute, die Delfine als Fische betrachten, die gegessen werden können. Aber als geschützte Art ist es illegal, sie zu essen, selbst wenn sie als Beifang gefangen werden.

Am 21. Januar 2020 ver­öf­fent­lichte Sea She­pherd ein Video, in dem nicht iden­ti­fi­zierte Fischer einen Delfin für ihr Fleisch schlachten.

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In diesem von Sea She­pherd am 21. Januar 2020 ver­öf­fent­lichten Video werden Fischer gezeigt, wie sie einen Delphin schlachten, während sie auf Fran­zö­sisch sagen: „Es ist rotes Fleisch“ und „Ein gutes Steak“.

Fran­zö­sische Beamte ver­ur­teilten  die in diesem Video gezeigten Aktionen und nannten sie „schreck­liches  Ver­halten“, aber Essemlali glaubt nicht, dass dieses Video nur ein Ein­zelfall ist.

Früher glaubten wir, dass dies nur gele­gentlich vorkam, aber wir bekommen immer mehr Berichte von Fischern, die uns sagen, dass dies eine gängige Praxis ist. Es ist sehr schwer abzu­schätzen, wie viele Delfine so geschlachtet werden, aber wir haben viele ver­schiedene Fischer, die sich nicht kennen und uns das­selbe über ver­schiedene Schiffe erzählen. Wir haben sogar von Men­schen gehört, die absichtlich Delfine mit Har­punen jagen. Sie sagen uns, dass es so einfach ist, weil Delfine so neu­gierig und freundlich sind, dass sie Fische­rei­fahr­zeugen so nahe kommen. Für sie ist es nur freier Fisch. In Frank­reich gibt es auch einen Schwarz­markt für Delfinfleisch.

Sea She­pherd setzt sich wei­terhin für Delfine ein und emp­fiehlt den Ver­brau­chern, ihren Fisch­konsum zu redu­zieren und die Fische­rei­in­dustrie dras­tisch zu redu­zieren. Sie orga­ni­sieren wei­terhin nächt­liche Patrouillen im Golf von Biskaya, um die Fang­me­thoden zu doku­men­tieren und zu beobachten.

Netz­frauen Lisa Nat­terer und Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org