Die schmut­zigen Machen­schaften der Indus­trie­länder wegen Seltene Erden und Uran­abbau auf Grönland! (+Videos)

Die ark­tische Insel Grönland beher­bergt eines der größten Vor­kommen an Sel­tenen Erden – Metalle, die in All­tags­ge­gen­ständen wie Com­putern, Smart­phones, wie­der­auf­lad­baren Bat­terien, Leucht­stoff­röhren und Magneten ver­wendet werden. Das Grön­län­dische Inlandeis ist nach der Ant­arktis die größte dau­erhaft ver­eiste Fläche der Erde. Doch das grön­län­dische Eis­schild schrumpft. Mes­sungen zeigen, dass es rund 270 Mil­li­arden Tonnen Eis jährlich ver­liert. Durch den Kli­ma­wandel bedingte Eis­schmelze wird die Insel für die Industrie immer inter­es­santer. Sogar die Euro­päische Union hat sich auf Grönland schon die Roh­stoffe gesichert.

Auch China – der weltweit größte Pro­duzent von Sel­tenen Erden – hat großes Interesse an Grönland gezeigt. Es ist stark an der Ent­wicklung der geplanten Mine, bekannt als Kva­nefjeld, beteiligt. Sein Partner, das aus­tra­lische Unter­nehmen Greenland Minerals, hat Jahre – und Mil­lionen von Euro in Mach­bar­keits­studien – damit ver­bracht, die Geneh­migung der Behörden ein­zu­holen. In der Zwi­schenzeit haben sich die USA und Europa dafür ein­ge­setzt, dass China keinen exklu­siven Zugang zu den Sel­tenen Erden erhält. Das Kva­nefjeld-Projekt, bei dem auch Uran abgebaut werden soll, ist umstritten, denn ein emp­find­liches Öko­system wird zer­stört. Doch welche Industrie inter­es­siert sich für ein sen­sibles Öko­system? Sogar Kriege gibt es bereits wegen diesen Sel­tenen Erden, wie man in Afgha­nistan, im Kongo und neu­er­dings auch in Latein­amerika sieht. Seit der Gründung des Lithium-Dreiecks, das sind die Länder Bolivien, Chile und Argen­tinien, sie gehören zu den drei größten aktu­ellen Pro­du­zenten des „weißen Goldes“, gibt es dort Unruhen. Jetzt also auch auf Grönland, der Kampf um Ressourcen.

Uran und Seltene Erden auf Grönland

Die Welt schaute auf Grönland, wo vor­ge­zogene Neu­wahlen statt­fanden, die über die Zukunft eines umstrit­tenen Pro­jekts zum Abbau sel­tener Erden ent­scheiden werden. Grönland steht auch an vor­derster Front des Kli­ma­wandels, denn das kolossale Eis­schild schmilzt mit der höchsten Rate seit Beginn der Auf­zeich­nungen. Diese Schmelze hat den glo­balen Wettlauf um die natür­lichen Res­sourcen Grön­lands beschleunigt – vor allem um die Sel­tenen Erden, denn die Welt ver­braucht sie in einem uner­sätt­lichen Tempo, und das Angebot ist begrenzt.

Wie dringend die Sel­tenen Erden benötigt werden, zeigen auch die in 2014 statt­ge­fun­denen Ver­an­stal­tungen zur Roh­stoff­di­plo­matie mit Grönland. Schon da war bekannt, dass durch die Erd­er­wärmung auch für die Industrie Grönland immer inter­es­santer wird.

Nicht nur die Kon­zerne wollen diese Roh­stoffe, sondern auch die Euro­päische Union. Dazu wurde eine Roh­stoff­initiative ins Leben gerufen. 2014 war es dann so weit: Nach meh­reren Studien war eine Liste mit den 20 wich­tigsten Roh­stoffen fertig, die für die Industrie benötigt werden. Die  20 Roh­stoffe sind deshalb kri­tisch, weil bei ihnen das Risiko eines Ver­sor­gungs­eng­passes und dessen Folgen für die Wirt­schaft größer sind als bei den meisten anderen Rohstoffen.

