Die arktische Insel Grönland beherbergt eines der größten Vorkommen an Seltenen Erden – Metalle, die in Alltagsgegenständen wie Computern, Smartphones, wiederaufladbaren Batterien, Leuchtstoffröhren und Magneten verwendet werden. Das Grönländische Inlandeis ist nach der Antarktis die größte dauerhaft vereiste Fläche der Erde. Doch das grönländische Eisschild schrumpft. Messungen zeigen, dass es rund 270 Milliarden Tonnen Eis jährlich verliert. Durch den Klimawandel bedingte Eisschmelze wird die Insel für die Industrie immer interessanter. Sogar die Europäische Union hat sich auf Grönland schon die Rohstoffe gesichert.
Auch China – der weltweit größte Produzent von Seltenen Erden – hat großes Interesse an Grönland gezeigt. Es ist stark an der Entwicklung der geplanten Mine, bekannt als Kvanefjeld, beteiligt. Sein Partner, das australische Unternehmen Greenland Minerals, hat Jahre – und Millionen von Euro in Machbarkeitsstudien – damit verbracht, die Genehmigung der Behörden einzuholen. In der Zwischenzeit haben sich die USA und Europa dafür eingesetzt, dass China keinen exklusiven Zugang zu den Seltenen Erden erhält. Das Kvanefjeld-Projekt, bei dem auch Uran abgebaut werden soll, ist umstritten, denn ein empfindliches Ökosystem wird zerstört. Doch welche Industrie interessiert sich für ein sensibles Ökosystem? Sogar Kriege gibt es bereits wegen diesen Seltenen Erden, wie man in Afghanistan, im Kongo und neuerdings auch in Lateinamerika sieht. Seit der Gründung des Lithium-Dreiecks, das sind die Länder Bolivien, Chile und Argentinien, sie gehören zu den drei größten aktuellen Produzenten des „weißen Goldes“, gibt es dort Unruhen. Jetzt also auch auf Grönland, der Kampf um Ressourcen.
Uran und Seltene Erden auf Grönland
Die Welt schaute auf Grönland, wo vorgezogene Neuwahlen stattfanden, die über die Zukunft eines umstrittenen Projekts zum Abbau seltener Erden entscheiden werden. Grönland steht auch an vorderster Front des Klimawandels, denn das kolossale Eisschild schmilzt mit der höchsten Rate seit Beginn der Aufzeichnungen. Diese Schmelze hat den globalen Wettlauf um die natürlichen Ressourcen Grönlands beschleunigt – vor allem um die Seltenen Erden, denn die Welt verbraucht sie in einem unersättlichen Tempo, und das Angebot ist begrenzt.
Wie dringend die Seltenen Erden benötigt werden, zeigen auch die in 2014 stattgefundenen Veranstaltungen zur Rohstoffdiplomatie mit Grönland. Schon da war bekannt, dass durch die Erderwärmung auch für die Industrie Grönland immer interessanter wird.
Nicht nur die Konzerne wollen diese Rohstoffe, sondern auch die Europäische Union. Dazu wurde eine Rohstoffinitiative ins Leben gerufen. 2014 war es dann so weit: Nach mehreren Studien war eine Liste mit den 20 wichtigsten Rohstoffen fertig, die für die Industrie benötigt werden. Die 20 Rohstoffe sind deshalb kritisch, weil bei ihnen das Risiko eines Versorgungsengpasses und dessen Folgen für die Wirtschaft größer sind als bei den meisten anderen Rohstoffen.
