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Prä­si­dent­schafts­kan­didat Zemmour: „Es ist an der Zeit, Frank­reich zu retten“ (+Video)

„Es ist nicht mehr an der Zeit, Frank­reich zu refor­mieren, sondern es zu retten. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, bei den Prä­si­dent­schafts­wahlen zu kan­di­dieren.“ Die Rede des Prä­si­dent­schafts­kan­di­daten Éric Zemmou.

Der Publizist und lang­jährige Jour­nalist der kon­ser­va­tiven Tages­zeitung Le Figaro Éric Zemmour hat nun beschlossen, das Schicksal Frank­reichs „selbst in die Hand zu nehmen“. Er ist 1958 in Mon­treul als Sohn jüdi­scher Eltern geboren, die 1952 aus dem damals noch fran­zö­si­schen Algerien kamen. Zemmour war in den ver­gan­genen Jahren einer der streit­barsten Jour­na­listen Frank­reichs, zuletzt bei „Le Figaro“. Mehrfach wurde er wegen seiner poli­ti­schen Posi­tionen nicht nur öffentlich schwer kri­ti­siert, sondern auch wegen Volks­ver­hetzung („inci­tation à la haine“) ange­klagt. Er ver­öf­fent­lichte im Sep­tember 2021 das Buch „La France n’a pas dit son dernier mot“ („Frank­reich hat sein letztes Wort nicht gesprochen“), eine Art poli­tische Auto­bio­grafie. Nachdem wochenlang darüber spe­ku­liert wurde, hat Zemmour nun seine Kan­di­datur zu den Prä­si­dent­schafts­wahlen im April 2022 ange­kündigt. Wir doku­men­tieren seine Rede in einem Video zur Eröffnung des Wahl­kampfs als Voice-Over in deut­scher Über­setzung und in ver­schrift­lichter Form:

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„Meine lieben Landsleute!

Seit Jahren werden Sie von einem Gefühl bedrängt, dass Sie bedrückt und ver­folgt: ein selt­sames und tief grei­fendes Gefühl der Ent­eignung. Sie gehen durch die Straßen Ihrer Städte, und Sie erkennen sie nicht. Sie schauen auf ihre Bild­schirme, und man spricht eine son­derbare und eine fremde Sprache mit Ihnen. Sie werfen einen Blick und ein Ohr auf Wer­be­plakate, Fern­seh­serien, Fuß­ball­spiele, Kino­filme, Thea­ter­auf­füh­rungen, Lieder und in die Schul­bücher Ihrer Kinder. Sie fahren mit U‑Bahnen und Zügen, Sie gehen zu Bahn­höfen und Flug­häfen. Sie warten auf Ihre Tochter oder Ihren Sohn nach der Schule, Sie begleiten Ihre Mutter in die Not­auf­nahme des Kran­ken­hauses, stehen in der Schlange bei der Post oder beim Arbeitsamt oder warten auf einer Poli­zei­station oder im Gerichtssaal. Und Sie haben das Gefühl, dass Sie nicht mehr in dem Land sind, das Sie kennen.

Erinnern Sie sich an das Land, das Sie aus Ihrer Kindheit kennen? Erinnern Sie sich an das Land, das Ihnen Ihre Eltern beschrieben haben? Erinnern Sie sich an das Land, das Sie aus Filmen oder Büchern kennen?

Das Land von Jeanne d’Arc und Ludwig XIV., das Land von Bona­parte und General de Gaulle. Das Land der Ritter und der anmu­tigen Damen. Das Land von Victor Hugo und Cha­teau­briand. Das Land von Pascal und Des­cartes. Das Land der Fabeln von La Fon­taine, der Figuren von Molière und der Verse von Racine. Das Land von Notre-Dame de Paris und der Glo­cken­türme in den Dörfern. Das Land von Gavroche und Cosette, das Land der Bar­ri­kaden und von Versailles.

Das Land von Pasteur und Lavoisier. Das Land von Vol­taire und Rousseau, von Clé­menceau und den Front­kämpfern von 1914, von de Gaulle und Jean Moulin. Das Land von Gabin und Delon. Das Land von Bri­gitte Bardot und Bel­mondo, Johnny und Aznavour, Brassens und Barbara.

Die Filme von Sautet und Ver­neuil. Dieses Land, das zugleich leicht und leuchtend ist. Dieses Land, das zugleich lite­ra­risch und wis­sen­schaftlich ist. Dieses Land, das so intel­ligent und lau­nisch ist. Das Land der Con­corde und der Atom­kraft­werke, in dem das Kino und das Auto­mobil erfunden wurden. Das Land, das Sie überall ver­zweifelt suchen, nach dem Ihre Kinder Heimweh haben, ohne es je gekannt zu haben, dieses Land, das Sie lieben und das im Ver­schwinden begriffen ist. 

