Nazca und der Flug­hafen der Außer­ir­di­schen (+Video)

Die Ebene von Nazca in Peru mit ihren Linien und Geo­glyphen ist welt­be­rühmt: ein rie­siges Rätsel aus unserer Vergangenheit.

Inter­pre­tiert wird Nazca nicht nur von Archäo­logen, sondern auch von For­schern der Paläo-SETI (Prä-Astro­nautik), für die die eta­blierte Archäo­logie „nicht viel übrig hat“.

Aus einem ein­fachen Grund: Erich von Däniken, der mit seinen Büchern ab 1968 die Ebene von Nazca welt­be­rühmt machte, bringt sie mit Außer­ir­di­schen in Ver­bindung. Mit jenen „Göttern“, die laut glo­balen Mytho­logien einst vom Himmel kamen.

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Diese Astro­nau­ten­götter seien der Grund – der Ursprung – für die Boden­zeich­nungen in der Wüste, heißt es. Schnell wurde daraus von­seiten der Kri­tiker die Aussage gemacht, Nazca sei ein „UFO-Flug­hafen“ oder seien „Lan­de­bahnen für Außer­ir­dische“ gewesen, ein „Cosmic Airport“.

Stimmt das aber so, wie es in nahezu jeder noch so kleinen Publi­kation zu Nazca zu lesen ist?

Was genau sagt Erich von Däniken als „Vater“ dieser Idee über das Rätsel von Nazca? Und was schrieben andere Autoren aus dem Bereich UFO-For­schung und Prä-Astro­nautik zum Teil Jahre vor und auch nach ihm dazu? Wer sagte wann was genau in den ersten Tagen der Prä-Astro­nautik und trug so maß­geblich zum Mythos Nazca bei?

Lars A. Fischinger hat sich in dem Buch „Nazca und der Flug­hafen der Außer­ir­di­schen“ auf Spuren- und Quel­len­suche begeben und beleuchtet im Detail, wie sich der anscheinend unaus­löschbare Mythos vom „Flug­hafen für Außer­ir­dische“ entwickelte.

Nazca, der Kalender und die UFOs

Bevor Erich von Dänikens erstes Buch 1968 erschien und damit die Prä-Astro­nautik inklusive Nazca zu einem welt­weiten Thema wurden, waren schon andere Autoren von solchen Scharr­bildern fas­zi­niert. Etwa Robert Charroux in seinem Buch „Phan­tas­tische Ver­gan­genheit“, das 1963 in Frank­reich und 1966 in Deutschland erschienen war.

Span­nender wird es aller­dings bei den fran­zö­si­schen Autoren Louis Pauwels und Jacques Bergier, einem Jour­na­listen sowie einem Che­miker und Nukle­ar­wis­sen­schaftler, die man ruhigen Gewissens als ver­gessene Weg­be­reiter der Prä-Astro­nautik bezeichnen kann.

Bevor Erich von Däniken Welt­erfolge feiern konnte, schrieben auch sie bereits in ver­schiedene Büchern über die Mys­terien der Welt und Raum­fahrer der Antike. So in ihrem Best­seller „Auf­bruch ins dritte Jahr­tausend“, das bereits 1960 in Frank­reich und 1962 in Deutschland erschienen war. Auch von Däniken listet dieses Werk in seinem Erstling im Quel­len­ver­zeichnis auf.

In diesem Vor­reiter der phan­tas­ti­schen Lite­ratur schrieben Pauwels und Bergier bereits vor 60 Jahren zu der Hoch­ebene von Nazca:

Was bedeuten jetzt die Figuren von Nazca? […] Eigentlich müsste man annehmen, die Kon­struk­teure hätten nach Wei­sungen gear­beitet, die ihnen von einem in der Luft schwe­benden Fahrzeug erteilt wurden. […] Die Pho­to­gra­phien der Ebene von Nazca, die wir heute besitzen, lassen uns zwangs­läufig an die Mar­kie­rungen eines Flug­platzes denken. Söhne der Sonne, vom Himmel gekommen.“

Eine Aussage, die ein­deutig nach der erst Jahre später durch von Däniken „gebo­renen“ Prä-Astro­nautik klingt. Mehr noch, denn Pauwels und Bergier warfen damals schon der Archäo­logie mehr oder weniger Eng­stir­nigkeit vor, da diese Nazca nur eine reli­giöse Bedeutung zusprächen. „

Das behauptet man immer, um nur über­haupt etwas zu sagen“, so die Autoren damals. Eine klare Anspielung auf den Umstand, dass in der archäo­lo­gi­schen For­schung viele son­derbare Funde zu einem „Kult“ gehören, „Kult­ob­jekte“ sind oder eine Stätte schlicht ein „Kultort“ der Vorzeit war.

