Ethik spielt heute keine Rolle in der globalen Wirtschaft! Das zeigte das Leiden der Tiere für Tierversuche im Todeslabor vor Hamburg. Recherchen im Labor für Pharmakologie und Toxikologie (LPT) hatten Aufschluss über die Horrorversuche an Tieren hinter verschlossenen Labortüren gegeben. Undercover-Aufnahmen zeigten jetzt in Spanien wiederholt Fälle extremer Tierquälerei im Tierversuchslabor Vivotecnia in Madrid. Ein leitender Angestellter zeichnete ein Gesicht auf die Genitalien eines Affen, während das Tier auf einem Tisch festgeschnallt war. Ein Mitarbeiter warf mit Hunden und Ratten und schnitten in die Tiere, ohne das sie betäubt waren. Sie schlugen Affen auf den Kopf, schrien sie an und zogen an ihr Fell. Vivotecnia testet Chemikalien, die in der Pharma‑, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie verwendet werden, an Affen, Schweinen, Hunden, Kaninchen, Mäusen und Ratten. Die grausamen Bilder haben nicht nur in Spanien für Empörung gesorgt und es wurde sofort die Schließung des Labors gefordert.
Spanien untersucht extreme Tierquälerei im Testlabor Vivotecnia
Das Forschungsunternehmen Vivotecnia , das seinen Hauptsitz in Madrid hat, wird von der gemeinnützigen Tierschutzorganisation Cruelty Free International wegen Tierquälerei angeprangert. Das Labor von Vivotencia ist im Bereich der toxikologischen und pharmazeutischen Forschung tätig und setzt dazu auch Tierversuche ein. Die Tierschutzorganisation hat die Tierquälereien aufgedeckt und benennt auch massive Verstöße gegen das spanische sowie europäische Tierschutzgesetz.
Die spanische Polizei gab am 12.April 2021 bekannt, dass die Ermittlungen gegen das Tierversuchslabor Vivotecnia in Madrid eingeleitet wurden, nachdem Undercover-Aufnahmen wiederholte Fälle extremer Tierquälerei zeigten.
Die grausem Bilder wurden in einem Zeitraum von zwei Jahren aufgenommen und haben nach der Veröffentlichung Empörung ausgelöst. Mittlerweile haben sich auch bekannte Persönlichkeiten den Protesten vor dem Labor angeschlossen.
Auch die Regierung von Madrid musst sich nach Bekanntgabe der Recherche verantworten. Denn INICAP-Risikokapitalfonds, an der Madrid beteiligt ist, investierte zwischen 2007 und 2008 1.097.853 Euro in Vivotecnia. Avalmadrid gewährte demselben Labor in den Jahren 2008 und 2009 zwei Garantien in Höhe von 940.471 Euro. Und schließlich gewährte Madrid Vivotecnia 2011 selbst einen Zuschuss von 52.973 Euro, wie elsaltodiario.com am 15.April 2021 berichtete.
Am 9. April 2021 musste das Ministerium von Isabel Díaz Ayuso Präsidentin der Regionalregierung der Autonomen Gemeinschaft Madrid, die an dem Versuchslabohr beteiligt ist, nach Protesten Vivotecnia schließen und eine sofortige Untersuchung wurde eingeleitet. Das Videomaterial, welches die Tierschutzorganisationen veröffentlicht haben, zeigt Misshandlungen der Tiere, durch Schläge oder Obduktionen während derer die Tiere noch leben. Das Video ist auf YouTube zu sehen, allerdings warnen wir vor den verstörenden Bildern.
Vivotecnia testet Chemikalien, die in der Pharma‑, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie verwendet werden, an Affen, Schweinen, Hunden, Kaninchen, Mäusen und Ratten. Tiere sind gezwungen, chemische Produkte aufzunehmen oder einzuatmen, bis sie krank werden oder sterben.
Die gemeinsamen Proteste diverser Tierschutzorganisationen und Auffangstationen, sowie der Druck der Gesellschaft hat gewirkt: Dem das Versuchslabor Vivotecnia in Madrid wird nach Aufdeckung der skandalösen Tierquälerei die Lizenz entzogen.
Die Aufnahmen wurden von einem ehemaligen Mitarbeiter des Forschungsunternehmens Vivotecnia von 2018 bis 2020 gemacht. In April 2021 wurden sie mithilfe von Cruelty Free International veröffentlicht.
Cruelty Free International war auch an der Recherche bei dem „Laboratory of Pharmacology and Toxicology“ (LPT) in Hamburg beteiligt, die nach Veröffentlichung der Tierqualen geschlossen wurde. Auch hier hatte die Untersuchung entsetzliches Tierleid, unzureichende Pflege, schlechte Praktiken und Verstöße gegen europäisches und deutsches Recht ergeben.
Trotz des aufgedeckten Skandals in dem Tierversuchslabor in Hamburg, ist die Zahl der Tierversuche bundesweit gestiegen. Während das „Todes-Labor“ LPT nach schweren Vorwürfen geschlossen wurde, baut Augsburg laut Ärzte gegen Tierversuche mit Steuermitteln ein erstes Tierversuchslabor.
„Es ist unvorstellbar, dass wir in Europa noch immer solche Zustände feststellen müssen und solche Tatsachen aufdecken“, so die Direktorin, Dr. Katy Taylor, von der Tierschutzorganisation. Das Gesetz 2016/63 der Europäischen Kommission dient dazu, Tiere die für medizinische Forschungszwecke eingesetzt werden, zu schützen.
Noch sind die Tiere aus dem Versuchslabor nicht in Sicherheit, somit wird der Protest fortgeführt. Cruelty Free International hat eine Petition zur dauerhaften Schließung von Vivotecnia gestartet , die von über 500.000 Personen unterzeichnet wurde (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels).
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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