Wir sollten uns beim Essen „Viel Glück!“ wünschen, denn vermehrt gibt es Rückrufe, ob Salmonellen, Noroviren, Kolibakterien, erhöhter Jodgehalt, Listerien oder Verunreinigungen. Und was wir Netzfrauen jetzt erfahren haben, erinnert uns an den Babynahrungsskandal in Frankreich! Wegen des Skandals um mit Salmonellen belastete Babymilch, rief die französische Molkereigruppe Lactalis in 83 Ländern 12 Millionen Kisten Babymilchpulver zurück. Eigentlich sollte dieser Skandal verschwiegen werden, eigentlich! Bis dann in mehreren Ländern Babys aufgrund des verseuchten Babymilchpulvers erkrankten.
Auch in Deutschland wurden diese Produkte angeboten, doch auf eine Warnung wartete man vergebens. Lactalis-Nestlé ist ein Joint Venture zwischen dem in Europa führenden französischen Milchverarbeiter Lactalis und dem weltweit führenden Nahrungsmittelhersteller Nestlé. Und wieder ist es eine Nachricht aus Frankreich, die uns stutzig macht. Eiscreme, Kekse, Schokolade, Brot, mehr als 7.000 Produkte, werden wegen eines Pestizids aus den Regalen der Supermärkte in Frankreich entfernt. „Es ist Sommer und viele Verbraucher kaufen Eiscreme in den Supermärkten, doch bei vielen Eiscremechargen, die von einem Rückrufverfahren betroffen sind, ist jedoch Vorsicht geboten“, so aus Frankreich. Da es Einkaufsgemeinschaften gibt, müssten doch diese Produkte in ganz Europa zu erwerben sein? Und in der Tat, im September 2020 informierten belgische Behörden, die französischen Behörden und auch den deutschen Behörden war bekannt, dass in Sesamprodukten Rückstände des Gases Ethylenoxid gefunden wurden. In Europa betreibt BASF derzeit Ethylenoxid-Anlagen in Antwerpen und Ludwigshafen mit einer Gesamtkapazität von 845.000 Tonnen pro Jahr. Die EU stuft sogar das farblose und hochentzündliche Gas als krebserzeugend und erbgutverändernd ein und verbietet es als Pflanzenschutzmittel. Es braucht fast ein Jahr, um uns auf gefährliche Pestizidrückstände hinzuweisen, die unsere Gesundheit schädigen? Das Ethylenoxid verwendet wird, ist schon schlimm, aber hier geht es um eine Tausendfache Überschreitung des Rückstandshöchstgehaltes. In Frankreich wurden jetzt für die Verbraucher Listen der Produkte veröffentlicht, die gemieden werden sollen, es betrifft mehrere tausend Lebensmittel, die Sesamsamen enthalten. Mittlerweile gibt es Rückrufe wegen zu hoher Ethylenoxidgehaltes in Sesamsamen in über 20 Ländern. War Ihnen bekannt, dass Pestizidkonzerne die EU unter Druck gesetzt haben, um verbotene Substanzen in importierten Pflanzen zuzulassen?
Eiscreme, Kekse, Schokolade, Brot, Salate : mehr als 7.000 Produkte, wegen eines Pestizids zurückgerufen
Wenn wir zu Tisch sitzen, sollten wir uns nicht ‚Guten Appetit‚, sondern ‚Viel Glück‚ wünschen. Täglich werden in Europa Lebensmittel und sonstige Produkte wegen möglicher Gesundheitsgefahren zurückgerufen. Und auch das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (Rapid Alert System for Food and Feed, RASFF) warnt vermehrt vor zum Beispiel Noroviren in tiefgekühltem Gemüse oder Obst. Doch mal ehrlich, wer schaut schon auf die Plattform RASFF?
Laut einer am Montag, dem 14. Juni 2021 aktualisierten DGCCRF-Datei werden in Frankreich derzeit mehrere tausend Lebensmittel, die Sesamsamen enthalten, aus dem Verkauf genommen und zurückgerufen. Bei der Aufnahme von Ethylenoxid besteht eine potenzielle Gesundheitsgefährdung, die Produkte dürfen nicht konsumiert werden.
Ethylenoxid ist seit 1981 in Deutschland im Lebensmittelbereich verboten!
Ein Pestizid weit über den zugelassenen Grenzwerten
Diese Rücknahme / dieser Rückruf wurde aufgrund des möglichen Vorhandenseins eines Pestizids, Ethylenoxid, angeordnet, das die in Chargen importierten Sesamsamen, die bei der Herstellung dieser Produkte verwendet werden, weit über die zulässigen Mengen hinausgehen, so die französischen Medien.
