Benutzen Sie noch Weich­spüler oder sogar Lenor Unstopp­ables, einem Parfüm für die Wäsche? Dann aufgepasst!

Zuerst einmal sollten Sie wissen, was als Warn­hinweis auf der Ver­pa­ckung steht. Sollten Sie „Parfüm“ für die Wäsche ver­wenden wollen: das Produkt ist für Was­ser­or­ga­nismen schädlich, sogar mit lang­fris­tiger Wirkung. Und auf­passen: Es darf nicht in den „nor­malen“ Müll geworfen werden, denn der Inhalt sowohl als auch der Kunst­stoff­be­hälter müssen ent­spre­chend der ört­lichen Vor­schriften der Ent­sorgung nach Gebrauch der Pro­blem­ab­fall­ent­sorgung zu geführt werden.

Lenor Unstopp­ables Wäsche­parfüm – Für ein dau­er­haftes Duft-Erlebnis, das über her­kömm­liche Frische hin­ausgeht – wie bitte soll so etwas ohne Chemie möglich sein? Dau­erhaft sind die Folgen für die Umwelt und auch für die Gesundheit.

Denn wenn es schon heißt, es darf nicht in Kin­der­hände gelangen, dann klingt es alles andere als NICHT schädlich!.

Wenn man dann auch noch in den ein­schlä­gigen Frau­en­zei­tungen die angeb­lichen Tests dieses Pro­duktes liest, fragt man sich wirklich, was diese Frauen testen.

„Was die Dosierung angeht, war ich anfangs etwas skep­tisch. Je nach Bedarf soll man die kleinen Kügelchen direkt in die Wäsche­trommel geben. Da sollte eigentlich nichts schief gehen. Schon lag die erste Ladung Wäsche in meiner Maschine, inklusive der­selben Menge an Wasch­pulver und Weich­spüler. Als der Waschgang beendet war, öffnete ich die Tür zum Wäscheraum und wurde bereits von fri­schem Duft emp­fangen. Die Wäsche aus der Trommel war schön weich und roch sehr frisch. Auch während des Trocknens erfüllte meine Wäsche die ganze Wohnung mit ihrem Duft. Selbst meinem Freund fiel der ange­nehme Geruch positiv auf.“ Gefunden bei fuersie.de, wo dann auch gleich das Produkt Lenor Unstopp­ables als Werbung erschien.

7,95 Euro, für ein Mittel, welches die Wäsche gut riechen lässt, aber der Umwelt schadet? Wenn schon dem Freund der ange­nehme Geruch positiv auf­fällt, viel­leicht hätte die Dame ver­nünftig sauber machen sollen, denn das geht auch ohne Chemie. Essig reicht.

Wo sind wir gelandet? Da kaufen die Men­schen Klei­dungen mit mas­sen­weiser Chemie und dann wird beim Waschen der Kleidung nochmal Chemie verwendet.

Nun stellen Sie sich vor, ein Kügelchen fällt doch daneben und das Kind glaubt, es handelt sich um ein Bonbon – nicht auszudenken.

  • Variante „Fresh“ erinnert an eine zarte Mee­res­brise. „Bliss“ ist eine blumig-fruchtige Mischung. In „Lavish“ sind Pfirsich und cremige Vanille mit Noten von Karamell und roter Rose vereint.

Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass wenn diese Che­mi­kalien im Meer landen, Ihnen die Mee­res­brise auch nicht mehr hilft, denn diese Che­mi­kalien landen in der Nah­rungs­kette und somit wieder auf Ihrem Teller.

Auf der Web­seite von Lenor finden wir doch tat­sächlich: „Sicher für die Umwelt“ – das ist Ver­brau­cher­täu­schung, denn der Inhalts­stoff: 2, 4‑Trimethyl  ist giftig für Was­ser­or­ga­nismen. Er rei­chert sich in der Nah­rungs­kette des Men­schen (Fisch) an. Die Sub­stanz darf auf Grund ihrer Per­sistenz unter KEINEN Umständen in die Umwelt frei­ge­setzt werden! Was­ser­ge­fährdend (WGK 2).

Beson­derer Hinweis laut lenor.com
Lenor Unstopp­ables Wäsche­parfüm ist sicher für die Umwelt und sollte immer gemäß der Gebrauchs­an­weisung ange­wendet werden. Auf der Rück­seite der Ver­pa­ckung befindet sich z. B. der Hinweis „Inhalt/Behälter der Pro­blem­ab­fall­ent­sorgung zuführen“, der für alle Wasch‑, Putz- und Rei­ni­gungs­mittel zutrifft für den Fall, dass das Produkt kom­plett mit Inhalt ent­sorgt werden sollte. Die leere Ver­pa­ckung kann über die üblichen lokalen Systeme (gelber Sack, gelbe Tonne u.ä.) ent­sorgt werden.

