Rätselhafte Geräusche, die als Kanonenschüsse oder heftiges Rumpeln beschrieben werden, kommen aus allen Erdteilen. Bis heute weiß niemand, was wirklich hinter diesem Phänomen steckt.
(von Frank Schwede)
Alles, was Forscher in den Händen haben, sind Vermutungen und Theorien. Geologen versuchen, diesem Geheimnis schon lange auf die Spur zu kommen, denn sie vermuten, dass das Geheimnis tief in Mutter Erde steckt. Das glaubt auch die US Weltraumbehörde NASA, denn sie bezeichnet das Phänomen als „Hintergrundgeräusch der Erde.“
Jede Kultur hat ihre ganze eigene Bezeichnung für die mysteriösen Geräusche, die zu allen Tages- und Nachtzeiten auftreten. In Indien nennt man sie Barisal Guns, in Japan Uminari, in den Niederlanden und in Belgien werden sie als Mistpuffers bezeichnet, auf den Philippinen sind es Retumbos und in Italien die Lagoni, weil man hier vermutet, dass sie in die direkter Verbindung mit dem Meer stehen.
Seit 2008 werden die Geräusche in schöner Regelmäßigkeit von Beobachtern aufgezeichnet und können auf YouTube angehört werden.
Im US Bundesstaat North Carolina ist es ganz schlimm – da klappern schon mal die Fensterläden, und wenn es richtig heftig kommt, dann vibriert auch das Haus. Das Phänomen ist hier bekannt als Seneca Guns.
Dort und auch in vielen anderen Teilen im Nordosten der USA hat das Knallgeräusch eine lange Tradition. Schon der US amerikanische Schriftsteller Fenimore Cooper machte Bekanntschaft mit diesem unheimlichen Geräusch. Er beschrieb es in der 1850 erschienen Kurzgeschichte The Lake Gun. Cooper:
„Es ist ein Geräusch, das der Explosion schwerer Artillerie ähnelt, die durch keines der bekannten Naturgesetze erklärt werden kann. Es ist tiefgründig, hohl, distanziert und imposant. Der See scheint mit dem umliegenden Hügeln zu sprechen, die das Echo seiner Stimme als genaue Antwort zurücksenden.“
Cooper glaubte also, dass der See spricht und mit seiner ganz eigenen Sprache die Anwohner in Angst und Schrecken versetzt. Seismologen haben in der Vergangenheit häufig Messungen in der Region durchgeführt, wenn mal wieder von den Seneca Pistolen berichtete wurde – doch auch sie sind laut dem Geologischen Dienst der USA (USGS) bisher zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen.
Indes könnten in South Carolina Erdbeben für das Phänomen verantwortlich sein. Laut Aussage des USGS bringt die Schwingungen der Erde auch die Luft in Wallung und ab einer Frequenz von 20 Hertz sind die Schallwellen auch für das menschliche Ohr hörbar. Oft aber sind die Beben zu schwach, um auch physisch bemerkt zu werden.
Forscher sind den Skyquakes seit 1824 auf der Spur
Kürzlich veröffentlichte auch ein Team von Seismologen der University of North Carolina einen vorläufigen Bericht über eine mögliche Theorie. Die Forscher verwendeten zur Analyse ein EarthScope Transportable Array, das ist ein mobiles Netzwerk, das aus vierhundert atmosphärischen Sensoren und Seismographen besteht, die zwischen 2013 und 2015 jede seismische Aktivität in North Carolina aufgezeichnet hat.
Die Forscher verglichen die aufgezeichneten Daten mit Meldungen aus den Lokalnachrichten, in denen über mysteriöse Geräusche oder ähnliche passende Phänomene berichtet wurde. Eli Bird, ein Student der Geologie an der North Carolina Universität:
„Wir sind lokale Nachrichtenartikel durchgegangen und haben eine Liste aller Meldungen zu diesem Phänomen erstellt und sie mit seismologischen und akustischen Daten aus der Region verglichen.“
Zwei der Sensoren zeichneten in der Nähe von Cape Fear in Carolina Beach einige ungewöhnliche Signale auf, deren Länge von nur einer Sekunde bis etwa zehn Sekunden schwankte.
Die Forscher hoffen in Zukunft noch mehr Daten sammeln zu können, indem sie eine Anordnung von mindestens drei Stationen mit jeweils drei atmosphärischen Mikrofonen verwenden, um genau orten zu können, woher die Geräusche kommen.
Bis heute kennt nur die Natur das wahre Geheimnis hinter dem Phänomen. Viele Forscher bezeichnen es als Himmelsbeben, das sind sogenannte Skyquakes. Die ersten Berichte darüber stammen schon aus dem Jahr 1824 auf einer Insel in der Adria. Seitdem versuchen Wissenschaftler dem Geheimnis der Skyquakes auf die Spur zu kommen.
Bisher aber ohne wirklich plausible Ergebnisse in der Hand. Häufig wird das Phänomen in den Sommermonaten beobachtet, wenn Kilometer weit entfernt ein Gewitter tobt, das man nicht sehen kann. Dann kann es schon mal passieren, dass der Schall des Donners mit dem Wind weit in die Ferne getrieben wird und nur noch als unheimliches Rumpeln wahrgenommen wird.
Auch Meteore, die in die Erdatmosphäre eintreten und miteinander kollidieren sowie akustische Gravitationswellen können unheimliche Geräusche verursachen, die man nicht auf Anhieb zuordnen kann.
