Die tota­litäre Paranoia läuft Amok: Pan­demien, Lock­downs und Kriegsrecht

Es war einmal eine Regierung, die so ver­sessen auf ihren Macht­erhalt gewesen ist, dass sie alles und jeden als Bedrohung emp­funden und als Grund für die Aus­weitung ihrer Macht­be­fug­nisse erachtet hat. Unglück­li­cher­weise haben die Bürger dieser Nation ihrer Regierung alles geglaubt, und sie haben dar­unter gelitten. 

(von John W. Whit­ehead & Nisha Whitehead
Über­setzung©: Andreas Ungerer)

Als Ter­ro­risten das Land ange­griffen haben und die Regierung massive Gesetze erlassen hat, um den Weg in einen Über­wa­chungs­staat zu ebnen, haben die Bürger geglaubt, dass dies alles zu ihrem Schutz geschehe. Die wenigen, die sich dem wider­setzten, wurden als Ver­räter gebrandmarkt.

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Als die Regierung teure Prä­ven­tiv­kriege gegen fremde Länder geführt und behauptet hat, dass dies zum Schutz der Nation not­wendig sei, haben die Bürger ihr das geglaubt. Und als die Regierung die Kriegs­waffen und ‑tak­tiken ins eigene Land brachten, um sie unter der Behauptung, dass dies nur dem Recy­cling der alten Aus­rüstung diene, gegen die Bevöl­kerung ein­zu­setzen, haben die Men­schen das eben­falls geglaubt. Die wenigen, die dem wider­sprachen, wurden als unpa­trio­tisch gebrandmarkt.

Als die Regierung ihre eigenen Bürgern unter dem Vorwand bespitzelt hat, dass sie nach Ter­ro­risten suche, die sich unter ihnen ver­bargen, haben die Men­schen das geglaubt. Und als die Regierung damit begann die Bewe­gungen ihrer Bürger zu ver­folgen, ihre Geld­aus­gaben zu auf­zu­zeichnen, in deren sozialen Medien her­um­schnüf­felten und ihre Lebens­ge­wohn­heiten zu über­prüfen – angeblich in dem Bemühen um deren bessere Leis­tungs­fä­higkeit –, glaubten die Men­schen auch das. Die wenigen, die dem wider­sprachen, wurden als „paranoid“ gebrandmarkt.

Als die Regierung Pri­vat­un­ter­nehmen erlaubte, die Gefäng­nis­in­dustrie zu über­nehmen und zuge­stimmt hat, die Gefäng­nisse voll zu halten und dies als kos­ten­spa­rende Maß­nahme recht­fer­tigte, haben die Men­schen ihr geglaubt. Und als die Regierung damit begann, Men­schen unter dem Vorwand für kleine Ord­nungs­wid­rig­keiten zu ver­haften und zu inhaf­tieren, dass eine harte Ver­bre­chens­be­kämpfung für die Sicherheit der Gemeinden der einzige Weg sei, glaubten die Men­schen auch das. Die wenigen, die sich dem wider­setzten wurden als nach­sichtig gebrandmarkt.

Als die Regierung Sta­tisten zur Teil­nahme an Kata­stro­phen­übungen ange­heuert, die Öffent­lichkeit jedoch niemals darüber infor­miert hat, welche der „Kata­strophen“ insze­niert worden waren, glaubten die Men­schen ernsthaft ange­griffen zu werden. Und als die Regierung darauf bestand, mehr Macht zu erhalten, um der Wie­der­holung solcher Angriffe vor­zu­beugen, haben ihr die Men­schen auch das geglaubt. Den wenigen, die dem wider­sprachen, wurde gesagt, ihre Mäuler zu halten oder das Land zu verlassen.

Als die Regierung damit begann, quer durchs Land ver­deckte Mili­tär­ma­növer durch­zu­führen und darauf beharrte, dass dies zur Aus­bildung der Truppen für Aus­lands­ein­sätze not­wendig sei, haben ihr die meisten Men­schen geglaubt. Die wenigen, die dem aus der Besorgnis wider­sprachen, dass ver­mutlich all das anders sei als es schien, wurden als Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker und Schwurbler beschimpft.

Als die Regie­rungs­chefs einen Lockdown über die Nation ver­hängten und behauptet haben, das dies der einzige Weg sei, um die Bevöl­kerung vor der Erkrankung durch ein unbe­kanntes Virus zu schützen, glaubten die Men­schen ihr und waren mit Ver­ord­nungen und Qua­ran­tänen ein­ver­standen. Die wenigen, die sie dem wider­setzten oder Skepsis gegenüber den Regie­rungs­ver­ord­nungen äußerten, wurden in sozialen Medien als selbst­süchtig und gefährlich diffamiert.

