Bei „Reitschuster“ ist ein Gastbeitrag von Paul Brandenburg zu lesen:
(von altmod)
„Er stellt alles in den Schatten – der Horror des Nationalsozialismus. Die Abgründe der Jahre 1933 bis 1945 sind ohne Beispiel in unserer Geschichte. Wer diesen Faschismus zu relativieren sucht, macht sich zu Recht verdächtig. Unseren Verdacht erregen müssen aber auch jene, die mit dem Tabu der Relativierung davon ablenken, dass es eine kontinuierliche Entwicklung war, an deren Ende Hitlers Gaskammern standen. Gewiss war der Nationalsozialismus die bisher schrecklichste Erscheinungsform des Faschismus. Er sollte uns eigentlich geheilt haben. Hat er aber nicht. Die Hetze der Regierungen von Bund und Ländern gegen Kritiker ihrer Corona-Politik ist in zunehmendem Maße faschistisch. Dass die Mitglieder dieser Regierungen ihr Handeln als “notwendig” und “menschenfreundlich” betrachten und sich von einer Gemeinschaft der “Vernünftigen” unterstützt sehen, ist notwendige Voraussetzung.“
Die Methode Hitler (1933 bis 1945)
Ich bin in der jungen Bundesrepublik aufgewachsen, sozialisiert und politisiert worden. Ich bin damit aufgewachsen, dass seinerzeit – in den fünfziger und sechziger Jahren – das Interesse der Deutschen, vor allem der Älteren, gegenüber den Verbrechen der Nazis, gegenüber dem, was ihren jüdischen Mitbürger angetan worden war, kaum Interesse fand. Es ist nicht so, dass ein Schweigen, ein undurchdringlicher Deckmantel darüber gelegt worden war, aber man wollte an die eigene Betroffenheit – es betraf ja viele Deutsche – nicht erinnert werden.
Ich bin auch heute noch davon überzeugt, dass eine nicht geringe Anzahl von Deutschen nichts davon wusste oder ahnte – vielleicht mehr in ländlichen Gefilden als in städtischen Regionen. Andererseits ist es eine Tatsache, dass jeder Deutsche, welcher der Propaganda Hitlers mit seinem ausufernden und geifernden Judenhass sich ausgesetzt sah – und die Propaganda war mittels Anschlägen, Zeitungen, dem „Volksempfänger“ nahezu flächendeckend vorhanden – sich schon bald hätte Gedanken darüber machen können, welche Weiterungen solcher Hass nach sich zieht. Über die Brutalität der Hitler-Gefolgsleute im Kampf gegen ihre Gegner hatte man auch schon früh Kenntnis bekommen.
Bis Hitler an die Macht kam, ging es den Juden – deutschen Mitbürgern – in Deutschland gut. Besser als in anderen Ländern, sei es Spanien, Frankreich und besonders in Polen und Russland, wo Juden Pogromen und blutiger Unterdrückung ausgesetzt waren.
Dann begann Hitler absichtsvoll das Klima zu vergiften: Die Juden seien schuld an der Niederlage des Ersten Weltkriegs, an der Wirtschaftskrise, an Arbeitslosigkeit und Armut in Deutschland. Und in der allen Sozialisten innewohnenden Perfidie wurden die primitivsten Instinkte wie Neid, Missgunst und Eifersucht, die gemeinste Hoffnung auf fremdes Leid angefeuert.
Die Juden sind an allem schuld, wurde zum geflügelten Wort und führte zur tödlichen Ausgrenzung.
Ich bin, je älter ich werde, umso mehr erschüttert darüber, was und wie unseren jüdischen Mitbürgern damals mitgespielt wurde; die auch die klügsten und fähigsten Menschen in ihren Reihen hatten, die unser Volk – ich sage bewusst Volk, da die Juden dazugehörten – aufweisen konnte.
Propaganda, Hetze und Hass haben damals dazu geführt, dass eine Mehrheit der Leute, wenn sie sich schon nicht aktiv an der Ausgrenzung und Ausstoßung beteiligt haben, sich aber doch in typisch deutschem Gehorsam in ein dumpfes Schweigen und Sichfügen begaben.
Gehorsamkeit u.a. ein Schlüssel für den Erfolg Hitlers?
