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Nestle-papers zeigen, dass über 60% seines Lebens­mit­tel­port­folios „ungesund“ sind (+Video)

Nestle ist einer der meist­ge­hassten Kon­zerne der Welt. Nestle ist der größte Lebens­mit­tel­konzern der Welt und hat eine Geschichte, die selbst Hardcore-Indus­trielle zittern lassen würde. Zu seinen Pro­dukten gehören  Baby­nahrung, abge­fülltes Wasser, Frühstücksgetreide/Zerealien, Kaffee und Tee, Süß­waren, Milch­pro­dukte, Eis, Tief­kühlkost, Tier­nahrung und Snacks. 29 ihrer Marken haben einen Umsatz von über einer Mil­liarde Dollar pro Jahr und sie haben über 8.000 Marken. Sie haben 447 Fabriken in 194 Ländern Nestlé, der größte Nah­rungs­mit­tel­her­steller der Welt, bringt es auf einen Jah­res­umsatz von umge­rechnet 80 Mil­li­arden Euro und steht immer wieder in der Kritik. 

Kin­der­arbeit, unethische För­derung, Mani­pu­lation unge­bil­deter Mütter, Umwelt­ver­schmutzung, Preis­ab­sprachen und Falsch­de­kla­rierung, das alles finden Sie bei Nestlé. Nestlé macht Mil­li­arden mit Wasser und zahlt selbst fast nichts dafür! Ent­setzen, als bekannt wurde, dass der Konzern in Indien eine kli­nische Studie an 75 Früh­ge­bo­renen im Alter zwi­schen 28 und 34 Wochen durch­ge­führte. Es ist schon erschre­ckend, dass Nestle Patente auf Bestand­teile der Mut­ter­milch besitzt, aber Ver­suche an Früh­ge­bo­renen? In den USA muss Nestlé sich erneut wegen Kin­der­skla­verei vor Gericht ver­ant­worten. Und Kali­fornien befindet sich auf­grund einer Dürre, mit Nestle im „Was­ser­krieg“ und will Nestlé daran hindern, wei­terhin Wasser abzu­graben! Und in Deutschland machte aus­ge­rechnet die Ernäh­rungs­mi­nis­terin Julia Klöckner „Werbung“ für einer der meist­ge­hassten Kon­zerne der Welt. Jetzt musste der welt­größte Nah­rungs­mit­tel­konzern Nestlé sogar zugeben, dass über 60 Prozent seiner Main­stream-Nah­rungs­mittel und ‑Geträn­ke­pro­dukte „ungesund“ sind.

Nestle-papers zeigen, dass über 60% seines Lebens­mit­tel­port­folios „ungesund“ sind

Der welt­größte Nah­rungs­mit­tel­konzern Nestlé hat ein­ge­räumt, dass über 60 Prozent seiner Main­stream-Nah­rungs­mittel und ‑Geträn­ke­pro­dukte „ungesund“ sind. Die Firma gab zu, dass sie nicht einer „aner­kannten Defi­nition von Gesundheit“ ent­sprechen und dass „einige unserer Kate­gorien und Pro­dukte niemals ‚gesund‘ sein werden, egal wie sehr wir sie reno­vieren“, das berichtet  Business-Standard am 01.Juni 2021.

Hatte doch aus­ge­rechnet die Ernäh­rungs­mi­nis­terin Julia Klöckner „Werbung“ für Nestlé gemacht. Sollte sie nicht die Ver­braucher vor unge­sunden Nah­rungs­mittel schützen? Denn wie Recherchen zeigen, sind über 60% von Nestlés Lebens­mit­tel­port­folios „ungesund“!