Als die Regierung ihren Krieg gegen den Terror aus­weitete, um Inlands­ter­ro­rismus ein­zu­be­ziehen, haben die Men­schen geglaubt, dass nur gewalt­tätige Extre­misten ver­folgt werden würden. Sie wussten nicht, dass jeder, der die Regierung kri­ti­siert, als Extremist betrachtet werden kann.

Zu der Zeit, als die Regierung damit begann ver­staat­lichte Polizei und das Militär für regel­mäßige Lock­downs des gesamten Landes ein­zu­setzen, waren die Bürger so sehr an diese Formen des Aus­nah­me­zu­stands gewöhnt, dass sie quasi die um sie herum auf­ge­bauten Gefäng­nis­wände nicht einmal wahr­ge­nommen haben.

Mit anderen Worten: Wenn etwas nach Pro­blemen aus­sieht und nach Pro­blemen riecht, kann man darauf wetten, dass Pro­bleme im Anmarsch sind. Unglück­li­cher­weise ist es der Regierung gelungen, unsere all­ge­meine Abneigung gegen alles, was zu sehr nach Tyrannei riecht, neu zu kali­brieren. Denn wie den sprich­wörtlich kochenden Frosch hat uns die Regierung seit Jahren schritt­weise an das Schreck­ge­spenst eines Poli­zei­staats gewöhnt: Mili­ta­ri­sierte Polizei. Über­fall­kom­mandos. Tarn­kleidung. Schwarze Uni­formen. Gepan­zerte Fahr­zeuge. Mas­sen­ver­haf­tungen. Pfef­fer­spray. Trä­nengas. Schlag­stöcke. Lei­bes­vi­si­ta­tionen. Über­wa­chungs­ka­meras. Kevlar-Westen. Drohnen. Töd­liche Waffen. Nicht unbe­dingt töd­liche, jedoch mit töd­licher Gewalt ein­ge­setzte Waffen. Gum­mi­ge­schosse. Was­ser­ka­nonen. Blend­gra­naten. Ver­haf­tungen von Jour­na­listen. Poli­zei­kessel*. Ein­schüch­te­rungs­tak­tiken. Brutalität.

So bereitet man eine Bevöl­kerung auf die bereit­willige und sogar dankbare Akzeptanz eines Poli­zei­staats vor.

Man erschreckt sie nicht durch dra­ma­tische Ver­än­de­rungen. Vielmehr gewöhnt man sie langsam an ihre Gefäng­nis­mauern. Man über­zeugt die Bürger davon, dass ihre Gefäng­nis­mauern lediglich zu ihrem Schutz und der Gefah­ren­abwehr dienen. Man gewöhnt sie an Gewalt sowie an Mili­tär­präsenz in ihren Gemeinden und über­zeugt Sie sie davon, dass nur eine mili­ta­ri­sierte Regierung die scheinbar aus­sichtslose Ent­wicklung der Nation ändern kann.

Und das geschieht bereits.

Der Anblick von Poli­zisten mit Schutz­westen und Gas­masken, die mit halb­au­to­ma­ti­schen Gewehren bewaffnet ein gepan­zertes Fahrzeug durch eine belebte Straße eskor­tieren – eine Szene, die mit einer „Mili­tär­pa­trouille durch Fein­desland„ ver­gleichbar ist – löst in der Bevöl­kerung kei­nerlei Beun­ru­higung mehr aus.

Wir haben uns an gele­gent­liche Schlie­ßungen von Regie­rungs­ge­bäuden, mili­tä­rische Übungen in Klein­städten, bei denen Spe­zi­al­ein­heiten „rea­li­täts­nahes mili­tä­ri­sches Training“ in „feind­lichem“ Gebiet absol­vieren können, und an Live-Übungen für aktive Schieß­übungen in Schulen, Ein­kaufs­zentren und öffent­lichen Ver­kehrs­mitteln, die auf Straf­ver­fol­gungs­be­hörden, Schüler, Lehrer und Umste­hende den Ein­druck erwecken können, es handle sich um einen Ernstfall, gewöhnt. Dennoch kann niemand von uns behaupten, nicht gewarnt worden zu sein.

