„Heute ist Demokratie Fassade der Plutokratie: weil die Völker nackte Plutokratie nicht dulden würden, wird ihnen die nominelle Macht überlassen, während die faktische Macht in den Händen der Plutokraten ruht. In republikanischen wie in monarchischen Demokratien sind die Staatsmänner Marionetten, die Kapitalisten Drahtzieher: sie diktieren die Richtlinien der Politik, sie beherrschen durch Ankauf der öffentlichen Meinung die Wähler, durch geschäftliche und gesellschaftliche Beziehungen die Minister. … Die Plutokratie von heute ist mächtiger als die Aristokratie von gestern: denn niemand steht über ihr als der Staat, der ihr Werkzeug und Helfershelfer ist.“
(von Wolfgang Eggert)
Die Erkenntnis entstammt der Feder einer grauen Eminenz der europäischen Politik: Graf Coudenhove-Kalergi, Gründer des EU-Vaters PaneuropaUnion, legte sie in seinem 1925 veröffentlichten Buch „Praktischer Idealismus“ nieder. Angela Merkel, Trägerin des Coudenhove-Kalergy-Preises, dürfte diesen Auspruch kennen. Wenn nicht, dann kennt sie den Wahrheitsgehalt der vorangestellten Zeilen aus den Abgründen der tagespolitischen Arbeit — einige dieser Gräben, darunter echte Knochenbrecher, hat sie höchstselbst ausgehoben. Sie tat das, MUSSTE es tun, in Diensten der Transatlantiker, die Coudenhove meint, aber nicht so nennt, da dieser Begriff erst nach seinem Buch geprägt wurde.
Die bei uns in Deutschland seit dem verlorenen Krieg so überstarken Transatlantischen Medien (Stichwort AtlantikBrücke) und Think Tanks stehen entgegen dem Namen nicht in Dienst und Brot der vom Volk gewählten amerikanischen Regierung, sondern ihre Macht rangiert um einiges ÜBER dem Weissen Haus. Wie von Coudenhove richtig beschrieben. Und wie ebenfalls von Coudenhove gesagt, sind es wenige Superreiche, die diese Seitenregierung (die mächtiger ist als die Parlamente) kontrollieren. Als Zeitalter-überspannende Dynastien sind die einflussreichsten Namen Rockefeller und, als Speerspitze der Rothschild, das Haus Warburg, das Coudenhoves EU-Plan ebenso unterstützte wie, als Dankeschön für einige Dienstleistungen, den zum SPD-Kanzlerkandidaten gekürten Olaf Scholz.
Wenn die Transatlantischen Medien Merkel über viele Jahre hindurch stützten, dann liegt es an ihrer Folgsamkeit gegenüber den Erwartungen Rockefeller&Warburg/Rothschilds, welche Madame, die sie die Wege der wirklichen Macht kennt, “alternativlos” nennt: wir reden hier zum Beispiel von der Umvolkung, von der Islamisierung, von Entstaatlichungen (Deutschland schafft sich ab) bis hin zu einer Weltregierung.
Als in den USA der Rechtspopulist und Nationalist Trump an die Macht kam, verteufelte ihn die gesamte Transatlantische Medienlandschaft dort (und ebenfalls bei uns), was zeigt, dass der Einfluss des Präsidenten auf diese Netzwerke schwach ist, dass er in der Tat der schwächere Player ist. Merkel empfahl sich in diesen Tagen der Machtkrake, indem sie ihren NWO-Kurs hielt und fleissig mit auf Trump einhieb.
Nun ist der aber weg vom Fenster und Nachfolger Biden hat sich den alten Eliten sofort empfohlen, am sichtbarsten geschah das im Aufbau seines Kriegskabinetts, was ja auch sofort in Syrien gewaltsame Folgen zeitigte, der Angriff auf iranische Einheiten war eine Verbeugung des Oval Office vor dem kleinen Bruder des Transatlantismus: dem Zionismus, also Israel. Merkels Bundesregierung setzt da — zusammen mit Frankreich — erheblich stärker auf eine Beruhigung der Persien-Diplomatie, weshalb sie schon mal in diesem wichtigen weltpolitischen Grund durch Bidens Machtergreifung von Platz 1 auf 2 zurückrutschte.