„Zu den mit der Konzentration der Rohstoffgewinnung verbundenen Risiken kommt in einigen Fällen erschwerend hinzu, dass der Rohstoff nur schwer ersetzt werden kann und seine Rückgewinnungsquote gering ist,“ so die Europäische Union. 2014 kamen sechs neue kritische Rohstoffe hinzu, Anders als im Bericht 2010 wurden schwere seltene Erden, leichte seltene Erden und Scandium nicht als eine Gruppe „Seltene Erden“, sondern getrennt bewertet, so die EU. Laut den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom März 2014 sollten „weitere Anstrengungen unternommen werden, um den Marktzugang überall auf der Welt zu verbessern, indem die Einbindung europäischer Unternehmen in globale Wertschöpfungsketten erleichtert wird. Diese Projekte sind unter dem Namen „Horizon 2020“ gebündelt.
Die Industrie freut sich! Durch die klimawandelbedingte Eisschmelze wird Grönland für die Wirtschaft immer interessanter.
Das durch die Erderwärmung milder werdende Klima in Grönland erleichtert nicht nur das Wohnen auf der Insel, sondern auch den Zugang zu ihren Bodenschätzen. Diese umfassen neben Gold, Palladium, Platin, Bändererz, Granit auch Metalle der Seltenen Erden (Rare Earth Elements; REE). Für die Vergabe der Förderlizenzen ist die grönländische Mineralienbehörde (http://www.govmin.gl) zuständig. Eine Auswahl laufender Rohstoffprojekte finden Sie in der untenstehenden Tabelle, so die Germany Trade & Invest, vom September 2019.
Ausgewählte Bergbauprojekte in Grönland
Vorhaben | Investitionssumme (in Mio. Euro) | Projektstand | Anmerkungen |
Citronen Zinc-Lead Project | 463 | Machbarkeitsstudie 2017 abgeschlossen; Finanzierungsrunde November 2018 abgeschlossen | Schürfrechte für 30 Jahre; Ironbark Zinc Limited (ironbark.gl/projects/greenland/citronen); Bauunternehmen: Byrnecut Offshore (byrnecutoffshore.com) |
Kvanefjeld | 455 | Letzte Projektierungsphase | 80 Prozent seltene Erden (REE); Zink, Fluorit, Uran als Nebenprodukte; Greenland Minerals (http://www.ggg.gl/project) in Zusammenarbeit mit Shenghe Resources Holding (http://www.scshre.com); Mine soll 37 Jahre unterhalten werden |
Maniitsoq | k.A. | Probebohrungen | Kupfer, Nickel; North American Nickel (http://www.northamericannickel.com/projects/greenland/maniitsoq) |
Killavaat Alannguat | k.A. | Antrag auf Schürfungsgenehmigung eingereicht März 2019; Inbetriebnahme 18 Monate nach Erhalt der Lizenz geplant | Niob, Tantal, Zirkonium, REE; Investition umfasst: Tagebau, Wasserkraftwerk, Hafen, Heliport, Wohnraum für Angestellte, Halde, interne Zufahrtswege; Tanbreez Greenland Mining (tanbreez.com/en/construction-phase) |
Nanortalik | k.A. | Projektierungsphase | Gold; Subarctic Exploration Group (segas.eu/?page_id=462) segas.eu/?page_id=462 |
Paamiut | k.A. | Projektierungsphase | Gold; Subarctic Exploration Group (segas.eu/?page_id=465) |
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest
China – der weltweit größte Produzent von Seltenen Erden – hat großes Interesse an Grönland gezeigt
Es ist stark an der Entwicklung der geplanten Mine, bekannt als Kvanefjeld, beteiligt. Sein Partner, das australische Unternehmen Greenland Minerals, hat Jahre – und Millionen von Euro in Machbarkeitsstudien – damit verbracht, die Genehmigung der Behörden einzuholen. In der Zwischenzeit haben sich die USA und Europa dafür eingesetzt, dass China keinen exklusiven Zugang zu den Seltenen Erden erhält.
