In Südafrika werden etwa 14..000 in Gefangenschaft gezüchtete Löwen auf über 260 Löwenfarmen gehalten. Die legale, aber umstrittene Löwenindustrie in Südafrika erwirtschaftet jedes Jahr zig Millionen Dollar. Konkrete Zahlen sind schwer zu bekommen. Von der Geburt bis zum Tod, sagen Kritiker, werden die Löwen für Profit ausgenutzt. Das Erlegen eines Löwen gehört zu den teuersten Abschüssen und kostet umgerechnet rund 18.000 Euro. Das Fell nehmen die Jäger als Trophäe in ihre Heimat mit, doch was geschieht mit dem Rest?
Löwen werden in Afrika als Rohstoff für fragwürdige Heilmittel in Asien gezüchtet und Deutschland gilt in der EU als eines der Hauptimportländer für Löwentrophäen aus Südafrika. Immer wieder werden Löwen auf Farmen in einem schrecklichen Zustand gefunden. Jetzt mussten Dreißig in Gefangenschaft gezüchtete Löwen eingeschläfert werden. Sie waren verhungert und unbehandelt wegen schwerer Verletzungen aufgefunden worden. Noch im Mai 2021 jubelte die Welt, nachdem bekannt wurde, dass private Löwenzucht in Südafrika verboten werden soll. Doch alles nur leere Versprechungen, denn es handelt sich um ein Milliarden Geschäft, denn die Nachfrage nach traditioneller Medizin heizt den Boom von großen Löwenfarmen in Südafrika an. Die Löwenpopulation ist in nur wenigen Jahrzehnten um 90% gesunken. Nachdem der Tiger als Lieferant für Produkte der traditionellen chinesischen Medizin fast ausgerottet wurde, haben asiatische Händler die nächste Raubkatze im Visier: den Löwen. Die pulverisierten Knochen eines Löwen gelten als Heilmittel und sogar ein Löwenwein wird aus den Löwen hergestellt. Inspektoren haben in Südafrika erneut einen schreckliche Missbrauch von Löwen auf einer Farm außerhalb von Bloemfontein, der Provinzhauptstadt der Provinz Free State im Herzen des Landes, entdeckt. Einige der Löwen waren so schwach, dass sie nicht aufstehen konnten, und sie waren so ausgehungert, dass drei von ihnen, einen anderen Löwen töteten und fraßen. Der Mensch hat den Planeten zur Hölle für Tiere gemacht. Das zeigen auch die in freier Wildbahn gefangene Löwen, die dazu missbraucht wurden, eine Löwenfarm aufzubauen.
SCHOCKIEREND! In Gefangenschaft lebende Löwen in einem der schrecklichsten Fälle von Tierquälerei in Südafrika eingeschläfert
Nachdem Umweltministerin Barbara Creecy Empfehlungen für einen Stopp des millionenschweren Geschäfts mit der Zucht von Löwen in Gefangenschaft in Mai 2021 angekündigt hat, gab weltweit Beifall. Nur einige Monate später fanden Inspektoren, die für einen südafrikanischen Zweig der Society for the Prevention of Cruelty to Animals (SPCA) arbeiten, 59 Löwen in einem schrecklichen Zustand, für 30 von ihnen kam jede Hilfe zu spät, sie mussten eingeschläfert werden.
Die Tierschutzorganisation SPCA musste sich einen Durchsuchungsbefehl einholen, um überhaupt zu den Löwen zu kommen. Was sie vorfanden, waren verhungerte, verbrannte und vernachlässigte Löwen, die im Dreck lebten. Sie waren so schwach, dass sie dem Feuer nicht entkommen konnten.
„Der Besitzer wusste, dass die Löwen durch die Brände verletzt wurden. Fünf Tage lang haben sie keine medizinische Behandlung durchgeführt. Wir hatten keine andere Wahl, als einen Haftbefehl zum Betreten des Grundstücks zu erwirken.“
Senior Inspector Reinet Meyer vom Bloemfontein SPCA sagte, was sie auf der Löwenzuchtfarm in Gefangenschaft im Bezirk Glen/Brandfort fanden, schockierte sie bis auf die Knochen. Die Löwen hatten schwere Lungenschäden. Sie ertranken in ihrem eigenen Blut. Die Hitze des Feuers ließ die Augen eines Löwen platzen.
Während der jüngsten Waldbrände in einem großen Teil des Freistaates war die Bloemfontein SPCA an vorderster Front, um den Bauern mit verletzten Tieren zu helfen und das brutale Leiden zu beenden,“ so die Tierschutzorganisation.
„Wir haben gesehen, dass die Löwen den lodernden Feuern nicht entkommen konnten, und das Einatmen von erstickenden Dämpfen war offensichtlich. Die Löwen rührten sich nicht. Alle legten sich mit den Pfoten nach oben auf eine Stelle. Ihre zerbrechlichen Körper waren verbrannt und ihre Gesichter trugen die verheerenden Narben der Flammen. Drei männliche Löwen konnten es überhaupt nicht aushalten. Als sie versuchten aufzustehen, brachen sie einfach immer wieder zusammen.“
Meyer sagte, nachdem der Tierarzt die Löwen sediert hatte, um den Grad der Verletzungen zu beurteilen, waren sie entsetzt, die Schwere der Verletzungen zu sehen. „Die Pfotenballen waren verbrannt, mit großen Blasen unter den Pfoten. Blut sickert aus den Wunden. Die Gesichter der Löwen waren verbrannt und sie konnten wegen Blasen im Maul nicht essen.“
Diese Löwen waren untergewichtig mit einem sehr schwachen und niedrigen Körperwert. Man konnte die Rippen‑, Becken- und Wirbelknochen sehen, sie müssen schon vorher nicht genug zu fressen bekommen haben.