Bereits 2008 wurde in einem Bericht des Army War College* fest­ge­stellt, dass die „weit ver­breitete Gewalt­be­reit­schaft in den Ver­ei­nigten Staaten den Ver­tei­di­gungs­ap­parat zwingen würde, die Prio­ri­täten im Extremfall neu aus­zu­richten, um die grund­le­gende innere Ordnung und die Sicherheit der Men­schen zu schützen“. Der 44-seitige Bericht warnte weiter, dass zu den mög­lichen Ursachen für solche zivilen Unruhen ein wei­terer Ter­ror­an­schlag, ein „unvor­her­ge­se­hener wirt­schaft­licher Zusam­men­bruch, der Verlust einer funk­tio­nie­renden poli­ti­schen und recht­lichen Ordnung*, gezielter Wider­stand oder Auf­stände im Inland, tief­grei­fende Not­fälle im Bereich der öffent­lichen Gesundheit und desas­tröse natür­liche und mensch­liche Kata­strophen zählen könnten.“

Im Jahr 2009 tauchten Berichte des Hei­mat­schutz­mi­nis­te­riums auf, in denen die Regierung auf­ge­fordert wurde, rechte und linke Akti­visten und Mili­tär­ve­te­ranen einer umfas­senden Über­wa­chung im Vorfeld von Straf­taten zu unterziehen.

Derweil hat die Regierung ein Arsenal von Mili­tär­waffen, ein­schließlich Hohl­spitz­ge­schossen, für den Einsatz im Inland ange­häuft und ihre „Truppen“ für den Krieg aus­ge­rüstet und aus­ge­bildet. Sogar Regie­rungs­be­hörden mit weit­gehend admi­nis­tra­tiven Auf­gaben wie die Food and Drug Admi­nis­tration*, das Department of Veterans Affairs* und das Smit­h­sonian* haben Schutz­westen, Schutz­helme und Schutz­schilde, Kano­nen­werfer und Poli­zei­schuss­waffen und ‑munition erworben. Tat­sächlich gibt es derzeit min­destens 120.000 bewaffnete Bun­des­beamte, die solche Waffen tragen und Ver­haf­tungs­be­fug­nisse haben.

Abge­rundet wird diese pro­fit­ori­en­tierte Kam­pagne, mit der ame­ri­ka­nische Staats­bürger zu feind­lichen Kom­bat­tanten* (und Amerika zu einem Schlachtfeld) gemacht werden sollen, durch einen mit der Regierung koope­rie­renden Tech­no­lo­gie­sektor, zur Erschaffung eines all­wis­senden, all­se­henden und unab­wend­baren Big Brother. Es sind nicht nur die Drohnen, die Fusion Centers, die Num­mern­schil­der­fassung, die Tele­fon­über­wa­chung und die NSA, um die Sie sich sorgen müssen. Sie werden auch von den Black Boxes in Ihren Autos, Ihrem Mobil­te­lefon, den intel­li­genten Geräten in Ihrem Haus, den Kun­den­karten für Lebens­mit­tel­ge­schäfte, den Konten in den sozialen Medien, den Kre­dit­karten, den Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon und den Konten von E‑Book-Readern überwacht.

Und dann gibt es die Mili­tär­ma­növer, die in den ver­gan­genen Jahren auf ame­ri­ka­ni­schem Boden statt­ge­funden haben.

Bei der jüngsten Übung zur „unkon­ven­tio­nellen Kriegs­führung“ mit dem Namen „Robin Sage*“ werden Sol­daten der Spe­zi­al­ein­heiten in einem „rea­lis­ti­schen“ Gue­ril­la­krieg in zwei Dutzend Bezirken in North Carolina gegen erfahrene „Frei­heits­kämpfer“ kämpfen.

Robin Sage folgt auf andere mili­tä­rische Übungen dieser Art, dar­unter Jade Helm*, an der das U.S. Army Special Ope­ra­tions Command, die Navy Seals, das Air Force Special Ope­ra­tions Command, das Marine Special Ope­ra­tions Command, die Marine Expe­di­tionary Units, die 82nd Air­borne Division und andere behör­den­über­grei­fende Partner beteiligt waren.