Tatsächlich wurden die französischen Gesundheitsbehörden Anfang September 2020 von ihren belgischen Kollegen über das Vorhandensein von Ethylenoxid in zu hoher Menge in bestimmten Chargen importierter Sesamsamen informiert .
Seitdem wurden von der DGCCRF Untersuchungen eingeleitet und die Liste der zurückgerufenen Produkte werden regelmäßig aktualisiert. Inzwischen sind mehr als 7.000 Produkte betroffen, die Hunderten von Produkttypen entsprechen.
Ethylenoxid ist „als krebserregend, mutagen eingestuft, d. h. in der Lage, genetische Anomalien zu verursachen“, sagte Benjamin Dourize, stellvertretender Herausgeber von 60 Millionen Verbrauchern bei Franceinfo.
Bereits im November 2020 berichtete das Magazin, dass dieses Pestizid in den fraglichen Produkten „mehrere hundert‑, ja sogar tausendfach über dem zulässigen Grenzwert liegt“ .
Sesamsamen, die mit dem in Europa verbotenen Pestizid Ethylenoxid verunreinigt sind. Dutzende Lebensmittel sind von dieser Kontamination von 268 Tonnen Sesam, konventionell oder biologisch, aus Indien betroffen, so die Recherche des Magazins „60 Millionen Verbraucher“.
Laut der Zeitschrift 60 Millions de consommateurs, gab die Europäische Kommission bekannt, dass 34 Sesamchargen von dieser Kontamination mit einem in Europa verbotenen Pestizid betroffen sind, was insgesamt 268.453 kg Sesamsamen von verschiedenen indischen Exporteuren entspricht. Die Sesamchargen wiesen einen Ethylenoxidgehalt auf, der 3500 mal höher ist als die maximale Rückstandsgrenze für diese Sesamsamen.
Die Liste der Produkte, die mit Ethylenoxid verunreinigten Sesam enthalten, wächst weiter. Dieses Saatgut, hauptsächlich aus Indien, gelangte aufgrund fehlerhafter Kontrollen nach Europa und Frankreich, so ein Senatsbericht.
Der Sesam-Skandal und mangelnde Lebensmittelkontrollen
Der Skandal begann am 09. September 2020. An diesem Tag gab Belgien die Warnung aus, nachdem die Behörden in aus Indien importierten Sesamsamen Rückstände von Ethylenoxid festgestellt hatten.
Es ist ein Bericht, der einen wütend macht, so die französische Berichterstattung, nachdem der Wirtschaftsausschuss des Senats sich mit dem Skandal um mit Ethylenoxid verseuchte Sesamsamen befasste. Diese von Senator Laurent Duplomb geleitete und im Februar 2021 veröffentlichter Bericht wirft ein hartes Licht auf die fehlgeschlagenen Kontrollen von Lebensmitteln, die auf europäisches Territorium und Frankreich gelangten.
BASF erweitert integrierten Komplex für Ethylenoxid und Ethylenoxid-Derivate am Verbundstandort Antwerpen
Eine Nachricht von dem Chemiegiganten BASF vom 30. September 2019: „In Einklang mit ihrer kundenorientierten Unternehmensstrategie wird BASF die Kapazitäten für Ethylenoxid und Ethylenoxid-Derivate am belgischen Verbundstandort Antwerpen ausbauen. Durch die Investition mit einem Gesamtvolumen von über 500 Millionen € wird die Produktionskapazität von BASF für die entsprechenden Produkte um rund 400.000 Tonnen pro Jahr steigen.
In Europa betreibt BASF derzeit Ethylenoxid-Anlagen in Antwerpen und Ludwigshafen mit einer Gesamtkapazität von 845.000 Tonnen pro Jahr. Das Unternehmen ist der größte Hersteller von Ethylenoxid-Derivaten in der Region. Wichtige Produkte, die auf Ethylenoxid basieren, sind nichtionische Tenside, Ethanolamine, Glykolether, Polyetherpolyole und andere Spezialerzeugnisse. Diese finden in zahlreichen Branchen Verwendung, etwa in der Haushalts- und Pflegemittelindustrie, in Industrieanwendungen und in der Automobilindustrie, so der Konzern BASF:
Ethylenoxid
Ethylenoxid wird beim Sterilisieren chirurgischer Instrumente verwendet. Es kann auch ein Schadstoff in Körperpflegeprodukten wie Shampoos und Duschlotionen sein, weil es die Schaumentwicklung mildert, und nicht bestimmbare Spuren können zurückbleiben. Es ist als bekanntes menschliches Karzinogen klassifiziert und eine der 51 Chemikalien, die das NTP als brustkarzinogen bei Tieren identifiziert hat.
