Freiheit für Sedat – Sedat Güler ist im Hungerstreik

Sedat Güler – GEZ- und Maskenverweigerer

Sedat Güler lebt in Bamberg und ist 30 Jahre alt. Er ist in Deutschland geboren und in einer aus der Türkei ein­ge­wan­derten Familie unter meh­reren Geschwistern groß geworden. Seine Kindheit und Jugend ver­brachte er zu großen Teilen in Deutschland. Durch seine ursprüng­liche Dop­pelte Staats­bür­ger­schaft lernte er auch die tür­kische Kultur seiner Familie intensiv kennen.

 

Seinen erlernten Beruf als Ein­zel­han­dels­kaufmann legte er nieder und ent­schied sich bewusst dafür, Taxi­fahrer zu werden. Haupt­mo­ti­vation hierfür war ein fle­xibles Arbeits­ver­hältnis in Teilzeit mit viel inter­kul­tu­rellem Aus­tausch und vielen neuen mensch­lichen Begeg­nungen. Freizeit war für Sedat immer wichtig. Diese nutzte er vor allem für die Erkundung der Welt und das Ken­nen­lernen ver­schie­dener Kul­turen und Lebensräumen.

Mit knapp 20 Jahren leistete Sedat seinen Wehr­dienst für 23 Monate in einer Kampf­kom­panie ab. Sedats Berichten zu Folge hin­terließ diese mili­tä­rische Aus­bildung sowie die Erfahrung mit Gehorsam, Drill und Befehlen nach­haltige Folgen für sein zukünf­tiges Leben. Er lernte, zu was Men­schen in der Lage sein können, wie sie sich ver­ändern können und wie sie dar­aufhin mit anderen Men­schen­leben umgehen – diese Sol­daten stellten für Sedat keine Zivi­listen mehr dar, sondern durch und durch Sol­daten. Er beschrieb sich nach seinem Wehr­dienst anschließend selbst als wesens­ver­ändert, verroht und hart. Aus dieser schwie­rigen Lebens­phase hin zu einem wieder posi­tiven Lebens­gefühl brachte ihn neben Selbst­re­flexion unter anderem die Lite­ratur. Große Kraft schöpfte Sedat aus Robert Betz’s Rat­geber „Willst du normal sein oder glücklich“.

Nicht zuletzt zu dieser Zeit, sondern Zeit seines Lebens befasste sich Sedat mit phi­lo­so­phi­schen Fragen wie dem Sinn des Lebens oder was mora­li­sches oder unmo­ra­li­sches Handeln ist. Als ehemals prak­ti­zie­render Moslem setzt er sich kri­tisch mit Reli­gionen wie dem Islam und dem Chris­tentum aus­ein­ander. Ihn beschäf­tigen Themen wie Selbst­liebe, Geschichte, Frie­dens­be­we­gungen, Pazi­fismus, Zufrie­denheit, Dank­barkeit, Freiheit und Gerechtigkeit.

Unter dem Motto „Kämpfe für eine bessere Welt“ unter­stützt Sedat seit 2014 anti­au­to­ritäre Bewe­gungen mit den Zielen Frieden, Freiheit und Selbst­be­stimmung. In diesem Zusam­menhang weigert sich Sedat seit meh­reren Jahren, seinen monat­lichen Rund­funk­beitrag zu begleichen. Seiner Meinung nach berichtet die Mehrheit der öffentlich-recht­lichen Medien, die er selbst als „Staats­medien“ bezeichnet, weder neutral noch objektiv. Diese Staats­medien würden als Mittel ein­ge­setzt, Macht­in­ter­essen (bei­spiels­weise von Groß­kon­zernen und kor­rupten Poli­tikern) zu ver­treten und die Men­schen zu spalten. Diese Staats­medien würden ein­seitig berichten und sich pro­pa­gan­dis­ti­scher Mittel bedienen. Dies lehnt er ab und aus diesem Grund auch die Zahlung des Rundfunkbeitrags.

 

 

Die in fol­genden Abschnitten auf­ge­führten Ver­stöße gegen das Infek­ti­ons­schutz­gesetz sowie die straf­rechtlich rele­vanten Infor­ma­tionen wurden nach bestem Wissen zusam­men­ge­tragen. Sie ent­stammen Doku­menten aus Sedats Wohnung.