Nach Meinung Pauwels und Bergier sollte man bei Nazca durchaus perua­nische „Legenden her­an­ziehen“, die von Göttern aus dem Himmel berichten. Denn es gebe „die prä-inkaische Mytho­logie, nach der die Sterne bewohnt und die Götter aus dem Sternbild der Ple­jaden her­ab­ge­stiegen sind“, schreiben die Autoren weiter. Selbst die eta­blierte Archäo­logie würde diese Legenden erwähnen, nehme sie aber schlicht nicht ernst. Also wörtlich, wie es die beiden Autoren machten.

Der ita­lie­nische Best­sel­ler­autor und Prä-Astro­nautik-Pionier Dr. Peter Kolosimo (eigentlich Pier Domenico Colosimo, 1922 – 1984) wird da in seinem Buch „Terra senza tempo“ das schon 1964 in Italien erschien (deut­scher Titel: „Woher wir kommen“, 1972), kon­kreter und nennt Namen.

Er schreibt zu Nazca und den angeb­lichen Mythen von Göttern, die von den Ple­jaden kamen, aus dem All:

Ist es nicht seltsam, daß sie eigens für die Vogel­per­spektive angelegt scheinen, so daß sie erst durch die Luft­auf­klärung ent­deckt werden konnten? Prof. John A. Mason von der Uni­ver­sität von Penn­syl­vania streift wohl die Ver­mutung, sie seien auf die Anwei­sungen von Wesen gezeichnet worden, die sich auf Flug­ma­schinen in der Luft befanden, aber als Anhänger der ‚offi­zi­ellen‘ Wis­sen­schaft weist er diesen Gedanken zurück – um dann, wenn er von der Mytho­logie der Vor­in­kazeit spricht, über uralte Glauben berichten zu müssen, nach denen die Sterne ohne jeden Zweifel bewohnbar sind und die davon sprechen, dass aus der ‚Kon­stel­lation der Ple­jaden Gott­heiten auf die Erde her­un­ter­ge­kommen sind.‘

Wie es heißt, exis­tieren in Peru und teil­weise in Chile noch viele solcher Anlagen, aber die Indios, die sie zwar kennen, können deren Bedeutung nicht erklären. Sie erzählen uns dafür etwas ganz Phan­tas­ti­sches, das die ‚Freunde der Ura­nos­be­wohner‘ in Ekstase ver­setzte und sie zu der Inter­pre­tation bewog, die mys­te­riösen Zeichen seien Symbole für die Piloten außer­ir­di­scher Flug­körper gewesen, die an diesen Punkten ihre Stütz­punkte gegründet hätten (Archäo­logen ent­deckten einen alten Alien-Ring im Grab von Tutanchamun).

Dann hat es also in der Ver­gan­genheit richtige ‚Ster­nen­häfen‘ in den Anden gegeben? Wir wollen uns nicht zu kühnen Ver­mu­tungen ver­steigen […].“

Der hier von Kolosimo erwähnte Prof. Dr. John A. Mason (1885 – 1967) war ein hoch ange­se­hener Archäologe, der sich auf Süd­amerika spe­zia­li­sierte. Mit „The Ancient Civi­liza­tions of Peru“ legte er dazu 1957 das Stan­dardwerk seiner Zeit vor, in dem er sich auch zahl­reiche Gedanken über die Boden­zeich­nungen von Nazca macht.

Darin „streift“ er in der Tat auch die Idee, dass Nazca sei durch „Anwei­sungen von Wesen gezeichnet worden sei, die sich auf Flug­ma­schinen in der Luft befanden“, wie Kolosimo es aus­drückte. Nur von einem Flugzeug oder Ballon, so Mason, seien die Geo­glyphen zu sehen, was „einige fas­zi­nie­rende Vor­schläge und Mög­lich­keiten“ zulassen würde:

Zwei­fellos wurden sie von himm­li­schen Gott­heiten gesehen. […] Wie wurden sie so perfekt gemacht, ohne in der rich­tigen Per­spektive gesehen zu werden? Die Macher müssen viel über Pro­por­tionen wissen. Könnten sie von einem kleinen Modell an einem Gitter gear­beitet haben?“

„Als Anhänger der ‚offi­zi­ellen‘ Wis­sen­schaft“ enthält Mosons Hauptwerk aber keine Aus­sagen über leib­haftig vom Himmel gekom­menen Götter. Auch wenn er bei­spiels­weise auf Götter des Mondes, Venus und Ple­jaden verweist.