Auch in Deutschland – Giftfunde in Sesamkörnern
Seit Ende Oktober 2020 haben Lebensmittelkontrolleure 30 Mal in Sesamprodukten Rückstände des Gases Ethylenoxid gefunden und Rückrufe der betroffenen Produkte ausgelöst. Dazu gehörten Knäckebrot, Knabbergebäck, Tahin-Paste, Grissini, Paste oder Müsli. Ethylenoxid ist seit 1981in Deutschland im Lebensmittelbereich verboten. Taucht es dennoch zum Beispiel im Sesam auf, ist dieser nicht mehr verkehrsfähig und muss vom Markt genommen werden. „Da Ethylenoxid erbgutverändernd und krebserzeugend ist, sind Rückstände in Lebensmitteln unerwünscht“, schreibt das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme vom 23.Dezember 2020.
„In den vergangenen Monaten mussten oft Sesamprodukte zurückgerufen werden. Der Grund: ein krebserregender Stoff im Samen, “ darüber berichtete bereits im Januar 2021 der NDR. Es gibt keine vorgeschriebenen Kontrollen bei Fertigprodukten!
Keine speziellen Kontrollvorschriften gibt es dagegen für importierte Fertigprodukte. Hier muss der Importeur sicherstellen, dass ein Produkt den Vorschriften entspricht. Dazu kommen Stichproben im Handel durch die Lebensmittelkontrollbehörden der Bundesländer. Keine Toleranz gibt es, wenn in Lebensmitteln krebserzeugende oder genverändernde Stoffe wie Ethylenoxid nachgewiesen werden. Diese sind dann nicht verkehrsfähig und müssen zurückgewiesen werden, so auch „Plusminus“ und findet Ethylenoxid in Sesamdressing.
https://youtu.be/wt9B8lbUflM
Giftige Rückstände durch die Hintertür
Pestizidkonzerne,wie Bayer-Monsanto, BASF und Syngenta haben die EU unter Druck gesetzt, verbotene Substanzen in importierten Pflanzen zuzulassen.
Dokumente, die das Corporate Europe Observatory von der Europäischen Kommission über Gesetze zur Informationsfreiheit erhalten hat, zeigen, wie Pestizidkonzerne und Handelspartner immensen Druck auf die Kommission ausgeübt haben, ihren Ansatz gegenüber diesen Pestiziden bei importierten Lebens- und Futtermitteln abzuschwächen.
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- Es ist wie mit den Garnelen: . So werden zum Beispiel 90 Prozent der Garnelen aus Asien importiert, aber nur etwa 10 Prozent davon werden von der Lebensmittelbehörde kontrolliert.
Rückrufe aktuell in Deutschland wegen Ethylenoxid
Gibt man Ethylenoxid auf produktwarnung.eu ein erhält man 37 Ergebnisse. So zum Beispiel „Rückruf: Ethylenoxid – Hersteller ruft verschiedene Chargen „Clasen Bio Amaranth“ zurück“ vom Mai 2021 oder Rückruf: Ethylenoxid – Hersteller ruft „Schneekoppe Bio Basis Müsli 5‑Korn Mix“ via ALDI Nord und ALDI SÜD zurück!
Produktwarnung in Frankreich wegen krebserregendes Pestizid – über 7000 Produkte!
Kekse, Eiscreme, Käse oder sogar Marmelade … Ein krebserregendes Pestizid hat zum Rückruf von mehr als 7.000 Produkten geführt. Sie können die betreffenden Marken in einem online verfügbaren Dokument einsehen.https://bit.ly/2SGiKKd
Seien Sie vorsichtig, wenn Sie einkaufen gehen, so die Warnung in Frankreich! Die französischen Behörden führen einen massiven Produktrückruf durch, teilt das Wirtschaftsministerium auf seiner Website mit .Insgesamt sind fast 7.000 Produktreferenzen verschiedener Marken betroffen: Alle sind in einem regelmäßig aktualisierten Dokument online verfügbar . Bitte beachten Sie: Einige Produkte könnten noch vermarktet werden und müssen in diesem Fall den Behörden gemeldet werden.
Wenn wir zu Tisch sitzen, sollten wir uns nicht ‚Guten Appetit‚, sondern ‚Viel Glück‚ wünschen.
Quelle: netzfrauen.org
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