Astro­logie: Das Geheimnis der zwölf Götter im Alten Ägypten – waren sie die Vorlage zum baby­lo­ni­schen Tierkreis?

Schon in vor­christ­licher Zeit wurde in ver­schie­denen Kul­tur­kreisen die Astro­logie prak­ti­ziert. Besonders in China, Indien und Meso­po­tamien. Die west­liche Astro­logie hatte ihren Ursprung in Baby­lonien und Ägypten.

(von Frank Schwede)

Das alte ägyp­tische Horoskop unter­scheidet sich nur gering­fügig von den baby­lo­nisch geprägten Tier­kreis­zeichen. Aller­dings wird hier der gesamte Jah­res­zyklus in kleinere Zeit­räume aufgeteilt.

In jedem dieser Zyklen regiert eine Gottheit, die laut der Mytho­logie dem Gebo­renen seine Merkmale, seinen Cha­rakter und sein geheimes Wissen verleiht.

Die alten Ägypter waren davon über­zeugt, dass die Him­mels­götter auf den Sta­tionen ihrer ewigen Bahnen ihre Energien ver­teilen, welche jeden Teil des Fir­ma­ments prägen. Der moderne Tier­kreis, wie wir ihn heute kennen, ent­stand erst durch den Ein­fluss der Babylonier.

In der alten ägyp­ti­schen Astro­logie war der Cha­rakter des Gottes gleich­zeitig auch der Cha­rakter des Men­schen, der unter seinem Zeichen geboren wurde. Demnach spie­gelten sich die Fähig­keiten und die Eigen­schaft der herr­schenden Got­tes­zeichen in den Men­schen wieder.

Das ägyp­tische Horoskop hat mit dem baby­lo­ni­schen Tier­kreis zwei Dinge gemeinsam: Auch im ägyp­ti­schen Horoskop gibt es zwölf unter­schied­liche Stern­zeichen. Auch hier richtet sich die Ein­teilung nach dem Tag, an dem jemand geboren ist. Anders verhält es sich bei den japa­ni­schen oder chi­ne­si­schen Stern­zeichen – die richten sich nach dem Geburtsjahr.

Und noch etwas ist anders beim ägyp­ti­schen Horoskop. Es basiert nicht auf Tieren, Stern­bildern und Him­mels­be­trach­tungen, sondern auf Gott­heiten, ähnlich wie die india­ni­schen Stern­zeichen, die sich eben­falls an Tieren orientieren.

Die alten Ägypter glaubten, dass zwölf unter­schied­liche Götter über bestimmte Zeit­räume auf das Jahr ver­teilt regieren. Das Jahr selbst wird in 28 Perioden auf­ge­teilt – demnach bekommen die, die während der Herr­schaft eines Gottes geboren werden, von diesem als Will­kom­mens­ge­schenk ein paar seiner prä­gnanten Eigen­schaften quasi als Geschenk mit auf den Lebensweg gegeben.

Die Gott­heiten wechseln sich über das Jahr ver­teilt ab. Das hat zur Folge, dass es zu einer Stü­ckelung der ägyp­ti­schen Stern­zeichen kommt. Das heißt, sie folgen im Gegensatz zum Tier­kreis nicht chro­no­lo­gisch im Kalender aufeinander.

Hier die ägyp­ti­schen Stern­zeichen mit ihren Cha­rak­ter­ei­gen­schaften im Überblick:

Nil: 1. – 7. Januar und 19. – 28. Juni und 1. – 7. Sep­tember und 18. – 26. November

Men­schen, die unter dem Zeichen von Gott Nil geboren sind, gelten als fried­fertig und gehen Kon­flikten lieber aus dem Weg. Aller­dings sagt man diesen Men­schen Lau­nen­haf­tigkeit nach. Dafür aber gelten sie als her­vor­ra­gende Beob­achter und ver­fügen über einen ana­ly­ti­schen Verstand.

Passen zusammen: Amun-Ra und Set

Amun-Ra: 8. – 21. Januar und 1. – 11. Februar

Amun-Re ist der Gott des Schutzes und gilt als der König der Götter. Wer unter diesem Zeichen geboren wird, gilt als talen­tiert, ist ein gebo­rener Optimist und Anführer, der seine Mit­men­schen für sich begeistern kann. Diese Men­schen können etwa eine Kar­riere als Trainer, Berater oder Moti­va­tions-Coach machen. Außerdem sind sie voller Weisheit, haben Mut und die Kraft des Willens und des Fleißes.

