Die traurigen Bilder gingen weltweit um die Welt, nachdem eine Menschenmenge in einem indischen Dorf einen Elefanten und sein Junges brutal angegriffen und das Paar mit Feuerbomben beschossen hatte. Auch nachdem in Palakkad, Kerala, die Dorfbewohner mit in einer Ananas versteckten Feuerwerkskörpern eine schwangere Elefanten-Kuh töteten, hatte die Ermordung des 15-jährigen Elefanten landesweite Proteste ausgelöst. In Indien gelten die Kühe als ganz besonders heilig, anders als der Elefant. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Menschen und Elefanten. So werden auch keine Verbote ausgesprochen, um Elefanten zu schützen. Zwei Tage, nachdem ein 40-jähriger Elefant in Tamil Nadu mit brennenden Stöcken beworfen wurde, ist der Elefant seinen tödlichen Verletzungen erlegen. Man hatte ihn zur Behandlung in das Lager Theppakadu gebracht, doch man konnte ihn nicht mehr retten.
Indiens brennende Elefanten
Es ist nicht das erste Mal, dass wir brennende Elefanten sehen. „Wir bekämpfen sie auf unseren Feldern, in unseren Städten und Dörfern, in unseren Gärten, unseren Häusern, unseren Küchen und in unseren Schränken. Wir bekämpfen sie mit Schusswaffen, Fallen, Gift, Wut und Lynchmobs. Die Kämpfe fordern Opfer auf beiden Seiten. Allzu bequem vergessen wir Eines: Wir haben damit angefangen. Weltweit und insbesondere in verarmten Gegenden vermehrten wir uns wie Viren und griffen immer mehr in ihren Lebensraum ein. Wir machten ihre Wälder dem Erdboden gleich, dämmten ihre Wasserwege ein, bevölkerten ihren Lebensraum mit lauten Lebewesen – wir drangen in jeden Aspekt ihres Lebens ein. Haben wir wirklich geglaubt, dass es keine Vergeltung hierfür geben würde?!“, schrieb Ranjit Lal, nachdem immer mehr Elefanten durch Angriffe von Menschen ums Leben kamen.
Der Lebensraum der asiatischen Elefanten schrumpft.– Eine Menschenmenge in einem indischen Dorf hat einen Elefanten und sein Junges brutal angegriffen und das Paar mit Feuerbomben beschossen. hdem
Als sie den Menschen zu nahe kamen, wurden sie mit mit Feuerbomben beschossen. Das Problem: Indische Elefanten durchstreifen riesige Gebiete. Es kommt zu einem Konflikt: Mensch gegen Wildnis. Durch die rasante Abholzung der Wälder in Indien haben wilde Tiere weniger Lebensraum und dies treibt sie zunehmend in Konflikte mit Menschen. Die wütenden Dorfbewohner gehen erbarmungslos gegen die Elefanten vor, wie Sie auf dem Foto sehen können.
Schockierende Bilder zeigen Feuer auf dem Kopf eines Elefanten in Tamil Nadu
Diejenigen, die einen brennenden Ast auf den Elefanten geworfen hatten, wurden verhaftet. Doch Tieraktivisten in Indien fordern ein besseres Bewusstsein, um den Konflikt zwischen Mensch und Tier zu verringern.
Diese Fotos zeigen die Verletzungen, die der 40-jährige Elefant in Tamil Nadu erlitten hat.
In einer Pressemitteilung des stellvertretenden Direktors des Mudumalai Tiger Reserve heißt es: „Wir haben Fotos und ein Video erhalten, das zeigt, wie der Elefant durch ein Feuer verletzt wird. Basierend auf dem heutigen Beweis haben wir zwei Personen festgenommen, Prasath (36) und Raymond Dean (28), die aus Mavanallah stammen. Eine weitere Person, Ricky Ryan (31), ist ebenfalls in diesen Fall verwickelt, und gegen diese drei wurde ein Haftbefehl erlassen. Der dritte Angeklagte ist nicht in der Stadt und so wurden die beiden anderen Personen heute verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. “
Das Video zeigt, wie Menschen versuchen, den Elefanten mit einem brennenden Ast zu vertreiben. Eine brennende Fackel landet auf dem Kopf des Elefanten und breitet sich auf dem Kopf des Tieres aus. Man sieht, wie er vor Schmerzen aufschreit und flieht.
Beamte hatten zuvor mitgeteilt, dass der Elefant nach Masinagudi im Nilgiris, einem beliebten Touristenort, gewandert war, um nach Nahrung zu suchen. Als sie den Elefanten fanden, litt er bereits zwei Monate unter seinen schweren Verletzungen. Sie versuchten, ihn zu beruhigen, und brachten ihn zur Behandlung in einem Lager, wo er zwei Tage später starb. Eine Autopsie, die am Elefanten nach seinem Tod durchgeführt wurde, ergab, dass der Dickhäuter vor etwa zwei Monaten schwere Rückenverletzungen und Verbrennungen an den Ohren erlitten hatte.
Vor einigen Tagen war die Darstellung eines Forstbeamten, der um den verstorbenen Elefanten weinte und ihn streichelte, in den sozialen Medien viral geworden.
„Mit wem werde ich sprechen? Wen werde ich betreuen? Oh Gott, es tut mir leid“, hört man den weinenden Forstbeamten sagen, als er den Elefantenrüssel tätschelt, seinen Kopf auf den Rüssel des Tieres legt und um seinen Tod trauert.