„Zu den mit der Kon­zen­tration der Roh­stoff­ge­winnung ver­bun­denen Risiken kommt in einigen Fällen erschwerend hinzu, dass der Roh­stoff nur schwer ersetzt werden kann und seine Rück­ge­win­nungs­quote gering ist,“ so die Euro­päische Union. 2014 kamen sechs neue kri­tische Roh­stoffe hinzu, Anders als im Bericht 2010 wurden schwere seltene Erden, leichte seltene Erden und Scandium nicht als eine Gruppe „Seltene Erden“, sondern getrennt bewertet, so die EU.  Laut den Schluss­fol­ge­rungen des Euro­päi­schen Rates vom März 2014 sollten „weitere Anstren­gungen unter­nommen werden, um den Markt­zugang überall auf der Welt zu ver­bessern, indem die Ein­bindung euro­päi­scher Unter­nehmen in globale Wert­schöp­fungs­ketten erleichtert wird.  Diese Pro­jekte sind unter dem Namen „Horizon 2020“ gebündelt.

Die Industrie freut sich! Durch die kli­ma­wan­del­be­dingte Eis­schmelze wird Grönland für die Wirt­schaft immer interessanter.

Das durch die Erd­er­wärmung milder wer­dende Klima in Grönland erleichtert nicht nur das Wohnen auf der Insel, sondern auch den Zugang zu ihren Boden­schätzen. Diese umfassen neben Gold, Pal­ladium, Platin, Bän­dererz, Granit auch Metalle der Sel­tenen Erden (Rare Earth Ele­ments; REE). Für die Vergabe der För­der­li­zenzen ist die grön­län­dische Mine­ra­li­en­be­hörde (http://www.govmin.gl) zuständig. Eine Auswahl lau­fender Roh­stoff­pro­jekte finden Sie in der unten­ste­henden Tabelle, so die Germany Trade & Invest, vom Sep­tember 2019.

Aus­ge­wählte Berg­bau­pro­jekte in Grönland
Vor­haben Inves­ti­ti­ons­summe (in Mio. Euro) Pro­jekt­stand Anmer­kungen
Citronen Zinc-Lead Project 463 Mach­bar­keits­studie 2017 abge­schlossen; Finan­zie­rungs­runde November 2018 abgeschlossen Schürf­rechte für 30 Jahre; Ironbark Zinc Limited (ironbark.gl/projects/greenland/citronen); Bau­un­ter­nehmen: Byrnecut Off­shore (byrnecutoffshore.com)
Kva­nefjeld 455 Letzte Pro­jek­tie­rungs­phase 80 Prozent seltene Erden (REE); Zink, Fluorit, Uran als Neben­pro­dukte; Greenland Minerals (http://www.ggg.gl/project) in Zusam­men­arbeit mit Shenghe Resources Holding (http://www.scshre.com); Mine soll 37 Jahre unter­halten werden
Maniitsoq k.A. Pro­be­boh­rungen Kupfer, Nickel; North Ame­rican Nickel (http://www.northamericannickel.com/projects/greenland/maniitsoq)
Kil­lavaat Alannguat k.A. Antrag auf Schür­fungs­ge­neh­migung ein­ge­reicht März 2019; Inbe­trieb­nahme 18 Monate nach Erhalt der Lizenz geplant Niob, Tantal, Zir­konium, REE; Inves­tition umfasst: Tagebau, Was­ser­kraftwerk, Hafen, Heliport, Wohnraum für Ange­stellte, Halde, interne Zufahrtswege; Tan­breez Greenland Mining (tanbreez.com/en/construction-phase)
Nan­or­talik k.A. Pro­jek­tie­rungs­phase Gold; Sub­arctic Explo­ration Group (segas.eu/?page_id=462) segas.eu/?page_id=462
Paamiut k.A. Pro­jek­tie­rungs­phase Gold; Sub­arctic Explo­ration Group (segas.eu/?page_id=465)

