Die Macht der Megaagro­che­mie­kon­zerne Bayer, Syn­genta, Dow­DuPont und Basf — Unter­stützer der Bekämpfung von Pes­ti­ziden erhalten nach Mord­dro­hungen Poli­zei­schutz (+Videos)

Die Macht der Kon­zerne ist weit­rei­chend. Wenn Unter­nehmen Markt­macht haben, werden sie poli­ti­schen Ein­fluss suchen und erlangen und umgekehrt.Die Belastung durch Pes­tizide wird mit Unfrucht­barkeit, Geburts­schäden und sogar mit Krebs in Ver­bindung gebracht. Doch was geschieht, wenn Men­schen gegen den Einsatz von Pes­tizide kämpfen, erlebt gerade die Initiative «Für eine Schweiz ohne syn­the­tische Pes­tizide». „Für unsere Gesundheit“ und eine „Intakte Umwelt“, darüber können die Schweizer am 13. Juni anstimmen. Jetzt bekommen die füh­renden Initia­toren sogar Mord­dro­hungen. Eine Reihe von Imkern wurde sogar mit Schä­digung ihrer Bienen gedroht, sollten sie sich für für die Initiative «Für eine Schweiz ohne syn­the­tische Pes­tizide» entscheiden.

Die Lobby für Pes­tizide hat das Land mit Pla­katen über­schwemmt und ver­sucht mit Mitteln, die man eigentlich nur aus Mafia­struk­turen kennt, dieses Volks­be­gehren zu ver­hindern. Mitt­ler­weile stehen bereits einige der Initia­toren unter Poli­zei­schutz.  Die Macht der Agrar­kon­zerne nimmt dra­ma­tische Formen an. Der Schweizer Che­mie­gigant Syn­genta wurde vom Che­mie­gi­ganten Chem­China für 43 Mrd. $ über­nommen. Bayer kaufte Monsanto für 66 Mil­li­arden Dollar und nachdem der Che­mie­gigant Dupont  mit Dow Chemical fusio­niert hat, ent­stand ein rie­siger Welt­markt­führer mit einem Bör­senwert von 130 Mil­li­arden Dollar. Bis Dato war der Che­mie­gigant BASF der weltweit größte Che­mie­konzern. Diese Che­mie­gi­ganten sind auch gleich­zeitig die welt­weit­größten  Agrar­multis und ver­seuchen nicht nur mit Pes­tizide die Umwelt, sondern ihnen gehört das gen­tech­nisch ver­än­dertes Saatgut. Und sie wollen nicht nur das Saatgut paten­tieren, sondern gleich die kom­plette Lebens­mit­tel­kette! Wie mächtig diese Kon­zerne sind, sehen Sie daran, dass sogar das umstrittene Gly­phosat nach 2022 in der EU ver­längert werden soll, so wollen es die Che­mie­gi­ganten. Und obwohl die Belastung durch Pes­tizide mit Unfrucht­barkeit, Geburts­schäden und sogar mit Krebs in Ver­bindung gebracht wird, wird der Einsatz von Pes­ti­ziden wei­terhin zunehmen. Pes­tizide sind gut für den Profit, nicht für Men­schen, Tiere  und die Umwelt!

Die Macht der Mega­kon­zerne Bayer, Syn­genta, Dow­DuPont und Basf

Too Big to Fail –  zu deutsch: zu groß, um unter­zu­gehen. Welche Aus­wir­kungen es hat, wenn Kon­zerne an die Macht kommen, wird an Bra­silien deutlich: Die Regierung von Bol­sonaro geneh­migte in Bra­silien über 800 neue Pes­tizide, viele davon hoch toxisch. Sogar Pes­tizide mit dem umstrit­tenen Gly­phosat wurden genehmigt. Nachdem durch die For­schungen von Larissa Mies Bom­bardi zum Pes­ti­zid­einsatz  dazu geführt hat, dass Skan­di­na­viens größtes Netzwerk für Bio­pro­dukte den Kauf von Lebens­mitteln aus Bra­silien aus­setzte, wird die Wis­sen­schaft­lerin bedroht und soll sogar Bra­silien verlassen. 

Che­mie­kon­zerne wie Bayer und seine US-Tochter Monsanto oder Syn­genta expor­tieren in Dritt­länder Pes­tizide, die in Europa ver­boten sind. Und obwohl sie in Europa ver­boten sind, kommen sie wieder zurück. Der Einsatz der ver­bo­tenen Pes­ti­ziden kann also auch uns direkt betreffen: bei Importen aus den Mer­cosur-Ländern. Allein in Bra­silien werden min­destens 149 Pes­tizide ein­ge­setzt, die in der EU ver­boten sind. Teil­weise werden diese groß­flächig mit Flug­zeugen auf den Plan­tagen versprüht.

