Dreiviertel der Deutschen lehnen das Gendersprech-Gedöns inklusive Sternchen ab. So dürfe und werde das nicht bleiben, meinen die größten in deutscher Sprache berichtenden Nachrichtenagenturen. Entsprechend haben sie heute den Abschluß eines Pakts bekanntgegeben, der den Deutschen helfen soll, ihre Sprache in die richtige Richtung zu „entwickeln“.
(von Michael van Laack)
Die Deutsche Presseagentur (dpa) erklärt heute:
Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, APA, dpa, epd, Keystone-sda, KNA, Reuters und SID haben ein gemeinsames Vorgehen vereinbart, um diskriminierungssensibler zu schreiben und zu sprechen. Das generische Maskulinum wird in kompakter Nachrichtensprache noch vielfach verwendet, soll aber schrittweise zurückgedrängt werden. Ob die Nachrichtenagenturen in einigen Jahren ganz darauf verzichten können, hängt von der weiteren Entwicklung der Sprache ab.
Noch ist unklar, ob und welches der Sonderzeichen (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt etc.), die auch nicht-binäre Geschlechtsidentitäten abbilden sollen, sich im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzen wird. Bis auf weiteres verzichten die Nachrichtenagenturen daher auf die Verwendung dieser Zeichen. Bislang entsprechen sie auch weder dem amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung noch dem allgemeinen Sprachverständnis beziehungsweise der allgemeinen Sprachpraxis. Aber viele andere Möglichkeiten zur Vermeidung diskriminierender Sprache und zur Sichtbarmachung von Diversität sind konsequent zu nutzen.
Verlautbarung im Wording der SED
Das generische Maskulinum muss „zurückgedrängt werden“. „Möglichkeiten zur Vermeidung… konsequent zu nutzen. – dpa spricht von der weiteren Entwicklung der Sprache. Mit „Entwicklung“ meint sie: Wie schnell wird es uns gelingen, den Bürgern das generische Maskulinum abzugewöhnen. Wie schnell wird die Bundesregierung Druck auf die Gesellschaft für deutsche Sprache ausüben, um das Gendersternchen oder ein anderes Zeichen verpflichtend zu machen.
Eine Evolution von oben
Nichts anderes können wir in der Vereinbarung zwischen den Nachrichtenagenturen lesen. In Habitus und Duktus tritt klar zutage: Wir sind die Entwickler. Wir gehen mit „gutem Beispiel“ voran und tragen so dazu bei, dass Sprache „sich“ verändert. Wir nutzen unsere Medienmacht, um die linksgrüne Genderideologie Schritt für Schritt in der deutschen Sprache zu verankern. Wir sind Sprachgötter, Entwickler, Evolutionsanschieber.
Werden die Deutschen sich das gefallen lassen, obwohl sie sich aktuell mehrheitlich dagegen aussprechen. Ich fürchte: Ja! Denn schlechte Angewohnheiten von anderen zu übernehmen, ist ein zutiefst menschlicher Zug. Und Redundanz führt auch fast immer zu einem pädagogischen Erfolg. Zu verhindern wird die Herrschaft einer kleinen Clique über die Sprache nur sein, wenn die Parteien spüren: Wir wählen Euch auch deshalb nicht mehr, weil ihr unsere gewachsene Sprache vergewaltigt. – Oder die Medien mit dem Boykott ihrer Erzeugnisse bestraft würden.
Die satten Schafe werden folgen
Doch das ist eine Illusion. Brot und Spiele, mehr interessiert die Majorität der Bewohner unseres Vaterlandes nicht mehr. Haben sie beides, sind sie auch gern bereit, sich einem Sprech- und Schreibdiktat zu unterwerfen, wenn es in kleinen Dosen und nicht zu abrupt eingeführt wird.
Wie einfach das ist, sehen wir daran, dass schon jetzt kaum noch jemand Anstoß daran nimmt, wenn die gleichen Leute, die „diskriminierungssensiblere Sprache“ und final das Gendersternchen fordern, Worten das Prädikat „Unverzeihlich“ oder „Unaussprechbar“ verleihen. Sei es Zigeuner, Neger, Mohr oder seit Neuestem ja auch Afrika!
Erstveröffentlichung auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com
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