Eine schockierende Dokumentation – Saudi Arabia Uncovered – enthüllt die Brutalität des Lebens in Saudi Arabien. Es wird gezeigt, wie Menschen an Kränen aufgehängt werden und eine Frau auf offener Straße enthauptet wird.
Saudi-Arabien gehört zu den besten Kunden der deutschen Rüstungsindustrie. Trotz aller Beteuerungen Sigmar Gabriels, bei der Waffenausfuhr Zurückhaltung zu zeigen, genehmigte die Regierung allein im ersten Halbjahr 2015 Lieferungen im Wert von 178 Millionen Euro nach Riad. Seit langem schon schießen saudische Soldaten mit G36-Sturmgewehren, die dort mit deutscher Genehmigung gebaut werden.
Saudi-Arabien gilt als einer der autoritärsten Staaten der Welt. Dementsprechend ist die Menschenrechtslage dort äußerst schlecht. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden in Saudi Arabien bereits halb so viele Menschen exekutiert wie im ganzen letzten Jahr zusammen. In Saudi Arabien gilt die Scharia. Mehr als 151 Personen wurden 2015 nach Angaben von Amnesty International im Golfstaat exekutiert. Allein am 02.Januar 2016 wurden 47 Menschen hingerichtet. Saudi-Arabien gehört seit langem zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit.
- Update: Juli 2018: Saudi Arabien wurde in die UN-Kommission für Frauenrechte gewählt und startet eine Verhaftungswelle von Frauenrechtlerinnen – Saudi authorities began arresting women’s rights activists
- Update: Dezember 2017: Saudi Arabien ‑11 Millionen ausländische Arbeitskräfte – Überlastung, Zwangsarbeit, Lohnausfall, Nahrungsentzug sowie psychischem, physischem und sexuellem Missbrauch
- Update: Juli 2017 Bizarr: „Experte“ für UN-Menschenrechtsrat aus Saudi Arabien: Im Jemen läuft eine Katastrophe ab, die Saudi Arabien mitzuverantworten hat und in Saudi Arabien tobt ein innerer Krieg wie in Syrien
- Update: Mai 2017 Trotz steigender Menschenrechtsverletzungen und erweiterte Kooperation mit Türkei – Rüstungsfabrik und Freihandelsabkommen EU mit Saudi Arabien
- Update: April 2017 Das ist kein Witz! Die UN wählt Saudi Arabien in die Kommission für Frauenrechte – No Joke: U.N. Elects Saudi Arabia to Women’s Rights Commission
- Update: 08.12.2016: Unglaublich! Von der Leyen zu Besuch in Saudi Arabien ‑Kooperation soll ausgebaut werden – trotz der vielen Menschenrechtsverstöße! Saudi Arabien kann seine Arbeiter und seine Rechnungen nicht bezahlen – dennoch finanziert es weiterhin einen Krieg im Jemen – Saudi Arabia cannot pay its workers or bills – yet continues to fund a war in Yemen
Sogar ausländische Hausmädchen werden gehängt. Siehe:Saudi Arabien – Ausländische Hausmädchen gefangen, ausgebeutet, missbraucht oder hingerichtet – Saudi Arabia- Migrant domestic workers trapped, exploited, abused
Zur Zeit warten die vielen Arbeiter in Saudi Arabien auf ihren Lohn. Aus deren Heimatländern wurden schon Hilfsgüter nach Saudi Arabien geschickt. Siehe: Saudi Arabien kann seine Arbeiter und seine Rechnungen nicht bezahlen – dennoch finanziert es weiterhin einen Krieg im Jemen – Saudi Arabia cannot pay its workers or bills – yet continues to fund a war in Yemen
Und nicht nur deutsche Rüstungsfirmen profitieren von Saudi Arabiens Aufrüstung, auch die USA. Siehe In welcher Welt leben wir?! USA genehmigen Export von Panzern und Waffen ausgerechnet an Saudi-Arabien – die stehen wegen mutmaßlicher Unterstützung für IS in der Kritik – US approves $1.15 bn sale of tanks, equipment to Saudi Arabia
Wer dem saudischen Regime Waffen liefert, macht sich zum Komplizen von Kriegsverbrechen im Jemen. Über die Hälfte der Todesopfer sind Zivilisten, die UN sprechen von 119 Völkerrechtsverletzungen durch Bombenabwürfe der von Saudi-Arabien geführten Koalition. Bizarr: Der neue „Experte“ für UN-Menschenrechtsrat kommt aus Saudi Arabien.
Das Königreich betrachtet Medien als Propaganda- und Erziehungsinstrument. Zensur ist in Saudi-Arabien alltäglich. Verboten sind etwa Kritik an Religionsführern und ungenehmigte Berichte über Gerichtsverfahren. Lange Haftstrafen, Veröffentlichungs- und Reiseverbote sind häufig. Bestraft werden beispielsweise Berichte über die Proteste der schiitischen Minderheit oder Kritik an der Diskriminierung von Frauen. Bei Gotteslästerung – die sehr weit ausgelegt wird – droht die Todesstrafe. Siehe Saudi Arabien – „Experte“ für UN-Menschenrechtsrat – 70 Hinrichtungen 2016 – Autofahrende Frauen gelten als Terroristinnen
FRONTLINE Produzent und Regisseur James Jones sah im Januar 2015 im Netz, wie der saudische Blogger und Aktivist Raif Badadwi ausgepeitscht wurde. Diese Aufnahmen wurden mit einem Handy aufgenommen. James Jones hatte daraufhin eine Idee. Jones hatte zuvor bereits mit Undercover-Aufnahmen von Aktivisten Filme gemacht, darunter 2014 den Dokumentarfilm FRONTLINE Geheimer Staat Nordkorea . ‚Warum nicht das gleiche Format verwenden, um die Geschichte dessen zu erzählen, was heute in Saudi-Arabien passiert?“ so Jones. Etwa 70 Prozent der Menschen in Saudi – Arabien sind unter 30 Jahre, es gibt durchaus ein Netzwerk von jungen Aktivisten innerhalb Saudi-Arabien, die online ihre Herrscher hinterfragen und frustriert sind , dass sie ihren Frust nicht zum Ausdruck bringen können.