Zusammengebrochene Regierung – Streit um Seltene Erden in Grönland
Das Kvanefjeld-Projekt, bei dem auch Uran abgebaut werden soll, ist so umstritten, dass die grönländische Koalitionsregierung im Februar 2021 aufgrund von Unstimmigkeiten über die Zukunft des Projekts zusammenbrach. Die darauf folgende politische Debatte dreht sich um die wirtschaftlichen Bedürfnisse des autonomen dänischen Territoriums – das stark von Subventionen aus Kopenhagen abhängt – gegenüber der Notwendigkeit, seine empfindliche Umwelt zu schützen. Am 16. Februar 2021 legte das Parlament den Termin auf 6. April 2021 fest.
Obwohl in Grönland etwas mehr als 56.000 Menschen leben, werden die Folgen der Wahlen weit über die Grenzen hinaus zu spüren sein, da es laut US Geological Survey die weltweit größten unbebauten Lagerstätten für Seltene Erden gibt.
Da der Klimawandel und das schmelzende Eis den Zugang zur Arktis billiger machen, kämpfen internationale Bergbauunternehmen um das Recht, diese Lagerstätten, darunter Neodym, das in Windkraftanlagen, Elektrofahrzeugen und Kampfflugzeugen verwendet wird, zu nutzen.
Die Welt schaut auf Grönland, wo vorgezogene Neuwahlen stattfinden, die über die Zukunft eines umstrittenen Projekts zum Abbau seltener Erden entscheiden werden.. Obwohl die Wahlen in Grönland normalerweise keine internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wird die Parlamentswahl in Peking, Washington, Brüssel und darüber hinaus genau verfolgt. Grönland gehört zum Königreich Dänemark – von dem Donald Trump versucht hat, die Insel zu kaufen – besitzt aber weitgehende Autonomie. Kvanefjeld – das auch Uranvorkommen enthält – ist eine Schlüsselquelle für Neodym, ein integraler Bestandteil für Windturbinen, Elektrofahrzeuge und Kampfflugzeuge.
Ein Jahrzehnt lang Einfluss auf die grönländische und internationale Politik
Mikkel Schøler ist der CEO von Sikki.gl und arbeitet seit fast einem Jahrzehnt in der grönländischen Politik und Wirtschaft, er schreibt auf Over the Circle zu der Situation auf Grönland, dass ein geplantes Bergbauprojekt in Grönlandseit fast einem Jahrzehnt viele Dynamiken innerhalb der grönländischen Politik antreibt. Während das Projekt immer näher an die Fertigstellung heranrückt, hat dieses Unternehmen das Potenzial, auch die Großmachtpolitik zu beeinflussen.
Die Stadt Narsaq mit ihren 1.346 Einwohnern liegt im schönen Südgrönland in einer geschichtsträchtigen Gegend. Wikinger – auch bekannt als die Nordmänner – besiedelten diese Gegend vor mehr als einem Jahrtausend, angezogen von dem fruchtbaren Land, und bauten hier sogar die ersten christlichen Kirchen in Nordamerika.
Als die nordischen Siedler schließlich verschwanden, ließen sich Inuit in der Gegend nieder. Heute werden die Ebenen, die der Stadt ihren Namen geben, zur Vieh- und Schafzucht genutzt. Dennoch ist Narsaq weit von seiner Blütezeit entfernt.
Seit 1991 hat Narsaq einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Während die grönländische Bevölkerung insgesamt um etwas weniger als ein Prozent gewachsen ist, hat Narsaq im gleichen Zeitraum mehr als ein Viertel der Bevölkerung verloren. Obwohl sich in der Stadt der einzige Schlachthof Grönlands befindet, ist die Arbeitslosigkeit mit mehr als acht Prozent ohne Job weit verbreitet, was 45 % über dem Landesdurchschnitt liegt.
Diese Zahl allein zeigt jedoch nicht, in welch desolatem Zustand sich Narsaq wirklich befindet. Seit 1991 altert Narsaq, und 1991 machten die Rentner nur knapp 6 % der Bevölkerung aus. Heute liegt ihr Anteil bei fast 15 % und damit siebzig Prozent über dem Landesdurchschnitt. Rechnet man Kinder unter 17 Jahren ab, sind knapp 13% der arbeitenden Bevölkerung arbeitslos. (Anmerkung: Alle Statistiken sind von stat.gl – dem offiziellen grönländischen Statistikbüro – oder wurden von diesem berechnet).