Mut: 22. – 31. Januar und 8. – 22. September

Mut sym­bo­li­siert in der ägyp­ti­schen Mytho­logie die „Mutter der Welt“. Wer unter ihrem Zeichen geboren wurde, gilt als Erzieher und Ver­fechter. Viele neigen dazu Eltern zu werden. Aller­dings neigen Mut-Geborene oft zu Schüch­ternheit. Wer sie aber näher ken­nen­ge­lernt hat, erkennt sehr bald ihre Weisheit und Groß­zü­gigkeit. Unter diesem Zeichen geborene wissen immer, was sie wollen und erreichen ihr Ziel mit Geduld, Charme und logi­schem Ver­stand. Viele Mut-Schütz­linge inter­es­sieren sich für spi­ri­tu­elles Wachstum, Phi­lo­sophie und Mystik.

Passen zusammen: Amun-Ra und Toth 

Geb: 12. ‑29. Februar und 20. – 31. August

Geb ist in der ägyp­ti­schen Mytho­logie der Gott der Erde. Er war der Vater von Osiris, Seth, Isis und Nephthys. Man glaubt, dass sein Lachen die Erde zum Beben bringen kann. Im Zeichen Geb-Geborene ver­fügen über eine gute Intuition und ein großes Herz, das sie aber oftmals in emo­tionale Situa­tionen führen kann. Sie haben ein gutes Gedächtnis und denken stets an die Kon­se­quenzen ihres Han­delns. Sie sind zuver­lässige Freunde und lieben die Natur. Ihre Berufung finden sie häufig in der Beratung und Literatur.

Passen zusammen: Set und Horus

Osiris: 1. – 10. März und 27. November – 18. Dezember

Osiris Schütz­linge sprühen vor Energie, Lebens­freude und Selbst­be­wusstsein. Sie leben im Hier und Jetzt. Sie sind unab­hängig und lassen sich von anderen wenig sagen. Gemeinhin gelten sie als ego­is­tisch. Aller­dings bestechen sie durch Charme und Intel­ligenz. Man sagt ihnen aber nach, dass sie zwei völlig unter­schied­liche Per­sön­lich­keiten in sich tragen. Einer­seits können sie sehr ener­gisch und stark sein, ande­rer­seits aber auch unent­schlossen, was nicht selten innere Kon­flikten zur Folge hat.

Passen zusammen: Isis und Thoth

Isis: 11. – 31. März und 18. – 29. Oktober und 19. – 31. Dezember

Isis ist die Mutter und die Göttin der Natur. Sie gilt als die Patronin der Kinder, der Armen und der Toten. Sie ist die Tochter von Geb und Nuss sowie die Schwester von Osiris, Seth und Nephthys. Isis hei­ratete ihren Bruder Osiris und brachte einen Sohn namens Horus zur Welt.

Wer unter der Herr­schaft von Isis geboren wurde, ist in der Regel unkom­pli­ziert, unter­neh­mungs­lustig und gesellig. Isis-Geborene werden als Freunde und Kol­legen sehr geschätzt. Zudem sagt man ihnen einen Hang zum Humor und zur Romantik nach.

Passen zusammen: Osiris und Toth

Thot: 1. – 1. April und 8. – 17. November

Die alten Ägypter glaubten, das Thot der Herr­scher über Mond, Wissen und Weisheit ist und das Schreiben erfunden hat. Wer unter seinem Zeichen geboren wurde, kann gut mit seinen Mit­men­schen kom­mu­ni­zieren, Pro­bleme schnell lösen und strebsam und wiss­be­gierig sein. Häufig ergreifen unter diesem Zeichen geborene den Beruf des Lehrers oder Mentors, weil sie einfach gut mit Men­schen kom­mu­ni­zieren können. Außerdem sind Thot-Geborene sehr erfin­de­risch und haben immer eine Menge guter Ideen in petto.

Passen gut zusammen: Bastet und Isis

Horus: 20. April – 7. Mai und 12. – 19. August

Horus ist der Sohn von Osiris und Isis und auch als Hora bekannt. In der alten ägyp­ti­schen Mytho­logie sym­bo­li­siert Horus die Sterne und den Himmel. Horus wurde nach dem Tod seines Vaters zusammen mit Tal Ver­tei­diger der Pha­raonen, die Ober- und Unter­ägypten ver­ei­nigten. Wer unter seinem Zeichen geboren wurde, gilt als  mutig und risi­ko­bereit. und ist eine cha­ris­ma­tische Per­sön­lichkeit mit starkem Willen und einem Dickkopf. Er stellt die Bedürf­nisse seiner Familie und Lieben über seine  eigenen. Dass heißt, für Men­schen, die er liebt, tut er alles. Horus-Schütz­linge können bekannte Poli­tiker, öffent­liche Per­sön­lich­keiten und Psy­cho­logen werden.