„Wir sträuben uns nicht gegen die Annahme von Besu­chern aus anderen Welten“, unter­streichen Pauwels und Bergier weiter. Erst acht Jahre später kannte durch von Dänikens Welt­best­seller den „Flug­platz der Götter“, auf den Pauwels und Bergier hin­ge­wiesen hatten, die ganze Welt. Luft­bilder der Geo­glyphen „lassen uns zwangs­läufig an die Mar­kie­rungen eines Flug­platzes denken“, betonen sie in ihrem Buch, und inspi­rierten viel­leicht Erich von Däniken zu seinem Satz:

Uns ver­mittelt die 60 Kilo­meter lange Ebene von Nazca – aus der Luft betrachtet – ein­deutig die Idee eines Flug­platzes!

Nicht aber unbe­dingt, da auch Pauwels und Bergier 1960 nicht die ersten waren, die diesen Ver­gleich zogen. Schon fünf Jahre vorher erschien in dem legen­dären „Fate Magazine“ (Oktober 1955) ein ent­spre­chender Artikel von James W. Moseley, der Nazca darin ein­deutig mit UFOs bzw. „Flie­genden Unter­tassen“ in Ver­bindung brachte. „Flie­gende Unter­tassen“ waren damals in aller Munde und das „Fate Magazine“ als Publi­kation rund um Phä­nomene und UFOs hatte einen gewich­tigen Anteil daran.

Dieses Magazin brachte in seiner aller­ersten Ausgabe (1/1948) den Bericht des Pri­vat­pi­loten Kenneth Arnold als Titel­story, in der er von seiner UFO-Sichtung am 24. Juni 1947 berichtete. Welche Wirkung diese Sichtung für die gesamte UFO-The­matik bis heute hat, ist sicher jedem klar. Somit hatte der Artikel von Moseley über Nazca und die „flie­genden Scheiben“ in dem Magazin ein gutes Umfeld und geeig­netes Sprachrohr gefunden.

James W. Moseley stellte in seinem Artikel „Perua­nische Wüs­ten­karte für Unter­tassen?“ („Peruvian Desert Map for Saucers?“) die Ebene von Nazca mit ihren Geo­glyphen vor und rät­selte über deren Sinn und Zweck. Auch die For­schungen des Nazca-Pio­niers Dr. Paul Kosok (1896 – 1959) wurden von ihm dis­ku­tiert, die später die schon erwähnte Maria Reiche übernahm. Bis heute sind sie ein festes Thema in der Nazca-Forschung.

Reiche war einst die Assis­tentin von Dr. Kosok und teilte seine These von 1941, dass Nazca eine Art rie­siger (Kult-)Kalender der Indios war. Angeblich seien die Figuren Abbil­dungen von Stern­kon­stel­la­tionen und gewisse Pisten und Linien ver­weisen auf astro­no­mische Ereig­nisse, so Reiche und Kosok. Selbst ein „Stone­henge“ aus Holz beim fast 2.000 Jahre alten Nazca-Kult­zentrum Cahuáchi unweit der Ebene gehöre dazu. Damit wäre die Nazca-Wüste „das größte Astro­no­miebuch der Welt“, so Kosok und Reiche.

Nachdem Gerald Hawkins, Astronom am Smit­h­sonian Astro­phy­sical Obser­vatory, 1969 belegen konnte, dass astro­no­mische Bezüge in Nazca sta­tis­tisch eher Zufälle oder Aus­nahmen sind, wurde es aller­dings mehr und mehr still um diese These. Auch wenn sie in keinem Buch über Nazca und süd­ame­ri­ka­nische Kul­turen, wie die der Inka, fehlt.

Neuere Unter­su­chungen, unter anderem von For­schern aus Dresden, der Hei­mat­stadt von Maria Reiche, zeigten vor einigen Jahren, dass die „Kalender-Theorie“ viel­leicht doch stimmt.