Trotz dieser düsteren Aussichten gibt es Hoffnung für die Zukunft. Das australische Junior-Bergbauunternehmen Greenland Minerals (früher bekannt als GME) plant den Abbau einer Weltklasse-Lagerstätte von Seltenen Erden (REEs) sowie von Flussspat und Uran im nahe gelegenen Kuannersuit (Kvanefjeld Mountain), verspricht die australische Junior Bergbaufirma Greenland Minerals (früher als GME bekannt)
Mit dem Versprechen von mehr als 700 zusätzlichen Arbeitsplätzen über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren könnte Kuannersuit den Wohlstand nach Narsaq zurückbringen. Das Mineralvorkommen selbst ist gut bekannt, da Dänemark in einem Experiment mit Atomkraft Uran aus dem Gebiet extrahierte. Öffentliche Proteste unter den Slogans „Nein zur Atomkraft“ und „Nein zum Uran“ führten jedoch dazu, dass die dänische Regierung 1985 die Pläne zur Entwicklung der Atomkraft auf Eis legte.
Allein die Baukosten der geplanten Mine entsprechen 40 % des grönländischen BIP (Anmerkung: Dies wurde auf der Grundlage der nichttechnischen Zusammenfassung des Kvanefjeld-Projekts auf Seite 4 und des BIP von stat.gl berechnet). Es hat das Potenzial, die Zukunft sowohl von Narsaq als auch von Grönland zu verändern, obwohl es auch Narsaq und seine Umgebung dramatisch verändern würde.
Politisch hat die Ressource die grönländische Landschaft bereits verändert
Bei den grönländischen Parlamentswahlen 2013 war der Bergbau ein zentrales Thema. Ein Teil der Debatte war, ob der Uranabbau erlaubt werden sollte. Die beiden Hauptparteien, die sozialdemokratische Siumut und die linksgerichtete Inuit Ataqatigiit (IA), waren in dieser Frage gespalten, obwohl die amtierende IA-Regierung vor der Wahl gemischte Signale gesendet hatte. Während des größten Teils der politischen Geschichte Grönlands war Siumut die wichtigste Regierungspartei, oft mit IA als Koalitionspartner. Im Jahr 2009 bildete die IA eine Koalition mit einer sozial-liberalen Partei, den Demokraten, und damit war Siumut zum ersten Mal nicht mehr an der Macht.
Nachdem Siumut bei den Parlamentswahlen 2013 unter der Führung von Aleqa Hammond wieder an die Macht kam, begannen Koalitionsverhandlungen, zunächst mit der IA. Der amtierende Premier und Parteivorsitzende, Kuupik Kleist, signalisierte Offenheit, zumindest über eine Koalition mit Siumut zu verhandeln, trotz der Uneinigkeit der Parteien über den Uranabbau.
Der IA-Parteisekretär, der bei seinem Eintritt in die Verhandlungen der Presse stolz sein Urani Naamik („Nein zu Uran“) Abzeichen zeigte, unterbot Kleists Position deutlich. Die Verhandlungen waren kurz, und Siumut bildete eine Koalition ohne IA. Kleist trat kurz darauf als Parteivorsitzender zurück, und die IA hat seitdem ihre Opposition gegen den Uranabbau verdoppelt, so dass die IA in den letzten acht Jahren in der grönländischen Politik außen vor blieb.
Obwohl nie langweilig, hat dies zu einer zunehmenden Polarisierung in der grönländischen Politik geführt, wo Entscheidungen oft mit überwältigenden Mehrheiten getroffen werden.