Wir haben für Sie einen Beitrag übersetzt, der sich mit der Dokumentation „Saudi Arabia Uncovered“ auseinandersetzt.
Saudi Arabia Uncovered: TV-Doku zeigt die Brutalität einer Welt, in der Frauen auf der Straße geköpft werden
(Bildunterschrift: Filmausschnitt der ITV-Dokumentation zeigt fünf Leichen, aufgehängt an zwei Kränen in Saudi Arabien
ITV/ Hardcash productions)
Eine schockierende Dokumentation, gesendet auf ITV, enthüllt die Brutalität des Lebens in Saudi Arabien. Es wird gezeigt, wie Menschen an Kränen aufgehängt werden und eine Frau auf offener Straße enthauptet wird. Der Titel: Saudi Arabia Uncovered. Die Doku wirft erneut Fragen auf zum „besonderen Verhältnis” der Regierung in Großbritannien zur saudischen Monarchie und legt die grauenhafte Menschenrechtsbilanz des Regimes offen.
In einer Szene werden fünf mutmaßliche Diebe an zwei Kränen stranguliert, während kleine Kinder dort hinlaufen, um die leblosen Körper zu sehen. Ein anderer Ausschnitt zeigt, wie eine des Mordes an ihrer Stieftochter beschuldigte Frau auf offener Straße mit einem Schwert geköpft wird, während sie schreit: „Ich war es nicht!“
Die Dokumentation zeigt den Zuschauern einen großen öffentlichen Platz in Saudi Arabiens Hauptstadt Riad, der dem Spitznamen „Chop Chop Square“ trägt (übersetzt heißt „chop“ zerhacken, schnitzeln), seinem Zweck als Hinrichtungsplatz geschuldet. Die Anzahl der dort geköpften Menschen ist so groß, dass das gezeigte, zum Wegwaschen des Blutes genutzte Abfluss-System ständig rot gefärbt ist.
Gesendet wurde die Dokumentation am 22. März 2016. Die für die Doku Verantwortlichen erklären, dass ihr Film „undercover“ gedreht wurde, um die versteckte Realität innerhalb eines der geheimsten und unbarmherzigsten islamischen Regimes der Welt zu enthüllen. Dabei hatten sie über einen Zeitraum von 6 Monaten vereinzelt Kontakt zu einem Netzwerk junger Aktivisten im Untergrund, die versuchen, ihrer Opposition zu den Regeln der saudi-arabischen Monarchie eine Stimme zu geben.
Den Filmemachern zufolge zeigt sich ein „Öl-reiches Königreich im Chaos” – mit Unruhen in den Gefängnissen, Armut auf der Straße und einer Religionspolizei, die einen barbarischen Fundamentalismus durchsetzt.
(Bildunterschrift Ein anderer Filmausschnitt zeigt die Enthauptung einer Frau auf offener Straße.
ITV/ Hardcash productions)
Gezeigt werden außerdem Beispiele der grausamen Realität des Lebens unter der Herrschaft der notorisch geheim agierenden saudischen Monarchie sowie Interviews mit hohen britischen und US-amerikanischen Beamten zu der Frage, ob es nicht an der Zeit sei für Großbritannien, seine Beziehungen zu Saudi Arabien neu zu überdenken.
Die britische Regierung steht unter steigendem Druck, die Menschenrechtsverletzungen Saudi Arabiens öffentlich schärfer zu verurteilen. Dies schließt die gewohnheitsmäßig schlechte Bilanz bei den Frauenrechten und die extrem häufige Anwendung der Todesstrafe ein, die in den vergangen Jahren rapide angestiegen ist und sogar für junge Aktivisten verhängt wird.
In Großbritannien wurden auch Rufe laut, die fordern, die lukrativen Waffenverkäufe an das saudische Regime auszusetzen, nachdem diesem vorgeworfen wurde, mit willkürlichen Luftangriffen auf Zivilisten im Jemen zu zielen.
Premierminister David Cameron und Beamte des Außenministeriums verteidigten die Unterstützung des saudischen Regimes seitens ihrer Regierung fortwährend mit der Aussage, Saudi Arabien sei ein wichtiger Partner im Mittleren Osten, der wertvolle Geheimdienstarbeit gegen Terrorangriffe leiste.
„Saudi Arabia Uncovered”, produziert von Hardcash Productions, wurde auf ITV am 22. März 2016 um 22.40 Uhr gesendet – jetzt online: http://to.pbs.org/1Uc2bwP
Netzfrau Heike Garisch
Quelle: netzfrauen.org
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