Laut Regierung dienen diese geplanten Mili­tär­übungen der Erprobung und Übung unkon­ven­tio­nelle Kriegs­führung, ein­schließlich, aber nicht beschränkt auf Gue­ril­la­krieg, Sub­version, Sabotage, nach­rich­ten­dienst­liche Akti­vi­täten und unkon­ven­tionell unter­stützte Wie­der­be­schaffung. Diese Übungen, die als Rea­listic Military Training (RMT) bezeichnet werden, weil sie außerhalb von Bun­des­ge­bäuden statt­finden, werden sowohl auf öffent­lichem Gelände als auch auf Pri­vat­grund­stücken durch­ge­führt, wobei die jewei­ligen Orte als „feind­liches Gebiet“, zulässig, unsicher (eher freundlich) oder unsicher (eher feindlich) gekenn­zeichnet sind.

Das ist psy­cho­lo­gische Kriegs­führung in ihrer höchsten Form.

Nimmt man diese mili­tä­ri­schen Übungen zu der Liste anderer beun­ru­hi­gender Ent­wick­lungen hinzu, die in den letzten 30 Jahren oder mehr statt­ge­funden haben, erscheint das Gesamtbild plötzlich viel düs­terer: die Aus­weitung des mili­tä­risch-indus­tri­ellen Kom­plexes und seines Ein­flusses in Washington DC, die aus­ufernde Über­wa­chung, die von Unter­nehmen finan­zierten Wahlen und die Drehtür zwi­schen Lob­by­isten und gewählten Beamten, die mili­ta­ri­sierte Polizei, der Verlust unserer Frei­heiten, die Unge­rech­tigkeit der Gerichte, die pri­va­ti­sierten Gefäng­nisse, die Schul­schlie­ßungen, die Lei­bes­vi­si­ta­tionen am Stra­ßenrand, die Mili­tär­übungen auf hei­mi­schem Boden, die Fusion Centers und die gleich­zeitige Zusam­men­legung aller Straf­ver­fol­gungs­be­hörden (auf Bundes‑, Landes- und kom­mu­naler Ebene), die Anhäufung von Muni­ti­ons­vor­räten durch ver­schiedene Regie­rungs­be­hörden, die aktiven Schieß­übungen, die von tat­säch­lichen Ernst­fällen nicht zu unter­scheiden sind, die kurz vor dem Kollaps ste­hende Wirt­schaft, die zuneh­menden sozialen Unruhen, die von Regie­rungs­be­hörden durch­ge­führten sozi­al­psy­cho­lo­gi­schen Expe­ri­mente usw.

Und dann sind da noch die machia­vel­lis­ti­schen Pläne der Regierung, die ahnungslose Bevöl­kerung mit allen mög­lichen Gefahren zu kon­fron­tieren und dann zusätz­liche Befug­nisse zu fordern, um „uns, das Volk“, vor den Bedro­hungen zu schützen. Fast jede Bedrohung der Natio­nalen Sicherheit, für deren Bekämpfung die Regierung mehr Befug­nisse bean­sprucht hat – während sie gleich­zeitig die Frei­heiten der ame­ri­ka­ni­schen Bürger unter­gräbt –, wurde auf die eine oder andere Weise von der Regierung selbst geschaffen.

Was sich vor unseren Augen abge­spielt hat, ist mehr als nur eine Amok lau­fende tota­litäre Paranoia. Was sich in den letzten Jahren abge­spielt hat, war ein Test, um zu sehen, wie gut „wir, das Volk“ die Lek­tionen der Regierung in Befolgung, Angst und Poli­zei­staats­tak­tiken ver­in­ner­licht haben. Es war ein Test, um zu sehen, wie schnell „wir, das Volk“ unhin­ter­fragt, im Gleich­schritt mit den Dik­taten der Regierung mar­schieren werden und ein Test, um zu sehen, wie wenig Wider­stand „wir, das Volk“ gegen die Macht­über­nahme der Regierung leisten werden, wenn sie im Namen der natio­nalen Sicherheit erfolgt.

Vor allem anderen jedoch war dies ein Test, ob die Ver­fassung – und unser Bekenntnis zu den in der Bill of Rights ver­an­kerten Grund­sätzen – eine nationale Krise und einen echten Aus­nah­me­zu­stand über­stehen würde. Wir sind abgrundtief durch diesen Test gefallen.

Außerdem haben wir es einer Regierung, die hart daran gear­beitet hat, die Nation zu desta­bi­li­sieren und Lock­downs über sie zu ver­hängen, wesentlich zu leicht gemacht.

Merken Sie sich meine Worte, da braut sich Ärger zusammen.

Werfen Sie lieber einen Blick auf „Mega­cities: Urban Future, the Emerging Com­plexity,“ einem  von der Army for U.S. Special Ope­ra­tions Command für das Pen­tagon pro­du­ziertes Trai­nigs­video.