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

Siehe auch: Erschre­ckend! Kon­zerne setzen auf den Kli­ma­wandel – während Wis­sen­schaftler vor der schmel­zenden Arktis warnen! Melting Arctic – Cor­po­ra­tions Will Never Solve Climate Change

China – der weltweit größte Pro­duzent von Sel­tenen Erden – hat großes Interesse an Grönland gezeigt

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Es ist stark an der Ent­wicklung der geplanten Mine, bekannt als Kva­nefjeld, beteiligt. Sein Partner, das aus­tra­lische Unter­nehmen Greenland Minerals, hat Jahre – und Mil­lionen von Euro in Mach­bar­keits­studien – damit ver­bracht, die Geneh­migung der Behörden ein­zu­holen. In der Zwi­schenzeit haben sich die USA und Europa dafür ein­ge­setzt, dass China keinen exklu­siven Zugang zu den Sel­tenen Erden erhält.

Zusam­men­ge­bro­chene Regierung – Streit um Seltene Erden  in Grönland

Das Kva­nefjeld-Projekt, bei dem auch Uran abgebaut werden soll, ist so umstritten, dass die grön­län­dische Koali­ti­ons­re­gierung im Februar 2021 auf­grund von Unstim­mig­keiten über die Zukunft des Pro­jekts zusam­men­brach. Die darauf fol­gende poli­tische Debatte dreht sich um die wirt­schaft­lichen Bedürf­nisse des auto­nomen däni­schen Ter­ri­to­riums – das stark von Sub­ven­tionen aus Kopen­hagen abhängt – gegenüber der Not­wen­digkeit, seine emp­find­liche Umwelt zu schützen. Am 16. Februar 2021 legte das Par­lament den Termin auf  6. April 2021 fest.

Obwohl in Grönland etwas mehr als 56.000 Men­schen leben, werden die Folgen der Wahlen weit über die Grenzen hinaus zu spüren sein, da es laut US Geo­lo­gical Survey die weltweit größten unbe­bauten Lager­stätten für Seltene Erden gibt.

Da der Kli­ma­wandel und das schmel­zende Eis den Zugang zur Arktis bil­liger machen, kämpfen inter­na­tionale Berg­bau­un­ter­nehmen um das Recht, diese Lager­stätten, dar­unter Neodym, das in Wind­kraft­an­lagen, Elek­tro­fahr­zeugen und Kampf­flug­zeugen ver­wendet wird, zu nutzen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Welt schaut auf Grönland, wo vor­ge­zogene Neu­wahlen statt­finden, die über die Zukunft eines umstrit­tenen Pro­jekts zum Abbau sel­tener Erden ent­scheiden werden.. Obwohl die Wahlen in Grönland nor­ma­ler­weise keine inter­na­tionale Auf­merk­samkeit auf sich ziehen, wird die Par­la­mentswahl in Peking, Washington, Brüssel und darüber hinaus genau ver­folgt. Grönland gehört zum König­reich Dänemark – von dem Donald Trump ver­sucht hat, die Insel zu kaufen – besitzt aber weit­ge­hende Auto­nomie. Kva­nefjeld – das auch Uran­vor­kommen enthält – ist eine Schlüs­sel­quelle für Neodym, ein inte­graler Bestandteil für Wind­tur­binen, Elek­tro­fahr­zeuge und Kampf­flug­zeuge.

Ein Jahr­zehnt lang Ein­fluss auf die grön­län­dische und inter­na­tionale Politik

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mikkel Schøler ist der CEO von Sikki.gl und arbeitet seit fast einem Jahr­zehnt in der grön­län­di­schen Politik und Wirt­schaft, er schreibt auf Over the Circle zu der Situation auf Grönland, dass ein geplantes Berg­bau­projekt in Grön­landseit fast einem Jahr­zehnt viele Dyna­miken innerhalb der grön­län­di­schen Politik antreibt. Während das Projekt immer näher an die Fer­tig­stellung her­an­rückt, hat dieses Unter­nehmen das Potenzial, auch die Groß­macht­po­litik zu beeinflussen.