Der Tierrechtsaktivist Antony Rubin beklagte den Tod des Elefanten und schlug vor, dass der Staat das Bewusstsein für Elefanten schärfen und sicherstellen solle, damit sie nicht auf diese Weise angegriffen werden. „Das Verhältnis von männlichen und weiblichen Elefanten ist besorgniserregend und das Forstamt muss sicherstellen, dass männliche Elefanten nicht so sterben.“
Indische Elefanten gelten als gefährdet. Ihr Bestand ist seit den 1940er Jahren um über 50 Prozent gesunken.
Indische Elefanten gelten als gefährdet. Ihr Bestand ist seit den 1940er Jahren um über 50 Prozent gesunken. Der Lebensraum der asiatischen Elefanten schrumpft. Durch die rasante Abholzung der Wälder in Indien haben wilde Tiere weniger Lebensraum und dies treibt sie zunehmend in Konflikte mit Menschen. Die wütenden Dorfbewohner gehen erbarmungslos gegen die Elefanten vor.
Die großen Tiere müssen bis zu 19 Stunden am Tag mit der Fütterung verbringen und produzieren täglich etwa 100 kg Mist. Von diesem Mist profitieren genau diese Männer, die die Elefanten mit Feuerbomben angreifen.
Eine Elefantenmutter und ihr Kalb versuchen über die Bahngleise zu kommen, die durch ihren natürlichen Lebensraum führen. Der Fotograf Biplab Hazra sagte, das Ziel seiner Bilder sei es, das Bewusstsein für die Probleme zu erhöhen, denen sich Elefanten mit der zunehmenden Bedrohung ihres Lebensraums stellen müssen.
Eine große Elefantenherde kreuzt eine Eisenbahnlinie, die in Bishnupur, Indien, in ihren natürlichen Lebensraum gebaut wurde. Der Fotograf Biplab Hazra, der die herzzerreißenden Bilder aufgenommen hat, sagte: „Es gibt viele Elefant-Korridore in menschlichen Dörfern“.
Elefanten sind sehr soziale Tiere und sie brauchen in der Wildnis eine „Familie“ zum Überleben.
Das Problem: Indische Elefanten durchstreifen riesige Gebiete. Es kommt zu einem Konflikt: Mensch gegen Wildnis. Außerhalb der Nationalparks wird der Platz für wilde Tiere auf Grund steigender Besiedlungsdichte zunehmend knapp. Es kommt daher immer wieder zu Konflikten zwischen Mensch und Tier, wenn z. B. Elefanten Felder zertrampeln. Mit Entwicklungshilfe werden Naturparks aus dem Boden gestampft, die dann unter dem Slogan “Nachhaltiger Tourismus“ die dort lebenden Ureinwohner vertreiben. Denn der Großwildjäger zahlt viel Geld für eine Trophäe eines vom Aussterben bedrohten Tieres. Auch Tiere, die dort schon seit Jahrtausenden leben, werden von einem Nationalpark in den nächsten gekarrt, denn der „nachhaltige Tourist“ zahlt viel, um die Wildtiere zu sehen.
Asiatische Elefanten sind eine vom Aussterben bedrohte Art.
Elefantenbabys werden von ihren Müttern weggerissen, und wenn die Elefanten das Junge verteidigen, werden andere Elefanten der Herde erschossen. Eingesperrt in einem kleinen Käfig oder Loch in der Erde, gefesselt und grausam misshandelt wird das Elefantenbaby, bis es gelernt hat, die Menschen zu fürchten und ihnen zu gehorchen. Dieser Brauch ist unter dem Namen Phajaan, das Brechen, bekannt. Da Elefantenreiten in Asien oder Selfies mit kleinen Elefantenbabys boomt, müssen immer mehr Elefantenbabys diese Gräueltaten über sich ergehen lassen.
Denn das ist auch Indien: Elefantenbabys werden von ihren Müttern weggerissen, und wenn die Elefanten das Junge verteidigen, werden andere Elefanten der Herde erschossen. Eingesperrt in einem kleinen Käfig oder Loch in der Erde, gefesselt und grausam misshandelt wird das Elefantenbaby, bis es gelernt hat, die Menschen zu fürchten und ihnen zu gehorchen.
„Elefanten folgen stur ihren alten Wanderrouten, weil sie wissen, dass sie so einen einzelnen Lebensraum nicht zerstören. Wenn Sie eine Tee- oder eine Kaffeeplantage in ihre Route pflanzen, werden sie einfach durch sie hindurch gehen. Wenn Sie sie mit Knallern oder Feuer verscheuchen, werden sie zur Grenze des nächsten Dorfes und dann wirklich Amok laufen. Wir bändigen diese riesigen, ruhigen Tiere für Zeremonien und Prozessionen, während derer sie dem schrecklichsten Lärm ausgesetzt sind, der überhaupt möglich ist. So etwas muss aufhören, gerade auch für Elefantenbullen in der Brunft, die gerade die 60-fache Ladung Testosteron in sich tragen,“ schrieb Ranjit Lal . Siehe Mensch gegen Wildnis: Die Natur braucht uns nicht – aber wir brauchen die Natur! – Man versus wild: Treat the remaining wild habitats as sacrosanct
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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