In einem etwas überraschenden Schritt wurde Kim Kielsen als Parteivorsitzender von Siumut in einer Mitgliederversammlung im Dezember 2020 verdrängt, die in einer knappen Abstimmung von 32–39 zugunsten des ehemaligen Ministers für Bodenschätze und Arbeit, Erik Jensen, entschieden wurde. Jensen kandidierte auf einer Plattform mit wenig politischen Unterschieden zu Kielsen, außer dem Versprechen, inklusiver zu sein und die Partei mehr nach links zu führen. Traditionell würde ein Wechsel an der Parteispitze auch zu einem Wechsel im Amt des Ministerpräsidenten führen, aber bis jetzt hat Kielsen das Amt noch inne.(…)
Die Verhandlungen spitzten sich am 8. Februar 2021 zu, als sich die Demokraten aus der Regierungskoalition zurückzogen. Laut dem Vorsitzenden der Demokraten, dem ehemaligen Minister für Industrie und Bodenschätze Jens Frederik Nielsen, zogen sich die Demokraten zurück, weil sie Bedenken hatten, dass Siumut nicht mehr die finanzielle Unabhängigkeit von Dänemark anstrebte, was sich offensichtlich auf das Kuannersuit-Projekt bezog.
Die öffentlichen Konsultationen zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und Sozialverträglichkeitsprüfung (SIA) des Kuannersuit-Projekts begannen am 21. Dezember letzten Jahres, wobei die IA in einer unausgesprochenen Allianz mit der Organisation Uraani Naamik und der dänischen Sektion der internationalen Graswurzelorganisation Friends of the Earth International Unterstützung gegen das Projekt mobilisierte. Dies macht Siumut in der Kommune Kujalleq (Die südliche Gemeinde) angreifbar, da Gesundheits- und Umweltbedenken gefördert wurden, die Ängste vor den Auswirkungen des Bergbauprojekts schüren.
Als in den frühen 1980er Jahren das erste Erz in Kuannersuit abgebaut wurde, blieb das zerkleinerte Restgestein in Haufen zurück
Von hier aus löste sich der Fluoridanteil des Flussspat und gelangte in die örtliche Wasserquelle, was zu dem weit verbreiteten Witz führte, dass die Menschen aus Narsaq zwar durch das Fluorid die besten Zähne in Grönland haben, aber wegen des Urans auch im Dunkeln leuchten.
Der GME-Umweltverträglichkeitsbericht (EIA) wurde vom Greenland Institute of Natural Resources und DCE – The National Center for Environment and Energy, das unabhängige wissenschaftliche Beratung für die dänische und grönländische Regierung leistet, geprüft. Obwohl sie weitere Studien vor Ort empfehlen – insbesondere zur Fluoridabscheidung und ‑lagerung – lautet ihre Schlussfolgerung, dass das Kuannersuit-Projekt „… mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne weitere signifikante negative Auswirkungen als die im UVP-Bericht beschriebenen abgeschlossen werden kann.“ (Anmerkung: DCE/GN: Overordnede kommentarer til projektbeskrivelse og VVM rapport for Greenland Minerals Ltd – Projekt Kvanefjeld, Seite 11).
Trotz der Fakten des Projekts fürchten viele in Narsaq die Folgen einer Mine im Hinblick auf den Zustrom ausländischer Arbeitskräfte und von Arbeitskräften aus anderen Teilen Grönlands. Auch würde der Zugang zu Freizeitaktivitäten in der Nähe verloren gehen, wenn das Dyrnæs-Tal aufhört, ein schönes Flussbett mit einer Rinderfarm zu sein, und anfängt, die Hauptverkehrsstraße für Lastwagen zu sein, die Erz zu den geplanten Docks transportieren, die in der Nähe der Flussmündung gebaut werden. (…)
Lokale Inhaber von Kleinlizenzen argumentieren, dass Edelsteine wie Tugtupit (auch bekannt als Beryllium-Aluminium-Tektosilikat), der in Kuannersuit gefunden wird, von Einzelpersonen abgebaut, geschliffen und verkauft werden könnten, anstatt von der Großmine, aber allein die Arbeitskräfte, die benötigt werden, um jährlich 1,5 Milliarden DKK einzunehmen – ganz zu schweigen von den fehlenden Märkten für eine solche Menge an Steinen – machen dieses Argument hinfällig.