Die Stadt Narsaq mit ihren 1.346 Ein­wohnern liegt im schönen Süd­grönland in einer geschichts­träch­tigen Gegend. Wikinger – auch bekannt als die Nord­männer – besie­delten diese Gegend vor mehr als einem Jahr­tausend, ange­zogen von dem frucht­baren Land, und bauten hier sogar die ersten christ­lichen Kirchen in Nordamerika.

Als die nor­di­schen Siedler schließlich ver­schwanden, ließen sich Inuit in der Gegend nieder. Heute werden die Ebenen, die der Stadt ihren Namen geben, zur Vieh- und Schaf­zucht genutzt. Dennoch ist Narsaq weit von seiner Blü­tezeit entfernt.

Seit 1991 hat Narsaq einen Bevöl­ke­rungs­rückgang zu ver­zeichnen. Während die grön­län­dische Bevöl­kerung ins­gesamt um etwas weniger als ein Prozent gewachsen ist, hat Narsaq im gleichen Zeitraum mehr als ein Viertel der Bevöl­kerung ver­loren. Obwohl sich in der Stadt der einzige Schlachthof Grön­lands befindet, ist die Arbeits­lo­sigkeit mit mehr als acht Prozent ohne Job weit ver­breitet, was 45 % über dem Lan­des­durch­schnitt liegt.

Diese Zahl allein zeigt jedoch nicht, in welch deso­latem Zustand sich Narsaq wirklich befindet. Seit 1991 altert Narsaq, und 1991 machten die Rentner nur knapp 6 % der Bevöl­kerung aus. Heute liegt ihr Anteil bei fast 15 % und damit siebzig Prozent über dem Lan­des­durch­schnitt. Rechnet man Kinder unter 17 Jahren ab, sind knapp 13% der arbei­tenden Bevöl­kerung arbeitslos. (Anmerkung: Alle Sta­tis­tiken sind von stat.gl – dem offi­zi­ellen grön­län­di­schen Sta­tis­tikbüro – oder wurden von diesem berechnet).

Trotz dieser düs­teren Aus­sichten gibt es Hoffnung für die Zukunft. Das aus­tra­lische Junior-Berg­bau­un­ter­nehmen Greenland Minerals (früher bekannt als GME) plant den Abbau einer Welt­klasse-Lager­stätte von Sel­tenen Erden (REEs) sowie von Flussspat und Uran im nahe gele­genen Kuan­nersuit (Kva­nefjeld Mountain), ver­spricht die aus­tra­lische Junior Berg­bau­firma Greenland Minerals (früher als GME bekannt)

Mit dem Ver­sprechen von mehr als 700 zusätz­lichen Arbeits­plätzen über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren könnte Kuan­nersuit den Wohl­stand nach Narsaq zurück­bringen. Das Mine­ral­vor­kommen selbst ist gut bekannt, da Dänemark in einem Expe­riment mit Atom­kraft Uran aus dem Gebiet extra­hierte. Öffent­liche Pro­teste unter den Slogans „Nein zur Atom­kraft“ und „Nein zum Uran“ führten jedoch dazu, dass die dänische Regierung 1985 die Pläne zur Ent­wicklung der Atom­kraft auf Eis legte.

Allein die Bau­kosten der geplanten Mine ent­sprechen 40 % des grön­län­di­schen BIP (Anmerkung: Dies wurde auf der Grundlage der nicht­tech­ni­schen Zusam­men­fassung des Kva­nefjeld-Pro­jekts auf Seite 4 und des BIP von stat.gl berechnet). Es hat das Potenzial, die Zukunft sowohl von Narsaq als auch von Grönland zu ver­ändern, obwohl es auch Narsaq und seine Umgebung dra­ma­tisch ver­ändern würde.

