Selbst das Redaktionswerk Deutschand berichtet davon. In den deutschen Maschinen saßen 3.849 Afghanen und 403 Deutsche. Und da alles so holterdipolter ging und alles, was es in die Flugzeuge schaffte, auch ausgeflogen wurde, waren darunter auch Kriminelle. Da stellte man bedröppelt fest, dass man nicht nur treue Unterstützer der Bundeswehr, tapfere Kämpfer gegen die bösen Taliban und überzeugte Anhänger der „westlichen Wertegemeinschaft“ sowie selbstbestimmte, mutige Frauenrechtler*_Innen eingesammelt hatte. Schon sofort stellte sich heraus, es waren auch mindestens 20 Kriminelle dabei. Freu dich, deutscher Michel!
Ja, wer hätte denn damit rechnen können, dass „in Kabul eine Notsituation“ herrschen würde, wo doch alles so präzise und vorausschauend geplant und durchorganisiert war. Das Schnarchen der Bundesregierung bis eine Minute vor zwölf ließ in Berlin die Wände wackeln. Insbesondere Herr Außenminister Heiko Maas machte mit kernigen Ansagen noch am Sonntagabend („Die ersten Angehörigen der Deutschen Botschaft in Kabul werden noch “im Laufe des Tages” ausgeflogen“) bundesdeutsche Geschichte. Montagmorgens sollten Geschwader von Transportflugzeugen der Bundeswehr nach Kabul einfliegen und Unterstützung leisten.
Was wirklich geboten wurde, war ein jämmerliches Schauspiel von „Zu wenig, zu spät, zu unorganisiert“. Viele echte verbündete Ortskräfte sind zurückgeblieben und werden – dank biometrischer Scanner der Amerikaner – wahrscheinlich eine sehr schmale Chance haben, zu überleben.
FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff erklärte, Außenminister Maas, Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) hätten “auf ganzer Linie versagt”. Es sei “beschämend”, dass die Bundesregierung unfähig gewesen sei, den unterstützenden Ortskräften noch rechtzeitig die Evakuierung zu ermöglichen.
Aber, was soll‘s? Die Maschinen sind ja nicht leer gestartet. Mögen auch mutige, loyale und verdiente Afghanen, Kameraden unserer Bundeswehrsoldaten, die mit ihnen durch Dick und Dünn gegangen sind, jetzt an Baukränen aufgehängt oder einfach abgeknallt werden … wir haben dafür doch ein paar afghanische Prachtkerle, die sich hier in Deutschland wunderbar integriert haben. Zumindest in der kriminellen Szene.
„Zwei Straftäter wurden aufgrund offener Haftbefehle in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert“, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, auf Nachfrage. Zwei weitere Afghanen seien „nach wie vor in der Obhut der Behörden“.
Bundesinnenminister Seehofer ist fassungslos. So eine Niederträchtigkeit: „Die haben zum Teil die Papiere total gefälscht, von A bis Z, und zum Teil hat auch keiner mehr den Überblick gehabt.“
Nein, wie gemein. Aber Herr Minister Seehofer, ich hätte da mal einen Vorschlag: Bitte stellen Sie diese Leute bei sich im Innenministerium ein, und zwar im Bereich Organisation und Vorbereitung. Denn offenkundig haben die afghanischen „Rückkehrer“ frühzeitig mitbekommen, wohin der Hase läuft und welche Chancen sich ihnen da bieten würden — und haben sich eins-zwei-drei sofort umgetan und sich falsche Papiere besorgt. Sowas geht nicht innerhalb von ein paar Stunden, da muss man sich rechtzeitig tummeln, und das kostet auch was. Da kann man nur sagen, perfekt vorbereitet, mit der richtigen Ausrüstung zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Hut ab.
DIESE Leute brauchen Sie, Herr Seehofer.
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