Falls und wenn Kuannersuit in Betrieb geht, werden GME und die grönländische politische Einheit die Rentabilität des Bergbaus in Grönland demonstriert haben. Größere Unternehmen sind bereits aufmerksam geworden. Das Unternehmen Orano, das sich mehrheitlich im Besitz der französischen Regierung befindet, hat kürzlich Genehmigungen für die Exploration von Uran an weiteren Standorten in Südgrönland erhalten, die mehr als 3.500 km² umfassen.
- Die Inbetriebnahme von Kuannersuit hat also das Potenzial, die finanzielle Unabhängigkeit Grönlands von Dänemark drastisch zu beschleunigen, aber auch die Großmachtpolitik in der Arktis und darüber hinaus zu beeinflussen.
- Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist, dass Grönland zwar eine Rubinmine sowie eine Anorthisitmine in Betrieb hat und ein Ilmenitprojekt, das 2022 eröffnet werden soll, aber alle Minen sind derzeit relativ unbedeutende Betriebe.
Als weltweit wichtigster Rohstoffimporteur in einem zunehmend umkämpften internationalen Handelsregime ist China bestrebt, sich den Zugang zu den Ressourcen mittel- bis langfristig zu sichern. Chinas Shanghe Resource Holding Co. ist ein Minderheitspartner [pdf] im Kuannersuit-Projekt, und somit sind chinesische Interessen Teil der treibenden Kraft hinter den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Grönland. Chinesische Unternehmen sind auch an anderen potenziellen Bergbauprojekten beteiligt, vor allem am Standort der Eisenmine Isua und dem Zinkminenprojekt Citronen Fjord [pdf]. Beide haben zwar schon vor Jahren eine Abbaugenehmigung erhalten, aber keiner von ihnen hat einen Zeitplan für den Bau vorgelegt, da es ihnen bisher nicht gelungen ist, die Finanzierung zu sichern, so dass Kuannersuit das einzige derzeit relevante Projekt ist.
Chinas wirtschaftliche Interessen in Grönland sind für die USA nach wie vor ein Fluch. Während Grönland sich darauf konzentriert, seine auf Fischerei basierende Wirtschaft durch Tourismus und Ressourcengewinnung zu diversifizieren, verringert jede finanzielle Verbindung zwischen Grönland und China die dänische und amerikanische Macht über Grönland und erhöht die Möglichkeit eines chinesischen Einflusses auf ein Gebiet, das für die amerikanischen Verteidigungsinteressen von entscheidender Bedeutung ist.
Nachdem sie sich in den Jahrzehnten nach 9/11 hauptsächlich auf andere Gebiete konzentriert hatte, bemühte sich die US-Regierung unter Donald Trump darum, sich in der Arktis im Allgemeinen und in Grönland im Besonderen wieder zu behaupten. Im Juni 2020 eröffneten die USA ein Konsulat in der grönländischen Hauptstadt Nuuk, nachdem sie im April 2020 einen Zuschuss in Höhe von 12,1 Millionen US-Dollar für die finanzielle Entwicklung, einschließlich des Rohstoffsektors, des Tourismus und der Bildung in Grönland angekündigt hatten.
Die Tatsache, dass Grönland sowohl von den USA und China als auch von Dänemark umworben wird, hat dem Land die beneidenswerte Möglichkeit gegeben, seine internationalen Beziehungen und Kapazitäten auszubauen und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern, die es will und braucht.
