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Das Camp Lipa wird für 3,5 Mio. EUR wiederaufgebaut

Warum hat sich das Blatt in Bihac gegen Glau­bens­brüder gewendet? - Was ist die legendäre Gast­freund­schaft im Islam? Eine Legende!

(von Albrecht Künstle)

Als ich zum ersten Mal von dem Migran­ten­lager Lipa hörte, dachte ich, da warst Du doch auch schon. Doch mein Lipari klingt nur ähnlich, ein ita­lie­ni­sches Hafen­städtchen der Lipa­ri­schen Inseln nördlich von Sizilien. Lipa liegt aber migra­tions-stra­te­gisch güns­tiger auf dem Festland in Bosnien, Luft­linie nur sechs Kilo­meter von EU-Kroatien ent­fernt. Warum ich jetzt in die Tas­tatur griff, wo es doch um Lipa anscheinend wieder ruhig wurde?

Ver­loren im bos­ni­schen Morast“ war der Titel eines ganz­sei­tigen Berichts in unserer süd­ba­di­schen Regio­nal­zeitung vom 9. Januar. Zuerst dachte ich auf­grund des Auf­ma­chers, endlich einmal eine Reportage über das mus­li­mische Bosnien, das eben­falls in die EU drängt. Sie gaben sich sogar eine blaue Flagge mit Euro­pa­sternchen. Aber nein, es ging um bisher ver­geb­liche Ver­suche der von mir bisher geschätzten Schau­spie­lerin Katja Riemann, in Bosnien gestrandete Migranten hierher zu holen. Und wenn das nicht gelingt, hat sie immerhin Stoff für ein neues Buch an dem sie sitzt. Warum nimmt sie nicht das Honorar für ihr letztes Buch und beschafft ihren Schütz­lingen Gäste-Visa auf eigene Kosten?

Hier Hin­ter­gründe und Gedanken zu den schlimmen Zuständen in Bosnien. Die fast aus­schließlich mus­li­mi­schen Migranten hatten sich für ihre Tour zu uns als Zwi­schen­station für Bosnien ent­schieden. Viele machten zuvor in der Türkei Zwi­schen­stopp und wurden von Erdogan viel­leicht auf die Wei­ter­reise geschickt mit der mut­maß­lichen Emp­fehlung: Nehmt den Weg über Bosnien, das schon einmal die gleiche Flagge hatte wie meine Türkei, den Halbmond mit Stern, nur in islamgrün. Auch die Osmanen nahmen diesen Weg und kamen bis Wien. Um dieses Wien macht ihr am besten einen großen Bogen, denn mit den Wienern ist nicht gut Kir­schen essen. Da haben sogar wir Osmanen eine blutige Nase geholt. In Öster­reich ange­kommen bis Deutschland ist es dann nicht mehr weit, und anders als dessen Kanzler Kurz drückt meine Freundin Merkel mehr Augen zu als sie hat. Das mus­li­mische Bosnien lässt euch die legendäre isla­mische Gast­freund­schaft spüren – und Deutschland erst recht.“ So könnte die Emp­fehlung des Sultans vom Bos­porus gelautet haben.

So folgten die jungen Migranten ihrem Weg nach Bosnien; 8.500 von ihnen warten dort auf die Wei­ter­reise. Viele von ihnen schlugen sich bis Bihac durch in Nord­bosnien durch, das 1592 von den Osmanen ein­ge­nommen wurde, denn mit einem Anteil von 88 Prozent mus­li­mische Bos­niaken und ent­spre­chenden Moscheen ist diese Stadt ein Eldorado für Streng­gläubige. Von der eins­tigen Kirche des Hl. Antonius (Namens­patron meines Zweit­namens) steht nur noch der Turm. Und eine gotische Kirche wurde schon früher zur domi­nie­renden Fethija-Moschee umgebaut. Der Anteil der Bos­niaken erhöhte sich in 20 Jahren von 66 Prozent auf über 90 Prozent.

Auch der Bür­ger­meister Suhret Fazlic muss den Mus­limen dieser Welt wohl­ge­sonnen sein. Jeden­falls nahm die Stadt viele der Durch­rei­senden auf. Doch einige der Migranten zogen nach Lipa, das mit nur sechs Kilo­meter Ent­fernung von Kroatien genauso nahe an der EU liegt wie Bihac. Doch ist das Land zwi­schen Bihac und der kroa­ti­schen Grenze flach und von Kroatien aus gut zu über­wachen. Bei Lipa ist es jedoch hügelig und bewaldet, also eine optimale grüne Grenze. Viel­leicht schlug Bosnien das neue Lager aus diesem Grund in Lipa auf, obwohl es dort keinen Strom- und Was­ser­an­schluss gab. Das funk­tio­nie­rende Camp in der ehe­ma­ligen Kühl­schrank­fabrik Bira in Bihac wurde im Sep­tember 2020 geschlossen.