Inhalts­stoffe / techn. Angaben

Hexyl Cin­namal, 2, 4‑Trimethyl ‑3-Cyclo­hexen Car­box­al­dehyde, Limonene, Hexyl Salicylate,Benzyl Sali­cylate, Citrus Aurantium Dulcis Öl, Tetra­methyl Acetyloctahydronaphthalenes,Citronellol

Hexyl Cin­namal (Alpha-Hexyl-Zimt­al­dehyd)- ver­bessert den Geruch eines Pro­duktes und/oder dient der Par­fü­mierung der Haut. Es handelt sich hierbei um einen dekla­ra­ti­ons­pflich­tigen Duft­stoff gemäß Art. 19 Abs. 1 g) der EG-Kos­metik-Ver­ordnung. Duft­stoffe werden im Kos­me­tik­be­reich auch als „Par­fü­mie­rungs­mittel“ oder „Par­fumöle“ bezeichnet. Auf Grund ihrer all­er­go­lo­gi­schen Relevanz müssen seit dem Jahr 2004 bestimmte Duft­stoffe innerhalb der EU auf der Ver­pa­ckung von kos­me­ti­schen Pro­dukten separat dekla­riert werden.

Laut Ver­bauch­er­zen­trale Hamburg: Umwelt­schä­digend: gar nicht sauber für die Umwelt

Laut Her­stel­ler­angabe sollen einer Wasch­ladung bis zu drei Kappen Duft­perlen hin­zu­gefügt werden – zusätzlich zum nor­malen Wasch­mittel und Weich­spüler. Ziemlich über­trieben finden wir das und einen „worst case“ für die Umwelt! Die ein­zelnen Duft­stoffe sind problematisch:

  • Limonen ist als „schädlich für Was­ser­or­ga­nismen mit lang­fris­tiger Wirkung“ ein­ge­stuft und bio­lo­gisch nicht gut abbaubar.
  • Tetra­methyl Ace­tyl­oc­ta­hy­dro­naph­tha­lenes ist eben­falls nicht gut abbaubar und öko­to­xisch. Als künst­liche Moschus­ver­bindung kann sich der Duft­stoff vor­aus­sichtlich in Was­ser­or­ga­nismen und im Fett­gewebe anrei­chern; er gilt als Pro­blem­stoff. Auch kleine in die Umwelt abge­gebene Stoff­mengen können sich in ver­gleichs­weise hohen Kon­zen­tra­tionen in Tieren und im Men­schen wiederfinden.
  • Vor­sicht, All­ergie: mehr Duft, höheres All­er­gie­risikoDuft­stoffe sind poten­zielle All­er­gie­aus­löser. Gleich fünf pro­ble­ma­tische Sub­stanzen sind in den „Lenor Unstopp­ables“ enthalten:
    Inhalts­stoffe Ein­schätzung des Umweltbundesamtes
    Hexyl Cin­namal Kann all­er­gische Haut­re­ak­tionen verursachen
    Limonen Kann all­er­gische Haut­re­ak­tionen verursachen
    Citro­nellol Kann all­er­gische Haut­re­ak­tionen verursachen
    Hexyl Sali­cylate Reizt Haut und Atemwege
    Tetra­methyl Acetyloctahydronaphthalenes Kann all­er­gische Haut­re­ak­tionen verursachen

    Die Wahr­nehmung des Duftes ist natürlich sehr sub­jektiv. Eine Test­wäsche sorgte für unter­schied­liche Mei­nungen. Manche mögen den inten­siven Duft, viele lehnen ihnen jedoch als auf­dringlich und künstlich ab. Fakt ist: Das Wäsche­parfüm zu Recher­che­zwecken in unserem Büro ist auf jeden Fall eine Zumutung und sorgt für Kopfschmerzen.

    Über­teuert: sauber abkassiert

    Doch nicht nur die Umwelt, sondern auch die Ver­braucher müssen teuer für das Wäsche­parfüm bezahlen. Quelle www.vzhh.de/

Procter & Gamble gilt als der Erfinder der Werbung. Bereits 2013 ging der Konzern völlig neue Wege in der Werbung. Der Wer­be­riese ver­lässt sich nicht mehr einzig auf TV-Reklame. Er stellt Online in den Mit­tel­punkt und inves­tierte mehr als zwanzig Prozent seines mit 530 Mil­lionen Euro unan­ge­fochten hohen, deut­schen Media­budgets in Online-Werbung.

Im TV greift der Konzern, der auch vor Tier­ver­suchen nicht zurück­schreckt, auf die Schau­spie­lerin Amy Sedaris zurück, die Wasch­ex­pertin, die keine ist. 

Übrigens gilt dies auch für Weich­spüler, auch hierbei handelt es sich um einen zusätz­lichen Eintrag von Che­mi­kalien in die Umwelt.

Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org