 

Zur Erin­nerung : Am 03. Juni 2019 twit­terte ihr Minis­terium ein Video, das zeigen soll, wie toll doch Nestlé sei! Sie hätte ja so viel bei Nestlé gelernt, sagte sie im Video! Doch bereits im  April 2019 hieß es in einem Bericht von Capital:

„Doch so ener­gisch Schneider (Vor­stand Nestlé) bei Kaffee und Inno­va­tionen vor­an­prescht, so halb­herzig sind die Ver­än­de­rungen woanders: bei Zucker­re­duktion und gesunder Ernährung. Zwar hat Schneider Anfang 2018 das US-Süß­wa­ren­ge­schäft für 2,29 Mrd. Euro an Ferrero ver­kauft und danach Sweet Earth, einen Bio-Her­steller, und den Vit­amin­macher Atrium Inno­va­tions über­nommen. Doch große Teile des Nestlé-Impe­riums basieren weiter auf kalo­rien­reichen, stark ver­ar­bei­teten Fer­tig­pro­dukten, auf zuck­rigen Getränken und Süßigkeiten. (…)
So beschäftigt Nestlé etwa in Bra­silien rund 7000 Ver­käu­fe­rinnen, die Tag für Tag mit Nestlé-Hand­karren in ärmeren Stadt­vierteln von Tür zu Tür ziehen. Im Sor­timent vor­nehmlich Süßes wie Eis, Kekse oder Früh­stücks­flocken, vieles davon für Kinder. Zugleich wehrt sich Nestlé in dem auf­stre­benden Land erfolg­reich gegen ein Wer­be­verbot für Süßig­keiten oder eine trans­pa­rentere Lebensmittelkennzeichnung. (…)
Bilanz beim Zucker: Minus acht Prozent im Schnitt. Möglich wäre viel mehr. Doch Zucker ist bil­liger als Bal­last­stoffe und „der Geschmack ist die Grenze“, erklärt Nestlé-For­scher John Atha­natos. Schmecke es nicht süß genug, liefen die Kunden zur Kon­kurrenz. Seine erfolg­reichsten Pro­dukte rührt Nestlé deshalb kaum an. Lieber ver­kleinert man die Por­tionen: 40 Gramm Kitkat statt 48 Gramm bedeuten schließlich auch weniger Zucker. (…)
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In einer Prä­sen­tation, die in diesem Jahr unter den Top­ma­nagern zir­ku­lierte und von der Financial Times ein­ge­sehen wurde, heißt es, dass nur 37 Prozent der Nah­rungs­mittel und Getränke von Nestlé nach Umsatz – ohne Pro­dukte wie Tier­nahrung und medi­zi­nische Spe­zi­al­nahrung – nach dem aus­tra­li­schen Health-Star-Rating-System eine Bewertung über 3,5 erreichen. Laut FT bewertet dieses System Lebens­mittel mit fünf Sternen und wird in der For­schung von inter­na­tio­nalen Gruppen wie der Access to Nut­rition Foun­dation ver­wendet. Nestlé, der Her­steller von KitKats, Maggi-Nudeln und Nescafé, beschreibt die 3,5‑Sterne-Schwelle als „aner­kannte Defi­nition von Gesundheit“.

Innerhalb des gesamten Lebens­mittel- und Geträn­keport­folios von Nestlé erfüllten etwa 70 Prozent der Lebens­mit­tel­pro­dukte diesen Schwel­lenwert nicht, so die Prä­sen­tation, zusammen mit 96 Prozent der Getränke – mit Aus­nahme von reinem Kaffee – und 99 Prozent des Süß­waren- und Eis­crem­eport­folios von Nestlé, berichtete die Zeitung.

Wasser und Mol­ke­rei­pro­dukte schnitten besser ab: 82 Prozent der Wässer und 60 Prozent der Mol­ke­rei­pro­dukte erfüllten den Schwellenwert.

Nestlé sagte am 31.Mai 2021 dass es nach dem Bericht der Financial Times an der Aktua­li­sierung seiner Ernäh­rungs- und Gesund­heits­stra­tegie arbeite.

Der Zeitung zufolge gilt diese Bewertung für etwa die Hälfte des Gesamt­port­folios von Nestlé, da Kate­gorien wie medi­zi­nische Ernährung, Tier­nahrung, Kaffee und Säug­lings­nahrung von der Analyse aus­ge­schlossen wurden.