Sie sind nicht umge­zogen. Und doch haben Sie das Gefühl, nicht mehr zu Hause zu sein. Sie haben Ihr Land nicht ver­lassen, aber es ist, als ob Ihr Land Sie ver­lassen hätte. Sie fühlen sich wie ein Fremder in Ihrem eigenen Land. Sie sind innerlich vertrieben.

Lange Zeit dachten Sie, Sie seien der Einzige, der das sieht, hört, denkt und fürchtet. Sie hatten Angst, es zu sagen. Sie haben sich für Ihre Ein­drücke geschämt. Lange Zeit haben Sie sich nicht getraut, zu sagen, was Sie sehen, und vor allem haben Sie sich nicht getraut, zu sehen, was Sie sehen. Doch dann haben Sie es Ihrer Frau, Ihrem Mann, Ihren Kindern, Ihrem Vater, Ihrer Mutter, Ihren Freunden, Ihren Kol­legen, Ihren Nachbarn gesagt. Und dann haben Sie es Fremden gesagt und gemerkt, dass Ihr Gefühl der Ent­eignung von allen geteilt wurde. Frank­reich ist nicht mehr Frank­reich, und alle haben es gemerkt. 

Natürlich hat man Sie ver­achtet. Die Mäch­tigen, die Eliten, die Wohl­mei­nenden, die Jour­na­listen, die Poli­tiker, die Aka­de­miker, die Sozio­logen, die Gewerk­schafter, die reli­giösen Auto­ri­täten sagten Ihnen, dass das alles ein Trugbild sei, und dass das alles falsch sei. Aber mit der Zeit haben Sie ver­standen, dass diese es waren, die sich etwas vor­machten, dass diese es waren, die alles falsch gesehen haben, dass diese es waren, die Ihnen geschadet haben.

Das Ver­schwinden unserer Zivi­li­sation ist nicht die einzige Frage, die uns bedrängt, auch wenn sie sie beherrscht. Die Ein­wan­derung ist nicht die Ursache all unserer Pro­bleme, auch wenn sie sie alle ver­schärft. Der Abstieg unseres Landes und unseres Volkes zu einem Dritt­weltland lässt es nicht nur ver­armen, er zer­reißt es. Er rui­niert es ebenso wie er es quält.

Deshalb haben Sie oft Schwie­rig­keiten, Ihr Aus­kommen zu bestreiten. Deshalb müssen wir Frank­reich reindus­tria­li­sieren. Deshalb müssen wir unsere Han­dels­bilanz wieder ins Gleich­ge­wicht bringen und unsere wach­senden Schulden abbauen. Unsere abge­wan­derten Unter­nehmen nach Frank­reich zurück­holen. Unsere Arbeits­losen wieder in Arbeit bringen.

Deshalb müssen wir unsere tech­no­lo­gi­schen Schätze schützen und auf­hören, sie an andere Länder zu ver­schleudern. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass unsere kleinen Unter­nehmen leben und wachsen und von Gene­ration zu Gene­ration wei­ter­ge­geben werden können.

Deshalb müssen wir unser archi­tek­to­ni­sches, kul­tu­relles und natür­liches Erbe bewahren. Deshalb müssen wir unsere repu­bli­ka­nische Schule, ihre Exzellenz und ihre Leis­tungs­kultur wie­der­her­stellen und auf­hören, unsere Kinder den ega­li­tären Expe­ri­menten der Päd­agogen und den Dok­toren Seltsam mit ihren Gen­der­theorien und ihrem Isla­mo­gauchisme auszuliefern.

Deshalb müssen wir unsere Sou­ve­rä­nität zurück­er­obern, die den euro­päi­schen Tech­no­kraten und Richtern über­lassen wurde, die das fran­zö­sische Volk im Namen der Hirn­ge­spinste eines Europas, das nie eine Nation sein wird, seiner Fähigkeit beraubt haben, über sein Schicksal zu entscheiden.

Ja, wir müssen die Macht an das Volk zurück­geben, sie von den Min­der­heiten zurück­er­obern, die unauf­hörlich die Mehrheit tyran­ni­sieren, und von den Richtern, die seit Jahr­zehnten die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk durch ihre juris­tische Zuchtrute ersetzen.

Unsere Regie­renden, sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite, haben uns auf diesen ver­häng­nis­vollen Weg des Nie­der­gangs und der Dekadenz geführt. Gleich ob von rechts oder links, haben sie Sie belogen und Ihnen die Schwere unseres Nie­der­gangs ver­schwiegen. Sie haben Ihnen die Rea­lität unserer Ver­drängung verschwiegen.

Sie kennen mich seit vielen Jahren. Sie wissen, was ich sage, was ich dia­gnos­ti­ziere und was ich ankündige. Ich habe mich lange Zeit mit der Rolle des Jour­na­listen, des Schrift­stellers, der Kas­sandra, des Alar­misten zufrieden gegeben. Ich glaubte damals, dass ein Poli­tiker die Fackel, die ich ihm hin­hielt, ergreifen würde.