Ihre GPS-Mes­sungen und Berech­nungen ergaben, dass es anscheinend mehr astro­no­mische Aus­rich­tungen der Nazca-Bilder gibt, als es Hawkins rund 40 Jahre zuvor her­ausfand. Wobei es Hawkins nicht bei einer Unter­su­chung vor Ort in Nazca beließ. Schon 1973 über­prüfte er die Kalender-These erneut und kam zu dem Schluss, dass immerhin bei rund 20 Prozent der Linien eine astro­no­mische Aus­richtung gegeben sei.

Hinzu kommen neu ent­deckte Scharr­bilder, die nicht nur älter als jene von Nazca sind, sondern ein­deutig als „Son­nen­wenden-Kalender“ iden­ti­fi­ziert wurden. Sie werden dem Volk der Paracas zuge­schrieben und sollen etwa um 400 vor Christus im Chincha-Tal an der Pazi­fik­küste angelegt worden sein.

Eine Ver­bindung mit dem Fir­mament in Nazca – wenn auch nur astro­no­misch? Dieses Pos­tulat teilte Moseley nicht, obwohl er seinen Blick eben­falls in Richtung Himmel wandte. Zwei Jahre bevor mit „Sputnik“ 1957 der Mensch erstmals einen Satel­liten ins All schoss, schrieb Moseley in seinem Artikel zu Nazca:

Von noch grö­ßerem Interesse ist heut­zutage eine Über­legung, die vor allem im Hin­blick auf anhal­tende Berichte über Flie­gende Unter­tassen von Archäo­logen völlig über­sehen worden zu sein scheint.

Wie bereits erwähnt, sind die Linien und Figuren auf­grund ihrer enormen Größe nur aus der Luft deutlich sichtbar und aussagekräftig.

Es ist schwer vor­stellbar, warum eine Zivi­li­sation ein so großes, kom­pli­ziertes Muster auf­bauen würde, wenn sie wüsste, dass weder sie noch sonst jemand jemals in der Lage sein würde, die voll­endete Schönheit ihrer Arbeit zu bewundern.

Und wenn der Zweck dieser Mar­kie­rungen rein astro­no­misch und religiös gewesen wäre, wäre ein viel klei­nerer Kon­struk­ti­ons­maßstab dann nicht aus­rei­chend gewesen?

Oder wahr­schein­licher, selbst erd­ge­bunden, kon­stru­ierten sie ihre rie­sigen Mar­kie­rungen als Signal für inter­pla­netare Besucher oder für eine fort­ge­schrittene Erden­rasse, die sie gele­gentlich besuchte.

So fan­tas­tisch diese Vor­schläge auch erscheinen mögen, solche Theorien können nicht ohne Wei­teres ver­worfen werden. Es sei denn, es wird eine andere Erklärung zu der Größe der Wüs­ten­muster gegeben.

Bisher wurde keine bessere Erklärung ange­boten.“

Obwohl der UFO-Anhänger Moseley an keiner Stelle „Flug­hafen“ oder ähn­liches schreibt, ist seine Ver­mutung klar und ein­deutig for­mu­liert. Nazca ist Aus­druck eines mensch­lichen Kultes, mit dem – wie auch immer – außer­ir­dische „Götter“ verehrt oder geehrt wurden. Als „Signal“ oder Graffiti an diese Wesen. Viel­leicht aber auch an eine bisher unbe­kannte Rasse der Erde, womit er wohl eine Art ver­sunkene Zivi­li­sation wie Atlantis meinte.

Zwar schrieb James W. Moseley von „inter­pla­ne­taren Besu­chern“, also Aliens vom Mars oder von der Venus, aber das war in jenen Tagen in der UFO-The­matik voll­kommen normal. Mars und Venus (und auch andere Planten wie Uranus) waren wie selbst­ver­ständlich für viele UFO-Autoren von Außer­ir­di­schen bewohnt. Nicht wenige ver­öf­fent­lichten dazu Bücher, in denen sie ihre Begeg­nungen und Reisen in deren UFOs schildern.

Sie nannten sich „Kon­taktler“ und spannen in ihren Ver­öf­fent­li­chungen die unglaub­lichsten Geschichten, die sie mit diesen Aliens erlebt haben wollten…

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Quelle: pravda-tv.com