So lebten im Camp Lipa 1.400 Migranten, wenn man das als „leben“ bezeichnen kann. Und alle auf dem Sprung. Zwar sind es zu Fuß nach Kroatien zur grünen Grenze auf Schleich­wegen nur neun Kilo­meter, aber die Kroaten haben in Geschichte wohl auf­ge­passt, was pas­siert, wenn man Muslime pas­sieren lässt wie einst die Osmanen. Deshalb sitzen die Migranten dort fest, die Inter­na­tionale Orga­ni­sation für Migration IOM hat sich wohl mit ihrem Geld ver­zockt, das sie für Bosnien bereit­ge­stellt hatte. Ihre Bemü­hungen, die mus­li­mi­schen Migranten nach Bihac zurück zu bringen, scheitern am Wider­stand der mus­li­mi­schen Bevöl­kerung – von wegen Gastfreundschaft. 

Auch die Migranten lernten von Moria auf Lesbos, das Lager wurde ange­zündet. Aber diesmal geht die Rechnung nicht auf, Bihac lässt sich nicht mehr erweichen; Camp Lipa wird neu auf­gebaut. Viel­leicht nicht mehr so groß, denn 500 Migranten haben sich in umlie­gende Wälder abge­setzt. Dennoch stellte die EU 3,5 Mio. EUR für den Wie­der­aufbau des Camps und huma­nitäre Hilfe zur Ver­fügung. Um die Men­schen in Lipa kümmern sich Ärzte ohne Grenzen, auch aus Deutschland. Ein Not­fall­me­di­ziner aus dem Katha­rinen-Hos­pital in Stuttgart behandelt erfrorene Zehen und anderes. Gibt es in Stuttgart keinen Engpass bei Medi­zinern wegen Corona, fragt man sich? Aber jeder setzt seine Prio­ri­täten anders. Warum in der Nähe bleiben, wenn das Gute liegt so fern?

Was ist in diesem bos­ni­schen Bihac geschehen? Die Stimmung in der kriegs­ver­wun­deten Stadt ver­wan­delte sich von anfäng­licher Sym­pathie für diese Men­schen in Feind­se­ligkeit, berichtet einer der Helfer. Nach dem Brand blo­ckierten Ein­wohner die Straßen für die Busse, die sie nach Bihac fahren sollten. Wie in Bradina sei auch im mus­li­mi­schen Bihac die „Stimmung am Sie­de­punkt“ gewesen. Das wird wohl der Grund gewesen sein (Wiki­pedia): „Im November 2019 ver­hängte die Regio­nal­re­gierung … eine Aus­gangs­sperre über Vučjak und ein wei­teres Lager nahe Bihać, nachdem in der Region mehr Straf­taten regis­triert wurden und Anwohner pro­tes­tierten. Nach Dar­stellung bos­ni­scher Medien begingen Flücht­linge vor allem Ein­brüche in Häuser sowie Lebens­mittel- und Auto­dieb­stähle. Unter den Flücht­lingen hatte es eben­falls Gewalt­kon­flikte gegeben…“, so Wiki. Wie gut, dass es sowas bei uns nicht gibt – glaubt man den Medien.

No paseran, scheint jetzt das Motto der Ein­hei­mi­schen gewesen zu sein. Immerhin können jetzt im Camp Lipa die ersten Brand­stifter neue Zelte beziehen. 3,5 Mio. EUR der EU für noch 1.000 Leute macht 3.500 EUR pro Nase. Das reicht sicher auch für viele sich küm­mernde „Ehren­amt­liche“. Und selbst­ver­ständlich auch für ein schö­neres Gebetszelt, das eben­falls abbrannte. Aber alles keine Dau­er­lösung. Für 3.500 EUR pro Jüngling hätte es für jeden eine Heim­fahrt im Taxi gereicht. Dort wo sie her­kommen ist es jeden­falls wärmer.

Oder aber, Merkel schickt erneut einen Son­derzug oder Busse, weil die dor­tigen Migranten erklärter maßen sowieso zu ihr bzw. uns wollen. Wenn man den „Umfragen“ glaubt, hat sie damit vor fünf Jahren ihre Sym­pa­thie­werte deutlich ver­bessert. Warum nicht nochmal? Nun, in diesem Jahr will sie sich nicht mehr zur Wahl stellen, sodass ihr die Wäh­ler­gunst wurscht sein kann.

Aber Merkel wäre nicht Merkel, würde sie die Krönung ihrer Laufbahn nicht als Gene­ral­se­kre­tärin der UNO beenden wollen. Und auf diesem Weg sind ein paar Migranten in Süd­ost­europa kein wirk­licher Joker. Sie betrieb den Migra­ti­onspakt, der allen Men­schen der Welt ein Recht auf Migration ein­räumt. Als nächstes Ziel wird sie wohl am Projekt Great Reset arbeiten, mit dem Chef des WWF Klaus Schwab ver­steht sie sich recht gut – obwohl er keine Frau ist.