Das Trai­nings­video ist nur fünf Minuten lang, aber es sagt viel über die Denk­weise der Regierung, über die Art und Weise, wie sie die Bürger sieht, und über die soge­nannten „Pro­bleme“, auf die die Regierung in naher Zukunft mit dem Einsatz des Kriegs­rechts vor­be­reitet sein muss.

Wesentlich beun­ru­hi­gender jedoch ist, was dieses Mili­tär­video über die Ver­fassung, die Rechte der Bür­ge­rinnen und Bürger und die Gefahren des lan­des­weiten Aus­nah­me­zu­stands und des Ein­satzes des Militärs zur Lösung poli­ti­scher und sozialer Pro­bleme nicht aus­spricht. Das Schu­lungs­video geht davon aus, dass im Jahr 2030 die Hölle los sein wird – das sind von jetzt an kaum acht Jahre –, aber wir erleben bereits jetzt einen Zusam­men­bruch der Gesell­schaft an buch­stäblich allen Fronten.

Die Alarm­si­gnale deuten laut auf eine Botschaft!

Die Regierung rechnet mit Pro­blemen (sprich: zivilen Unruhen), was ein Codewort für alles ist, was die Auto­rität, den Reichtum und die Macht der Regierung in Frage stellt.

Laut des von der Army for U.S. Special Ope­ra­tions Command für das Pen­tagon pro­du­zierten Trai­nigs­videos baut die US-Regierung ihre Streit­kräfte zur Lösung künf­tiger innen­po­li­ti­scher und sozialer Pro­bleme aus.

In Wahrheit geht es um das Kriegs­recht, ver­packt als wohl­mei­nende und über­ge­ordnete Sorge um die Sicherheit der Nation.

Das erschre­ckende fünf­mi­nütige Trai­nings­video, das The Intercept durch eine FOIA-Anfrage* erhalten und online gestellt hat, zeichnet ein bedroh­liches Bild der Zukunft – einer Zukunft, auf die sich das Militär vor­be­reitet –, die von „kri­mi­nellen Netz­werken“, „maroder Infra­struktur“, „reli­giösen und eth­ni­schen Span­nungen“, „Ver­armung, Slums“, „offenen Müll­de­ponien, über­las­teten Abwas­ser­ka­nälen“, einem „wach­senden Heer von Arbeits­losen“ und einer urbanen Land­schaft geprägt ist, in der die wohl­ha­bende Wirt­schafts­elite vor der Ver­armung der Habe­nichtse geschützt werden muss.

Und dann kommt der Knaller. Drei­einhalb Minuten nach der dys­to­pi­schen Vision des Pen­tagons von „einer Welt mit Robert Kaplan-esken* urbanen Höl­len­land­schaften – bru­talen und anar­chi­schen Super­städten, die mit wild gewor­denen Jugend­banden, einer unru­higen Unter­schicht, kri­mi­nellen Syn­di­katen und Banden bös­ar­tiger Hacker gefüllt sind“, spricht die ominöse Stimme des Spre­chers von der Not­wen­digkeit, „die Sümpfe trocken zu legen“.

Die Regierung will das Militär ein­setzen, um die Sümpfe künf­tiger ame­ri­ka­ni­scher Groß­städte von „Nicht­kom­bat­tanten zu befreien und die ver­blei­benden Gegner in gefähr­lichen Kon­flikt­si­tua­tionen zu bekämpfen“. Und wer sind diese Nicht­kom­bat­tanten, ein mili­tä­ri­scher Begriff, der sich auf nicht in Kämpfe ver­wi­ckelte Zivi­listen bezieht? Dem Pen­tagon zufolge sind sie „Gegner“. Sie sind „Bedro­hungen“.

Sie sind der „Feind.“

Es handelt sich um Men­schen, die die Regierung nicht unter­stützen, Men­schen, die in schnell wach­senden städ­ti­schen Gemeinden leben, Men­schen, denen es wirt­schaftlich weniger gut geht als der Regierung und der Unter­neh­menselite, Men­schen, die sich an Pro­testen betei­ligen, Men­schen, die arbeitslos sind, Men­schen, die (gemäß der schnell wach­senden, über­mäßig weit gefassten Ver­bre­chens­de­fi­nition der Regierung) kri­minell sind.