Die Pro­fes­sorin der Abteilung für Geo­graphie der Uni­ver­sität de São Paulo, Larissa Mies Bom­bardi  erlebt das, was bereits vor ihr  Jonathan Lundgren schmerzlich erleben musste. Auch Jonathan kämpfte gegen diese Mil­li­arden-Kon­zerne und verlor. Der hoch­rangige Ento­mologe der For­schungs­ab­teilung der USDA hatte in  For­schungen her­aus­ge­funden, dass Bienen und Mon­arch­falter durch eine weit ver­breitete Gruppe von Insek­ti­ziden geschädigt werden. Der mit vielen Preisen aus­ge­zeichnete Wis­sen­schaftler war plötzlich für Regie­rungen und Industrie nicht mehr tragbar. 

Die Fälle von Jonathan Lundgren und auch von Larissa Mies Bom­bardi zeigen, wie kom­pli­ziert die Zusam­men­arbeit von Regierung, Wis­sen­schaft und Industrie werden kann, wenn Mil­li­arden von Dollar auf dem Spiel stehen. Die betrof­fenen Kon­zerne wie BASF, Bay­er­Monsanto und Syn­genta würden auf Grund ihrer Ergeb­nisses viel Geld verlieren.

Fran­zö­sische Staats­an­walt­schaft ermittelt gegen Monsanto – Monsanto hat „geheime Listen“ von Kri­tikern geführt!

https://www.lemonde.fr/planete/article/2019/05/09/fichier-monsanto-le-monde-porte-plainte_5460196_3244.html

Schon lange stehen Gegner von Monsanto auf der „Abschuss­liste“.  Monsanto soll sogar eine geheime Liste von Kri­tikern in Frank­reich geführt haben. Kri­tische Poli­tiker, Wis­sen­schaftler und Jour­na­listen wollte der Konzern demnach „erziehen“, besonders hart­nä­ckige Gegner von Monsanto sogar „über­wachen“. Dar­unter auch die damalige Umwelt­mi­nis­terin Segolene Royal, sie war bekannt für ihre negative Haltung gegenüber Monsanto und sein Gly­phosat. Sie wurde auf der Liste als  „null beein­flussbar“ gelistet. Auch Neil Young gehört  zu den Opfern. Der Agro­che­mie­konzern ermit­telte auch gegen den Sänger und schrieb ein internes Memo zu seinen Social-Media-Akti­vi­täten und seiner Musik. Die PR-Mit­ar­beiter von Monsanto dis­ku­tierten auch intern, wie sie Reuters dau­erhaft unter Druck setzen könnten, um negative Schlag­zeilen zu ver­hindern. Auch „Le Monde“ unternahm auf Grund der „geheimen Liste“  juris­tische Schritte wegen Daten­miss­brauchs. Siehe auch: Endlich! Fran­zö­sische Staats­an­walt­schaft ermittelt gegen Monsanto – Monsanto hat „geheime Listen“ von Kri­tikern geführt! – French pro­se­cutor opens inves­ti­gation over suspected Monsanto file

Es ist unglaublich – Hohes Risiko für Nah­rungs­mit­tel­knappheit ohne Pes­tizide, sagt aus­ge­rechnet ein Che­mie­riese – Pes­tizide sind gut für den Profit, nicht für Menschen!

Nach Behandlung von Pes­tizide, kurz vor der Ernte

Es geht um viel Geld! Weltweit wird der Wert der Pes­ti­zid­in­dustrie auf 58 Mil­li­arden US-$ geschätzt. Haben Sie gewusst, dass nur wenige Tage vor der Getrei­de­ernte viele Land­wirte pures Gift auf Getrei­de­flächen spritzen? Und so landen die gif­tigen Stoffe direkt auf unseren Tellern und in den Trögen der Tiere. Der Chef von Syn­genta, der weltweit größte Her­steller von Pes­ti­ziden, sagt, dass die Ablehnung land­wirt­schaft­licher Tech­no­logien innerhalb von 20 Jahren schwer­wie­gende Folgen haben könnte. Dass die Belastung durch Pes­tizide mit Unfrucht­barkeit, Geburts­schäden und sogar mit Krebs in Ver­bindung gebracht wird, ver­schwieg er.