Ich sagte mir: Jedem seinen Beruf. Jedem seine Rolle. Jeder hat seinen Kampf. Ich bin von dieser Illusion abge­kommen. Wie Sie habe ich kein Ver­trauen mehr. Wie Sie habe ich beschlossen, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Ich habe ver­standen, dass kein Poli­tiker den Mut haben wird, das Land vor dem tra­gi­schen Schicksal zu retten, das es erwartet.

Ich habe ver­standen, dass all diese angeblich kom­pe­tenten Leute vor allem hilflos waren, dass Prä­sident Macron, der sich als neuer Mann prä­sen­tiert hatte, in Wahrheit die Syn­these seiner beiden Vor­gänger war, nur schlimmer als in allen Par­teien. Er würde sich mit Reförmchen begnügen, obwohl die Zeit drängt. Es ist nicht mehr an der Zeit, Frank­reich zu refor­mieren, sondern es zu retten. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, bei den Prä­si­dent­schafts­wahlen zu kandidieren. 

Daher habe ich beschlossen, um Ihre Stimmen zu bitten, um Ihr Prä­sident der Republik zu werden, damit unsere Kinder und Enkel­kinder keine Bar­barei erleben. Damit unsere Töchter nicht ver­schleiert und unsere Söhne nicht unter­worfen werden. Damit wir ihnen Frank­reich, wie wir es kannten und von unseren Vor­fahren erhalten haben, wei­ter­geben können, damit wir unsere Lebens­weise, unsere Tra­di­tionen, unsere Sprache, unsere Gespräche, unsere Kon­tro­versen über Geschichte oder Mode, unsere Vor­liebe für Lite­ratur und Gas­tro­nomie, bewahren können. Damit die Fran­zosen Fran­zosen bleiben, die stolz auf ihre Ver­gan­genheit sind und zuver­sichtlich in ihre Zukunft blicken. Damit sich die Fran­zosen wieder wie zu Hause fühlen und damit die zuletzt Ange­kom­menen sich in ihre Kultur ein­fügen, sich ihre Geschichte aneignen, damit wir Fran­zosen in Frank­reich und nicht Fremde in einem unbe­kannten Land bleiben.

Wir Fran­zosen sind eine große Nation, ein großes Volk, unsere glor­reiche Ver­gan­genheit spricht für unsere Zukunft. Unsere Sol­daten haben Europa und die Welt erobert. Unsere großen Schrift­steller und Künstler haben uni­ver­selle Bewun­derung her­vor­ge­rufen. Die wis­sen­schaft­lichen Ent­de­ckungen und die Pro­dukte unserer Indus­tri­ellen haben ihre Epoche geprägt.

Der Charme unserer Lebensart ist die Freude und das Glück all derer, die ihn gekostet haben. Wir haben immense Siege errungen. Wir haben grausame Nie­der­lagen erlitten. Seit 1000 Jahren sind wir eine der Mächte, die Welt­ge­schichte geschrieben haben.

Wir werden uns unserer Vor­fahren würdig erweisen. Wir werden uns nicht beherr­schen, erobern und kolo­ni­sieren lassen. Wir werden uns nicht ersetzen lassen.
Uns wird ein kaltes und ent­schlos­senes Monster gegen­über­stehen, das ver­suchen wird, uns zu beschmutzen. Sie werden Ihnen sagen, dass Sie ein Rassist sind. Sie werden Ihnen sagen, dass Sie von trau­rigen Lei­den­schaften getrieben werden, obwohl es die schönste aller Lei­den­schaften ist, die Sie antreibt: die Lei­den­schaft für Frank­reich. Sie werden Ihnen das Schlimmste über mich sagen, aber ich werde standhaft bleiben. Ich lasse mich nicht von Spott und Hohn beeindrucken.

Ich werde niemals den Kopf hängen lassen, denn wir haben eine Mission zu erfüllen. Das fran­zö­sische Volk wurde ein­ge­schüchtert, gelähmt, indok­tri­niert und in Schuld­ge­fühle gestürzt. Aber es erhebt den Kopf, lässt die Masken fallen, es zer­streut die ver­lo­genen Luft­blasen. Er ver­treibt die schlechten Hirten.

Wir werden Frank­reich wei­ter­führen. Wir werden das schöne und edle fran­zö­sische Aben­teuer fort­setzen. Wir werden die Fackel an die nächsten Gene­ra­tionen wei­ter­geben. Helfen Sie mir, schließen Sie sich mir an. Stehen Sie auf. Wir Fran­zosen haben schon immer über alles gesiegt. Es lebe die Republik!

Und über allem: Es lebe Frank­reich!“ 

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Quelle: tichyseinblick.de