Seit 2020 setzt sich Sedat poli­tisch vor allem für ein selbst­be­stimmtes Leben und gegen die Corona-bedingten und auto­ri­tären Zwangs­maß­nahmen ein. Er kri­ti­siert unter anderem die Mas­ken­pflicht sowie die dro­hende Impf­pflicht. Corona sei für ihn eine Krankheit mit dem Ausmaß nicht mehr, aber auch nicht minder als eine mit­tel­schwere Grippe, die keine der­ar­tigen staat­lichen Maß­nahmen recht­fer­tigen würde. Während seiner zuletzt wöchentlich statt­finden Demons­tra­ti­ons­be­suche ent­stand eine Vielzahl an Ord­nungs­wid­rig­keiten, zumeist Ver­stöße gegen das Infek­ti­ons­schutz­gesetz, da er sich wei­gerte, eine Maske zu tragen. Auf Grund der ihm will­kürlich erschei­nenden Maß­nahmen und der für ihn unzu­rei­chenden Begründung, wodurch das Nicht-Tragen einer Maske an fri­scher Luft er selbst und andere Men­schen gefährdet würden, ließ sich Sedat eine Mas­ken­be­freiung eines prak­ti­zie­renden Arztes aus­stellen. Einige Monate später wurde diesem Arzt die Zulassung ent­zogen und Sedat erhielt eine Anzeige wegen Gebrauchs unrich­tiger Gesund­heits­zeug­nisse mit schluss­end­licher Ver­ur­teilung zu einer Geldbuße.

In Dis­kus­sionen zeigt sich Sedat stets aus­dauernd und fried­fertig, aber auch emo­tional und for­dernd. Dadurch erhielt Sedat mehrere Anzeigen wegen Beam­ten­be­lei­digung. Er bezich­tigte Poli­zisten unter anderem als „Witz­fi­guren“, „Schergen“ oder „Hand­langer eines faschis­toiden Regimes“ und for­derte Poli­zisten stets dazu auf, sich ihren Schwur bewusst zu machen und ihre Befehle zu über­denken, da sie ihrem eigenen Volk und nicht der deut­schen Regierung Treue geschworen haben. Dies for­derte er auch in Momenten, in denen die Polizei Demons­tra­tionen mit für ihn faden­schei­nigen Argu­menten auf­löste. In diesen Situa­tionen bediente sich Sedat Mitteln des zivilen Unge­horsams wie einem nicht Ver­lassen des Ver­samm­lungs­ortes. Während einer auf­ge­lösten Ver­sammlung wurde Sedat auf­ge­fordert, den Ver­samm­lungsraum zu ver­lassen. Dem kam er nicht nach, weshalb ein Polizist ihn laut Urteil an die Schulter fasste, um mit Nach­druck ein Ver­lassen des Ortes ein­zu­fordern, und Sedat dies mit einem Schlag auf den Unterarm abwehrte, der dem Poli­zisten laut eigener Aussage kurz­zeitig Schmerzen zufügte. Sedat wurde dar­aufhin wegen Wider­stands gegen einen Beamten ange­klagt. Ein Urteil ist noch nicht gesprochen.

Immer wieder kri­ti­sierte Sedat das Handeln im staat­lichen Interesse sowie Mit­läu­fertum und for­derte kon­se­quente Selbst­re­flexion – nicht zuletzt von Beamten, die für die deutsche Regierung tätig sind. Immer wieder zog er Bei­spiele aus der Ver­gan­genheit heran und ver­glich diese mit heu­tigen Struk­turen. Er kommt zu dem Schluss, dass faschis­toide Züge nicht nur im Dritten Reich, sondern nach wie vor faschis­toide Macht­pro­zesse in Deutschland zu finden sind. Poli­zisten sind die aus­füh­renden Organe dieses faschis­toiden Gedan­kenguts. Aus diesem Grund ver­öf­fent­lichte er auf seinem pri­vaten Facebook Account im Jahr 2021 ein Bild einer Gegen­über­stellung von einem Wehr­machts­sol­daten in Ver­bindung mit natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Sym­bolik und der Polizei. Dar­aufhin wurde er trotz in seinen Augen offen­sicht­licher NS-Kritik wegen der Ver­wendung ver­fas­sungs­wid­riger Sym­bolik verurteilt.