Um diese Gewinne aus der aktuellen internationalen politischen Situation zu maximieren, muss Grönland jedoch zunächst den Kurs bei der Ressourcengewinnung beibehalten. Grönland kann es sich nicht leisten, als Zauderer dazustehen, wenn es auf einem sehr hohen Niveau des Umwelt- und Gesundheitsschutzes für diese Unternehmungen besteht.
Es bleibt abzuwarten, ob Grönland eine einmalige internationale politische Situation ausnutzt, um sein Ziel der Unabhängigkeit innerhalb einer Generation voranzutreiben, aber die Kuannersuit-Ressource hat nicht nur die grönländische, sondern auch die internationale Politik beeinflusst und wird dies noch mindestens ein Jahr lang tun. Noch bevor der erste Stein abgebaut wurde. Soweit der Beitrag von Mikkel Schøler, CEO von Sikki.gl, den wir für Sie übersetzt, aber auch gekürzt haben.
Grönland: Linksgerichtete Inuit-Partei Ataqatigiit gewinnt Wahl
Die wichtigste Oppositionspartei Grönlands, Inuit Ataqatigiit, gewann 37 Prozent der Stimmen. Wie die grönländische Rundfunkanstalt KNR berichtete, beglückwünschte der Siumut-Vorsitzende Erik Jensen den erst 34 Jahre alten IA-Chef Múte Bourup Egede in einer Parteichefrunde bereits zum Wahlsieg. „Wir gratulieren Inuit Ataqatigiit zur Wahl.“ Der Wahlsieg ist ein Rückschlag für Bergbauunternehmen, die den Abbau von Seltenerdmetallen unter der arktischen Insel vorantreiben wollen.Nach dem Sieg sagte der IA-Vorsitzende Mute Bourup Egede dem öffentlich-rechtlichen Sender DR, dass sie das Bergbauprojekt Kvanefjeld stoppen würden.
Grönland stoppt den Handel, da die Zukunft von Kvanefjeld in Frage gestellt wird
Am 08. APRIL 2021 berichtete miningweekly.com, das das an der ASX notierte Unternehmen Greenland Minerals hat den Handel ausgesetzt hat, nachdem Berichte aufgetaucht waren, dass sein Kvanefjeld Seltene Erden Projekt gestoppt werden würde.
Reuters hatte zuvor berichtet, dass der Vorsitzende der Inuit Ataqatigiit-Partei, die Anfang der Woche eine vorgezogene Wahl gewonnen hatte, dem staatlichen Sender DR gesagt hatte, dass das Projekt gestoppt werden würde.
Das Bergbauunternehmen hatte im Februar angekündigt, die Konsultationsperiode für sein geplantes Seltene Erden-Projekt bis zum 1. Juni zu verlängern, da die logistischen Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie zu erhöhten logistischen Herausforderungen bei der Durchführung von öffentlichen Versammlungen und Informationsforen geführt hatten, während die Regierung auch die Grenzen zwischen dem 1. und 28. Februar geschlossen hat und damit die Teilnahme von Fachberatern und unabhängigen Experten an der Konsultation weiter einschränkt.
Das Unternehmen warnte damals auch, dass die bevorstehenden Kommunalwahlen den Konsultationsprozess beeinflussen könnten.
Die Erschließung des Kvanefjeld-Projekts wird voraussichtlich 505 Mio. $ kosten und soll über eine anfängliche Lebensdauer der Mine von 37 Jahren 32 000 t/Jahr Seltene Erden-Oxid produzieren, basierend auf einer Erzreserve von 108 Mio. Tonnen.
„In Grönland haben wir saubere Luft und unberührte Natur. Wir leben im Einklang mit der Natur und werden sie nicht verschmutzen.“ Die Grönländer senden eine starke Botschaft, dass es sich für sie nicht lohnt, die Umwelt für Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Profit zu opfern.
Netzfrau Lisa Natterer
Quelle: netzfrauen.org
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