In einem Interview sagte der Chef von Syn­genta Fyrwald, dass das EU-Verbot von Syn­gentas Neo­ni­co­ti­noiden „sehr poli­tisch“ sei und nicht wis­sen­schaftlich. Daran sehen Sie, die Che­mie­kon­zerne tun alles, um ihre „gesund­heits­schäd­lichen“ Pro­dukte auf den Markt zu bringen. Syn­genta for­derte sogar von der EU für das Verbot von Neo­ni­co­ti­noiden Mil­lionen Euro Scha­den­ersatz, die aber abge­lehnt wurden. Erst im Mai 2021 verlor auch Bayer einen jah­re­langen Rechts­streit zwi­schen dem Che­mie­konzern Bayer und der EU-Kom­mission vor dem EuGH. Sieg für die Bienen – EuGH bestätigt das Verbot von Neo­ni­co­ti­noiden zum Schutz von Bienen- EU Court of Justice rejects Bayer attempt to overturn bee-killing pesticide ban

Der Schweizer Konzern Syn­genta ist weltweit der größte Pestizidhersteller.

 

Die Leitung von Syn­genta, dem weltweit größten Pes­ti­zid­her­steller, fordert den fort­ge­setzten Einsatz von Pes­ti­ziden in der Landwirtschaft.

Syn­genta war 2017 für 43 Mrd. $ von Chem­china über­nommen worden. Bereits 2015 hatte China bekannt­ge­geben, der größte GMO-Pro­duzent werden zu wollen und Chem­China kaufte sich Syn­genta aus der Schweiz. Das Staats­un­ter­nehmen Chem­China ist eines der größten staat­lichen Che­mie­un­ter­nehmen in China

2015 sagte der chi­ne­sische Prä­sident Xi Jinping, dass China „sich kühn in die For­schungs­arbeit und Inno­vation stürzen müsse, um Spit­zen­leis­tungen in der GMO-Tech­no­logie zu erreichen“. Schon damals wurden min­desten 3 Mil­li­arden Dollar in Institute und lokale Gesell­schaften gepumpt, um GMO-Saatgut zu ent­wi­ckeln. „…Wir können es nicht erlauben, dass aus­län­dische Gesell­schaften den GMO-Markt domi­nieren,“ sagte Xi in seiner Rede.

Im Juni 2021 wurde bekannt, dass der Basler Agro­che­mie­konzern Syngenta Medi­en­be­richten zufolge die Banken für den Gang an die Schang­haier Tech­no­lo­gie­börse Star Market aus­ge­wählt habe. Mit dem Gang an die Schang­haier Tech­no­lo­gie­börse Star Market, der noch im lau­fenden Jahr erfolgen könnte, könnte Syn­genta mit bis zu 60 Mrd. $ bewertet werden, so Bloomberg. Zu den Beratern für das «Initial Public Offering» (IPO) zählen laut dem Artikel die China Inter­na­tional Capital Cor­po­ration (CICC) sowie Citic Securities.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Genau zu der Zeit, wo in der Schweiz  die „Initiative für eine Schweiz ohne syn­the­tische Pes­tizide“ den Ver­zicht auf syn­the­tische Pes­tizide fordert. Die Initiative sieht eine Über­gangs­frist von 10 Jahren vor und schützt die inlän­dische Land­wirt­schaft durch gleiche Regeln für Importe. Über die Initiative wird am 13. Juni 2021 abgestimmt.

Unter­stützer der Bekämpfung von Pes­ti­ziden erhalten nach Mord­dro­hungen Polizeischutz

Laut  Bun­desrat und Par­lament in der Schweiz geht das geforderte Verbot zu weit. Es würde die Ver­sorgung mit Schweizer Lebens­mitteln und die Auswahl an impor­tierten Lebens­mitteln ein­schränken. Bei der Pro­duktion wären Hygie­ne­vor­schriften schwie­riger ein­zu­halten. Zudem würden inter­na­tionale Han­dels­ab­kommen ver­letzt. Genau diese Argu­men­tation gleicht dem, was wir bereits von Syn­genta-CEO Erik Fyrwald kennen. 

Es ist kri­minell, wis­sentlich Men­schen einem Gift aus­zu­setzen, darum hätte es niemals eine Aus­nahme dafür in Bezug auf Land­wirt­schaft geben dürfen. Die Not­wen­digkeit für Pes­tizide ist durch neuere Berichte in Frage gestellt worden, dar­unter auch eine Studie der UN, die die Idee, Pes­tizide seien not­wendig für die Welt­ernährung als Mythos bezeichnet.