„Ich war in meinen 30 Jahren bei der Bloemfontein SPCA noch nie so wütend. Der Löwe gehört zu unseren Big 5 in Südafrika. Der Löwe hat einen enormen Stellenwert und als Land sollen wir stolz auf unsere einheimischen Tiere sein, aber wir haben sie im Stich gelassen. Wir haben eine legale oder illegale Industrie kultiviert, die unsere Tiere zu Unterhaltungszwecken wie Jagd, Knochenhandel, Wilderei, Zirkustricks, Streichelzoo oder Tierhaltung missbraucht. Das muss aufhören. Wir sollten diese Tiere ohne menschlichen Kontakt in freier Wildbahn lassen, aber das ist uns als Land nicht gelungen. Diese Löwen waren gefangen und verbrannten, diese Löwen waren nie frei.“
Der Betreiber der Löwenfarm lachte, als er ihm eine Verwarnung ausgestellt wurde
Laut Meyer war der Besitzer weder bei der Begutachtung der Verletzungen noch bei der Euthanasie anwesend. „Er hat gelacht, als er verwarnt wurde, und wir haben ihn nicht wiedergesehen. Bei den täglichen Kontrollen auf der Farm gaben wir mehrere Warnungen wegen Wassermangels und Unterschlupfs heraus. Der Eigentümer weigert sich, einer unserer Warnungen nachzukommen. Er weigert sich, Geld für diese Löwen auszugeben.“
Meyer sagte, sie hätten ein Verfahren wegen Tierquälerei gegen die Besitzer der Löwen eingeleitet.
„Wir haben Tage damit verbracht, diesen Tieren zu helfen. Wir sind immer noch auf der Farm, um sicherzustellen, dass die auf der Farm zurückgelassenen Löwen, die durch die Brände nicht verletzt wurden, gefüttert und mit Wasser versorgt werden. Es ist ein andauernder Kampf, so Meyer.
Grausam, barbarisch, makaber – die kommerzielle Löwenzuchtindustrie in Südafrika!
Es ist nicht das erste Mal, dass die Löwenfarmen in der Kritik stehen.
Auf großen Katzenfarmen in Südafrika werden Löwen- und Tigerbabys in ein Leben der Ausbeutung hineingeboren. Einige werden ihren Müttern in freier Wildbahn entrissen, während die meisten in Schnellzuchtanlagen gezeugt werden. In Südafrika beginnen die Katzen ihr Leben oft auf Streichelhöfen, wo sie als Unterhaltung für zahlende Besucher dienen.
Ihr Leben endet tödlich, wenn sie von wohlhabenden internationalen Jägern erschossen werden. Häute und Köpfe werden als Trophäen von den wohlhabenden Trophäenjägern mitgenommen, und Knochen werden im Rahmen der „Skelettquote“, die nur in Südafrika gilt, legal exportiert.
Tierorganisationen fanden 108 Löwen auf einer Farm in der südafrikanischen Nordwestprovinz in einem schrecklichen Zustand. Die Löwen wurden in schmutzigen und überfüllten Gehegen gefangen gehalten. Sie hatten kein Wasser und 27 Löwen waren so stark von Räude befallen – eine Hautkrankheit, die durch parasitäre Milben verursacht wird -, dass sie fast ihr ganzes Fell verloren hatten. Zwei Jungen in der Einrichtung schienen unter neurologischen Erkrankungen zu leiden, die es ihnen unmöglich machten zu gehen. Ein Löwenbaby musste von einem Tierarzt eingeschläfert werden. Da die Löwen in einem sehr schrecklichen Zustand waren, kam der Verdacht auf, dass sie für den Knochenhandel gezüchtet wurden. Denn Löwen, die für Touristen und Jägern gezüchtet werden, müssen gesund aussehen.
Kurze Zeit später veröffentlichte die Tierschutzorganisationen World Animal Protection ihre Enthüllung. Sie untersuchten die Lieferkette, die die unstillbare Nachfrage nach Großkatzenprodukten in Asien befriedigt, und überall fanden sie schreckliche Grausamkeiten.
Nachdem schon Nashorn und Elfenbein auf den asiatischen Märkten von Quacksalbern und „traditionellen“ Apothekern entdeckt wurden, wächst die Nachfrage nach eben diesen Löwenknochen. Bis zu 10.000 US-Dollar (7600 Euro) zahlen Kunden in Asien für ein Skelett des Königs der Tiere. Apotheker preisen hier Pulver und Tabletten aus Löwenknochen als Heilmittel für Krankheiten von Asthma bis zu Impotenz an. Vor allem der „Tigerwein“ ist populär – da der Handel mit Tigerknochen schon lange geächtet ist, werden nun stattdessen Löwenknochen in Whisky eingelegt und als eine Art „Tigerwein“ verkauft. Der Bestand an wilden Löwen in Afrika von etwa 20.000 ist gefährdet.
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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