Poli­tisch hat die Res­source die grön­län­dische Land­schaft bereits verändert

Bei den grön­län­di­schen Par­la­ments­wahlen 2013 war der Bergbau ein zen­trales Thema. Ein Teil der Debatte war, ob der Uran­abbau erlaubt werden sollte. Die beiden Haupt­par­teien, die sozi­al­de­mo­kra­tische Siumut und die links­ge­richtete Inuit Ata­qa­tigiit (IA), waren in dieser Frage gespalten, obwohl die amtie­rende IA-Regierung vor der Wahl gemischte Signale gesendet hatte. Während des größten Teils der poli­ti­schen Geschichte Grön­lands war Siumut die wich­tigste Regie­rungs­partei, oft mit IA als Koali­ti­ons­partner. Im Jahr 2009 bildete die IA eine Koalition mit einer sozial-libe­ralen Partei, den Demo­kraten, und damit war Siumut zum ersten Mal nicht mehr an der Macht.

Nachdem Siumut bei den Par­la­ments­wahlen 2013 unter der Führung von Aleqa Hammond wieder an die Macht kam, begannen Koali­ti­ons­ver­hand­lungen, zunächst mit der IA. Der amtie­rende Premier und Par­tei­vor­sit­zende, Kuupik Kleist, signa­li­sierte Offenheit, zumindest über eine Koalition mit Siumut zu ver­handeln, trotz der Unei­nigkeit der Par­teien über den Uranabbau.

Der IA-Par­tei­se­kretär, der bei seinem Ein­tritt in die Ver­hand­lungen der Presse stolz sein Urani Naamik („Nein zu Uran“) Abzeichen zeigte, unterbot Kleists Position deutlich. Die Ver­hand­lungen waren kurz, und Siumut bildete eine Koalition ohne IA. Kleist trat kurz darauf als Par­tei­vor­sit­zender zurück, und die IA hat seitdem ihre Oppo­sition gegen den Uran­abbau ver­doppelt, so dass die IA in den letzten acht Jahren in der grön­län­di­schen Politik außen vor blieb.

Obwohl nie lang­weilig, hat dies zu einer zuneh­menden Pola­ri­sierung in der grön­län­di­schen Politik geführt, wo Ent­schei­dungen oft mit über­wäl­ti­genden Mehr­heiten getroffen werden.

In einem etwas über­ra­schenden Schritt wurde Kim Kielsen als Par­tei­vor­sit­zender von Siumut in einer Mit­glie­der­ver­sammlung im Dezember 2020 ver­drängt, die in einer knappen Abstimmung von 32–39 zugunsten des ehe­ma­ligen Ministers für Boden­schätze und Arbeit, Erik Jensen, ent­schieden wurde. Jensen kan­di­dierte auf einer Plattform mit wenig poli­ti­schen Unter­schieden zu Kielsen, außer dem Ver­sprechen, inklu­siver zu sein und die Partei mehr nach links zu führen. Tra­di­tionell würde ein Wechsel an der Par­tei­spitze auch zu einem Wechsel im Amt des Minis­ter­prä­si­denten führen, aber bis jetzt hat Kielsen das Amt noch inne.(…)

Die Ver­hand­lungen spitzten sich am 8. Februar 2021 zu, als sich die Demo­kraten aus der Regie­rungs­ko­alition zurück­zogen. Laut dem Vor­sit­zenden der Demo­kraten, dem ehe­ma­ligen Minister für Industrie und Boden­schätze Jens Fre­derik Nielsen, zogen sich die Demo­kraten zurück, weil sie Bedenken hatten, dass Siumut nicht mehr die finan­zielle Unab­hän­gigkeit von Dänemark anstrebte, was sich offen­sichtlich auf das Kuan­nersuit-Projekt bezog.

Die öffent­lichen Kon­sul­ta­tionen zur Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung (UVP) und Sozi­al­ver­träg­lich­keits­prüfung (SIA) des Kuan­nersuit-Pro­jekts begannen am 21. Dezember letzten Jahres, wobei die IA in einer unaus­ge­spro­chenen Allianz mit der Orga­ni­sation Uraani Naamik und der däni­schen Sektion der inter­na­tio­nalen Gras­wur­zel­or­ga­ni­sation Friends of the Earth Inter­na­tional Unter­stützung gegen das Projekt mobi­li­sierte. Dies macht Siumut in der Kommune Kujalleq (Die süd­liche Gemeinde) angreifbar, da Gesund­heits- und Umwelt­be­denken gefördert wurden, die Ängste vor den Aus­wir­kungen des Berg­bau­pro­jekts schüren.