Es ist kein Witz: Aus­ge­rechnet  Monsanto und Syn­genta erhielten den Welt­ernäh­rungs­preis. Und obwohl längst bewiesen ist, dass gen­ma­ni­pu­lierte Pflanzen sogar für den Hunger mit­ver­ant­wortlich sind, feierte die Gen­lobby die unsäg­liche Errun­gen­schaft. Der Welt­ernäh­rungs­preis gilt als Oscar der Nah­rungs­mit­tel­branche.  Als große Spender für den World­food­prize treten auch gern Monsanto oder Dupont auf, bedeutet, die Megaagro­che­mie­kon­zerne ver­ab­reichen sich selber die Auszeichnungen.

Fran­ziska Herren hat die Initiative gestartet und erhielt darum Mord­dro­hungen. «Bau­ern­schreck» nennt sie der «Blick»: Fran­ziska Herren will die Schweizer Land­wirt­schaft umkrempeln. Sie hat des­wegen die Trink­wasser-Initiative lan­ciert und eine Debatte über eine öko­lo­gi­schere Land­wirt­schaft ange­stoßen. Am 13. Juni stimmen wir darüber ab. Nun ist Herren selbst heftig erschrocken: Sie hat eine Mord­drohung erhalten und nimmt deshalb nicht mehr phy­sisch an Podien zur Abstimmung teil, so tagblatt.ch.

Im Vorfeld eines Refe­rendums am 13. Juni, in dem die Wähler ent­scheiden werden, ob zwei Maß­nahmen gegen den Einsatz von Pes­ti­ziden in der Schweiz unter­stützt werden sollen, haben füh­rende Befür­worter der beiden Vor­schläge nicht nur eine Miss­brauchs­lawine, sondern auch sogar Mord­dro­hungen  erhalten, wie auch Radio Télé­vision Suisse (RTS) berichtete.

Céline Vara, Anwältin und Grünen-Poli­ti­kerin, die den Vor­schlag für ein Verbot syn­the­ti­scher Pes­tizide mit in die Wege geleitet hat, steht daher nun unter Poli­zei­schutz . Auch Fran­ziska Herren, die eine Initiative für sau­beres Trink­wasser initiiert hat , die im Falle einer Ver­ab­schiedung Bauern, die Pes­tizide ein­setzen, davon abhält, staat­liche Sub­ven­tionen in Anspruch zu nehmen, hat eben­falls Mord­dro­hungen erhalten.

So auch der Bio­bauer und Grünen-Poli­tiker Kilian Baumann, der beide Initia­tiven unter­stützt. Baumann hat laut bernerzeitung.ch  alle seine öffent­lichen Auf­tritte abgesagt und wird erst nach dem Refe­rendum wieder öffentlich auf­treten. Er sagt , die Dro­hungen gegen ihn und seine Familie haben so erschre­ckende Ausmaße erreicht , dass er ein ungutes Gefühl hat, wenn er seine Familie und Hof alleine lässt.

Dies ver­an­lasste Fabien Fivaz, Mit­glied des Schweizer Par­la­ments, zu warnen, dass die Gescheh­nisse „ernst für unsere Demo­kratie“ seien.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Edward Mit­chell, Pro­fessor am Labor für Boden­bio­di­ver­sität der Uni­ver­sität Neu­châtel, fügte hinzu , er wisse von zwei wei­teren Pes­ti­zid­gegnern, die eben­falls Mord­dro­hungen erhalten hätten, sodass es ins­gesamt fünf seien.

Klima der Angst

Die Mord­dro­hungen sind Teil einer umfas­sen­deren Ein­schüch­te­rungs­kam­pagne von Gegnern der Bür­ger­initia­tiven. Land­wirte und Imker, die eine Ja-Stimme unter­stützen, haben sich über ein Klima der Angst beklagt , das darauf abzielt, sie aus Angst vor Ver­geltung daran zu hindern, ihre Ansichten zu äußern.

Die Lobby für Pes­tizide hat das Land mit Pla­katen über­schwemmt, die die Maß­nahmen angreifen, und es gibt mehrere Beschwerden über das Abreißen von Bannern und Pla­katen, die als Reaktion darauf ange­bracht wurden. Eine Reihe von Imkern bestä­tigten, dass ihnen der Aus­schluss aus den Betrieben und sogar mit der Schä­digung ihrer Bienen gedroht wurde, wenn sie ver­suchen, ihre Prä­ferenz für ein Ja zum Aus­druck bringen.