Passen zusammen: Bastet und Geb

Anubis: 8. – 27. Mai und 29. Juni – 13. Juli

Anubis ist laut der ägyp­ti­schen Mytho­logie der Wächter der Unterwelt. Wer unter dem Zeichen von Anubis geboren wurde, ist kreativ, emo­tional, lei­den­schaftlich und verfügt über eine aus­ge­sprochen gute Beob­ach­tungsgabe. Da diese Men­schen als sehr sen­sibel gelten, ziehen sie es vor, eher alleine zu arbeiten. Anubis-geborene inter­es­sieren sich in der Regel für Berufe im Bil­dungs­wesen und in der Psy­cho­logie. Sie ver­lassen ihre gesteckten Ziele selten, auch wenn sie sie erst in ein paar Jahren erreichen können.

Passen zusammen: Bastet und Isis

Seth: 28. Mai – 18. Juni und 28. Sep­tember – 2. Oktober

In der ägyp­ti­schen Mytho­logie wird Seth als der Gott des Chaos beschrieben. Das hat Aus­wir­kungen auf  jene, die unter seinem Zeichen geboren wurden. Diese Men­schen haben in der Regel einen hohen Drang nach ste­tiger Ver­än­derung, sie stehen gerne im Mit­tel­punkt und lieben Aben­teuer. Seth-Geborene sind immer auf der Suche nach Wissen. Oft neigen sie dazu, Führer in Gebieten zu werden, die nicht sehr bekannt sind. Aller­dings werden diese Men­schen ihren eigenen Fort­schritt nicht opfern, um allen anderen willen.

Passen zusammen: Geb und Nil

Bastet: 14. – 28 Juli und 23. – 27. Sep­tember und 3. – 17. Oktober

Bastet, die Göttin der Freude, der Liebe und der Katzen schenkt ihren Schütz­lingen Ruhe und Aus­ge­gli­chenheit. Sie schützt die Frauen und die Frucht­barkeit sowie die Liebe. Wer unter diesem Zeichen geboren wurde, liebt die schönen und geheim­nis­vollen Dinge des Lebens, denen er sich aus­giebig und gerne hingibt – deshalb ist es nicht selten, dass ihre Akti­vi­täten mit Okkul­tismus und Meta­physik in Ver­bindung stehen. Man sagt Bastet-Gebo­renen auch eine starke Intuition zur Hell­sich­tigkeit nach. Das erst erlaubt diesen Men­schen, die wahre Moti­vation ihrer Mit­men­schen zu sehen.

Passen zusammen: Sakhmet und Horus

Sakhmet: 29. Juli – 11. August und 30. Oktober – 7. November

In der ägyp­ti­schen Mytho­logie gilt Sakhmet ist als die Göttin der Kriege und der Heilung. Unter diesem Zeichen Geborene haben eine dop­pelte Iden­tität. Auf der einen Seite sind sie dis­zi­pli­niert und streng mit einem aus­ge­prägten Hang zur Gerech­tigkeit, auf der anderen sind diese Men­schen frei und möchten nur mit dem Strom schwimmen. Kurz, sie sind Per­fek­tio­nisten, die einen Sinn für die Pflicht haben. Selbst die schlimmsten und ner­vigsten Hin­der­nisse nehmen Sakhmet-Geborene mit Bravur, weil sie immer ver­suchen, das Gute in einer Sache zu sehen.

Passen zusammen: Bastet und Geb

Die Astro­logie und die Sache mit dem Glaube

Die Grundlage des ägyp­ti­schen Gott-Kreises ist der Mond­ka­lender und die durch­schnitt­liche Dauer der Periode für jede Gottheit, die 13 Tage ent­spricht, das sind zwei Wochen oder die Hälfte des Mond­ka­lenders, ähnlich wie der Venus­ka­lender der Maya, in dem es 20 Monate bis 13 Tage gab.

Aber noch mehr Ähn­lichkeit besteht zum alten indi­schen Tier­kreis der 27 lunaren Nak­s­hatra für 13 Tage, der offenbar später auch von den Sumerern, den Baby­lo­niern und schließlich auch von den Griechen über­nommen wurde.

Die Idee der Herr­schaft der Götter über die Men­schen, je nach dem Tag ihrer Geburt, kann später durchaus in das Chris­tentum über­ge­gangen sein, nämlich in Form von Hei­ligen und den Namens­tagen, wenn wir davon aus­gehen, dass jeder Mensch von einem Hei­ligen geschützt wird.

Jeder wäre so gesehen mit dem Namen der Person ver­bunden, unter den er geboren wurde. Deshalb feiern Anhänger der römisch-katho­li­schen Kirche nicht nur ihren Geburtstag, sondern zudem auch ihren Namenstag.

Die Astro­logie ist wie so vieles im Leben eine Frage des Glaubens. Denn, wenn man fest an eine Sache glaubt, dann hilft das auch. Immerhin weiß der Volksmund, dass allein der Glaube Berge ver­setzten kann.

Bleiben Sie aufmerksam!


Quelle: pravda-tv.com