Als in den frühen 1980er Jahren das erste Erz in Kuan­nersuit abgebaut wurde, blieb das zer­klei­nerte Rest­ge­stein in Haufen zurück

Von hier aus löste sich der Fluo­rid­anteil des Flussspat und gelangte in die ört­liche Was­ser­quelle, was zu dem weit ver­brei­teten Witz führte, dass die Men­schen aus Narsaq zwar durch das Fluorid die besten Zähne in Grönland haben, aber wegen des Urans auch im Dunkeln leuchten.

Der GME-Umwelt­ver­träg­lich­keits­be­richt (EIA) wurde vom Greenland Institute of Natural Resources und DCE – The National Center for Envi­ronment and Energy, das unab­hängige wis­sen­schaft­liche Beratung für die dänische und grön­län­dische Regierung leistet, geprüft. Obwohl sie weitere Studien vor Ort emp­fehlen – ins­be­sondere zur Fluo­rid­ab­scheidung und ‑lagerung – lautet ihre Schluss­fol­gerung, dass das Kuan­nersuit-Projekt „… mit hoher Wahr­schein­lichkeit ohne weitere signi­fi­kante negative Aus­wir­kungen als die im UVP-Bericht beschrie­benen abge­schlossen werden kann.“ (Anmerkung: DCE/GN: Over­ordnede kom­men­tarer til pro­jekt­bes­kri­velse og VVM rapport for Greenland Minerals Ltd – Projekt Kva­nefjeld, Seite 11).

Trotz der Fakten des Pro­jekts fürchten viele in Narsaq die Folgen einer Mine im Hin­blick auf den Zustrom aus­län­di­scher Arbeits­kräfte und von Arbeits­kräften aus anderen Teilen Grön­lands. Auch würde der Zugang zu Frei­zeit­ak­ti­vi­täten in der Nähe ver­loren gehen, wenn das Dyrnæs-Tal aufhört, ein schönes Flussbett mit einer Rin­derfarm zu sein, und anfängt, die Haupt­ver­kehrs­straße für Last­wagen zu sein, die Erz zu den geplanten Docks trans­por­tieren, die in der Nähe der Fluss­mündung gebaut werden. (…)

Lokale Inhaber von Klein­li­zenzen argu­men­tieren, dass Edel­steine wie Tug­tupit (auch bekannt als Beryllium-Alu­minium-Tek­to­si­likat), der in Kuan­nersuit gefunden wird, von Ein­zel­per­sonen abgebaut, geschliffen und ver­kauft werden könnten, anstatt von der Großmine, aber allein die Arbeits­kräfte, die benötigt werden, um jährlich 1,5 Mil­li­arden DKK ein­zu­nehmen – ganz zu schweigen von den feh­lenden Märkten für eine solche Menge an Steinen – machen dieses Argument hinfällig.

Falls und wenn Kuan­nersuit in Betrieb geht, werden GME und die grön­län­dische poli­tische Einheit die Ren­ta­bi­lität des Bergbaus in Grönland demons­triert haben. Größere Unter­nehmen sind bereits auf­merksam geworden. Das Unter­nehmen Orano, das sich mehr­heitlich im Besitz der fran­zö­si­schen Regierung befindet, hat kürzlich Geneh­mi­gungen für die Explo­ration von Uran an wei­teren Stand­orten in Süd­grönland erhalten, die mehr als 3.500 km² umfassen.

  • Die Inbe­trieb­nahme von Kuan­nersuit hat also das Potenzial, die finan­zielle Unab­hän­gigkeit Grön­lands von Dänemark dras­tisch zu beschleu­nigen, aber auch die Groß­macht­po­litik in der Arktis und darüber hinaus zu beeinflussen.
  • Ein wei­terer Punkt, den es zu beachten gilt, ist, dass Grönland zwar eine Rubinmine sowie eine Anor­thi­sitmine in Betrieb hat und ein Ilme­nit­projekt, das 2022 eröffnet werden soll, aber alle Minen sind derzeit relativ unbe­deu­tende Betriebe.