All das war von Anfang an für fast jeden Deutschen zu erkennen gewesen, es kam Schlag auf Schlag:
- April 1933: „Nichtarische“ Geschäfte werden einen Tag lang boykottiert („Kauft nicht bei Juden!“). Juden dürfen keine Anwaltskanzleien mehr eröffnen. Sie dürfen nicht mehr als Patentanwälte praktizieren. „Nichtarische“ Beamte werden in den Ruhestand versetzt. Beamte mit mindestens einem jüdischen Großelternteil werden aus dem Staatsdienst entlassen. Jüdische Ärzte dürfen nicht mehr für Krankenkassen tätig sein. Das rituelle Schächten wird verboten. Die Neuaufnahme von „Nichtariern“ an Schulen und Universitäten wird eingeschränkt.
- Alle jüdischen Arbeiter und Angestellten bei Behörden werden entlassen.
- „Unerwünschten“ kann die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt werden.
- 1934: Die Promotion von Juden wird nur noch in Ausnahmefällen anerkannt.
- Jüdische Medizinstudenten werden nicht mehr zur Staatsprüfung zugelassen.
- 1935: Nur Staatsangehörige deutschen oder „artverwandten Blutes“ können Reichsbürger werden. Juden dürfen nicht mehr Staatsangehörige „deutschen Blutes“ heiraten.
- Juden dürfen deutsche Hausangestellte unter 45 Jahren nicht mehr beschäftigen.
- Jüdische Zeitungen dürfen nicht mehr in Geschäften oder im Straßenhandel verkauft werden.
- Juden verlieren das Wahlrecht
- Jüdische Notare, Ärzte, Professoren und Lehrer dürfen nicht mehr im Staatsdienst tätig sein.
- 1936: Jüdische Lehrer dürfen nicht mehr als Privatlehrer arbeiten.
- 1937: Juden dürfen nicht mehr als Viehhändler arbeiten.
- Juden dürfen nicht mehr als Jäger arbeiten. Juden dürfen nicht mehr als Notare arbeiten.
- Juden dürfen den Doktorgrad nicht mehr erwerben.
- usw.
- 1941: Alle Juden über 6 Jahre müssen einen gelben Stern als Kennzeichen tragen. Sie dürfen ohne polizeiliche Genehmigung ihren Wohnbezirk nicht mehr verlassen. Juden dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen.
- Schließlich Beginn der Deportation aller Juden in die Arbeits- und Vernichtungslager.
Die Wiederkehr des Faschismus in der „Merkel-Ära“
Heute ist eine Nachfolger-Elite, ein neue „Bewegung“ dabei, die geschilderte Methode in neuer Version aufzulegen und zu praktizieren: die Methode, mit der es Hitler verstand, ein ganzes Volk zu manipulieren und schlimmste Verbrechen vorzubereiten. Und die Perversität hierbei ist, dass die neuen Kritiker und „Gegner“ der bundesdeutschen Obrigkeit und deren Eliten, die neuen „Volksfeinde“ (wenngleich ein „Volk“ geleugnet wird) in großen Teilen als Nazis und quasi als Erben Hitlers bezeichnet werden. Die Titulierung „Nazi“ hat u.a. damit eine Ausweitung des Gebrauchs erreicht, dass achtsame Geister eine Verharmlosung der eigentlichen Nazi-Verbrechen und der Schoah reklamieren.
Alles, was an Widerspruch zum Mainstream und der Regierungsmeinung gesehen wird, wird so paradoxerweise in der Hitlerzeit und im deutschen Volkscharakter angelegt gesehen. Und gleichwohl bedient man sich aber derer Methoden, um dies zu bekämpfen.
Es ist indes „Nazi“, in Bezug auf unsere „demokratischen“ Gremien und Eliten irgendwelche Analogien zur Hitlerzeit anzumerken.
Die Goebbels-Harfe ist heute ein „Flatscreen“ mit wenigstens 40 Zoll und kommt unterhaltend mit attraktiven Sprechpuppen, alerten Ansagern und bunt bewegten Bildern daher. „Stürmer“ oder „Völkischer Beobachter“ gibt es nicht mehr, wir haben aber heute „Spiegel“, „Zeit“, „taz“, „Frankfurter Allgemeine“, „Rundschau“, „Süddeutsche Zeitung“ etc. Diese grün-rot-schwarze (ergibt das nicht nach der Farbenlehre „braun“?), neue Medienmacht ist aber nahezu analog zu sehen zu einer „gleichgeschalteten“ Presse, wie sie es unter Hitler war. Die berüchtigte „Hugenberg-Presse“ aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war Steigbügelhalter für den Nationalsozialismus. Wie Spiegel, Stern, Zeit, Mediengruppen wie Madsack und RND und andere seit geraumer Zeit zum Steigbügelhalter für die Begründer einer neuen Art von Unfreiheit und totalitär gelenktem Denkens wurden.
