Bollinger Bands sind eine Methode der Technischen Analyse, die dabei hilft, den Markt zu verstehen und eine Prognose zu liefern, egal ob es sich um Aktien, Kryptowährungen oder andere Kurse geht. Erfunden wurden sie für die Analyse des Aktienmarktes, doch im Laufe der Zeit haben Finanzexperten begonnen, diese Methode auf alle möglichen Handelswaren mit Kursschwankungen anzuwenden.
Wie gut das jeweils funktioniert, ist umstritten. Im Handel mit Kryptowährungen kann man sie anwenden, jedoch nicht zu 100% genau so, wie an der Aktienbörse. Lernen Sie mehr und versuchen Sie es selbst.
Was sind Bollinger Bands eigentlich?
Um die Funktionsweise der Bollinger Bands im Kryptohandel zu verstehen, muss man zunächst die Grundlagen kennen. Sie sind noch relativ neu, denn sie wurden erst 1980 von John Bollinger erfunden. Die Basis bildet die Normalverteilung der Werte einer Aktie. Dabei werden die Werte einer Aktie über einen Zeitraum von meistens 20 Tagen gestreut und dabei kommt in den meisten Fällen heraus, dass in der Mitte ein Cluster entsteht, während auf den hohen und niedrigen Extremen hinweg immer weniger Werte entfallen. Dies liegt daran, dass die Kurse meistens rund um einen bestimmten Bereich schwanken und nur tendenziell steigen oder fallen, jedoch nicht linear.
Nun wird die Standardabweichung gebildet und mit einem Faktor multipliziert, Bollinger empfiehlt in seinem Werk dazu die Zahl 2. Wenn man dies nun grafisch darstellt, sieht man, dass oberhalb und unterhalb des Aktienkurses der letzten 20 Tage je eine weitere Linie auftritt – die Bänder.
Interpretation der Kursbewegungen innerhalb der Bollinger Bands
Wenn ein Kurs nun in die Nähe eines der Bänder gerät, deutet das in häufigen Fällen an, dass er in Richtung des anderen Bandes gehen wird – es steht also eine Kurskorrektur bevor.
Wenn ein Kurs längere Zeit an einem der beiden Bänder „klebt“ und ein Plateau bildet, kann eine ganze Trendwende erwartet werden. Wenn er jedoch eines der Bänder durchbricht und darüber hinaus oder drunter wegzieht, dann kann man davon ausgehen, dass der Kurs diese Richtung fürs Erste beibehalten wird.
Eine Verengung der Bänder spricht ebenfalls für eine drastische Kursänderung in der Zukunft, allerdings ohne Bekanntgabe der Richtung.
Wie können Bollinger Bands Bitcoin-Kurse prognostizieren?
Bitcoin und jede andere Kryptowährung unterliegt einer extrem stärkeren Kursschwankung, als Aktien. Daher sind die Bewegeungen der Kurse in Relation zu den Bollinger Bändern nicht unbedingt leicht zu erkennen, sondern Anleger brauchen ein eher geschultes Auge. Speziell die Bewegung über die Linien hinaus kommen bei Bitcoin häufiger vor.
Treten Sie dem Bitcoin era bei und finden Sie heraus, wie Sie am Besten die Bollinger Bands anwenden können. Für Mathe-Geeks lohnt es sich, mit der Formel zu spielen und beispielsweise den Faktor zu erhöhen, um die volatileren Kurse auszugleichen. Auch die Berechnung der Normalverteilung könnte um einige Tage reduziert werden, allerdings gibt dann die Berechnung der Bollinger Bands selbst nur eine kurzfristigere Prognose ab.
Alternativ kann man Veränderungen in der Berechnung bleiben lassen und stattdessen die Interpretation der Kurve verändern, indem man beispielsweise kleine Überschreitungen der Bänder ignoriert und erst bei etwa 10% der Sache Aufmerksamkeit schenkt.
Plateaus werden bei Bitcoin leider wahrscheinlich kaum vorkommen, da die Kurse dafür zu oft schwanken. Diese Art der Interpretation kann also getrost vergessen werden, dafür ist die Vorhersage einer Kurskorrektur mit Sicherheit genauso anwendbar, wie im Falle der Aktien.