Das Weisse Haus, jetzt unter einem Demenzkranken Korruptionär bestens aussteuerbar und wieder “Darling” im Transatlantischen Lotterbett, nutzt dieses Wiedererstarken im Sinne eines US-amerikanischen Mitredendürfens. Wünsche und Interessen des amtlichen Washington rangieren zwar immer noch auf einer niedrigeren Stufe als jene der Häuser Rockefeller&Warburg. Stars&Stripes bleibt nach wie vor lediglich Juniorpartner. Aber in dieser Juniorpartnerschaft wird man auch gehegt und gepflegt. Schließlich braucht der Banker seinen Hillbilly, als Arbeiter, als Steuerzahler, als Soldaten und ausführende Speerspitze an den Fronten der Welt.
Von daher blieb auch die von Uncle Sam geführte NATO wichtig, so lange Amerika anstandslos funktionierte. Unter Trump war das aus Sicht des ewigen Establishments nicht mehr der Fall, dazu kam die dräuende Gefahr, dass im Überlebenskampf des Kapitalismus die Vereinigten Staaten noch vor Europa und China schlapp machen würde. Dass sich das bewegliche Finanzkapital nach Venedig, London und New York nun einen neuen Partner sucht, ist eine reale Möglichkeit. Der französische Staatschef Macron, der seine Sporen im Hause Rothschild verdient hat, durchschaute diese Beweglichkeit recht schnell. Und er warf seine Karten auf den Tisch.
Hier erklärt sich, warum die Gelbwestenproteste in Frankreich mit einer solchen Vehemenz ausbrachen, nur Tage nachdem Macron den Aufbau eines europäischen Militärbündnisses ins Gespräch gebracht hatte, eines Bündnisses das sich AUCH gegen die USA richten durfte, das sagte Macron ganz offen. Merkel sollte in diesem Pakt der gallische Hauptpartner sein, so war es angedacht, nukleare Teilhabe eingeschlossen; Berlin versteckte sich alles andere als uninteressiert (aber die Ausrichtung des EU-Militär-Bündnisse herunterspielend) hinter den dicken Backen des Franzosen — deshalb erlebte Deutschland damals nicht die Wucht der Proteste.
Allerdings begann sich mit einer gewissen Verzögerung (hinsichtlich der Fertigstellung der Nordstream-Trasse immer noch “in time”) die Querdenkerbewegung zu formieren. In Stuttgart, dem militärischen Hauptstützunkt der USA außerhalb des eigenen Hauses, man google Africom und Eucom. Der niedrigstufige US-Geheimdienstkrieg (Botschafter Grenell wurde dafür mehr oder weniger des Landes verwiesen) blieb indes auf kleiner Flamme, jedenfalls so lange Trump im Amt war, da er, wie gesagt, keinen Zugang zu den eigentlichen Entscheidungsführern, den Eliten, hatte.
Das hat sich vor ein paar Wochen geändert. Was die Wendung erklärt, welche die in transatlantischen Sümpfen florierende “deutsche” Medienlandschaft seit ca. 14 Tagen genommen hat. Andere Scheindemokratische Instanzen schließend sich dem an, teilweise, weil sie in ähnlicher Weise und von den gleichen Leuten grenzübergreifend ausgesteuert werden können.
Wer nun sagt, die Medien fänden im Moment zu ihrer eigentlichen, kritischen Bestimmung zurück, wer glaubt, wir würden Zeuge eines echten demokratischen Wandels, und deren gibt es viele in diesen Tagen, der hat das System, in dem wir leben, nicht einmal ansatzweise begriffen.
Mainstreamjournalisten dienen der Macht, nicht den einfachen Menschen.
Sie folgen dem Geld, nicht dem Gewissen. Wie auch? Sie hatten nie eines.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.