In seinem Aktio­nismus sowie dem Wider­stand gegen staat­liche Maß­nahmen sind bis zum Jahr 2022 mehr als 10.000 Euro Buß­gelder zusam­men­ge­kommen. Sedat wei­gerte sich von Anfang an, diese zu bezahlen. Die Pfändung seines Kontos erzielte nicht das ange­strebte Ziel, weshalb ihm auf­erlegt wurde, eine Ver­mö­gens­aus­kunft zu erteilen. Da er auch dieser For­derung nicht nachkam, wurde am 27.12.2022 ein Haft­befehl wegen aus­ste­hender 434,75 Euro für die erste Ord­nungs­wid­rigkeit im Jahr 2020 erlassen. Dieser Haft­befehl führte Anfang Januar zu seiner Inhaftierung.

Seinen poli­ti­schen Protest setzt Sedat in Form eines Hun­ger­streiks seit nun etwa drei Wochen in der JVA Bamberg fort. Sein Ziel ist es, eine gesamt­ge­sell­schaft­liche Debatte anzu­stoßen, in der dis­ku­tiert wird, inwiefern Men­schen kri­mi­na­li­siert werden dürfen, die sich aus poli­ti­schen, gesund­heit­lichen, ethi­schen, gesell­schaft­lichen oder mora­li­schen Gründen dafür ent­scheiden, die Zahlung des Rund­funk­bei­trags oder die Impfung abzulehnen.

Per­sön­liche Gedanken und Texte von Sedat:

  • Durch den Hun­ger­streik kannst du vielen Men­schen das Leben retten. Wenn du auch stirbst dabei, zeigt es deinen Willen für eine bessere Welt. Durch Pro­pa­ganda werden Kriege begonnen. Hass und Lügen werden gesät. Subtil ver­sucht man die Men­schen in eine Richtung zu drängen. Man hebt Leute in den Himmel, die an Nie­der­tracht kaum zu über­bieten sind. Man bietet Alter­na­tiven an, die keine sind. Kor­ruption und Vet­tern­wirt­schaft sind gang und gäbe. Man predigt immer nur Angst und Gehorsam, keine Krea­ti­vität. Men­schen, vor allem Frauen, werden lieblos gemacht. Lohnt sich da noch ein Leben für einen Idea­listen? Politik und Jour­na­lismus sind keine Lösung mehr. Rund­funk­beitrag ist obsolet. Man muss auch bezahlen, wenn man gar nichts anschaut oder hört. Debatten sind vor­pro­gram­miert. Lob­by­isten und kor­rupte Poli­tiker kommen zu Wort. Themen, die mich inter­es­sieren, werden gar nicht ange­sprochen, unaus­ge­wogene Bericht­erstattung. Stündlich werden Leute, die den Frieden wollen, dif­fa­miert. Direkte Demo­kratie wird nicht einmal in Erwägung gezogen. Alter­native Energien werden nicht vor­ge­stellt. Men­schen werden falsche Werte ver­mittelt. Es wird subtil Ras­sismus gepredigt. Flücht­lings­krise wird nicht aus­rei­chend erörtert. Falsche Leute kommen ins Land. Men­schen werden alter­na­tivlos gemacht. Men­schen ver­fallen dem Alkohol, der Pro­mis­kuität oder der Wert­lo­sigkeit. Men­schen werden dumm gehalten.
  • GEZ: Es tut mir unsäglich leid, wie mein Volk und meine Heimat mit ihren Lügen und ihren Mani­pu­la­tionen und ihrer Nie­der­tracht ver­giftet werden. Wie sollte ich mir jemals selbst in den Spiegel schauen, wenn ich ihre Lügen und ihre sub­jektive Bericht­erstattung finan­ziere? Unsere Welt ist gefüllt mit Unge­rech­tigkeit und sie zwingen mich diese Welt noch ein Stückchen schlechter zu machen.
  • Ich sehe es als meine Pflicht, das Leben meiner Mit­men­schen ange­nehmer, freier und lie­be­voller zu gestalten. Dazu gehört auch die Akzeptanz der Wahrheit. Wie können sie […?…] wollen? Haben sie über­haupt keine Moral­vor­stel­lungen? Wie können sie mit ihrem Gewissen ver­ein­baren, dass sie täglich Lügen und objektive Wahrheit in die Welt streuen? Ist ihnen das Wohl ihres Volkes und ihrer Mit­men­schen gar nichts wert? Jeden Tag muss ich mich dafür schämen, was sie uns als Wahrheit ver­zapfen wollen. Es ist eine unend­liche Dreis­tigkeit, dass ich noch dafür bezahlen muss. Bei allem Respekt, ich werde weder in diesem noch im nächsten ihre Pro­pa­gan­da­gebühr bezahlen. Eher sterbe ich als ihre Unge­rech­tig­keiten noch zu finanzieren. 

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