Mit anderen Worten: In den Augen des US-Militärs sind Nicht­kom­bat­tanten ame­ri­ka­nische Staats­bürger, sprich inlän­di­schen Extre­misten, sprich feind­liche Kom­bat­tanten, die aus­ge­macht, auf Korn genommen, ver­haftet, kon­trol­liert und, wenn nötig, eli­mi­niert werden müssen. In der vom Pen­tagon erdachten Zukunft werden alle errich­teten Wände und Gefäng­nisse dazu benutzt, um die gesell­schaft­liche Elite – die Wohl­ha­benden – vor den Habe­nichtsen zu schützen.

Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: Wir, das Volk, sind die Habenichtse.

Plötzlich ergeben die Ereig­nisse der letzten Jahre einen Sinn: die invasive Über­wa­chung, die Extre­mis­mus­be­richte, die zivilen Unruhen, die Pro­teste, die Schie­ße­reien, die Bom­ben­an­schläge, die Mili­tär­übungen und die Übungen mit aktiven Schützen, die farb­co­dierten War­nungen und Bedro­hungs­ein­schät­zungen, die Fusion Centers, die Umwandlung der ört­lichen Polizei in einen ver­län­gerten Arm des Militärs, die Ver­teilung von Mili­tär­aus­rüstung und Waffen an ört­liche Poli­zei­kräfte, die staat­lichen Daten­banken mit den Namen von Dis­si­denten und poten­ti­ellen Unruhestiftern.

Die Regierung bringt die Nation sys­te­ma­tisch in den Aus­nah­me­zu­stand und damit uns unter Kriegsrecht.

So bereitet man eine Bevöl­kerung auf die bereit­willige und sogar dankbare Akzeptanz eines Poli­zei­staats vor.

Der Nazi-Feld­mar­schall Hermann Göring hat während der Nürn­berger Pro­zesse angemerkt:

„Es ist stets einfach, die Men­schen mit­zu­reißen, egal ob es sich um eine Demo­kratie, eine faschis­tische Dik­tatur, ein Par­lament oder um eine kom­mu­nis­tische Dik­tatur handelt. Ob mit oder ohne Stimme lässt sich das Volk immer dazu bringen, den Führern zu gehorchen. Das ist einfach. Man muss ihm nur sagen, dass es ange­griffen wird, und die Pazi­fisten wegen man­gelnden Patrio­tismus und Lan­des­ge­fährdung dif­fa­mieren. Das funk­tio­niert in jedem Land auf die­selbe Weise.“

Es funk­tio­niert tat­sächlich in jedem Land auf die­selbe Weise. Es ist an der Zeit auf­zu­wachen und auf­zu­hören sich von Regie­rungs­pro­pa­ganda täu­schen zu lassen. Wohl­ge­merkt, mit „Regierung“ meine ich nicht die hoch­gradig par­tei­ische Zwei­par­teien-Büro­kratie der Repu­bli­kaner und Demokraten.

Wie ich in meinem Buch Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People und in seinem fik­tio­nalen Pendant, The Erik Blair Diaries, ver­deut­licht habe, ver­weise ich auf die Regierung [government] mit einem großen „G“, dem tief ver­wur­zelten Tiefen Staat, der sich von Wahlen und popu­lis­ti­schen Bewe­gungen nicht beein­drucken lässt und sich selbst außerhalb der Reich­weite des Gesetzes gestellt hat. Ich ver­weise auf die unter­neh­me­risch struk­tu­rierte, mili­ta­ri­sierte und unbeugsame Büro­kratie, die voll funk­ti­ons­fähig und mit nicht gewählten Beamten besetzt ist, die im Wesent­lichen dieses Land führen und in Washington DC das Sagen haben, ganz gleich, wer im Weißen Haus sitzt.

Seien Sie gewarnt: In der Zukunft, die sich die Regierung vor­stellt, werden wir nicht als Repu­bli­kaner oder Demo­kraten betrachtet. Vielmehr werden „wir, das Volk“, alle Staats­feinde sein.

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Der Ver­fas­sungs­rechtler und Autor, John W. Whit­ehead, ist Gründer und Vor­sit­zender des Rutherford Institute. Seine Bücher, Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People und A Government of Wolves: The Emerging Ame­rican Police State, sind bei www.amazon.com erhältlich. Er ist unter johnw [at] rutherford.com erreichbar. Nisha Whit­ehead ist die Geschäfts­füh­rerin des Rutherford Instituts. Infor­ma­tionen über The Rutherford Institute sind unter www.rutherford.org erhältlich.

Quelle: https://www.rutherford.org/…

Quelle der Über­setzung: https://giftamhimmel.de/…

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