Experten der NASA gehen von der Vermutung aus, dass Mutter Erde gleich eine ganze Bandbreite an ungewöhnlichen Geräuschen für uns auf Lager hat, die unter anderem durch tektonische Aktivität, unterirdische Explosionen (DUMBs und Tunnelbohrmaschinen), Erdbeben, Gletscher-Aktivität und den Gezeiten entstehen können. Wörtlich heißt es von Seiten der NASA:
„Hätten Menschen Radio-Antennen statt Ohren, könnten sie eine ganze Symphonie an Geräuschen unserer Erde hören.“
Für die Wissenschaft jedenfalls ist das Phänomen schon seit Jahren eine echte Herausforderung, wie David Hill vom USGS laut eines Spiegel-Berichts auf einer Tagung der Amerikanischen Geophysikalischen Union (AGU) in San Francisco 2011 betonte.
Viele Geräusche konnten mittlerweile natürlichen Ursachen zugeschrieben werden – so haben im Dschungel von Ecuador Geophysiker herausgefunden, dass der Vulkan Revenador, der Wasserfall San Rafael und häufig in dieser Region auftretende Gewitter ursächlich sein können.
Und auch für die Mistpuffers an Belgiens Küsten und die Bansal-Pistolen am Golf von Bengalen in Indien glauben Wissenschaftler die Ursache gefunden zu haben. Wie das Fachblatt Seismology Research Letters berichtet, sind vermutlich Wellen, die von Stürmen auf offener See an die Küste getrieben werden, für das Phänomen verantwortlich. Auch Eruptionen unterirdischer Gasblasen können in Frage kommen.
Obwohl Himmelsbeben auch Bodenerschütterungen verursachen können, fanden die Forscher keine Erdbebenaufzeichnung aus dieser Region, die mit dem aufgezeichneten Ereignis zusammenfiel, was demzufolge eine Bodenerschütterung als Ursache der Geräusche ausschließen lässt.
Schon eine ganze Weile werden auch eine Reihe anderer seltsamer Geräusche beobachtet – etwa das Brummton-Phänomen, verursacht durch niederfrequente Töne und Geräusche.
Häufig wird der Ton als ein in der Ferne im Standgas laufender Dieselmotor beschrieben oder als gleichmäßiges Brummen, ähnlich das einer Trafostation, als Tuckern, Poltern oder als Dröhnen.
Wiederholt haben in der Vergangenheit Betroffene ihre Wahrnehmung mit Tongeneratoren nachgestellt – dadurch ist nun bekannt, dass es offenbar keinen einheitlichen Brummton gibt, sondern das sich das Geräusch in einer Frequenzspanne zwischen 30 und 80 Hz bewegt, die mit 0,5 Hz bis 2 Hz monaural oder binaural moduliert waren.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass der mysteriöse Brummton weltweit von rund zwei Prozent der Bevölkerung wahrgenommen wird – am häufigsten in der Stille oder in den Nachtstunden – in geschlossenen Räumen häufig intensiver als im Freien. Die ältesten Berichte über Brummtöne stammen aus Großbritannien, wo sie laut Medienberichten erstmals bereits in den 1950er Jahren auftraten.
Im Frühjahr 2020 haben weltweit viele Menschen seltsame mysteriöse Geräusche am Himmel gehört. Vor allem in den sozialen Medien wurde viel darüber diskutiert, viele User glaubten, dass es inmitten der Corona-Pandemie ein Zeichen für das Ende der Welt sei – doch bis heute konnte auch dafür keine Ursache gefunden werden.
Auch der Weltraum scheint seine eigene Sprache zu haben. Yang Liwei, der erste chinesische Raumfahrer, der im Oktober 2003 in der Shenzou-5-Raktete zum ersten bemannten chinesischen Weltraum aufbrach, hörte während seines insgesamt 21stündigen Fluges um die Erde mysteriöse Geräusche, die er nicht zuordnen konnte.
Nach Worten Liweis hörte sich das an, als würde jemand mit einem Holzhammer gegen einen Metalleimer hauen. Bis heute konnte nicht geklärt werden, woher die Geräusche kamen.
Wissenschaftler glauben, dass es sich um Ausdehnungen und Kontraktionen der Kapsel durch die Temperaturunterschiede beim Aufstieg in die Atmosphäre handeln könnte, da im Weltraum bekanntlich keine Schallwellen übertragen werden können.
Der US amerikanische Autor, Filmemacher und Möchtegern-Whistleblower David Wilcock weiß zu berichten, dass die NASA mittlerweile sogar jedem Planeten einen eigenen Klang zuweisen kann. Diese Klänge sind auch bekannt als Sphärenmusik, von der schon der griechische Philosoph Pythagoras von Samos berichtet hat.
Um das verstehen zu können, ist es wichtig zu wissen, dass das gesamte Universum aus einer Vielzahl an Informationen besteht, zu denen selbstverständlich auch Töne, Klänge und Geräusche zählen.
Planeten sind lebendige Wesen die auch miteinander kommunizieren – in diesem Fall durch unterschiedliche Frequenzen in Form von Schallwellen, die Menschen mit einem besonders gut ausgeprägten Gehör möglicherweise als undefinierbare Geräusche wahrnehmen können.
Was sind also Himmelsbeben? Was verursacht dieses laute Dröhnen und Rumpeln? Es scheint, dass das Geheimnis weitergeht…
Bleiben sie aufmerksam!
Quelle: pravda-tv.com
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