Die „Methode Hitler“ findet heute ihre Analogie in der Hetze gegen „Querdenker“, „abweichende Wissenschaftler“, „Impfverweigerer“, „Klimaleugner“ – gegen jeden, der regierungskonforme Verlautbarungen und Ansichten einfach nur hinterfragen möchte. Nicht gar so schäumend und verbal-radikal und mit leibhaftiger Vernichtungsbedrohung, aber subtil hinführend zu Ausgrenzung und sozialer Ächtung, was oft gleichbedeutend ist mit sozialem Tod.
Der „Terminator“ im Film war aus der Zukunft in die Gegenwart geschickt worden, die gegenwärtigen „Exterminatoren“ haben ihre Anleihen aus der Vergangenheit: etwas, das sie aber so gar nicht gerne wahrhaben möchten.
- Die von der Bundesregierung teilweise ohne parlamentarische Debatte durchgesetzten Infektionsschutzgesetze und ‑verordnungen sind zweifelsohne und unwidersprochen eine Ermächtigungsgrundlage und in deren anhaltender Verstetigung kommt dies den Absichten in Teilen der Ermächtigungsgesetze Hitlers nahe.
- Kritiker der Corona-Maßnahmen, der Freiheitsbeschränkungen durch die Bundes- und Landesregierungen, werden als Idioten, Sozialschädlinge, als rechtsradikal und damit außerhalb der Gesellschaft stehend diffamiert.
- Demonstrationen gegen die Freiheitsbeschränkungen werden anhand der „Ermächtigungsgrundlagen“ verboten, Gegendemonstrationen dagegen gestattet und gefördert.
- Die Polizei zeigt sich in einer bisher – außer in der Hitlerzeit – nie so gekannten Brutalität auch gegen harmlose und keineswegs gewaltaffine Teilnehmer.
- Die Presse beteiligt sich aktiv an den von Politikern eingeleiteten Diffamierungskampagnen gegen große Teile der Bevölkerung und betreiben bewusst eine Spaltung der Gesellschaft.
- Es wird ein Jugendkult betrieben, in dem in den Medien alte Menschen ungestraft als Nazi-Sau und Schmarotzer bezeichnet werden.
- Menschen, die sich aus nachvollziehbaren Gründen nicht (zwangs-) impfen lassen wollen, werden gleichwohl als Sozial- oder „Volksschädlinge“ geschmäht.
- Aktiv werden – wie im Dritten Reich oder in der sozialistischen DDR – neue Sprachregelungen und Nomenklaturen nach Art einer Gehirnwäsche über die Medien und von den Hochschulen über das Volk ausgeschüttet (im Sinn des Genderismus und einer „Lingua in Merkel Imperii“).
- Nicht nur in der Schweiz gibt es Bestrebungen, wonach ungeimpfte Mitarbeiter in Kliniken, Altersheimen und Kitas fortan einen Sticker tragen müssen, der sie für jedermann als ungeimpft erkennbar macht. Der Freizeitpark Rust stattete ungeimpfte Besucher zur besonderen Kennzeichnung mit speziellen Armbändern aus. Wiederkehr des Judensterns in anderer Manier?
Bald wieder möglich? Armbinde für Ausgegrenzte?
- Inhaber von Räumlichkeiten, welche diese der AfD zur Verfügung stellen, werden boykottiert und angegriffen.
- Buchhandlungen, die „abweichenden“ Schriftstellern ein Forum bieten, werden verfemt.
- Unbequemen, angeblich „rechten“ Publizisten werden die Konten gekündigt.
- Der größten Oppositionspartei im Bundestag werden zustehende parlamentarische Rechte (Besetzung bestimmter Gremien und Beteiligung am Bundestagspräsidium) mittels Geschäftsordnungstricks und Einwirkung auf Gerichte verweigert.
- Neuer Rassismus in Form einer anti-weißen und anti-deutschen Kampagne.
- Nicht „Volk ohne Raum“ heißt es jetzt, sondern es ist genügend Platz da für kulturferne Fremde und jegliche Einwanderer in unsere Sozialsysteme.