                                                                                                                        ARCHIVFOTO. Isua-Minen. London Mining. Grönland

Als weltweit wich­tigster Roh­stoff­im­porteur in einem zunehmend umkämpften inter­na­tio­nalen Han­dels­regime ist China bestrebt, sich den Zugang zu den Res­sourcen mittel- bis lang­fristig zu sichern. Chinas Shanghe Resource Holding Co. ist ein Min­der­heits­partner [pdf] im Kuan­nersuit-Projekt, und somit sind chi­ne­sische Inter­essen Teil der trei­benden Kraft hinter den wirt­schaft­lichen und poli­ti­schen Ent­wick­lungen in Grönland. Chi­ne­sische Unter­nehmen sind auch an anderen poten­zi­ellen Berg­bau­pro­jekten beteiligt, vor allem am Standort der Eisenmine Isua und dem Zink­mi­nen­projekt Citronen Fjord [pdf]. Beide haben zwar schon vor Jahren eine Abbau­ge­neh­migung erhalten, aber keiner von ihnen hat einen Zeitplan für den Bau vor­gelegt, da es ihnen bisher nicht gelungen ist, die Finan­zierung zu sichern, so dass Kuan­nersuit das einzige derzeit rele­vante Projekt ist.

Chinas wirt­schaft­liche Inter­essen in Grönland sind für die USA nach wie vor ein Fluch. Während Grönland sich darauf kon­zen­triert, seine auf Fischerei basie­rende Wirt­schaft durch Tou­rismus und Res­sour­cen­ge­winnung zu diver­si­fi­zieren, ver­ringert jede finan­zielle Ver­bindung zwi­schen Grönland und China die dänische und ame­ri­ka­nische Macht über Grönland und erhöht die Mög­lichkeit eines chi­ne­si­schen Ein­flusses auf ein Gebiet, das für die ame­ri­ka­ni­schen Ver­tei­di­gungs­in­ter­essen von ent­schei­dender Bedeutung ist.

Nachdem sie sich in den Jahr­zehnten nach 9/11 haupt­sächlich auf andere Gebiete kon­zen­triert hatte, bemühte sich die US-Regierung unter Donald Trump darum, sich in der Arktis im All­ge­meinen und in Grönland im Beson­deren wieder zu behaupten. Im Juni 2020 eröff­neten die USA ein Kon­sulat in der grön­län­di­schen Haupt­stadt Nuuk, nachdem sie im April 2020 einen Zuschuss in Höhe von 12,1 Mil­lionen US-Dollar für die finan­zielle Ent­wicklung, ein­schließlich des Roh­stoff­sektors, des Tou­rismus und der Bildung in Grönland ange­kündigt hatten.

Die Tat­sache, dass Grönland sowohl von den USA und China als auch von Dänemark umworben wird, hat dem Land die benei­dens­werte Mög­lichkeit gegeben, seine inter­na­tio­nalen Bezie­hungen und Kapa­zi­täten aus­zu­bauen und gleich­zeitig die wirt­schaft­liche Ent­wicklung zu fördern, die es will und braucht.

Um diese Gewinne aus der aktu­ellen inter­na­tio­nalen poli­ti­schen Situation zu maxi­mieren, muss Grönland jedoch zunächst den Kurs bei der Res­sour­cen­ge­winnung bei­be­halten. Grönland kann es sich nicht leisten, als Zau­derer dazu­stehen, wenn es auf einem sehr hohen Niveau des Umwelt- und Gesund­heits­schutzes für diese Unter­neh­mungen besteht.

