Migranten steigen von Schlepperbooten auf NGO-Schiffe um, die sie nach Europa chauffieren. Foto: Irish Defence Forces / Wikimedia (CC BY 2.0) - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:LE_Eithne_Operation_Triton.jpg?uselang=de

Riesen-Migran­ten­schiff kommt: Droht Europa bald neuer Asyl-Rekord?

Im Schatten der Corona-Krise bereiten sich Mit­telmeer-NGOs bereits darauf vor, mit noch grö­ßeren Schiffen noch mehr Migranten nach Europa zu holen. Diesen Schluss lässt zumindest der Umstand zu, dass eine in der soge­nannten „See­not­rettung“ tätige ita­lie­nische Orga­ni­sation sich derzeit in Bremen ein Riesen-Schiff her­richten lässt. 

Wie die Junge Freiheit unter Berufung auf die ita­lie­nische Tages­zeitung „La Repubblica“ berichtet, soll die „Mare Jonio 2“ nicht weniger als ein­tausend Ein­wan­derer beher­bergen können. Sobald es in See sticht, wird es das größte private Migran­ten­schiff sein, das jemals im Mit­telmeer am Weg war. Auch bei der Aus­stattung geizte man nicht: Es soll Drohnen, Nacht­sicht­geräte und Heiß­luft­ballone an Bord mitführen.

Für Migranten-Anlauf im Frühjahr vorbereitet

Hier bestellen!

Ver­ant­wortlich dafür ist eine NGO namens „Medi­ter­ranea Saving Humans“. Diese char­terte für den Einsatz ein nor­we­gi­sches Schiff, das bislang schwim­mende Platt­formen von A nach B trans­por­tierte. Bis April soll es in einer Bremer Werft ein­satz­bereit gemacht werden. Anschließend folgt die Reise vor die libysche Küste.

Dort halten sich soge­nannte „See­not­retter“ nur wenige Kilo­meter vor Nord­afrika auf, um Migranten auf­zu­sammeln, die auf oftmals see­un­taug­lichen Schlauch­booten und Kähnen von Schleppern auf den Weg geschickt werden. In den Früh­jahrs­mo­naten gab es in den ver­gan­genen Jahren zumeist einen scharfen Anstieg von Migranten-Abfahrten.

NGO-Tätigkeit kurbelt laut Kri­tikern Über­fahrten an

Kri­tiker der umstrit­tenen Mit­telmeer-Mis­sionen monieren bereits seit Jahren, dass die Anwe­senheit der ver­meint­lichen See­not­retter die Anzahl der gefähr­lichen Über­fahrts­ver­suche sogar noch ankurbeln würde. Während Main­stream-Medien immer wieder behaupten, dass es dafür keine Belege gäbe, straft sie die Sta­tistik Lügen. Auch Lega-Chef Matteo Salvini argu­men­tierte so und erließ einst scharfe Migrationsgesetze.

Nach der Ein­führung sel­biger durch den dama­ligen ita­lie­ni­schen Innen­mi­nister ließen die Über­fahrten zeit­weise emp­findlich nach. Die neue Mitte-Links-Regierung setzte dessen Dekrete aller­dings inzwi­schen außer Kraft. Prompt nahmen auch die Ankünfte in Italien wieder zu, teil­weise erreichten mehrere Boote an einem Tag die ita­lie­nische Mit­tel­meer­insel Lampedusa.

Üppige Aus­stattung für rie­siges Migrantenschiff

Durch die Arbeiten der Bremer Werft erhöht sich die Zulassung des Schiffes von einer bis­he­rigen Kapa­zität von 700 Per­sonen auf offi­ziell 1.000 Leute nach oben. Ob sich die Asyl-NGOs an diese Beschränkung halten werden, steht noch in den Sternen. Was aller­dings bereits klar ist: Das neue Migranten-Schiff spielt alle Stücke.

Alleine sein Hauptdeck soll stolze 540 Qua­drat­meter groß sein. Dort werden sich fünf Con­tainer befinden mit Lie­ge­plätzen, Küchen und Toi­letten, um den Migranten auch allen nötigen Komfort bieten zu können. Eine Erste-Hilfe-Station mit zwölf Betten soll sich um all­fällige Ver­letzte und Kranke kümmern. Zwei Schlauch­boote sollen alleine für die Auf­nahme von Migranten mit­ge­führt werden.

Derzeit nur ein Schiff im Mittelmeer

Es ist nicht das einzige der­artige Schiff, das sich derzeit für einen Einsatz bereit macht. Die Orga­ni­sation „United4Rescue“, in der sich auch die Evan­ge­lische Kirche in Deutschland (EKD) enga­giert, kaufte erst kürzlich ein ehe­ma­liges Ver­sor­gungs­schiff. Dieses soll nun für die Auf­nahme von Migranten im Mit­telmeer umgebaut werden und der ein­schlä­gigen NGO Sea-Eye zur Ver­fügung gestellt werden.

In den Win­ter­mo­naten pro­bieren nur ver­gleichs­weise wenige Migranten ihr Glück. Derzeit ist mit dem spa­ni­schen Schiff „Open Arms“ auch nur ein ein­ziges NGO-Schiff im Mit­telmeer unterwegs. Ob die gerin­geren Über­fahrten eine kleinere Präsenz bedingen oder die man­gelnde Anwe­senheit für weniger Über­fahrten sucht, ist dann einmal mehr wie die Frage nach der Henne und dem Ei.


Quelle: pravda-tv.com / wochenblick.at