Mobbing, Bedrohung und Täuschung

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Wahrheit zu ver­drehen und hin­ter­hältige Tak­tiken anzu­wenden, um ihre Gewinne zu schützen, ist seit langem ein Mar­ken­zeichen der Agrar­chemie-Lobby, genau wie die Tabak­in­dustrie zuvor. Siehe auch: Da sich die Klagen gegen Roundup wegen Krebs zunehmend häufen, kämpft Monsanto um Geheim­haltung seiner PR-Arbeit – As Roundup cancer lawsuits surge, Monsanto fights to keep PR work secret

US-Rechts­strei­tig­keiten haben zum Bei­spiel kürzlich zur Ver­öf­fent­li­chung Hun­derter geheimer Syn­genta-Doku­mente – der soge­nannten Par­aquat Papers – geführt, die zeigen, wie der Schweizer Agro­chemie-Riese mani­pu­lierte Daten und „Sicherheits“-Maßnahmen nutzte, von denen er wusste, dass sie wir­kungslos waren, um sein hoch gif­tiges Unkraut­ver­nich­tungs­mittel auf dem Markt zu ver­kaufen– trotz Tau­sender Toter.

Dazu auch die Recherche: «Par­aquat Papers»: Wie Syn­genta den Profit über die Pro­dukt­si­cherheit gestellt und dadurch Tau­sende von Toten tole­riert hat

Der in Basel ansässige Riese ist auch im Zentrum eines gerade ver­öf­fent­lichtes Papier über die Machen­schaften,  gegen Kri­tiker von einem anderen ihrer Her­bizide – Atrazin. Jeder Wis­sen­schaftler, dessen For­schung mög­li­cher­weise das End­ergebnis mäch­tiger Unter­neh­mens­in­ter­essen bedrohen könnte, ris­kiert eine schreck­liche Kam­pagne, die seinen Ruf zer­stören soll.

Das Hauptziel von Syn­genta für Mobbing war Tyrone Hayes von der UC Ber­keley, dessen For­schung zeigte, dass Atrazin dazu führte, dass männ­liche Frösche Herm­aphro­diten wurden. Der  Endo­kri­nologe sagt, ein Syn­genta-Wis­sen­schaftler habe sogar damit gedroht, „mich lynchen zu lassen“ und „meine Frau und meine Tochter mit sexu­eller Gewalt gedroht“. Und dies war nur ein Teil einer sys­te­ma­ti­schen Unter­neh­mens­kam­pagne, die darauf abzielte, Hayes ein­zu­schüchtern und zu dis­kre­di­tieren, weil er Bedenken hin­sichtlich des „beliebten“ Unkraut­ver­nich­tungs­mittels von Syn­genta geäußert hatte.

Die Geschichte voller Intrigen, Täu­schung und Gier hat alles, was man sonst nur aus einem Hol­lywood-Film kennt. Es enthält sogar eine Reihe von Cha­rak­teren, die die gleichen Tak­tiken anwen­deten, die die Tabak- und fossile Brenn­stoff­in­dustrie gegen ihre größten Kri­tiker ein­setzten. Siehe dazu auch: Die schmut­zigen Machen­schaften der Kon­zerne- Staaten wollen harte neue Strafen für Pro­teste gegen fossile Brenn­stoffe ‑More States Propose Harsh New Pen­alties For Pro­testing Fossil Fuels

Solche Tak­tiken sind einer demo­kra­ti­schen Gesell­schaft nicht würdig, jeder muss frei sein, seinen Stand­punkt unein­ge­schränkt zu äußern.

Monopoly einiger weniger Agrar­kon­zerne! 

Die Welt­be­völ­kerung und ihr Nah­rungs­mit­tel­konsum wachsen – wächst damit auch die Anzahl der im Nah­rungs­mit­tel­be­reich tätigen Firmen? Das Gegenteil ist der Fall: KON­ZERNE – Kon­zerne kaufen nicht mehr nur kleinere Firmen auf, sondern sich jetzt gegen­seitig und steigern so Markt­an­teile und Macht. Sie können damit die  Preise, Geschäfts­be­din­gungen und zunehmend auch die poli­ti­schen Rah­men­be­din­gungen diktieren.

Die Macht der Mega­kon­zerne: Was machen, wenn Luft, Wasser und Boden der All­ge­meinheit nicht mehr zur Ver­fügung stehen? Wenn die Mega­kon­zerne im echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Ver­lierer den sicheren Tod!

Es geht nicht nur um Ihre Zukunft, sondern um die aller Men­schen und vor allem auch um die der nach­fol­genden Generationen.

Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org