Die Ergeb­nisse kommen in einer Zeit, in der die Nah­rungs­mit­tel­her­steller mit einem glo­balen Vorstoß zur Bekämpfung von Fett­lei­bigkeit und zur För­derung gesün­derer Ernährung kon­fron­tiert sind. Die Füh­rungs­kräfte von Nestlé über­legen, welche neuen Ver­pflich­tungen sie im Bereich Ernährung ein­gehen wollen, und wollen ihre Pläne noch in diesem Jahr vorstellen.

Jon Cox, Analyst bei Kepler Cheu­vreux, sagte, dass die Ein­be­ziehung dieser Kate­gorien den Anteil der Pro­dukte, die poten­ziell als ungesund gelten, deutlich redu­zieren würde.

 

„In Anbe­tracht des Süßwaren‑, Eis­creme- und Piz­za­ge­schäfts der Gruppe würde die reale Zahl für die Gruppe basierend auf den Schät­zungen für 2021 bei 28 Prozent liegen, was kaum eine Über­ra­schung ist“, sagte er in einer Notiz. Er sagte, der Bericht könnte auf Ver­än­de­rungen im Pro­dukt­port­folio hin­weisen, ins­be­sondere auf einen Aus­stieg aus dem Main­stream-Süß­wa­ren­ge­schäft. Laut FT schließen die Daten Baby­nahrung, Tier­nahrung, Kaffee und die Health-Science-Sparte aus, die Lebens­mittel für Men­schen mit bestimmten medi­zi­ni­schen Pro­blemen her­stellt. Das bedeutet, dass die Daten etwa die Hälfte des jähr­lichen Gesamt­um­satzes von Nestlé in Höhe von 72,7 Mrd. £ aus­machen, so der Bericht von Business-Standard.

Maggi-Fiasko in Indien

 

Auch in Indien wird über die neue Ent­hüllung von Nestle berichtet, denn dort ist der Streit um das Maggi-Debakel noch lange nicht vorbei. Das Desaster von Maggi-Fer­tig­nudeln in Indien hatte für Nestlé ein recht­liches Nach­spiel. Ein Gericht ver­ur­teilte die indische Nestlé-Tochter zu einer Strafe von umge­rechnet 70 000 Dollar, nachdem Proben von Maggi-Nudeln in einem lokalen Lebens­mittel-Test­labor auf hohen Asche­gehalt getestet worden waren.

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Die Behörden hatten auch schon 2015 und 2016 in Proben der Maggi-Fer­tig­nudeln erhöhte Mengen von Blei, Asche und einem Geschmacks­ver­stärker gefunden. Nestlé musste den Snack dar­aufhin für sechs Monate aus den Regalen nehmen und die indische Regierung ver­klagte Nestlé auf Scha­den­ersatz in Mil­lio­nenhöhe und sogar 400 Mil­lionen Sup­pen­tüten mussten ver­nichtet werden. Der Rückruf soll laut Nestlé sogar 66 Mio Franken, allein im ersten Halbjahr 2015 gekostet haben.

Nach dem Maggi-Debakel unter­nimmt der Konzern immer noch pro­aktive Schritte, um die Situation in Indien zu retten. Im Gespräch mit PTI betonte ein Sprecher von Nestle India die Bedeutung der Ernährung als grund­le­gendes Bedürfnis und die Rolle der Lebens­mit­tel­in­dustrie bei der Ermög­li­chung eines gesün­deren Lebens. Sie gaben an, dass sie derzeit bestrebt sind, den Nähr­stoff­anteil in ihren Pro­dukten zu erhöhen sowie neue und nahr­hafte Angebote zu innovieren.

Der Umsatz indi­scher Favo­riten wie Maggi, Kit Kat, Nescafe und vieles mehr ist seit dem Skandal eingebrochen.

Die Krise von Maggi Noodles in Indien war so schlimm, dass mehrere Fall­studien dazu­er­stellt wurden . Es bedrohte fast die Existenz von Nestlé India, da der Verkauf von Maggi zu über 25 Prozent des Umsatzes der Indien-Einheit des Schweizer Unter­nehmens beitrug.

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Netzfrau Lisa Natterer


Quelle: netzfrauen.net