Es bleibt abzu­warten, ob Grönland eine ein­malige inter­na­tionale poli­tische Situation aus­nutzt, um sein Ziel der Unab­hän­gigkeit innerhalb einer Gene­ration vor­an­zu­treiben, aber die Kuan­nersuit-Res­source hat nicht nur die grön­län­dische, sondern auch die inter­na­tionale Politik beein­flusst und wird dies noch min­destens ein Jahr lang tun. Noch bevor der erste Stein abgebaut wurde. Soweit der Beitrag von Mikkel Schøler, CEO von Sikki.gl, den wir für Sie über­setzt, aber auch gekürzt haben.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Grönland: Links­ge­richtete Inuit-Partei Ata­qa­tigiit gewinnt Wahl

 

Die wich­tigste Oppo­si­ti­ons­partei Grön­lands, Inuit Ata­qa­tigiit, gewann 37 Prozent der Stimmen. Wie die grön­län­dische Rund­funk­an­stalt KNR berichtete, beglück­wünschte der Siumut-Vor­sit­zende Erik Jensen den erst 34 Jahre alten IA-Chef Múte Bourup Egede in einer Par­tei­chefrunde bereits zum Wahlsieg. „Wir gra­tu­lieren Inuit Ata­qa­tigiit zur Wahl.“  Der Wahlsieg ist ein Rück­schlag für Berg­bau­un­ter­nehmen, die den Abbau von Sel­ten­erd­me­tallen unter der ark­ti­schen Insel vor­an­treiben wollen.Nach dem Sieg sagte der IA-Vor­sit­zende Mute Bourup Egede dem öffentlich-recht­lichen Sender DR, dass sie das Berg­bau­projekt Kva­nefjeld stoppen würden.

Grönland stoppt den Handel, da die Zukunft von Kva­nefjeld in Frage gestellt wird

Am 08. APRIL 2021 berichtete miningweekly.com, das das an der ASX notierte Unter­nehmen Greenland Minerals hat den Handel aus­ge­setzt hat, nachdem Berichte auf­ge­taucht waren, dass sein Kva­nefjeld Seltene Erden Projekt gestoppt werden würde.

Reuters hatte zuvor berichtet, dass der Vor­sit­zende der Inuit Ata­qa­tigiit-Partei, die Anfang der Woche eine vor­ge­zogene Wahl gewonnen hatte, dem staat­lichen Sender DR gesagt hatte, dass das Projekt gestoppt werden würde.

Das Berg­bau­un­ter­nehmen hatte im Februar ange­kündigt, die Kon­sul­ta­ti­ons­pe­riode für sein geplantes Seltene Erden-Projekt bis zum 1. Juni zu ver­längern, da die logis­ti­schen Ein­schrän­kungen durch die Covid-19-Pan­demie zu erhöhten logis­ti­schen Her­aus­for­de­rungen bei der Durch­führung von öffent­lichen Ver­samm­lungen und Infor­ma­ti­ons­foren geführt hatten, während die Regierung auch die Grenzen zwi­schen dem 1. und 28. Februar geschlossen hat und damit die Teil­nahme von Fach­be­ratern und unab­hän­gigen Experten an der Kon­sul­tation weiter einschränkt.

Das Unter­nehmen warnte damals auch, dass die bevor­ste­henden Kom­mu­nal­wahlen den Kon­sul­ta­ti­ons­prozess beein­flussen könnten.

Die Erschließung des Kva­nefjeld-Pro­jekts wird vor­aus­sichtlich 505 Mio. $ kosten und soll über eine anfäng­liche Lebens­dauer der Mine von 37 Jahren 32 000 t/Jahr Seltene Erden-Oxid pro­du­zieren, basierend auf einer Erz­re­serve von 108 Mio. Tonnen.

„In Grönland haben wir saubere Luft und unbe­rührte Natur. Wir leben im Ein­klang mit der Natur und werden sie nicht ver­schmutzen.“ Die Grön­länder senden eine starke Bot­schaft, dass es sich für sie nicht lohnt, die Umwelt für Unab­hän­gigkeit und wirt­schaft­lichen Profit zu opfern.

Netzfrau Lisa Natterer


Quelle: netzfrauen.org