Es gibt gewiss genug Leute, die mir in jedem einzelnen Punkt widersprechen möchten, aber in jedem dieser nachweisbaren Vorgänge ist ein Ansatzpunkt vorhanden, der fatal an die unseligen Zeiten erinnert.
In der Zeit einer mehr und mehr offenen Besinnung auf das, was sich in Deutschland zwischen 1933 bis 1945 abgespielt hat, kam der Spruch auf „Wehret den Anfängen!“. Es war klar, in welchen Zusammenhängen er gemeint war. Die Protagonisten dieser Mahnung hätten damals wohl nie gedacht, dass sie (mit oder ohne Absicht?) zu den Wegbereitern einer korrespondierenden Entwicklung in einer angeblich gefestigten Demokratie hätten werden können. Mit der Opferung von Freiheit auf dem Altar von Konformität und Zwangsbeglückung durch Regierung und neue Eliten, mit Gesetzen begründet mit gesundheitlichen Notlagen, Kampagnen im „Kampf gegen Rechts“ und Gehirnwäsche zur Rettung des Planeten – gegen „menschgemachtes“ Fehlverhalten.
Und wieder ergeht sich die Mehrzahl der Deutschen in Gehorsam und beteiligen sich viele aktiv an der Hetze, der Ausgrenzung und des Moralisierens im Kampf gegen den eigenen Nachbarn und auch Freunde. Gehorsam macht frei – einmal mehr die Devise in Deutschland.
Ich möchte meine hier vielleicht etwas sehr gemischt wirkenden Gedanken beschließen und noch einmal ein Gedicht, das ich schon in einem früheren Beitrag veröffentlicht hatte, in Erinnerung bringen:
Von Werner Castellio
GERMANIA 2007–2021
Goethe und Kästner gewidmet
Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn,
Mit denen „gute“ Menschen „rechte“ Spatzen jagen,
Korrektheitsobsessionen wilde Kreise ziehn
Und Hunderttausende nicht ihre Meinung sagen?
Wo innerhalb von Tagen, wenn nicht Stunden
Geschasst wird, wer den Mainstream ignoriert,
Gehetzt von allen medialen Hunden,
Von Zeitung, Funk und Fernseh‘n exmittiert.
Dort steh‘n Verfassungsschützer, stolzgebläht vor Macht,
Im Zentrum der politischen Intrigen,
Um in heroischer Gesinnungsschlacht
Den „Nazi“ täglich mehrmals zu besiegen.
Wenn dort ein Netzwerkprofi etwas will –
Und es ist Lobby-Pflicht, stets mancherlei zu wollen –,
Steht der Verstand erst stramm und zweitens still.
„Die Augen rechts!“, heißt es mit Donnergrollen.
So schnüffeln sie, wo immer sich was find‘t,
Was Habermas, „Zeit“ oder „Spiegel“ rügen.
Für linke Täter sind sie maulwurfsblind,
Die dürfen jederzeit historisch lügen.
Kennst du das Land? Es könnte glücklich sein,
Nachdem wir sechs Jahrzehnte schon in Frieden leben.
Wir müssten wahrlich nicht uns ständig selbst kastei‘n,
Und vor bigotter Schuldvermarktung beben.
Und wo Gesellschaftskrisen in Krawalle münden,
Wär‘s gut, sie als von heute anzugeh‘n,
Statt bei den Therapien oder Gründen
In allem nur die Hitler-Zeit zu seh‘n.
Selbst klares Denken zeigt sich dann und wann.
Und wahres Heldentum. Doch nicht bei vielen.
Dort steckt ein Inquisitor fast in jedem Mann
Und jeder Frau, die gerne Schicksal spielen.
Kennst du das Land, wo die Zensoren blühn?
Du kennst es nicht? Du solltest es doch kennen.
Wo täglich hundertfach sie vor Gerichte zieh‘n,
Wenn man an dem Kritik übt, was sie Wahrheit nennen.
Wo Antifas mit Medienhysterien
Aus jeder „rechten“ Mücke Elefanten machen,
Wo landweit nationale Masochismen blüh‘n.
Wär‘s nicht zum Speien, wäre es zum Lachen.
Dort reift die Freiheit nicht. Dort bleibt sie grün.
Was man auch sinnt – es werden Denkverbote.
Kennst du das Land und seine Kampfdoktrin?
Ein Traumland nur für geistig Mausetote.
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Blogger „altmod“ (http://altmod.de/) ist Facharzt und seit vielen Jahren Kolumnist bei conservo
Dieser lesenswerte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com
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